[01.05.2008] Erster Kontakt zu den Rothschilds

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Ben nahm das Handtuch entgegen.

“Danke, das ist wirklich sehr freundlich von Ihnen, Evelina.”

Er nahm den Eingang des Bads ins Visier. Sollte er tatsächlich durch diese Tür treten?
Aber er war doch wohl kein Feigling?! Nein!
Also schritt er entschlossen durch die Tür. Kaum war er im Bad wurde es ihm jedoch immer mulmiger zumute. Aber nein, dem Drang zu Fliehen wollte er jetzt nicht nachgeben. Aber vielleicht liess er zur Sicherheit besser zunächst unter der Dusche noch die Unterhose an.
Er schaffte es noch sich auszuziehen und trat also in Unterhose unter die Dusche.
Dann jedoch war es ihm als würde er eine gewisse Stimme hören.

“So, mein Lieber, schau mal, was ich dir heute mitgebracht habe” hörte er eine wohlbekannte Stimme säuseln.

Verdammt. War es ein Fehler, nach Deutschland gekommen zu sein? Wo er ständig diese Sprache hörte, die er durch diesen elenden deutschen Doktor gelernt hatte?

Wo drehte man denn das Wasser auf? Ben nahm kaum noch wahr was direkt vor seiner Nase war, es war ihm als sei er ganz woanders, in jenem verhassten winzigen Laborraum.
Da war es Ben, als würde er ein Skalpel an seiner Wange spüren, und er konnte geradezu sein eigenes Blut riechen.

Da gab es für den Malkavianer kein Halten mehr. Er wollte nur noch eins: Raus hier! Blindlings stürmte er auf die Badezimmertür zu und raste mit angstgeweiteten Augen auf die nächste Tür zu, und ehe er es sich versah stand er auf dem Gang des Stockwerks.
Er rannte noch ein Stück weiter und kam erst nach weiteren 10 Metern wieder halbwegs zur Besinnung. Ben war nicht mehr dazu gekommen nach dem Handtuch zu greifen, denn er hatte ja kaum gesehen wo er hergelaufen war. Aber immerhin hatte er noch seine Unterhose an. Gut! Besser als ganz nackt hier zu stehen.
War Evelina ihm gefolgt? War sonst noch jemand hier?
 
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Evelina entfernte sich diskret nachdem Ben ins Bad getreten war. Wenig später sah sie ihn kopflos vorbeirasen, und sie hatte nicht das Gefühl, dass er sie überhaupt sah, seine Panik war ihm aufs Gesicht geschrieben.
Und Schwupps war er auch schon aus der Suite raus.
Evelina hielt noch das zweite Handtuch in der Hand und folgte Ben, der kein Handtuch mitgenommen hatte, aber immerhin war er nicht ganz nackt.
Sie trat eilig auf den Flur und sah wie der Malkavianer weiter rannte aber dann nach einer Weile stehen blieb. Evelina sah sich um. Zum Glück war gerade niemand auf dem Gang. Sie ging auf Ben zu und hielt ihm das weisse Frotteehandtuch entgegen.

“Wenn Sie es nochmal versuchen...beim nächsten Mal schaffen Sie es bestimmt, Ben.”

Dann ging sie wieder zurück in Richtung Hotelzimmer.
 
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Jetzt erst Recht!

Aufgeben kam jetzt nicht die Tüte.
Und wenn er es 20 Mal probieren musste! Irgendwann würde es schon klappen.

Ben nahm schnell das Handtuch und wickelte es sich um die Hüften. Dann folgte er Evelina zurück in die Suite.
Dieser verdammte Doktor würde ihm das jetzt nicht versauen. Das wäre doch ein Sieg für den, wenn Ben jetzt aufgab.

Der kriegt mich nicht klein, dieser Mistkerl!

Genau deswegen hatte er all diese Torturen doch überhaupt durchgehalten, jahrelang, ohne vollends zu verzweifeln. Weil er denen den endgültigen Sieg nicht gönnte. Denn wenn er sich aufgab war er besiegt.

Mit eiserner Entschlosseheit trat Ben ein zweites Mal durch die Badezimmertür.
Er dachte mit Genugtuung daran, wie er einmal dem deutschen Herrn Doktor einen Finger abgebissen hatte. Davon hatte Ben sehr lange gezehrt, immer wenn er daran dachte weckte das grimmige Schadenfreude in ihm. Und das war nicht das einzige Mal gewesen, dass Ben dem Doktor ordentlich die Suppe versalzen hatte.
Zwar war er dann umso härter bestraft worden, aber das war es wert gewesen.

Dann sah er wieder das Skalpell vor sich.

„Schneid doch!“ hörte er sich im Geiste sagen.

Und der Doktor schnitt.

„Es tut überhaupt nicht weh!“

Und der Doktor schnitt und schnitt, Blut floss, und Ben grinste nur. Ja, das war tatsächlich vorgekommen - ach hätte es solche Triumphe doch noch viel öfter gegeben!

Während er diese Szene im Geiste vor sich sah, gelang es ihm sich auch gleichzeitig zu duschen.
Kaum hatte er sich abgetrocknet, war es ihm jedoch, als würde sich etwas Scharfes in seinen Rücken bohren. Er zog eilig die Unterhose an und verliess besser schnell das Badezimmer, bevor es wieder so schlimm wurde, dass er wieder panisch rausrannte.

„Sie haben hoffentlich nichts dagegen, dass ich mich hier ankleide? Immerhin habe ich es jetzt also geschafft zu duschen."

Der Malkavianer zog sich also nun den dunkelgrauen Anzug an.

"Sie haben doch sicher etwas womit man sich rasieren kann?“ wandte er sich an Henry.

„Möglichst nicht eines dieser elektrischen Dinger, damit komme ich nicht so gut klar. Eine Nassrasur wäre schön.“

Dann musste er allerdings nochmal ins Badezimmer. Aber unrasiert konnte er nicht zu der Feier.
 
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Evelina wartete ob Ben wohl wieder herausgeflitzt käme und hielt wieder das zweite Badetuch bereit, doch diesmal schaffte er es lange genug im Bad zu bleiben.

„Natürlich können Sie sich hier anziehen“, erwiderte Evelina als er hinaus kam.

„Rasierapparate kann ich selbst nicht leiden“, antwortete Henry auf Bens Frage nach dem Rasieren.

„Für eine Nassrasur habe ich alles Notwendige da.“

„Dann müssen Sie noch mal ins Bad…aber ich werde schon mal alles bereitstellen“, sagte Evelina, tat ebendies und kam dann wieder zurück.

„So…aber auch das wird Ihnen gelingen, ganz bestimmt.“

Sie lächelte den Malkavianer an.
 
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Ben startete also einen neuen Versuch. Nun also rasieren.
Na wenn das mal gutging.

Der Malkavianer schaffte es ohne weiteres ins Badezimmer zu treten. Er sah die bereitgelegten Rasierutensilien, nahm das Rasiermesser in die Hand und besah es.

„Und jetzt das Auge“, hörte er jedoch da die Stimme des Doktors, sah das Skalpell auf sein Auge zukommen und spürte den stechenden Schmerz, wie es am Rand seines Augapfels entlanglitt, immer tiefer.
Ben schrie auf, ließ das Rasiermesser fallen und rannte in Richtung Tür.
Ein wenig später stellte er fest, dass er sich draußen vor dem Hotel befand.

Seine Hände zitterten. Wie sollte er sich da rasieren? Aber das war wohl nur eine willkommene Ausrede, denn im Moment konnte er sich einfach nicht dazu überwinden wieder dieses Gebäude zu betreten geschweigedenn das Badezimmer.

Er nahm sein Handy hervor und wählte Evelinas Nummer. Als die Ghulin sich meldete sagte Ben: „Ben hier. Ich mache erstmal einen Spaziergang und komme dann noch mal zurück. Sind Sie auch in ein, zwei Stunden noch im Hotel?“
 
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Evelina hörte den Schrei und sah den Malkavianer vorbeirennen. Sie sah ihm besorgt nach.
Wenig später klingelte auch schon ihr Handy, ob er das war? Tatsächlich.

„Ja, wir sind auch in ein paar Stunden noch hier im Hotel. Es könnte nur sein, dass Vater dann Besuch hat, aber die Leute werden dann in Vaters Teil der Suite sein, zu mir und Henry ins Badezimmer können Sie dann trotzdem.“
 
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„Dann ist ja gut.“

Ben verabschiedete sich und ging zu seinem Auto. Er hockte sich neben Mira auf den Boden. Sie merkte, dass er nicht gut drauf war und leckte ihm übers Gesicht.

Ich muss aufpassen mit den feinen Klamotten. Die sollten nicht schmutzig werden und nicht verknittern.

War das umständlich vornehm zu sein. War doch viel praktischer wenn man sich nicht großartig darum scheren musste ob ein Anzug gut saß oder dreckig werden könnte.
Und einen Waldspaziergang konnte man auch nicht machen mit solchen Schuhen. Also musste Ben auf Asphalt gehen. Er nahm Mira mit, und sie gaben sicher ein leicht seltsames Bild ab. Der unrasierte Herr im feinen Anzug mit großem Hund.

Nach knapp über einer Stunde war der Malkavianer wieder zurück beim Hotel.
Diesmal schaffte er es wieder hineinzugehen. Auch vor der Tür der Suite war ihm noch nicht flau.
Er klopfte an.
 
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Onkel Nathan war keine 10 Minuten vorher angekommen und war nun mit seinem Ghul in Ferdinands Schlafzimmer. Evelina war ein wenig aufgedreht und nervös. Onkel Nathans Anwesenheit machte sie stets unsicher, und aufgeregt war sie weil sie es kaum erwarten konnte, dass ihr Vater wieder wach war…und ihn zu sehen, endlich wieder mit ihm sprechen zu können.

Evelina hörte das Klopfen an der Tür, öffnete sie, erblickte Ben und lächelte.

„Kommen Sie doch rein, Ben. Vaters Besuch ist jetzt da, sie sind alle in seinem Teil der Suite."

Die Ghulin führte den Malkavianer in Richtung Bad.

"Ich hatte noch keine Gelegenheit Vater zu sagen, dass Sie hier waren und wieder sind, das werde ich später nachholen…ich habe heute noch gar nicht mit ihm gesprochen.“

Sie hoffte, dass Ben diesmal nicht schreien musste, denn sie wollte nicht, dass Onkel Nathan sich wunderte was hier abging. Aber Ben sagte sie das besser nicht....wenn er wusste, dass Besuch da war würde er sich sicher sowieso umso mehr darum bemühen sich zusammenzureißen.

„Es liegt noch alles bereit im Bad.“
 
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Schien ja ziemlich hoher bzw. wichtiger Besuch zu sein, denn Evelina wirkte irgendwie ziemlich angespannt und aufgeregt. Dann wollte Ben natürlich nicht negativ auffallen.

Er trat ins Badezimmer und konzentrierte sich mit vollster Aufmerksamkeit darauf sich zu rasieren.
Ben war überrascht, dass es so glatt lief, dass er nichts weiter als leichte Bedrängnis empfand und die gut im Griff hatte. Der verfluchte Doktor drängte sich nicht wieder ins Bens Hirn. Gut. Er hatte sogar den Nerv sich ein wenig die Haare zu stutzen.

Dann kam der Malkavianer wieder aus dem Bad raus.

„So, endlich geschafft. Jetzt kann ich mich auf der Hochzeit blicken lassen.“

Er lächelte erleichtert. Das Schlimmste für heute war also überstanden.
 
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„Oh ja, und Henrys Anzug steht Ihnen wirklich gut“, erwiderte Evelina.

"Aber sagen Sie, aus welcher Gegend in England stammen Sie denn? Wir drei haben lange Jahre in Oxford gewohnt. Dort hatte vor langer Zeit auch mein Vater meine Mutter kennengelernt…“

Evelina bedauerte sehr, sich nicht mehr im Geringsten an ihre Mutter zu erinnern. Nur von Fotos kannte sie Evelyn.

„Wir haben jetzt in Finstertal eine Villa gekauft, und unsere Villa in Oxford verkaufen wir. Ja, wir werden wohl länger bleiben…Sie kommen uns doch besuchen? Die Räume sind recht groß, und es gehört auch ein Garten dazu, wir können uns dann gern vorwiegend im Garten aufhalten wenn Sie zu Besuch sind…“

Ob es Ferdinand recht wäre, dass sie Ben eingeladen hatte? Aber warum sollte es ihm nicht recht sein…wenn Evelina sich das wünschte würde er sicher nicht Nein sagen.
 
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Wie Ben es sich gedacht hatte, an Geld mangelte es den Rothschilds nicht.

„Ich wurde in Swanage geboren, wenn Ihnen das was sagt - ein kleines Örtchen in Dorset, direkt an der Küste. Schöne Gegend. Meine Eltern sind dann schon recht bald nach Australien ausgewandert, mich haben sie natürlich mitgenommen, denn da war ich gerade mal 10 und meine Schwester 8.“

Er schaffte es seine Familie zu erwähnen ohne dass es ihn aus der Fassung brachte. Gut.

„Ja, ich werde Sie, Henry und Ihren Vater gern mal besuchen – wenn Ihr Vater nichts dagegen hat.
Und sonst, können Sie mir vielleicht etwas über diese Domäne erzählen? Sie sind ja noch nicht lange hier, aber ein bisschen werden Sie wohl mitbekommen haben."

Ben hatte wieder auf dem Besucherstuhl neben dem Bett Platz genommen.
 
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Evelina war sich nicht sicher wie viel sie dem Gast erzählen konnte, es wäre ihr sehr viel lieber ihr Vater würde dies selbst tun.

„Oh, es ist schon recht viel passiert seit wir hier sind…einiges davon sollte Ihnen besser mein Vater erzählen.“

Auf jeden Fall das mit der Anstalt…das sollte sie wirklich nicht jetzt und hier ausplaudern. Wie gut, dass Ben nicht nachgefragt hatte was Henry eigentlich hatte, warum es ihm so schlecht ging dass er im Bett liegen musste. Als Ghul hatte man doch normalerweise nicht so leicht gesundheitliche Probleme.

"Es gibt hier ein Problem mit Werwölfen, die haben hier wohl jahrelang mit den Kainskindern friedlich koexistiert in der Domäne, aber dann haben sie uns plötzlich den Krieg erklärt.
Und dann soll hier auch ein Tzismisce Hexer ein Unwesen treiben, der eigentlich vernichtet ist.
Jüngst kamen hier in Finstertal zwei Ihrer Clansbrüder zu Tode. Einer davon wurde von einem Werwolf zerrissen. Der andere – aber dazu sagt Ihnen besser Vater etwas.“
 
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Werwölfe, ja, das wusste Ben bereits, aber das verriet er nicht.

„Hm ja, scheint ein gefährliches Pflaster zu sein, diese Stadt. Da hoffe ich, dass Ihnen hier nichts passiert. Als Ghul ist man gegen solche Gefahren ja noch schlechter gefeit als als Kainskind.“

Nun wurde Ben aber doch langsam unruhig.

„Und ja, ist klar, Sie kennen mich ja erst ein paar Stunden, da wissen Sie nicht wie viel Sie mir erzählen können. Freue mich sehr darüber, dass Sie mich hier haben duschen lassen. Ich glaube, ich gehe dann mal so langsam.“

Ben erhob sich wieder.

„Danke für alles.“
 
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Die Stadt war hektisch. Das hatte er erwartet. Wo Menschen lebten war es immer hektisch. Außerdem brüllend laut. Wenn man einmal in ihren Städten war, dann konnte man sich davor nicht verstecken. Dieser eine Abend hatte ihn verschreckt. Er war wieder zurückgekrochen und zwei Nächte in seinem Loch geblieben. Nur zum jagen einmal hervorgekommen. Reines Fressen. Er wollte immer noch nicht wirklich jemandem begegnen.
Aber dann hatte er sich entschlossen weiter zu machen. Nicht das er groß die Wahl hatte. Entweder zurück in die Stadt, oder wieder alleine sein. Davon hatte er eigentlich genug.
Die letzte Nacht war er mit eingezogenem Kopf durch die Stadt gegangen. Hatte Plätze aufgesucht, wo er die Reste der Freiheitskämpfer vom Dienstag gesehen hatte. Da ihre Pläne die Regierung zu stürzen wohl gescheitert waren, sprach niemand mehr davon, was vorgefallen war. Salem hatte auch keine Rechte Lust gehabt mit ihnen zu reden. Er hatte gedacht, dass er Fabian treffen konnte. Eigentlich noch lieber Hannah. Es interessierte ihn, wie es ihr ging und was sie mit ihrem Arm getan hatte. Dem Typen der ihr das angetan hatte sollte man den Kopf abreißen. Vielleicht später. Jetzt hockte er wieder einmal am Hotel El Privilegio.
Es war zu so etwas wie seinem Tor in die Stadt geworden. Seit einigen Tagen wohnten aber neue Gäste hier. Er hatte sie gesehen. Eine junge Frau mit ihrem Mann und ein vornehmer Herr, den sie Vater nannte.
Sie hatten irgendein Geheimniss, denn er hatte gesehen wie sie bei Nacht und Nebel verdächtig hin und her geschlichen waren. Wie in einem altem Horrorstreifen, in der die Bediensteten den Sarg des Grafen verluden.
Aber welcher Kainit hatte schließlich keine Geheimnisse? Und Kainiten waren hier. Das wusste er. Sicher war er auch deswegen immer wieder hier her gekommen. Die letzte neue Gestalt hatte ihm geähnelt. Stänige Haare. Unrasiert. Ein wenig wie ein Landstreicher. Der große Mann sah auf seine schmutzigen Hände. Er hatte sie im Gras vergraben. Seiner grobe Kleidung war ihre lange Zeit in den Wäldern anzusehen. Abgewetzt war sie und nach Moos roch sie. Der neue sah aus wie ein Landsteicher, genau wie Salem auch. Er befühlte den löchrigen Mantel. Er hatte ihn in seiner ersten Nacht in der Stadt an sich genommen. Vielleicht würde er heute wieder bis in die Stadt laufen. Vielleicht würde er auch noch ein wenig hier warten und sehen wer aus dem Hotel kam.

Ein Trupp von Sicherheits Leuten kam heran. Er konnte sie riechen. Witternd sog er die Luft ein. Das Hotel wurde gut bewacht mittlerweile. Menschen liefen Streife. Sie waren bewaffnet. Er roch Balistol.

Wenige Minuten später kamen drei Männer in Kampfanzügen und beleuchteten die Stelle an der Salem gehockt hatte. Leuchtfinger glitten durch das Gras. Nichts war zu sehen. Sie schulterten ihre halbautomatischen Gewehre und liefen weiter ihre Runde. Grün glühende Augen leuchteten verborgen hinter ihnen her. Dann wandten sie sich wieder dem Hotel zu.
 
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Henry verabschiedete sich von Ben und Evelina begleitete den Malkavianer zur Tür.

„Ich hoffe, Sie werden eine schöne Zeit haben auf der Hochzeit. Vater wird sicher auch bald dorthin fahren. Auf Wiedersehen, Ben. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder.“
 
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Ben machte schon die Tür auf um die Suite zu verlassen, da hielt er inne.

„Da fällt mir ein – ich wollte Ihnen doch noch schnell mein Auto zeigen und Sie mit meiner Hündin bekannt machen. Das hätte ich fast vergessen. Aber wenn Sie nicht mehr mit runterkommen möchten, auch nicht schlimm.“
 
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"Ach, das hatte ich auch ganz vergessen. Ich komme gern mit, ich sage nur vorher noch schnell Henry Bescheid, damit er sich nicht wundert wo ich bin. Und die Karte brauche ich natürlich auch noch, damit ich wieder in die Suite hineinkomme ohne dass Henry aufstehen muss."

Evelina ging also zurück ins Schlafzimmer.
Henry war ein wenig besorgt. Aber Ben war ja bei ihr, dann würde ihr schon nichts passieren, hoffte der Ghul.

Wenig später war Evelina wieder bei Ben und begleitete ihn. Aufzug fuhr er sicher nicht?
 
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Ben ging natürlich wieder die Treppen runter und benutzte nicht den Aufzug. Jetzt konnte Evelina sich ja sicher denken warum.

Die beiden traten aus dem Hotel.
Der „Landstreicher“ von vorhin war kaum wiederzuerkennen.
Rasiert, im feinen Anzug und sogar die Haare wirkten nun gepflegt. Bei ihm war eine gewisse junge Dame, und sie gingen nun über den Parkplatz, in die hinterste Ecke.
Beim hintersten Auto kam ein großer Hund hervor.

„Das ist also mein Auto, und das ist Mira.“

Mira beschnüffelte Evelina und leckte ihr dann die Hand.

„Sie mag dich“, freute sich Ben.

Dann hockte er sich hin und sah Mira in die Augen. War irgendetwas besonders vorgefallen?
Sie hatte den Geruch von jemandem gewittert, der sich nicht zeigte, sondern sich hier offenbar irgendwo versteckt hielt.

Ben stand wieder auf und schaute sich misstrauisch um. Hier hielt sich jemand versteckt? Welcher normale Mensch versteckte sich bei einem Parkplatz? Und wozu? Um zu beobachten? Aber wen und warum?
Aber er wollte Evelina jetzt nicht beunruhigen.
 
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Evelina folgte Ben die Treppe hinunter und aus dem Hotel hinaus.
Bens Auto war ein ziemlicher Kontrast neben all den Luxuskarossen, das fiel sogar im Dunkeln auf, zumindest wenn man direkt davor stand.

Sie fand die Hündin gleich sympathisch und streichelte sie.

„Was für ein schön wuscheliges Fell sie hat…“

Evelina bemerkte wie Ben umherschaute.

„Ist etwas nicht in Ordnung?
Das Hotel ist vor Werwölfen geschützt, aber der Parkplatz…? Wahrscheinlich nicht.“

Ihr wurde ein wenig mulmig zumute, und sie wirkte nun ängstlich.
 
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Ein Werwolf? Das wäre eine Erklärung. Ja, es war gut möglich, dass der versteckte Beobachter ein Werwolf war. Ben bemerkte Evelinas Angst.

„Es wäre sicherer für Sie, wenn Sie wieder hineingehen. Ich begleite Sie noch bis zum Eingang.“

Ben wandte sich zum Gehen.

Habe ich sie vorhin etwa geduzt? Wie konnte mir das nur passieren?

Aber vielleicht hatte Evelina das gar nicht richtig mitbekommen, hoffte der Malkavianer, und jedenfalls hatte sie nicht verdutzt oder gar pikiert gewirkt.
Und wenn von Werwölfen Gefahr drohte, waren solche Kleinigkeiten sowieso nicht wirklich wichtig.
 
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