[01.06.06] 14781

Angst

strange little girl
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16. Mai 2006
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169
Katinka lag auf dem Rücken und starrte den Himmel des Baldachin an, der über dem übergroßen Bett aufgespannt war in dem Stella sie am Morgen zuvor zur Ruhe gebettet hatte.
Der Himmel war schlicht, ein klassisches Muster mit goldenen Fäden welches Katinka bereits bereits seit geraumer Zeit nichts Neues mehr bot und so liess sie schliesslich ihren Kopf raschelnd zur Seite fallen und nahm die Tür ins Visier.
Die Tür war aus schwerem Holz mit einer dunklen Maserung und goldenem Knauf. Ihre Augen begannen die Linien entlang zu fahren.
Katinka lächelte.
 
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Out of Character
Ich glaub, ich hab da was!
 

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Out of Character
Standard... Du bist in der Akademie der schönen Künste zu Finstertal. Domäne des Prinzen und Zuflucht seines bescheidenen Seneschalls...
Du solltest mal die Suiten sehen...:D

@Malkav -> Ich wollt' ich könnt' dir Karma geben


Zaghaft klopfte es an der Tür...

Von draussen eine leise Stimme: Madmioselle... äh... der Meister bittet sie zu sich... Sind sie... ähm... Hallo?
Das klang nach einem sehr schüchternen Guhl...
 
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Katinka spitzte die Ohren und versuchte wie eine Katze die Tür zu hypnotisieren, damit sie sich ihr öffne.
Natürlich blieb sie stumm- es kam ihr nicht einmal in den Sinn zu antworten, aber ihr Interesse war geweckt.
Wer mochte es sein? Stella nicht, der Maler nicht... niemandes Stimme den sie kannte.
Jemand neues.
Katinka lächelte.
 
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Als die Stimme keine Antwort erhielt versuchte sie es zaghaft noch einmal: Äh... Hallo... Miss... Sind sie da?

Die Stimme wusste, das sie nicht ohne den Gast zu ihrem Meister zurück kehren durfte.
Aber er bat auch zu äußerster Höflichkeit gegenüber dem Gast.
 
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Er traut sich nicht...
Katinka verstand die Situation- sie war eine Dame und es war ungehörig ungebeten herein zu platzen und herein bitten, das konnte sie nicht.
Katinka setzte sich mechanisch wie ein Uhrwerk in Bewegung.
Ihr linker Arm hob sich, fiel über ihre Brust. Finger tasteten nach dem Saum der Decke, zerknüllten sie wo sie sie fanden und mit einem Ruck schnellte der Arm schliesslich nach oben und erschuf so ein kleines Zelt unter dem das Uhrwerk unerbittlich weiter tickte.
Katinka drehte sich in der Hüfte und winkelte ihre Beine an, während sie ihren rechten Arm ebenfalls in spitzem Winkel anzog und unter ihren Körper brachte.
Jetzt begann der schwierige Teil.
Mit dem linken Arm begann Katinka an der Bettdecke zu ziehen, während sie ihren rechten Ellenbogen von ihrem Körper fort schob bis er einen Winkel von 90° erreicht hatte.
In dieser Position verharrte Katinka für einen Augenblick der Besinnung und des Nachdenkens und schob schliesslich ihre langen, schlanken Beine über den Rand des Bettes und richtete sich mittels dieses Gegengewichtes und indem sie ihren rechten Arm vollends ausstreckte und die Finger der Linken auf der Suche nach Halt im Bettzeug verkrallte endgültig auf.

Nicht für eine Sekunde hatte sie ihren Blick von der Tür gelassen.
Sie schob sich nach vorne, nackte Füße berührten feinen Marmor, der kalt wie Eis war und spürten es nicht.
Ihre Finger waren immer noch in dem Bettzeug verkrallt und Katinka hielt die feine Decke schamhaft vor ihren nackten Körper während sie zielstrebig auf die Tür zuhielt.
Ein Gast.
Ihre Finger drehten den Knauf.
Katinka lächelte.
 
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Als sich die Tür öffnete, erschien auf der anderen Seite ein verschüchternd wirkender junger Mann.
Seine Züge waren filigran, seine Haut blass.

Das er von seinem Kollegen gebeten wurde, seine Schicht zu übernehmen, weil dieser zu irgendeiner Party im Rotlichtviertel wollte konnte sie nicht wissen.
Und auch nicht, das er erst seit relativ kurzer Zeit Tutor des Malers war, wie der Ahn seine Guhle zu nennen pflegte.
Bisher war sein Arbeitsgebiet die Bereitstellung und Pflege der Arbeitsutensilien seines Meisters gewesen.
Noch nie hatte er Kontakt mit einem anderen.... Kainskind.

Hinzu kam, das er ohnehin seit einem bizarren Erlebnis in seiner Kindheit ein recht... kompliziertes Verhältnis zu Frauen hatte.
Und das der bezaubernde Körper Katinkas unter der umgeschlungenen Bettdecke sich an manchen Stellen deutlich abmalte, machte die Situation für ihn auch nicht leichter.

Äh... ähm... entschuldigen sie... Madame, äh, Madmoiselle... der... ähm... mein Meister wünscht sie zu sehen... stotterte er.
 
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Katinka legte den Kopf schief und sog den Mann in den Bann ihrer blauen Augen.
Es gefiel ihr, wie er sie betrachtete, aber er schien nicht zu wissen was er tun sollte.
Sie lächelte und führte ihre Hand an ihrem Körper entlang. Sah er denn nicht, dass sie nackt war?
Verstand er nicht, dass er sie erst ankleiden musste?
Sie strich sich durch die von der Nacht plattgedrückten Haare und wickelte sich geduldig eine Locke um den schlanken Finger.
Verstand er nicht, dass er sie erst frisieren musste?
Katinka zog niedlich das Näschen kraus.
Katinka lächelte.
 
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Der Guhl war nun völlig verwirrt.
Die junge Frau hatte nicht mit einem Wort geantwortet.
Konnte sie nicht sprechen?
Oder verstand sie ihn einfach nicht?

Sein Kollege erwähnte irgend etwas von Osteuropäern. Russen oder so.
Aber er sprach kein Wort Russisch.

Die Situation wurde ihm zusehends unangenehmer.

Öhm... ja, äh... wenn sie noch etwas... also, äh... Zeit brauchen. Ich kann ja hier draußen... Oder brauchen sie irgend etwas? Kann ich... oder soll...
 
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Gäbe es eine Weltmeisterschaft im Warten- Katinka hätte mühelos den Titel geholt.
Sie stand einfach vor ihm und liess ihn nicht aus den Augen.
Irgendwann würde ihm schon auffallen, dass sie nackt war und so nicht zum Maler gehen wollte.
Ein weiteres Mal fuhr sie mit der Hand an ihrer nackten Seite entlang und legte den Kopf ein wenig schief.
Als der Mann auch dann nicht verstand, wandte sie ihm, ohne ihren Blick von ihm abzuwenden, ihre bloße Kehrseite zu und machte einige Schritte durch den Raum, bis sie neben dem gewaltigen Schrankkoffer stand, in dem sich ihre Garderobe befand.
Sie zeigte auf den Koffer, das Laken fiel zu Boden und nun stand sie in ihrem Geburtskleid vor dem Ghul.
Vielleicht begriff er ja jetzt. Vielleicht war er nur ein bisschen dumm.
Katinka lächelte.
 
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Jetzt war es um den jungen Mann geschehen.
Wie hypnotisiert sah er zu der entblößten Schönheit.

Unendliche Augenblicke vergingen, bevor er sich wieder so weit gefangen hatte, das er wieder halbwegs agieren könnte.
Oh,.. ich... äh... pardon... stotterte er.
Ich, dann... äh... dann komme ich... äh... komme später... wieder...

Sein Herz schlug so wild, das man es mit geschulten Ohren wohl in der ganzen Akademie hören konnte.

Ruckartig schloss er die Türe, blieb aber unschlüssig davor stehen und überlegte, ob er der unirden Schönheit dahinter hätte seine Hilfe beim Einkleiden anbieten müssen...

Und wie lange sollte er warten...?
 
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Katinka schnaubte und blieb erst einmal wie eine Salzsäule stehen.
So etwas war ihr nun wirklich noch nie passiert.
Sie musste nachdenken.
Minuten verstrichen. Vielleicht sollte sie sich selber anziehen?
Der Gedanke war absurd. Woher sollte sie denn wissen, was sie tragen sollte?
Sollte sie sich selber die Haare machen?
Der Gedanke war absurd. Sie würde sich die Haare gleich büschelweise ausreißen und Stella hatte ihr streng verboten sich selbst zu verletzen.
Sollte sie warten? Ja, Katinka würde warten. Irgendjemand musste verstehen.
Katinka lächelte.
 
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Unsicher, was er tun sollte, wartete der Guhl minutenlang vor der Tür.
Doch dahinter tat sich scheibar nichts.

Der Meister würde ausser sich sein, wenn er dies hier mitbekommen würde. Hoffentlich äußert sich die grauziele Schönheit nicht abfällig über ihn beim Maler.

Und das alles nur, weil sein Kumpel unbedingt auf diese Party gehen wollte...

Als nach einiger Zeit weiterhin nichts von der anderen Seite der Tür zu hören war, klopfte er zaghaft.
Äh... Madmoiselle... ist alles... öhm... alles in Ordnung?

Keine Antwort.

Er öffnete die Tür einen Spalt.
Katinka stand immernoch vor ihrem Kleiderschrank. Unbekleidet.

Kann... Soll... äh.. kann ich ihnen irgendwie... öhm... helfen?
Er hoffte auf ein Wort, ein Zeichen von Katinka. Irgendetwas.
 
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Katinka legte nur den Kopf ein wenig schief und sah ihn fragend an.
Sie war bereit ihm noch ein wenig Zeit zu geben. Es war unterhaltsam ihm zuzuschauen...
Ruckartig drehte sich ihr Kopf auf den Kleiderschrank und ebenso abrubt heftete sich ihr Blick wieder an den Ghul.
Ihr linker Fuß begann in gleichmäßigem Takt mit den Zehenspitzen auf den Boden zu pochen. Es war entnervend.
Jedes Poch entsprach genau einem Tick und einem Tack der großen Standuhr und trat eine Sekunde tot.
Katinka lächelte.
 
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Der Guhl war am Rande des Nervenzusammenbruchs.
Was sollte er tun?
Was erwartete sie von ihm?

Langsam und zögerlich tat er ein paar Schritte ins Zimmer.
Er getraute sich nicht, Katinka in ihrer ganzen Pracht anzusehen, und senkte daher immer wieder den hochroten Kopf.

Darf ich... äh... beim ankleiden... ich meine... kann ich ihnen... äh... öhm... irgendwie... äh... helfen?

Sie sprach nicht zu ihm. Und ihre Gesten wusste er nicht wirklich zu deuten.
Und dieses Lächeln...

Er war nun auf fast zwei Armeslängen zu ihr vorgedrungen.
Um die für ihn äußerts angespannte Situation zu entschärfen ging er ein paar Schritte zum Kleiderschrank.

Er wollte zu einem der Kleider greifen.
Darf ich...
 
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Urplotzlich schnellten bei Katinka die Arme auseinander, die Augen öffneten sich weit und das Lächeln wurde zu einem Strahlen.
Die Pose in der sie zur Ruhe kam, erinnerte an die "bezaubernde Assistentin" eines Bühnenzauberers, der gerade einen besonders fabelhaften Trick ausgeführt hatte.
Er hatte lange gebraucht. Aber er hatte es geschafft. Katinka wusste so etwas zu würdigen.
Katinka lächelte.
 
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Auch wenn die Gestik und der Ausdruck Katinkas dem jungen Guhl auf die Sprünge helfen sollte, schaute er immernoch unschlüssig 'drein.

Vielleicht war die junge Dame es einfach gewöhnt, von einer Zofe oder so bedient zu werden.
Er hatte ja schon davon gehört, das so mancher Vampir sehr viel älter war als es den Anschein hatte, und sich auch heute noch Verhielt, als sei die Zeit vor Jahrhunderten stehen geblieben.
Vielleicht ist sie ja eine Prinzessin oder so....

Aber was sollte er ihr zum Ankleiden reichen?
Es sah nicht so aus, als würde sie sich selbst ein Kleid aussuchen wollen.
Wollte sie ihn testen?

Er 'blätterte' verlegen und zaghaft durch die Gaderobe Katinkas.
Immer wieder mit einem Blick auf sie, in der Hoffnung, sie würde ihm einen Wink zukommen lassen, was sie anzuziehen wünscht...
 
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Nein, Katinka beschränkte sich ausschliesslich darauf ihm über die Schulter zu schauen.
Weder ihre Augen, noch ihr ewig gleichbleibendes Lächeln liessen auch nur den geringsten Schluß darauf zu, ob sie nun dieses oder jenes Kleid bevorzugte oder was sie just über ihn denken mochte.
Katinka wartete auf eine Entscheidung.
Katinka lächelte.
 
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Nach längerem suchen fasste sich der junge Guhl endlich ein Herz und griff nach einem schlichten roten Kleid, das Katinkas Figur an den richtigen Stellen betonte, ohne obzön zu wirken.
Er hielt es ihr hin und wartete auf eine Regung ihrerseits....
 
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