[03|05|08] Die Alte Heimat

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"Aber gewiss doch, man soll die Harpyien nicht warten lassen. Wer ist eigentlich unser Primogen, oder ist das der Prinz in Personalunion?" Sie schmunzelte. "Um schwere Waffen müssen sie sich keine Sorgen machen, als ich das letzte mal eine schwere Waffe in der Hand hatte, bezeichnete man damit noch ein Bastardschwert."
 
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Ein sichtlich amüsiertes Lächeln trat auf die Lippen der Monarchin. Auch sie erinnerte sich noch gut daran wie es war Waffen dieser Art in Händen zu halten. Aber das war lange her und vollkommen ohne Bedeutung.

"Verzeihen Sie, wie unachtsam von mir. Die Ehre dem Clan als Primogena vorzustehen, obliegt mir. Ich vergaß dies zu erwähnen, da ich nur selten das Vergnügen habe eine kostbare Blume wie sie empfangen zu dürfen. Prinz Buchet begnügt sich allein mit seiner Regentschaft!"

Damit war für den Moment alles gesagt. Die Seneshall war vom ersten Eindruck recht angetan und versprach sich bereits jetzt einen nicht zu verkennenden Nutzen für den Clan und die Stadt.

"Ich denke wir sind fertig? Es war mir ein wahres Vergnügen Sie kennengelernt zu haben Frau von Grimm. Auf ein baldiges Wiedersehen!"
 
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"Auf Wiedersehen" erwiderte Céleste so charmant sie konnte, ehe sie schwungvoll aufstand und den Raum verließ. Den Gang hinunter. Sie bremste ihre Schritte kurz ab, bis der Ghul, der sie vorhin schon begrüßt hatte, den Kopf aus den Unterlagen hob. "Mein Assistent Johann wird gleich die Unterlagen abholen, ich sage ihm am Auto gerade bescheid." Auf eine Antwort wartete sie nicht groß, was gab es auch schon noch zu besprechen?
Eine Türklinke weiter wartete schon die kühle Nachtluft, die ewig hellen Städte Europas hatten etwas für sich, wenn man seit Jahrhunderten die Sonne nicht mehr gesehen hatte.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Verblüfft sah die Goth dem vorbeirauschendem Etwas nach, was zur Hölle war das denn? Hatte sie grade gesagt das sie selbst das Papier nicht nehmen konnte und jemanden schicken würde? Wegen nem Hefter? Das war ja heftig! Laura war sich nicht sicher ob sie grinsen oder sich ärgern sollte.

Neugierig ließ sie die Tür geöffnet und hielt den Ordner in vor sich in die Luft. Würde da jetzt wirklich jemand angschnauft kommen? Was für ne lustige Tante!
 
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Johann kam ihr tatsächlich schon die ersten Schritte vom Wagen entgegen, die Toreador deutete vage hinter sich. "Holst du gerade die Dokumente bei der... Empfangsdame ab, Herzchen?" Mit einem Nicken bestätigte der Ghul und marschierte mit großen, strammen Schritten in die Kunstakademie.
Die Dame sah jedenfalls interessant aus, aber es konnte wohl nicht überall so konservativ wie in Lugano zugehen. Vielleicht war das ja das erste Anzeichen einer angenehmen Abwechslung. Eine besser gelaunte Herrin könnte er allemal vertragen, auch wenn er sich für den Gedanken beinahe augenblicklich schämte.
"Johann de Maiziere" stellte er sich etwas peinlich berührt vor. Bei aller Liebe, Céleste hätte den dürren Hefter wirklich mitnehmen können. Gewissenhaft nahm er die Papiere mit beiden Händen an sich und verstaute sie umständlich in seinem Aktenkoffer, den er irgendwie auf dem Oberschenkel balancierte, während er ihn mit einer Hand aufhielt und mit der anderen den Hefter hineinstopfte.
Er sah sich kurz peinlich berührt um, ehe er sich mit einem Achselzucken zum Gehen wandte.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Laura dachte gar nicht daran irgendetwas zu sagen. Das Schauspiel war so bizarr wie faszinierend. Kurz dachte sie darüber nach wie Romero wohl reagiert hätte? Sicher wäre es bei ihm nie soweit gekommen. Nicht wenige feine Damen hatten sich früher mit einem Knicks bei ihm verabschiedet.
Wie dem auch sei, diese von Grimm hatte es geschafft, das Laura sie niemals wieder vergessen würde. Als Toreador musste sowas wohl sein? Exzentrisch und durchgeknallt bis zum geht nicht mehr. Dies aber stets auf diese menschlich angenehme Weise. Man konnte ihnen nicht einmal richtig böse sein...
bei dem Arsch.
 
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Konrad hatte den luxuriösen Wagen schon von Ferne bewundert und war langsam immer näher geschlendert. Aber erst als der eine der beiden Männer sich von dem Auto entfernte, trat er mit einigen schnellen Schritten näher heran. Zu gerne hätte er eine Hand auf das glänzende Metall gelegt. Seit einiger Zeit zogen ihn glänzende Dinge ungeheuer an. Aber der Chauffeur würde das wohl gar nicht gerne sehen. Und er wollte keinen Ärger, sondern einen wirklich guten Eindruck machen.

Gerade überlegte er, um wie vieles besser der Wagen doch in Silber aussehen würde und trat dabei gedankenverloren ein, zwei Schritte zurück, als etwas - jemand - von hinten in ihn hinein prallte. Erschrocken rang er darum, sein Gleichgewicht zu halten und hob gleichzeitig beide Hände. So wie er aussah - mit schäbigen Klamotten, klobigen Handschuhen, einer Wollmütze und einem Parka, dessen Kapuze er dazu noch über den Kopf gezogen hatte - hielten ihn die Leute schon einmal für einen Landstreicher, oder noch schlimmer, einen Gangster.
 
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Die Toreador war einen Augenblick lang gedanklich schon dabei, eine gönnerhafte Routine abzuspielen. Nein nein, guter Mann, ich habe doch nicht aufgepasst, ist ja auch nichts passiert. Man konnte schließlich nur einmal einen guten Eindruck machen - und Nachts wusste man nie.
Als sie den Mund mit einem angedeuteten Lächeln öffnete, um gleich die Situation zu entschärfen, bevor sie womöglich den Gestank und Dreck irgendeines Landstreichers auf ihren Kleidern bekam, klappte ihr beinahe der Unterkiefer herunter.
Ihr Lächeln gefror, noch halb in der Entstehung begriffen, als asymmetrische Grimasse.

Giuseppe, der rauchend an der Fahrertür gelehnt hatte, schnippte sofort seine Kippe weg und machte einen Schritt auf die beiden, als er den Zusammenstoß aus dem Augenwinkel mitbekam. Aber die Gräfin streckte ihm nur den rechten Arm entgegen, die Handfläche nach vorne, alle Finger abgespreizt. Stop.

Ohne ein Wort rauszubringen, starrte Céleste den Mann noch einige Augenblicke an. Wann hatte es ihr das letzte mal die Sprache verschlagen? 45, vermutlich. Könnte er es überhaupt sein? Müsste er nicht seit rund 150 Jahren tot sein?

Mit der Rückkehr der ersten motorischen Funktionen klappte sie ihren Mund vollends zu, ungeachtet dessen, wie das Verhalten wohl aussehen mochte, machte sie einen Schritt rückwärts und lägte den Kopf schräg, als wollte sie ein getanes Werk zum ersten mal in seiner Ganzheit betrachten.
"Cazzo!" War vorerst alles, was sie herausbringen konnte. Wenigstens entsprach der italienische Fluch der vergangenen Zeit in Mailand.
 
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"Entschuldigen Sie", murmelte Konrad und versuchte den Fluch erst einmal völlig zu ignorieren, "ich habe nicht aufgepaßt. Das tut mir leid, Sie sind ja ganz zerknautscht. Warten Sie ..." Unbeholfen klopfte und zupfte er an der Kleidung der Frau herum und wurde sich schließlich bewußt, was er da tat. "Ich ... das ... tut mir jetzt auch leid, ich ..."

Wieder hob er beide Hände und trat einen Schritt zurück. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, wieder in der Zivilisation Fuß fassen zu wollen. Seit er sich wieder in Städten bewegte, eckte er bei jeder Gelegenheit an. Was war er doch für ein Trottel. "Ich glaube, ich verschwinde jetzt besser", krächzte er und wandte sich zum Gehen.
 
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Die Stimme! Total unverändert! Und er kam nichtmal auf die Idee, sie eines zweiten Blickes zu würdigen?
Aber gut, sie war sicher noch ein paar Jahre gealtert, seit sie sich das letzte mal gesehen hatten. Fünf, sechs Jahre? Zehn? Zwei? Es war so lange her. Aber er! Er sah beinahe genauso aus, wie damals, als er in die Wüste zog, nur um nie wieder gesehen zu werden.
Sie stemmte die Arme entschlossen in die Hüften. "Konrad Wolf Christoph Rupprecht von Reitzenstein, wirst du mich nun erkennen, oder muss ich handgreiflich werden?" rief sie, mit einem so strengen Tonfall, wie sie unter diesen Umständen aufzubringen in der Lage war.

Dies war vermutlich eine dieser Gelegenheiten, bei denen Sterbliche Herzinfarkte erlitten.
 
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Konrad erstarrte. Sein erster Impuls war zu flüstern "M-M-Mutter?" dann aber wurde ihm bewußt, daß die Frau dafür viel zu jung gewesen war. Langsam drehte er sich um und schlug die Kapuze seines Parkas zurück. Seine Augen leuchteten golden in seinem scharf geschnittenen Gesicht auf. Wer auch immer das war, sie war alt genug, um ihn zu kennen. Und damit war es wohl egal, ob sie seine unnatürliche Augenfarbe sah oder nicht. Möglichst unauffällig sah er sich nach einer Stelle mit Erdboden um. Das war noch eines dieser Dinge, die er an Städten haßte ... sein üblicher Fluchtplan war hier ziemlich schwierig.

"Madame, ich bin mir nicht ganz sicher", begann er und verstummte dann hilflos. Die Frau kam ihm höchstens wage bekannt vor. Der Typus entsprach all den jungen adeligen Damen, die er einmal gekannt hatte.
 
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Céleste, ernstlich vor den Kopf gestoßen, rollte mit den Augen. Der Typ hatte die Chuzpe, sie nicht zu erkennen? Sie hatte Wochenlang geheult, als die Briefe nicht mehr kamen. Nun, das würde er wohl erstmal nicht zu hören bekommen. In den Schatten war es kaum zu erkenne gewesen, aber doch. Der junge Mann war inzwischen ein Gangrel. Ob es ihn wohl direkt in der Wüste erwischt hatte? Das wäre zumindest eine kleine Erklärung wert gewesen.
Also nahm sie ihre Geduld zusammen und machte eine Kunstpause, in der sie früher wohl tief durchgeatmet hatte, ehe sie sich gedanklich - nicht ohne Wehmut - von einem guten Auftritt verabschiedete.
Anscheinend würde sie langsam erklären müssen.
"Dann werde ich dir einen Tipp geben müssen. Wer hat deine Überfahrt ins heilige Land bezahlt, als du es für schlau gehalten hast, die Negev zu durchqueren?"
 
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Konrad war sprachlos. Wie war das möglich? Natürlich erinnerte er sich, und jetzt wo er wußte, wer sie war, konnte er auch ihre jugendlichen Züge in dem Gesicht einer Frau ausmachen. Das mußte wohl das sein, was die Mohammedaner Kismet nannten ...

Trotzdem kniff er sich erst einmal fest in den Arm und blinzelte mehrfach, um sich zu versichern, daß er auch nicht träumte (was er eigentlich nie tat) oder verrückt geworden war (durchaus nicht unwahrscheinlich) und sie sich nicht plötzlich in Luft auflösen würde. Sie war immer noch da. Also streckte er vorsichtig die behandschuhte Rechte aus und berührte sie sacht an der Wange. Immer noch da. Und sie fühlte sich tatsächlich real an.

"Céleste", stellte er fest, und das klang fast ein wenig empört.
 
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Ein kleiner Knoten löste sich im Hals der Toreador, es hätte ihr durchaus zu denken gegeben, wenn er immer noch nicht gewusst hätte wer sie war, sie ihn verwechselt hätte - Gott, das wäre peinlich gewesen. Oder noch schlimmer: Wenn er sich nichtmal jetzt erinnert hätte. So unwahrscheinlich wäre es nichtmal, das eine oder andere Jahrhundert war allemal verstrichen.
Aber dennoch, dass er einfach so vor ihr stand. Die Berührung brachte ihre Gedanken in die Gegenwart zurück, seinen Tonfall konnte sie nicht deuten. Aber jetzt war endlich die Zeit gekommen, einen schon lange gehegten Wunsch zu befriedigen. Sie versetzte Konrad eine Ohrfeige.
Dann warf sie sich dem Gangrel in die Arme, wofür sie sich noch im selben Augenblick schämte, aber nun war es auch zu spät und es gab keinen anderen Ausweg mehr, als es als den üblichen Enthusiasmus der Toreador zu verkaufen.
"Hättest du mir nicht wenigstens schreiben können?" War schließlich der erste zusammenhängende Satz, den sie hervorbrach. Dass sie nur einen müden Vorwurf hervorbrachte, statt dem Wiedersehen angemessenen Pathos zu verleihen, enttäuschte sie einerseits, andererseits war es wohl ein Zeichen dafür, dass sie in Deutschland doch ganz gut aufgehoben war.
 
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Erst ließ ihn Célestes Ohrfeige ein Stück nach hinten stolpern, dann die Tatsache, daß sie sich ihm in die Arme warf. Ächzend rang er einmal mehr um sein Gleichgewicht, und das ihre noch dazu. "Mädchen, Mädchen, was machst du denn?" brummte er und tätschelte ihr unbeholfen die Schulter. "Vorsicht auch mit meiner Kappe, ich trage die nicht ohne Grund, jetzt beruhig dich doch."

Schnell sah er sich um. Diese Unterhaltung war sicher nicht dazu angetan, von menschlichen Ohren gehört zu werden. Diese beiden Männer gehörten wohl zu Céleste. Und auch sonst war die Luft rein, es war ja schon spät. Oder früh, ganz wie man das sehen wollte. Aber trotzdem, man konnte nie vorsichtig genug sein. "Ist das wirklich etwas, das wir hier auf der Straße diskutieren sollten?" meinte er also zu seiner Verteidigung.
 
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Nun war die Situation endgültig ins Peinliche übergeglitten. Als ob es plötzlich für jedermann Merklich geworden wäre, tauschten Johann und Giuseppe einen verunsicherten Blick.
"Du hast natürlich recht. Die Federn stehen dir" stimmte sie zu, versucht, den Moment so schnell wie möglich in die ferne Vergangenheit zu schaffen und wieder gefasst aufzutreten. "Aber du kannst mich doch gerne einmal besuchen kommen - ich habe gerade die alte Freyberg-Residenz gekauft, ein schönes Haus, sehr pompöser Stil, ich habe ehrlichgesagt bis jetzt selber nur Fotos gesehen, wie die Renovierung geworden ist. Ich bin Neugierig. Aber jetzt rede ich schon wieder. Musst du zum Seneschall, oder kommst du gerade von dort?"
 
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"Ich bin gerade erst angekommen", murmelte Konrad und setzte schnell seine Kapuze wieder auf. Wo war denn seine Mütze hingekommen? "Wollte mich erst einmal ein wenig umsehen, ein Zimmer nehmen, baden wäre auch nicht ganz schlecht. Vielleicht will ich ein wenig hier bleiben, da sollte ich einen guten Eindruck machen, meinst du nicht?" Er strich die von Federn durchsetzten Haare verlegen unter die Kapuze zurück.
 
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"Ein Zimmer nehmen? Rede doch keinen Unfug, ich habe gerade erst ein riesiges Haus renoviert!" platzte sie hervor und ärgerte sich sofort wieder. Sie hatte einen Gangrel in ihr Haus eingeladen, der älter war als praktisch jeder Aspekt des modernen, zivilisierten Lebens. Sicher, sie hatte ihn als Sterblichen gekannt, aber was hieß das schon?
Aber wer konnte sich in so einer Situation auf seine Contenance verlassen? Das hier war allemals eine Situation für einen Schundroman, aber dann hätte sie jetzt sofort in neu erflammter Liebe versinken müssen, statt nur nagende Neugier zu spüren, stets überschattet von der tickenden Uhr, dem Countdown, bis das nächste Opfer gefunden, die nächste Arterie geöffnet werden müsste. Die Zeiten hatten sich geändert. Sie war von einer etwas schüchternen, manchmal weltfremden Kauffrau innerhalb der Dekaden zu einem Wesen zwischen Raubtier und Naturgewalt geworden - was war dann erst mit dem abenteuerlustigen Konrad, wieviel von seiner Menschlichkeit hatte er sich bewahrt?
Nun, bei seinem Alter hätte er durchaus Schnabel und Flügel haben können, etwas schien er sich also im Griff zu haben.
Und warum zur Hölle sollte sie sich nicht erlauben, in Gegenwart ihres ältesten Freundes, zurückgekehrt von den Toten, ein bisschen die Deckung fallen zu lassen?
Doch, so besehen konnte sie die unüberlegte Einladung zumindest sich selbst gegenüber rechtfertigen. Leicht mulmig war ihr dennoch, aber das würde der Gangrel nichtmal riechen können...
 
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Wieder war sein erster Impuls zu fliehen, wieder sah er sich schnell nach einem schmalen Streifen Erde um, obwohl er doch genau wußte, daß das hier vergeblich war. Eine Einladung in das Haus eines anderen Vampirs, das war normalerweise immer eine Falle. Aber was war hier schon normal? Dieses Zusammentreffen war dermaßen zufällig, Célestes Angebot so spontan gewesen, er konnte sich einfach nicht vorstellen, daß sie das alles im voraus geplant hatte. Und wenn doch, dann hatte sie es allein für ihre Vorsehung und ihre Schauspielkunst verdient, daß er offenen Auges in ihre Falle lief.

"Danke", sagte er also, "das ist wirklich sehr freundlich. Ich freue mich. Wie in alten Zeiten." Ein Lächeln versuchte er auch noch. Es gelang ihm nicht sehr gut. Er konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, wann er das letzte Mal gelächelt hatte ...
 
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"Ja" pflichtete die Toreador mit einem unsicheren Lächeln bei. Gesellschaftliche Konventionen gab es wohl kaum für Gelegenheiten dieser Art. "Warte, Johann gibt dir die Adresse" erklärte sie, der Ghul regte sich vorerst aber nicht. Ungeduldig schnippte sie mit den Fingern, und der Assistent zuckte wie vom Blitz getroffen zusammen, ehe er eine Visitenkarte aus seine Jackentasche zog und dem Gangrel hinhielt.
"Ich nehme an, du musst dich erstmal vorstellen. Sollen wir mit dem Wagen auf dich warten? Bei mir war es nur eine Sache von wenigen Minuten." Irgendwie schien sie vorerst keinen vernünftigen Satz rausbringen zu können.
 
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