AW: [04.05.08]Notsitzung der Primogene - und solcher die es werden wollen...
Caitlin hatte Lurker und Meye kurz anerkennend zugenickt und sich dann weiter auf Noir´s Rede konzentriert. Sie war erleichtert, dass ihre Suche eindeutige Ergebnisse gebracht hatte und auch ein wenig verwundert. Irgendwie hatte sie damit gerechnet, dass etwas mit Noir vielleicht nicht stimmen könnte. Was auch immer es war, dass sie an dieser Person störrte, ihr erster Verdacht hatte sich als unbegründet erwiesen. Aber sie würde die Seneschall im Auge behalten.
Ziemlich abgebrüht die junge Ehefrau oder eine Meisterin der Maskerade. Caitlin spielte mit dem Gedanken, es zu überprüfen, aber sie hatte schon genug Magie in diesem Raum angewendet. Eigentlich war es doch egal, denn wahrscheinlich war es beides. Das sie vorschlug, die Führung der Stadt neu zu regeln, war keine Überraschung, schließlich hatte sie am Telefon entsprechende Andeutungen gemacht. Leider hatte Caitlin kaum Zeit gehabt, darüber nachzudenken.
Mal sehen, der Erste, der ihr in den Sinn kam, war Enio. Er hatte Führungspersönlichkeit und nahm die Dinge gern in die Hand. Für eine Übergangsregierung definitiv die sinnvollste Wahl. Aber als Prinz? Er war kein Politiker, kein Diplomat. Nein, er passte einfach nicht in dieser Rolle und würde sich damit niemal wohl fühlen. Das war jedenfalls Caitlins Meinung.
Lurker... Ein Nosferatu, gute Informationsbeschaffer und Spione. Vielleicht eine Geißel, aber definitiv keine Politiker. Also niemals Prinzenqualität.
Stahl... Ein Politiker wie er im Buche steht. Auch mit Führungspersönlichkeit. Sinnvolle Wahl, wäre da nicht der Moment der Ausrasters im Park gewesen. Viel zu unbeherrscht und undiszipliniert. Sympatisch ja. Caitlin wußte nicht wie alt Alexander ist, aber für ein solches Amt scheint er zu unreif. Vielleicht in ein paar Jahrzehnten.
Helena.... Sie kannte die Toreador nicht, aber irgendwie... Sie schien sich nicht wirklich wohl zu fühlen. Eher ein Mitläufertyp. Niemand der gerne die Richtung vorgab. Kein Prinzcharakter
Meyye... Sie war nun Primogen. Ganz frisch und wahrscheinlich nur, weil kein anderer ihres Clans mehr da war. Seltsam, wieso gab es dann einen Primogen der Gangrel? Mussten dafür nicht mehrere Clansmitglieder in der Stadt sein? Und wo waren dann eigentlich die Malks? Wie auch immer. Meyye war alles andere, als ein geeigneter Prinz. Jung, unbeherrscht, unbedacht. Folgte nur dem Gefühl und wenig dem Verstand, auch wenn das Herz dabei (sprichwörtlich) am rechten Fleck saß.
Noir... Ein Küken, auch wenn ein hervorragender Politiker. Wenig eigene Fähigkeiten, die können sich einfach nicht schnell genug entwickelt haben, um ein Machtfaktor dazustellen. Auch wenn es sie verwundert hatte, dass sie anscheinend Präsens ausstrahlen konnte, die Buchet fast das Wasser reichte und Kiera hatte ihr zusem noch von einer Astralreise erzählt, die diese unternommen (und knapp überlebt) hatte. Aber das entscheidenste: Keiner der anderen Primogene wollte sie und akzeptierte sie. Das war definitiv ein Ausschlusskriterium.
Caitlin seufste innerlich. Hier war keiner, der Buchets Platz auf längere Sicht einnehmen könnte.
Also sagte sie nach einer langen Zeit des Nachdenkens: "Lady Noir, keiner der hier Anwesenden ist in der Lage, den Platz, den Euer Gatte inne hat, auszufüllen. Wir befinden uns um Krieg und daher bedarf es einer Führungspersönlichkeit, die den Mut hat, Pläne in die Tat umzusetzen und Entscheidungen zu treffen. Aber diese Stadt benötigt auf lange Sicht keinen Oberfehlshaber sondern einen machtvollen, charismatischen und entschlossenen Politiker. Somit ist meiner Meinung nach die Stelle des Prinzen auszusetzen und statt dessen einer Person die Führung Finstertals zeitweise anzuvertrauen, die Qualitäten besitzt, die in der momentanen Kriegszeit benötigt werden."
Sie schieg einen moment um ihre Worte sacken zu lassen. Sprach aber weiter, bevor einer der anderen etwas sagen konnte." Ich stimme somit für Enio Parreto, der sich als ein ausgezeichneter Stratege und kompetenter Sherrif bewiesen hat. Er ist durchsetzungsstark und niemand, der nur schöne und vor allem leere Worte redet."
Die Regentin der Tremere schwieg entgültig, denn ihre Meinung hatte sie kund getan. Nun war es an den anderen herauszufinden, was sie wollten.