[04.05.08]Notsitzung der Primogene - und solcher die es werden wollen...

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Als die ersten Primogene den kleinen Sitzungsaal betraten, fiel ihnen als Erstes die gefasst und sorgfältig zurecht gemachte Seneshall ins Auge.
Nichts mehr an ihr verriet noch die schrecklichen Stunden, die sie bis vor kurzem noch hatte durchstehehn müssen.
Sie wirkte adrett und hinreißend wie eh und je. Moderne Schminke und eine ausgezeichnete Schauspielausbildung zeigten deutliche Wirkung.
So schien es...

Noir begrüßte jeden eintreffenden Gast persönlich und mit ausgesuchter Höflichkeit.
Sie machte dabei keinerlei Unterschiede zwischen neuen oder alten Primogenen oder gar den rein veramteten.
Nach einigen kurzen Worten bat sie die Eingetroffenen sich zu setzen. Auf eventuelle Anfragen ging sie nur in sofern ein, dass sie jegliches Thema auf die bevorstehende Besprechung schob.
Anscheinend maß sie diesem Treffen eine sehr hohe Bedeutung bei.
 
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Alexander grüßte die übrigen Ankömmlinge, als er ebenfalls in den Besprechungsraum trat. Enio würde er später nochmal genauer sprechen müssen. Zwar war es nur eine Vermutung, jedoch musste etwas gegen Ziege unternommen werden. Alexander hatte glück gehabt. Hätte nicht er die Kugel mitbekommen, dann hätte die kainitische Gesellschaft jetzt wieder einen weiteren Toten zu beklagen.

Lady Nour wurde gesondert begrüßt, da sie ja sozusagen die Führung der Stadt inne hatte. Ruhig setzte er sich in einen der Sessel und schlug die Beine übereinander.

Dann wartete er....
 
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Auch Helena begrüßte Noir, wie es dieser zustand und sah sie dann gespannt an. Sie war gespannt, was nun geschehen würde. Zwar kannte sie das Prozetere theoretisch, doch in der Realität war sie nie bei einer solchen Zusammenkunft dabei gewesen.

Langsam legte sie die Finger zusammen und es sah aus wie eine kleine Konzentrationsübung, doch in Wirklichkeit war sie sich dessen garnicht bewußt, daß sie dies tat. Eine Lösung mußte her und das schon ziemlich bald, was würde sich wohl ergeben?
 
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Enio hielt sich mit allem kurz... sogar mit der Begrüßung von Noir. Die Nacht war nicht mehr so jung und es gab eine Menge Informationen auszutauschen und das weitere Vorgehen abzuklären. Daher dürfte man keine Zeit mit belanglosem Geplänkel verschwenden.

Der Brujah nahm Platz, nahm aber eine angespannte Haltung ein und sah bereits nach der ersten Sekunde erwartungsvoll die Seneschall an. Jetzt zählt es Puppe! Jetzt bist du alleine und kannst zeigen ob du den Grat zwischen Größenwahn und Verantwortungslosigkeit beschreiten kannst. Enio war für vieles offen... aber nicht für alles. Etwas das unter gar keinen Umstädnen dazu zählte war heute Nacht noch einen neuen Prinzen auszurufen. Aber daran dachte sicherlich keiner. Oder doch?!!
 
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Die neueste Primogena der Runde belässt es bei einem "Guten Abend." als sie von Noir erneut gegrüßt wird.. und schon das kommt ihr ob seiner Künstlichkeit schon lächerlich vor. Die anderen hat sie ja alle schon begrüßt, außer Enio, und der wird auch nicht daran sterben wenn sie ihn jetzt weiterhin nicht beachtet (schade eigentlich). Als sich alle hinsetzen macht sie das ebenfalls, ein wenig vorgebeugt, die Ellbogen auf den Knien aufgestützt, und schaut wer den Anfang machen will. Vermutlich Madame Seneschall. Sind sie eigentlich schon vollzählig? Da fehlt doch noch was... Malks, Nossis... gerade von letzteren kann sie sich nicht vorstellen, dass die Garou sie alle erwischt haben sollen.
 
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Ein altes Sprichwort besagte, dass man nicht aus seiner Haut konnte. Egal wie sehr man sich verstellte, am Ende konnte man nicht ändern wer man war. Eine Wahrheit, die umso mehr zutraf, wenn man ein Ding war, das gestorben war und im Augenblick dieses Todes festgehalten wurde. Wenn man also einmal eine gewisse, theatralische Ader hatte, dann war halt ein verkappter, verschrobener Kerl, der die Bühne immer zwanghaft auf eine bestimmte Art und Weise betreten musste.
Wie um dieser Sache Rechnung zu tragen, hörte Laura Raabe, Guhlin der Seneschall, Nagel in Romeros Sarg und Vorzimmer Mädchen der Hölle, ein leises Raunen.

Guten Abend.

Die meisten anderen Menschen hätte Lurker mit ziemlicher Sicherheit links liegen lassen, aber diese hier bereitete ihm Vergnügen. Er kam nicht umhin immer ein gewisses, inneres Schmunzeln zu spüren, wenn er diese schwarz angezogenen, blass geschminkten Menschein sah, die so gerne von der melanchonischen Düsternis sprachen. Romantischer Unsinn.
Es war aber egal, ob sie nun quiekte, stotterte, aufschrie, oder ihm den Weg ins Innere wies, er würde sie links liegen lassen und sehr zu ihrer Erleichterung einfach hinübergehen zu den Anderen.

Das war sie also. Die neue Runde der Erlesenen und Auserkohrenen. Sein erster Blick fiel natürlich ausgerechnet auf Meyye. Was verdammt nochmal machte die denn hier? Sie hatten sich lange nicht gesehen und ihr letztes zusammentreffen war alles andere als erfreulich gewesen. Ihr Glück, dass er danach einfach nicht mehr die Zeit gefunden hatte sich mit ihr zu beschäftigen. Eine weitere, offene Rechnung. Ihre Zeit würde kommen, soviel stand fest. Aber nicht hier und nicht jetzt.
Er würde einen Teufel tun und jetzt auf sie reagieren. Er war reflexartig stehen geblieben, als er sie gesehen hatte und nun konzentrierte er sich darauf, die Hände nicht zu Fäusten zu ballen, oder die Zähne knirschend aufeinander zu malen. Immerhin musste sie eben so überrascht sein ihn hier zu sehen, wie er es war sie zu sehen. Er schaffte es den Blick von ihr zu nehmen und sah in die Runde. Stahl, der Ventrue, keine Überaschung, Helena war hier, beide wurden mit einem neutralem Nicken begrüßt. auch die Seneschall und Caitlin wurden bedacht. Er kannte die Tremere nicht wirklich, hatte sie aber auf der Hochzeit gesehen.

Als sein Blick auf Enio fiel, zuckte er kurz mit den Achseln. Nur für den Fall, dass dieser sich fragte was sein der Nosferatu hier wohl wollte. 'War nicht meine Idee' schien er dem Italiener damit übermitteln zu wollen.

Ein wenig vorsichtig und zögerlich nahm er also seinen Platz ein. So wie man ein neues, sehr teures Kleidungsstück anlegte, von dem man nicht sicher war, wie man es richtig trug und ob es einem auch passen würde.
 
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Caitlin begrüßte Lurker ebendso und überlegte, ob sie diesen Kainiten schon mal gesehen hatte. Ein Primogen war er nicht, das war Marie Wegener... Es sei denn... nach dieser gestrigen tragischen Nacht konnte alles möglich sein.

Umso gespannter wartete sie darauf, dass der letzte Teilnehmer eintraf und die Sitzung endlich begann. Das Telefonat mit Noir hatte sie neugierig gemacht und ihre Gedanken kreisten immer wieder um Buchet. Würde er vorerst ersetzt werden? Gab es Neuigkeiten im Krieg gegen die Werwölfe, die Kiera nicht gewusst hat? Ziege lebte schließlich noch und war ein gefährlicher Feind. Wahrscheinlich immer noch gesteuert durch seinen Herren und Meister.

Caitlin stockte kurz und runzelte unmerklich die Stirn. An der Stelle eines Geistes, würde sie - nach allem, was sie in den letzten Tagen gelernt hatte - ihre Feinde ausspionieren. War er womöglich im Raum? Unauffällig konzentrierte sie sich kurz und blickte sich um.

Out of Character
Wurf unter Notizen
 
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Helena kannte Lurker und begrüßte ihn auch freundlich, warum auch nicht, sie hatte nichts gegen den Clan der Verborgenen und bisher hatte sie nichts wirklich negatives von dem Nosferatu gehört, das mit dem Sabbat schien ja wohl erledigt zu sein.

Hatte es denn auch Marie erwischt? So was blödes, das wurde ja immer schlimmer und wo war Nox, heute am frühen Abend war keiner ans Telefon gegangen. Der blinde Malkavianer war der andere Teil, um den sie sich Gedanken machte neben dem Prinzen.
 
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Wie schon zuvor bei Meyye wunderte sich Enio überhaupt nicht als plötzlich auch noch Lurker hier auftauchte. Für den Sheriff war das hier soetwas wie eine Kriesensitzung und es sollte seiner Meinung nach jeder hier sein, der ansatzweise hilfreich sein konnte oder bereit war seinen Arsch zu riskieren um diese Stadt vor dem endgültigen Chaos zu bewahren. Seien es nun gegen diese verdammten Werwölfe, den verkommene Koldune oder die vier Apokalyptischen Reiter höchstpersönlich. Da konnte man diese Versammlung jetzt Primogensitzung nennen oder Skatabend. Für Enio war das völlig bedeutungslos.

Mit dieser Einstellung und den Blick auf den Nosferatu gerichtet als dieser ihm seine stumme Botschaft zukommen lies, bekam der Brujah überhaupt nicht mit, daß die Anwesenheit von Lurker und Meyye zu bedeuten hatte, daß sie in den Stand von Primogenen erhoben worden waren. Im Moment war er aber erst einmal tatsächlich ganz froh, daß die Gangrel und der Verborgene in diesem Raum waren und bei der Besprechung teilnahmen. Enio würde zwar nie so offen mit positiven Äuserungen über andere umgehen aber er hielt beide für fähig und vor allem motiviert. Höchstwarscheinlich aus völlig unterschiedlichen Gründen und ganz bestimmt mit anderen Vorgehensweisen aber das würde keine Rolle spielen.

Enio sah wieder zur Seneschall. Noir sah wieder aus wie aus dem Ei gepellt. Klar sie war mal Schauspielerin... aber das ganze wirkte auf Enio ein klein wenig zu abgebrüht. Entweder steckte die Toreador die ganze Sache mit Buchet tatsächlich recht gut weg oder das was Kainskinder Liebe nennen ist nicht das Blut wert, das man benötigen würde um damit das Wort auf den Boden zu schmieren. Enio würde Letzteres vermuten wenn man ihn zum raten zwingen würde. Jedenfalls entsprach es seinen Erfahrungen. Aber war er vielleicht zu überkritisch? Zeugte es vielleicht nicht einfach von Professionalität und Führungsqualitäten? Schwer zu beurteilen...
In letzter Zeit hatten sich unter Umstände einfach zu viele merkwürdige Begebenheiten und Verdächtigungen ergeben und Enio war mitlerweile stark voreingenommen. Er beobachtete das Verhalten der Seneschall schon seit ein paar Nächten. Was ging nur in diesem viel zu hübschen Kopf vor? Vielleicht würde der Turiner es ja irgendwann einmal erfahren.
 
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Eigentlich hätte sie ja Marie Wegner erwartet - mal wieder eine Folge davon, dass sie was Kainitenbelange angeht einfach nicht informiert ist und Neuigkeiten zumeist als letzte erfährt. Das dürfte dem letzten Ankömmling nicht passieren. Als sie Lurker sieht richtet sie sich in ihrem Sitz fast kerzengrade auf und ihre Augen verengen sich, als sich ihre Blicke treffen. Die Frage, was zum Teufel der denn hier will, kann sie sich leicht selbst beantworten, wenn sie daran denkt wie sie hier gelandet ist... auch das noch. Sie kann keinem Nosferatu jemals wieder trauen, aber konnte sie das vorher eigentlich? Nein, seit Schleichers Verschwinden ganz bestimmt nicht mehr. Oder genauer gesagt seit der Nacht im Wald, als sie Lurker gesagt hatte...

Kein Grußwort kommt über ihre Lippen und als er sich gesetzt hat, lehnt sie sich zurück und verschränkt die Arme. Die Sitzung fängt ja gut an, aber was hat sie denn erwartet...
 
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Als sich alle gesetzt hatten, ergriff Noir das Wort.
Natürlich setzte sofort Ruhe ein, denn die Themen die in der heutigen Nacht besprochen werden sollten, waren zu wichtig um sich flüsternd über die neusten Gerüchte auszulassen. Außerdem würden sich noch einige äußerst interessantere Aspekte ergeben, interessanter als alles was man sonst hinter vorgehaltener Hand zu bersprechen haben könnte.

"Wie Sie alle bereits vernommen haben, wurde mein Gemahl am vergangenen Tag Opfer eines feigen Angriffs durch die Garou.
Ob er dabei wirklich ums Leben kam, kann ich noch nicht mit Bestimmheit sagen. Ich weigere mich jedoch nach wie vor, diesen schrecklichen Gedanken zuzulassen. Aber auch in Ihrer aller Clans kam es zu einer Vielzahl von tragischen Verlusten. Dies zeigt sich allein schon dadurch, dass ich einige neue Primogene berufen habe, die fortan ihren Clan vertreten werden. In Anbetracht der Umstände, verzichte ich auf eine große Einführungsreden. Meyye und Lurker sind hinreichend bekannt und das sie mehr als fähig sind sich für ihresgleichen und die Stadt einzusetzen steht vollkommen außer Frage.
Helena O'Niell als Hüterin dürfte ja bekannt sein."

Sie stockte kurz um allen Anwesenden Zeit zu geben sich mit dem Gedanken anzufreunden und eventuell doch eine kleine Geste des Glückwunsches zu verteilen.
Nach wenigen Sekunden fuhr sie aber fort. Wie sie bereits erwähnt hatte:
Es war nicht die Zeit für Gefühlsduseleien, man befand sich inmitten eines fürchterlichen Krieges.

"Bevor ich mit dem Bericht der bereits vollführten Maßnahmen fortfahre, muss ich aber wenigstens einen neu bestetzten posten zur Diskussion stellen.
Sie werden mir sicherlich recht geben, wenn ich mich selbst zur Diskussion stelle. Ich bin nicht der Prinz der Stadt und ich bin nicht durch sie alle berufen. Ich bin ein Emporkömmling, ein Küken und allein durch den Willen Prinz Buchet in diesem Amt. Ich muss also fragen, ob ich das allgemeine Vertrauen genieße oder ob der anwesende Ältestenrat eine neue Führungsperson ernennt.
Bei aller Hoffnung gebe ich hierbei zu bedenken, dass es möglich ist, dass mein Mann nicht mehr zu uns zurückkehren wird!"
 
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Helena sah in die Runde, man könnte sagen, sie hatte ein Pokerface aufgesetzt, freundlich, neutral und doch mit dem Blick eines Wissenschaftlers an einen neuen Experiment. Es war nicht an ihr zu entscheiden, an einem weiteren oder höheren Posten hatte sie nun wirklich nicht das geringste Interesse, sie war mit dem Hüterinnenjob bedient und zwar im wahrsten Sinne des Wortes - war es nicht ein gewissen Klotz am Bein, auch wenn sie diesen im Moment durchaus nutzen konnte und es auch als notwendig ansah dies zu tun.

Auch sie glaubte nicht, daß Oliver Buchet nicht mehr da war, gab es denn nicht eine Möglichkeit dies herauszufinden? Ihn rufen, nun, das könnte man probieren und ein paar Leute könnten dies bestimmt, sie selbst gehörte auch dazu, doch noch war die Zeit dafür nicht gekommen. Vielleicht auch einfach mal auf die Suche gehen. Hätte sie das von den Bildern gewußt, hätte sie vielleicht noch ganz andere Schlüsse gezogen, so reichte es, daß Johardo nicht hier war, wäre es nicht an ihm gewesen, hier etwas zu unternehmen, wenn sein bester Kumpel auf einmal nicht mehr da war. Vermutlich wußte dieser mehr. Oder?

Ja, Fragen gab es genug, aber offenbar keine Antworten, zumindest noch nicht.
 
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Caitlin hatte Lurker und Meye kurz anerkennend zugenickt und sich dann weiter auf Noir´s Rede konzentriert. Sie war erleichtert, dass ihre Suche eindeutige Ergebnisse gebracht hatte und auch ein wenig verwundert. Irgendwie hatte sie damit gerechnet, dass etwas mit Noir vielleicht nicht stimmen könnte. Was auch immer es war, dass sie an dieser Person störrte, ihr erster Verdacht hatte sich als unbegründet erwiesen. Aber sie würde die Seneschall im Auge behalten.

Ziemlich abgebrüht die junge Ehefrau oder eine Meisterin der Maskerade. Caitlin spielte mit dem Gedanken, es zu überprüfen, aber sie hatte schon genug Magie in diesem Raum angewendet. Eigentlich war es doch egal, denn wahrscheinlich war es beides. Das sie vorschlug, die Führung der Stadt neu zu regeln, war keine Überraschung, schließlich hatte sie am Telefon entsprechende Andeutungen gemacht. Leider hatte Caitlin kaum Zeit gehabt, darüber nachzudenken.

Mal sehen, der Erste, der ihr in den Sinn kam, war Enio. Er hatte Führungspersönlichkeit und nahm die Dinge gern in die Hand. Für eine Übergangsregierung definitiv die sinnvollste Wahl. Aber als Prinz? Er war kein Politiker, kein Diplomat. Nein, er passte einfach nicht in dieser Rolle und würde sich damit niemal wohl fühlen. Das war jedenfalls Caitlins Meinung.

Lurker... Ein Nosferatu, gute Informationsbeschaffer und Spione. Vielleicht eine Geißel, aber definitiv keine Politiker. Also niemals Prinzenqualität.

Stahl... Ein Politiker wie er im Buche steht. Auch mit Führungspersönlichkeit. Sinnvolle Wahl, wäre da nicht der Moment der Ausrasters im Park gewesen. Viel zu unbeherrscht und undiszipliniert. Sympatisch ja. Caitlin wußte nicht wie alt Alexander ist, aber für ein solches Amt scheint er zu unreif. Vielleicht in ein paar Jahrzehnten.

Helena.... Sie kannte die Toreador nicht, aber irgendwie... Sie schien sich nicht wirklich wohl zu fühlen. Eher ein Mitläufertyp. Niemand der gerne die Richtung vorgab. Kein Prinzcharakter

Meyye... Sie war nun Primogen. Ganz frisch und wahrscheinlich nur, weil kein anderer ihres Clans mehr da war. Seltsam, wieso gab es dann einen Primogen der Gangrel? Mussten dafür nicht mehrere Clansmitglieder in der Stadt sein? Und wo waren dann eigentlich die Malks? Wie auch immer. Meyye war alles andere, als ein geeigneter Prinz. Jung, unbeherrscht, unbedacht. Folgte nur dem Gefühl und wenig dem Verstand, auch wenn das Herz dabei (sprichwörtlich) am rechten Fleck saß.

Noir... Ein Küken, auch wenn ein hervorragender Politiker. Wenig eigene Fähigkeiten, die können sich einfach nicht schnell genug entwickelt haben, um ein Machtfaktor dazustellen. Auch wenn es sie verwundert hatte, dass sie anscheinend Präsens ausstrahlen konnte, die Buchet fast das Wasser reichte und Kiera hatte ihr zusem noch von einer Astralreise erzählt, die diese unternommen (und knapp überlebt) hatte. Aber das entscheidenste: Keiner der anderen Primogene wollte sie und akzeptierte sie. Das war definitiv ein Ausschlusskriterium.

Caitlin seufste innerlich. Hier war keiner, der Buchets Platz auf längere Sicht einnehmen könnte.
Also sagte sie nach einer langen Zeit des Nachdenkens: "Lady Noir, keiner der hier Anwesenden ist in der Lage, den Platz, den Euer Gatte inne hat, auszufüllen. Wir befinden uns um Krieg und daher bedarf es einer Führungspersönlichkeit, die den Mut hat, Pläne in die Tat umzusetzen und Entscheidungen zu treffen. Aber diese Stadt benötigt auf lange Sicht keinen Oberfehlshaber sondern einen machtvollen, charismatischen und entschlossenen Politiker. Somit ist meiner Meinung nach die Stelle des Prinzen auszusetzen und statt dessen einer Person die Führung Finstertals zeitweise anzuvertrauen, die Qualitäten besitzt, die in der momentanen Kriegszeit benötigt werden."

Sie schieg einen moment um ihre Worte sacken zu lassen. Sprach aber weiter, bevor einer der anderen etwas sagen konnte." Ich stimme somit für Enio Parreto, der sich als ein ausgezeichneter Stratege und kompetenter Sherrif bewiesen hat. Er ist durchsetzungsstark und niemand, der nur schöne und vor allem leere Worte redet."

Die Regentin der Tremere schwieg entgültig, denn ihre Meinung hatte sie kund getan. Nun war es an den anderen herauszufinden, was sie wollten.
 
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Noir hielt wie unter den Umständen erwartet ihre Einleitung kurz und kam relativ schnell zum Wesentlichen. Wobei sogar die Einleitung bereits zwei bis drei Falten auf Enios Stirn zauberten. Also waren Meyye und Lurker tatsächlich Primogene geworden. Überraschung! Der Sheriff hätte das nicht gedacht. Warum brauchte ein Clan ohne weitere Angehörige überhaupt einen Ältesten? ... War die Frage überhaupt wichtig? Enio entschied das sie das nicht war und blockierte jeden weiteren unnötigen Gedanken in dieser Richtung. Es war so wie es war und wenn sie die aktuellen Gefahren nicht abwenden würden, könnte es gut sein, daß die Gangrel und der Nosferatu einen neuen Rekord in der kürzesten Zeit als Clansältester aufstellen würden. Wobei die anderen ihnen warscheinlich dann zügig in den endgültigen Tod folgen würden.
Dazu würde es nicht kommen! Enio war optimistisch... obwohl er gar keinen Grund nennen konnte warum das so war.

Ansonsten enthielt Noirs Rede das Übliche. Tragische Verluste... Opfer eines feigen Angriffs... undsoweiter. Mußte wohl gesagt sein und die Seneschall handelte das auch erfreulich kurz ab. Dann kam der interessante Teil. Noir sprach über ihre Position und die Führung der Stadt. Irgendwie hörte sich das alles erschreckend vernünftig an. Die Toreador hatte offenbar ein sehr bodenständiges Verhältnis zur Realität. Emporkömmling... Küken... allein durch den Willen Prinz Buchet in diesem Amt. Klar! So war es. Die Seneschall hatte sich bei ihren Ausführungen eindeutig klein gemacht. War da alles ganz ehrlich oder steckte mehr dahinter? Enio bildete sich nicht ein hinter die Maske der Toreador blicken zu können. Daher lies er sich noch offen ob und was man in Noirs Gesagtem hineininterpretieren konnte. Im Moment würde der Sheriff das was gesagt wurde so nehmen wie es gesagt wurde.

Dasselbe galt für die Worte der Regentin. Wobei da Enio ernsthafte Probleme hatte sein Pokerface zu bewahren. Das sie ihn als so eine Art Oberbefehlshaber vorschlug interessierte ihn noch nicht einmal am meisten daran. Das man das was er tat einen Namen gab oder irgendeinen Titel verleihen mußte, würde für ihn sowieso nichts ändern. Er würde dasselbe tun was er auch tun würde, wenn er Fußvolk wäre. Es war Einerlei. Enio wollte einfach nur diesen ganzen Mist hinter sich bringen und er fieberte schon der Zeit entgegen wenn es in dieser verfluchten Stadt endlich einmal wieder ruhiger zugehen würde und er vielleicht einfach mal ein paar Jahre die Füße hochlegen konnte. Könnte man nicht einfach die Formalitäten hinterher klären? Die Macht hin und her verteilen wenn alles überstanden war? Die Kainskinder würde doch nicht gleich planlos durch die Stadt laufen und nicht mehr wissen was sie tun sollten, wenn man nicht sofort das Managment neu sortierte. Enio hatte zu diesem Thema eine recht klare Vorstellung. Auserdem war ihm auch nicht entgangen, daß einiges was Caitlin gesagt hatte sich ja auch mit seinen Vorstellungen deckte und sie warscheinlich sogar an Enios Vorschlag gefallen finden konnte.

Was den Brujah-Ahn aber an der Erwiederung von Caitlin am interessantesten fand, war die Tatsache, daß die Tremere mit ihren Worten noch eine weitere Botschaft zwischen den „Zeilen“ transportiert hatte. Noir hatte eine Entweder–Oder-Frage gestellt und die Regentin hatte sich für das Oder entschieden. Entweder Vertrauen in die Seneschall oder eine andere Person vorschlagen. Caitlin hatte Enio vorgeschlagen und somit Signora Buchet eindeutlich gesagt, daß sie ihr nicht vertraut. Nein... Enio vermutete, daß die Toreador das nicht vergessen würde und sie es ganz bestimmt auch deutlich herausgehört hatte.

Aber jetzt wurd es Zeit das sich Enio dazu äußerte, bevor noch jemand in Caitlins Vorschlag miteinstimmen konnte und die Sache aus dem Ruder lief. Enio erhob sich nicht. Seine Verletzung fühlte sich am besten an, wenn er sich nicht bewegte und einfach nur still dasaß. „Ahm... danke Signora McKinney.“ Ja das mußte man wohl sagen oder? Immerhin hatte die Regentin ihm gerade ein gutes Zeugnis ausgestellt und ordentlich Honig ums Maul geschmiert um ihm den Job ein bißchen schmackhafter zu machen. Als er weitersprach wandte er sich wieder an alle Anwesenden. Er hoffte inständig, daß es mehrere im Raum gab, die seinen Standpunkt teilten und sie die Sache so schnell wie möglich abhandeln konnten. „Aber nein... ich halte das für völlig unnötig, wenn ich der Regentin der Tremere auch in dem einen oder anderen Punkt recht gebe. Schauen sie auf die heutige Nacht zurück. Klar die Werwölfe haben uns ordentlich zugesetzt. Das würde auch schon ohne die Bedrohung durch den alten Tzimiscen locker bei der Kathegorie Scheiß Nacht durchgehen. Aber hey... wir haben uns zusammengetan... uns organisiert, Grüppchen gebildet, jeder hatte etwas zu tun und hat dazu beigetragen, daß wir ein Stück weiter sind als Gestern zur gleichen Zeit. Wir haben uns angerufen... uns ausgetauscht... unserer Möglichkeiten, Ressourcen und Einflüsse verknüpft. Das heißt wir haben funktioniert. Wir haben zwar erst einen gewaltigen Tritt in den Hinter gebraucht aber wir habens glaub ich gecheckt, daß es um die Wurst geht. Aber ich brauch kein Herumgewürfel in den Führungspositionen um das noch mehr zu checken oder Morgen noch besser zu funktionieren als heute Nacht schon. Also was bringt uns den Vorteil wenn wir an dem was wir gerade haben was ändern? Die Seneschall ist die offizielle Vertretung des Prinzen. Ich bin der Sheriff und damit ja sowieso schon so eine Art Offizier... wir alle sind die Sprecher und Befehlshaber unserer Clans. Was Prinz Buchet genau passiert ist und ob er nun tatsächlich endgültig vernichtet ist oder wieder kommt werden wir sicherlich irgendwann erfahren. Aber laßt uns einfach weiterhin so zusammenarbeiten wie bisher und was wir mit der Führung dieser Stadt machen einfach entscheiden wenn wir alle unseren Arsch gerettet haben und wieder im Trockenen sitzen.“ Nein Enio hatte tatsächlich keine besonders guten politischen Fähigkeiten. Auf jeden Fall würde er es wohl so nie auf der Karriereleiter noch weiter nach oben bringen. Aber vielleicht hatte er es trotzdem geschafft mit seinem Einwand gut dabei weg zu kommen. Er hatte zumindest einigermaßen geschickt umgangen auf Noir Entweder-Oder-Frage zu antworten. Ob er ihr jetzt vertraute oder nicht war für die aktuelle Krise gar nicht wichtig. Solange sie mit ihm auf Augenhöhe zusammenarbeiten würde, sich nicht als rechthaberische Möchtegernvorgesetzte herausstellen sollte oder sich doch noch auf die Seite des Feindes schlagen würde, konnte Noir ruhig die Seneschall und somit auf dem Papier die höchste hirarchische Instanz in Finstertal bleiben. Prinz würde sie jedoch ganz sicher nicht in dieser Stadt werden und das würde dann warscheinlich noch nicht einmal an den hiesigen Kainskindern liegen. Bei einem Küken als Prinzenanwärter sah Enio bereits die Schmeißfliegen von auserhalb in die Stadt strömen um ihr den Platz streitig zu machen. Sie würden die Toreador als gefundenes Fressen betrachten. Aber vorläufig galt es den Kopf auf den Schultern zu behalten und nicht ins Gras zu beißen.

Enio hatte sich keinen Millimeter bewegt während er gesprochen hatte. Er sah in die Runde. Gegenstimmen? ... Enthaltungen?... Nein? Also dann auf zum nächsten Punkt. Aber nein... es gab ja noch jede Menge andere Kainskinder auser Enio Pareto in diesem Raum und die würden das bestimmt wieder versauen.
 
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Helena sah zu Enio, eigentlich wäre er auch ihre erste Wahl gewesen, wenn es darum ginge, denn wen sollte man schon wählen, es gab nur eine Wahl und derjenige war zumindest im Moment nicht greifbar.

Man brauchte eigentlich keinen Prinzen, denn eigentlich wollte sie an dieser Position an dieser Stadt nur einen sehen und es den nicht mehr gab? Nun, daran wollte sie noch nicht denken, denn auch wenn dies keiner wußte und vermutlich selbst Buchet nur erahnt hatte, war er der einzige, der sie in der Camarilla hielt.

"Wie wäre es denn mit einem Rat, einer Art Senat oder Versammlung, die sich für wichtige Entscheidungen trifft, bei anderen Sachen, könnte doch wirklich Lady Noir als Senneschal kommisarisch entscheiden, denn vermutlich kennt sie doch von allen, die momentan greifbar sind, die Pläne von eurer Exzellenz am besten ..." Sie hielt erschrocken inne. Hatte sie das eben etwa tatsächlich gesagt, nein hatte sie nicht ... verflucht, doch sie hatte es gesagt.

"Ansonsten wäre ich auch dafür, zuerst die Probleme zu lösen und dann weiter zusehen. Am besten erst die Fakten und Informationen zusammentragen."

Sie schien sich entschlossen zu haben, damit anzufangen und öffnet ihre ungewöhnlich grosse Tasche und legte in Plastikgefriertüten verpackte Gegenstände auf den Tisch.

"Diese habe ich aus dem Labor unter der Zachariaskirche in Burg. Leider sind meine Möglichkeiten zu gering, sie zu untersuchen, aber ich hoffe ein anderer kann dies tun."
 
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Ferdinand hatte Ben angerufen und ihm mitgeteilt, es sei nicht nötig, dass Ben die Domäne verlasse. Wenn er sich nur möglichst fern von Evelina halte, das sei genug. Tatkräftige Kainskinder wie ihn könne man hier schließlich gut gebrauchen.
Nun ja, einfach mal schauen. Wenn er morgen Abend wieder aufwachte anstatt Asche zu sein weil ihn tagsüber die Werwölfe erwischt hatten, dann blieb er vielleicht, oder auch nicht. Wozu sollte er sich da jetzt schon festlegen.

Ben hatte die Mappe in der Hand, die er von Laura bekommen hatte und die nun fertig ausgefüllt war. Die Mappe konnte er ja ruhig schon mal abgeben, für alle Fälle, falls er doch etwas länger blieb.
Er ging auf die gewisse Nebentür der Akademie zu, schaute kurz auf die surrenden Kameras, klopfte an die Tür und wartete darauf dass diese aufging.
Dann schaute er kurz hinter sich. War hier sonst noch jemand? Hatte Ferdinand nicht auch noch kommen wollen?
 
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Caitlin nickte Enio zu. Im Prinzip war er von ihrem Vorschlag nicht wirklich abgewichen, außer, dass er dem ganzen keinen offiziellen Titel geben wollte. Als Sherrif war er schließlich bereits für die Einhaltung der Gesetze und die Verteidigung der Stadt zuständig, solange der Prinz abwesend war. Und genau das war eben der Fall. Und das sie Noir nicht unterstützte... Nun, vielleicht war ihre Äußerung augenscheinlich taktisch unklug gewesen, sich dermaßen offen auf eine Seite zu stellen. Aber warum fragte die Seneschall auch, wenn sie die Antwort nicht hören wollte... Hoffte sie darauf, dass sich keiner traute zu widersprechen? Soetwas hatte Caitlin nämlich befürchtet und sich sozusagen geopfert, um es den anderen leichter zu machen. Es entsprach einfach ihrem Charakter eine Richtung vorzugeben und nicht nur mit Machtspielchen im Hintergrung zu agieren. Auch wenn sie damit nicht dem Klischee einer grauen Tremere-Eminenz entsprach. Caitlin lächelte kurz und sah die anderen ebenfalls interessiert an.

Als Helena die Fundstücke präsentierte, sah sie sich diese aufmerksam an. Was waren das für Gegenstände?
 
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Die wilde Fahrt ging los, lange bevor er sich dafür bereit fühlte. Wie immer nahm der Rest der Welt herzlich wenig Anstoß daran an welchen Befindlichkeiten Lurker litt. Gerade war er noch damit beschäftigt den Schock zu verdauen, dass ihm Meyye so abprubt wieder ins Gedächtnis gerufen wurde und das er plötzlich in diesem Sessel saß und mitten in einer Primogenssitzung gelandet, da riss die kleine Rosenprinzessin schon die nächste Wundertüte auf.

Diesesmal rettete ihn die Übung. Er hatte heute bereits eine sehr aufwühlende Begegnung mit der Seneschall hinter sich, bei der er sich mehr als nur ein wenig überfahren vorgekommen war. Er war sich immer noch nicht sicher, ob dieses Treffen für ihn gut oder schlecht gelaufen war. Wahrscheinlich weder noch und es war wirklich nur um die Formalität an sich gegangen, egal wie er sich geschlagen hatte. So oder so, diese vorausgegangene Besprechung brachte ihm nun zwei wichtige Vorteile. Er fühlte sich von der Anwesenheit der Toreador nicht mehr so an die Wand gedrückt und ihr sprühendes Auftreten nahm ihn nicht mehr so stark wie zuvor und er hatte nun, da er wusste wie sie solche Dinge präsentierte, eher damit gerechnet was für eine besonders hässliche und dicke Katze sie nun aus dem Sack gelassen hatte. Er legte also lediglich seine albtraumhaften Finger ineinander und faltete damit die Hände vor dem Bauch zusammen. Dann durchdachte er das Gehörte.

Die Buchet bot an ihren Stuhl zu räumen. Freiwillig, wenn sich nur jemand fand der ihn wollte. Entweder wollte sie also sich selbst aus der Schusslinie bringen, oder sie versuchte es mit umgekehrter Psychologie und baute auf die Hoffnung, dass man sie im Amt bestätigen würde, weil sie so tat als wäre es ihr nicht wichtig. Die logische Antwort für den rasend schnell rechnenden Nosferatu war: Sie tat es, weil sie beide Möglichkeiten bedacht und für beide Wege Pläne hatte. Noir hatte sich eine 'Win-Win' Situation geschaffen und egal wie sie hier entscheiden würden, sie würde aus beidem einen Gewinn ziehen. Sonst hätte sie nicht beides angeboten.

Auf diesem Schlachtfeld gab es also nichts mehr zu holen. Man konnte noch versuchen die Möglichkeiten durchzurechnen um zu ermitteln bei welchem der beiden Pläne die Seneschall die größere Kröte zu schlucken hätte und dann dem Plan seine Zustimmung zu geben, bei dem der Gegner die meisten Verluste hinnehmen musste. Strategisch eine gute Entscheidung, wenn eine Schlacht ohnehin nicht zu gewinnen war, aber vielleicht die falsche Überlegung, denn auf diese Art und weiße mochte es passieren, dass er selber Verluste erlitt und Farbe bekennen musste, an einer Stelle an der es ihm mehr nutzte, wenn niemand seine wahren Motive zu erahnen vermochte. Er musste nun größer denken als nur noch in seinen persönlichen Kategorien und er musste es schnell lernen.

Los..denk. Johardo ist nicht hier, obwohl das seine Chance wäre die Macht zu ergreifen. Wie groß kann seine Angst sein, dass er sich diesen dicken Fisch durch die Lappen gehen lässt? Entweder will er den Posten nicht, weil er sich nicht zum Ziel machen will, oder weil er weiß, dass er später noch zum Aaspicken kommen kann, wenn die Chefetage ausgelöscht wurde. Also wäre es klug, zunächst jemanden nominell auf den Chefsessel zu hieven, dem dann ruhig der Kopf abgeschlagen werden kann.

Lurker entschied sich gegen den schnellen und kurzfristigen Weg um Enio Pareto auf den Thron der Stadt zu hieven und wählte den langen und umständlicheren.
Als die Oberhexe mit ihrem aufmunterndem Lächeln bei ihm angelangt war lehnte er sich ein kleines Stück nach vorne.

Wir halten uns nicht mit Formalitäten auf und belassen alles wie es ist. Dass wir handlungsfähig sind haben wir bewiesen.

Damit hatte er niemanden verprellt, aber seine Position bei Enio gefestigt und sich entschlussfreudiger als Meyye gezeigt.
 
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"Ich wünschte es wäre so einfach!"

Noir seufzte. Sie hatte gehofft das sich die Klärung dieses Themas etwas leichter gestalten würde. Wirklich daran geglaubt hatte sie aber nicht. Keiner der hier Anwesenden traute ihr richtig über den Weg. Warum auch?
Es würde aber auch keiner der hier Anwesenden wirklich bereit sein, in der derzeitigen Situation das Zepter in die Hand zu nehmen. So gut wie Enio es dargestellt hatte, stand es nämlich gar nicht für die Stadt. Eigentlich müsste auch dies allen Anwesenden klar sein. War es mit Sicherheit auch, aber Kainiten waren eben dafür bekannt mit verdeckten Karten zu pokern.
So wie sie selbst es natürlich ebenfalls tat.

"Abgesehen davon, dass irgendwer sich irgendwann bei den übergeordneten Mächten zu verantworten haben wird, stehen noch eine Vielzahl anderer Probleme im Raum, die wir uns nicht einfach wegwünschen können. Der Vorschlag eines herrschenden Rates, ist in einer Gemeinschaft wie der unseren nicht umsetzbar. Das dürfte jedem klar sein, denke ich. Ich habe vor unserem Treffen heute alle offenen Posten besetzt, da mir bewusst war, dass wir eine grundlegende Entscheidung zu treffen haben. Irgendwer muss sich als Kopf des ganzen präsentieren. Neuankömmlinge sind zu begrüßen und einzuführen, Fragen und Nöte der hier lebenden Kainiskinder zu klären und zu bearbeiten. Die Stadt muss offiziell nach Außen hin vertreten werden, es ruhen Blicke auf uns, mächtige Blicke!
Es gilt Strategien zu entwickeln und Handlungen zu koordinieren. Und... was meiner Meinung nach der wichtigste aller Punkte ist... wir müssen Stärke, Entschlossenheit und Einigkeit demonstrieren. Wir brauchen einen Kopf der von allen getragen und unterstütz wird. Eine Stimme die für alle zu sprechen vermag! Was sollen die Kinder dieser Stadt denken, wenn es niemanden gibt zu dem sie hoffnungsvoll aufsehen können? An wen sollen sie sich wenden in der Not? Es muss einen Ort geben, der Zuflucht und Hilfe zugleich ist."

Einem inneren Impuls folgend, erhob sich die Seneshall. Sie war der festen Überzeugung das sie auf diese Weise ihren Worten mehr Nachdruck verleihen würde. Sie mussten verstehen was auf dem Spiel stand, das hier war kein kleines Gerangel, das hier war eine Grundsatzfrage!!!

"Bedenken Sie zum Beispiel die gerade neubesetzten Posten. Jemand muss derartige Entscheidungen schnell und unbürokratisch treffen können. Wir müssen den Gedanken ins Auge fassen, dass es dergelichen mehr geben wird. Es wird zu mehr Toten kommen, es werden Opfer gebracht werden müssen. Wer soll dies alles entscheiden, frage ich? Ein Rat? Tägliche Diskussionen um ein Für und Wider? Zügige Einigkeit in allen Fragen, zwischen... uns?"

Sie zeigte mit der Hand in die Runde.

"Machen wir uns nichts vor! Nein, wir brauchen einen starken Anführer der das allgemeine Vertauen genießt. Bestätigt und gefestigt im Amt. Ich sage nicht das ich diese Figur sein will, ganz sicher nicht. Ich will ehrlich sein, ich danke Kain auf Knien für den Fall das dem nicht so sein sollte... Etwas undankbareres kann ich mir in unserer Situation gar nicht vorstellen.
Was ich aber zumindest noch im Moment verklangen kann - und hiermit auch mit Nachdruck einfordere - ist einen EINSTIMMIG benannten Seneshall der die Verantwortung für alles auf sich nimmt was von jetzt an noch geschehen wird. Sie haben Recht Herr Pareto, die Gemeinschaft funktioniert, aber nur weil sie sich noch immer der Illusion hingeben kann, das es eine zentrale Mitte gibt, die organisiert, reagiert und für jeden stets ein offenes Ohr hat! Finstertal handelt weil Buchets Macht noch nachwirkt, dies aber wird nicht mehr lange so sein..."

Langsam und mit einem letzten Blick in die Runde setzte sich die Toreador wieder. Sie hoffte inständig, das ihr Standpunkt verstanden worden war. Sollte Pareto die Geschäfte übernehmen, er war so gut wie jeder andere. Die Hauptsache war, dass es zu einer Einigung kam, nichts wäre in dieser Stunde schlimmer als ein gespaltenes Lager.
 
AW: [04.05.08]Notsitzung der Primogene - und solcher die es werden wollen...

Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Auch nach längerem Warten wurde Ben kein Einlass gewährt.

Er konnte es natürlich nicht wissen, aber Lady Noir hatte die klare Anweisungen gegeben, dass während der Primogensitzung keine Gäste in der Akademie gewünscht waren. In vielen Fragen konnten sich maßgebliche Veränderungen ergeben, die unter Umständen zur Folge hatten, dass die Akademie - und damit auch dieses Büro - fortan nicht länger als Anlaufstelle für die Sorgen der hiesigen Kainiten genutzt werden konnte. Möglich das sich Großes tat? Vielleicht lag ein Wechsel in der Luft und man würde sich in Fragen der Sicherheit, der Übertagungen und jedeweden anderen Problems fortan an das Gildenhaus, das Black Hammer oder gar tief unter die Erde wagen müssen.

Der gestrige Angriff der Garou hatte durchaus auch etwas reinigendes an sich, die Population der Kainiten hatte sich schwer ausgedünnt und somit den Weg für eben jene freigegeben, die über die Jahre übersehen worden waren. Nun blieb die Frage nach einer neuen Führung.
So sehr sich die meisten auch vor einer Antwort drücken mochten, sie kamen nicht an ihr vorbei. Finstertal benötigte einen Ort an den sich Kainiten wie Ben in Zeiten der Not wenden konnten. Mit vollem Vertrauen in die Wesen die sich dort für das Allgemeinwohl einsetzten. Gestützt und bestätigt durch die anderen Mächtigen der Stadt.

Was immer auch geschehen mochte, dass Ergebnis lag noch in der Luft.
Und eben für diese Zeit wurden keine Besuche gestattet und keine Gespräche angenommen. Laura saß inmitten eines erdrückenden Kreises aus Papier und hoffte inständig, dass sich bald jemand anders mit Romeros Hinterlassenschaften rumplagen musste. Am Besten die Nosferatu, sie verspürte große Lust, diesen widerlichen Gestalten die Papierstapel um die triefenden Ohren zu hauen.
 
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