Welche Settings lassen sich besonders gut mit SW abbilden?

Chrisael

Gott
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Titel sagt eigentlich eh schon alles.

An erster Stelle steht bei mir Star Wars, hier erscheint es mir oft als wäre Savage Worlds extra für Star Wars geschrieben. Immerhin auch die gleichen Initialen. XD

Warhammer 40k geht auch super. Inzwischen hab ich auch eine sehr viel bessere Conversion dafür gebastelt als meine eher schlechte Erste.

Und alles was Fantasy ist geht auch gut.

Sehr schlecht gehen Settings in Richtung Cyberpunk und alles mit Gearporn eben, zumindest empfinde ich das so.

Wie schaut eure Meinung dazu aus?
 
Ich muss dir bei Cyberpunk widersprechen. Mit Daring Tales of the Sprawl geht Cyberpunk sehr gut. Cyberwareporn geht mit DTotS sehr gut. Der Effekt der Cyberware ist bestimmt, was die Cyberware genau ist, kann der Spieler selber entscheiden.

Thema Gearporn: Eine Waffe nehmen die Spieler doch entweder wegen einem coolen Bild der Waffe und/oder besonders guten Werten. Ersteres können sie in SW auch haben, denn dort können sie alle Bilder auch verwenden.
Einzelne Werteänderungen bei gleichen Waffentypen sind bei SW eher unnötig, weil SW dafür zu grobkörnig ist.
 
Gear-Porn-Settings gehen tatsächlich nicht so gut, weil SW ja mit dem Standard-Zielwert von 4 Ausrüstungsboni von +1 oder gar +2 schon zu HEFTIGEN Boni macht. Solche simplen Ausrüstungsmodellierungen über Boni, wie man sie aus z.B. auf W20-basierten Systemen kennt, klappen bei SW nicht. Da ist ein +1 ja schon einem +5-Bonus in einem W20-System oder einem +20%-Bonus in einem W%-System entsprechend.

Was SW nur grenzwertig hinbekommt sind Settings mit langwirkenden Zaubern. Hellfrost weitet einfach die SW-typische Battlemagic via Concentration auf, Solomon Kane dehnt manche Zauber von Runden auf Minuten aus, Shaintar ... nun ja, Shaintar eben. - Das ist aber alles anders, als Zauber mit Grundwirkungsdauern von mehreren Stunden usw. abzubilden. Manche Settings BRAUCHEN so etwas, und SW kann das abbilden, nur meist nicht so elegant wie die übliche Battlemagic.

SW bildet auch Magie-Systeme (in-game) nicht so gut ab, in denen die Zauberer VIELE Zauber beherrschen sollten. Die Zahl der Powers bzw. New Power Edges ist schon sehr begrenzt. Selbst Legendary Rank Magier-SCs haben in SW nur ca. 8 Powers zu bieten, weil eben eine neue Power einen kompletten Aufstieg, ein eigenes Edge darstellt.

Was SW hingegen sehr überzeugend auch mit der groben Granularität der Regeln abbilden kann, sind Fahrzeug-Settings. Solche, bei denen viele detaillierter unterschiedenen Fahrzeuge vorkommen. Ob im militärischen Bereich oder im zivilen Bereich, ob moderne Technik oder Sci-Fi, SW schafft es Fahrzeuge überzeugend mit eigenem Charakter abzubilden, ohne daß man in simulative Exzesse abdriftet und schier Fahrzeugbau studiert haben muß, um Fahrzeuge zu modellieren.

SW kann sehr gut ERMITTLUNGS-Setting abbilden. Das zeigt mir meine Deadlands:Noir-Runde jede Woche aufs Neue, wie glatt das geht, ohne gleich komplett andere Mechaniken wie z.B. die Ressourcen-Pools bei Gumshoe einzuführen.

Richtig gut kann SW Settings umsetzen, bei denen die SCs mit einer Menge NSCs unter SC-Kommando agieren sollen. Das klappt in militärischen Settings ebenso gut wie bei Schiffsbesatzungen (Seefahrt wie Raumfahrt).

Nicht so überzeugend finde ich die Superpowers im hohen Machtbereich. Hier kann SW solchen Systemen wie Marvel Heroic Roleplaying nicht das Wasser reichen. Vor allem modelliert SW einfach überkompetente Charaktere in einer eher "normal" modellierten Welt - das ist ein Problem, das viele Superheldenrollenspiele haben.

Was SW wiederum richtig gut kann: Settings mit ständig wechselnden Umgebungen, ja sogar ständig wechselnden Genres, abzubilden. SW kann problemlos Genre-Crossovers umsetzen.

Die Umsetzung von Cyberpunk fand ich bei Daring Tales of the Sprawl eigentlich ganz gelungen. Es ist kein Ausrüstungsporno, aber es vermittelt das Cyberpunk-Feeling richtig gut.
 
Cooler SciFi Scheiß geht nicht mehr für mich, seit dem ich Traveller habe. Irgend wie fehlt dann immer die Hälfte. Obwohl mir dann Traveller auch wieder zu klein klein ist. Was ich sehr geil bei Savage Worlds finde, ist der Kampf, der von Charakter Fokus auf Massenkampf skalieren kann, ohne viel nachzuschlagen. Bei WWR benutze ich das häufig, wenn eine Bresche geschlagen wird, oder die SCs die Mauern erklimmen. Ansonsten schließe ich mich meinen Vorrednern an. :)
 
Ich muss dir bei Cyberpunk widersprechen. Mit Daring Tales of the Sprawl geht Cyberpunk sehr gut. Cyberwareporn geht mit DTotS sehr gut. Der Effekt der Cyberware ist bestimmt, was die Cyberware genau ist, kann der Spieler selber entscheiden.

Wie da die Cyberware gelöst ist gefällt mir als Spieler zwar gut aber als SL so ganz und gar überhaupt nicht. Denn durch Cyberware erhalten auch Extras einen Wilddie und der kann zwischen W4 und W8 sein. Irgendwie ist das für mich als SL dann nicht mehr FAST. Ich muss ständig im Überblick behalten welcher Extra für welches Trait welchen Wilddie hat, das geht für mich gar nicht. Außerdem kann ich jetzt beim Schießen nicht einfach mehr 10 Würfel für 10 Extras (Extrembeispiel) in die Hand nehmen sobald sie Zieloptiken haben. Ich muss für jeden Extra extra würfeln.
 
Die Umsetzung von Cyberpunk fand ich bei Daring Tales of the Sprawl eigentlich ganz gelungen. Es ist kein Ausrüstungsporno, aber es vermittelt das Cyberpunk-Feeling richtig gut.
>implizierend dass g34rb00k-pr0n für Cyberpunk wichtig ist

Wie da die Cyberware gelöst ist gefällt mir als Spieler zwar gut aber als SL so ganz und gar überhaupt nicht. Denn durch Cyberware erhalten auch Extras einen Wilddie und der kann zwischen W4 und W8 sein. Irgendwie ist das für mich als SL dann nicht mehr FAST. Ich muss ständig im Überblick behalten welcher Extra für welches Trait welchen Wilddie hat, das geht für mich gar nicht. Außerdem kann ich jetzt beim Schießen nicht einfach mehr 10 Würfel für 10 Extras (Extrembeispiel) in die Hand nehmen sobald sie Zieloptiken haben. Ich muss für jeden Extra extra würfeln.
Nö, nach DtotSpr wird nur der Grundwürfel erhöht und nicht ein künstlicher Wild Die geschaffen:
Extras do not normally get a Wild Die, so increasing the
Wild Die for traits that have cyberware packages does not
make much sense! Instead increase the relevant skill by
one step, irrespective of the cyberware package level; e.g.,
a group of corporate security guards all equipped with an
Eye-Gun Link get their Shooting d6 raised to d8).
 
Ähm, ich bin mir ziemlich sicher das Extras damals dafür einen Wilddie bekamen. Hatte ich vielleicht eine ältere/neuere Version? Auch ein Freund hatte es damals gelesen und sich drüber beschwert.
 
Ähm, ich bin mir ziemlich sicher das Extras damals dafür einen Wilddie bekamen. Hatte ich vielleicht eine ältere/neuere Version? Auch ein Freund hatte es damals gelesen und sich drüber beschwert.
Ich kann mich nicht an eine abweichende Version dieser Regelung erinnern. Git gud & use RAW. Damit gibt es keine Probleme von wegen künstlicher Wild-Die-Inflation.
 
Wir spielen schon seit Jahren nach DTotS und seit Jahren gibt es keinen WildDie für Extras.
Es gibt aber tatsächlich zwei unterschiedliche Versionen, die erste ist inzwischen nicht mehr im Netz zu finden.
Die Versionen unterscheiden sich beim WildDie für die Cyberware für WildCards only.

Was jetzt folgt, ist ein Zitat aus meiner Conversion:

"Bei Cyberware unterscheiden sie sich insofern, als in der ursprünglichen Version bei einer Fertigkeit ab w6 der Einbau von Cyberware möglich ist, in der aktuellen, oben gelisteten erst ab w8 (s. Limitations). Ich nenne diese Varianten „Strictly Limited“ (aktuelle Version: „Cyberware can only enhance the Wild Die for a trait up to the same level as the trait – to benefit from a Level 3 Shooting package the hero must already have Shooting d12.“) und „Permissively Limited“ (ursprüngliche Version “Cyberware can only enhance the Wild Die for a trait up one level above the level of the trait - to benefit from a Level 3 Shooting package the hero must have Shooting d10 or d12. This means that characters with traits of d4 cannot gain any benefit from cyberware until they raise their low traits to at least the average rating of d6.“).
In meinen Runden wird nach der ursprünglichen Version gespielt. Somit ist es möglich, Cyberware ab einem Fertigkeitswert von w6 zu nutzen."

Ende Zitate in den Zitaten.
Wie gesagt, die erste Version gibt es nicht mehr, die zweite findet man hier, das Zitat stammt von Seite 4:
http://www.tripleacegames.com/ccount/click.php?id=10

Inzwischen bin ich der Meinung, dass die aktuelle Version sinnvoller ist. Da wir nun aber schon seit Jahren nach der "Permissively Limited" spielen, belasse ich es in meiner Runde so. Es ist nicht so, dass es zu Chaos führt.

Mal zum Thema Cyberpunk = Ausrüstungs-Orgie

Das Thema entstand aus der Literatur, vornehmlich aus den Werken von Gibson (s. "Neuromancer") oder z. B. Sterling, natürlich auch R. Scott ("Bladerunner") nicht zu vergessen.
Wenn man sich die beiden zitieren Werke Neuromancer und Bladerunner ansieht, kann ich nichts genre-spezifisches in Hinblick auf übermäßige Ausrüstung erkennen:
  • Case (der Hacker) bekommt zwar tolle OPs und Nervenkapseln, aber über sein Deck/Computer hinaus hat er keine nennenswerte Ausrüstung.
  • Molly hat ein bissl Cyberware, vor allem Implantatwaffen und ihre Linsen.
  • Armitage - keine James-Bond-artige Hüper-Ausrystung. Ressourcen ohne Ende.
  • Deckard: seinen Analyse-Computer für das Bild, Hover-Cars.
  • Die Androiden: die sind schon cool, zugegeben. Aber im Prinzip nur hohe Attribute und "Construct".
  • Sebastian: ok, der hat sicherlich ein paar Gadgets am Start, aber es wirkt sich nicht auf den Film aus.
  • Pris, Tyrell: für die Story keine relevante Ausrüstung. Tyrell ist natürlich Tycoon mit Ressourcen ohne Ende.
Der Eindruck, dass CP unglaubliche Mengen an Ausrüstung benötigt, kommt vermutlich von zwei Genre-prägenden RPGs:
Cyberpunk 2020 (o. 2013) und Shadowrun. Das gibt es Ausrüstungskataloge, bis der Arzt kommt.

Ist Cyberpunk daher ein Genre, dass ohne meilenlange Ausrüstungslisten gar nicht auskommt?
Nicht bei mir. Wir haben viel Spaß, und zwar schon seit Jahren, mit den DTotS Regeln und einer kleinen, feinen Ausrüstungsliste.
Der Rest ist Trapping, Trapping und wieder Trapping.

In diesem Sinne, keep on 'punkin',
Hochachtungsvoll,
Ollie
 
Ich habe Cyberpunk auch schon mit Fate Accelerated gespielt - und da gibt es überhaupt keinen Equipment Porn. - Ausrüstungs-Orgien gehören NICHT zum Genre! Ausrüstungs-Orgien gehören zu ausrüstungsbestimmten, "materialistischen" Rollenspielen.
 
@Wilddie
Ok, hab da DtotS mit Interface Zero verwechset und selbst da bekam man den Wilddie nur bei den Zieloptiken. Aber genau da ist der Wilddie für Extras am schlimmsten.

@Gearporn
Solange man nicht in einem überdrüber Supertechsettng spielt kann man den Gadeteer leicht mit dem Arkanen Hintergrund: Verrückter Wissenschaftler darstellen.
 
An seine Grenzen gelangt SW imho auch bei reinen Kampkunst Settings.

Es ist problemlos möglich einen Kampfkünstler-Charakter-Archetyp in jedem Setting zu Spielen, das diese Charaktäre plausibel integrieren kann.

ABER:
Wenn in einem Setting Alle Charaktäre Kampfkünstler sind und sie sich Spürbar vom Stil her unterscheiden sollen dann sticht einem die liebgewonnene Grobgranularität ein Messer in den Rücken. "The Drop"

Man kann weder Makashi von Djiem So oder Vaapaad auf regeltechnischer Ebene unterscheiden noch kann man der Affenfaust Alleinstellungsmerkmale gegen die Adlerklaue geben.

Die Anzahl verfügbarer Edges reicht einfach nicht aus, um sie unter einer Hand voll Stile aufzuteilen und dann noch Wahlmöglichkeiten für die Charaktäre zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deadlands: Reloaded mit seinen Martial Arts Style Edges zeigt, daß es sehr wohl DEUTLICHE Unterschiede auch in reinen Martial-Arts-Gruppen gibt.
Wir haben reichlich rund um Shan Fan gespielt. Dort sind SCs wie NSCs in ihren diversen Kung-Fu- und anderen Kampfkunststilen so unterschiedlich, daß es nie "Dubletten" gab. - Und dann nicht vergessen: Die Martial Arts HINDRANCES, die ja ebenfalls ihren Teil zum Herausarbeiten bestimmter Stil-Empfindlichkeiten beitragen.
 
Meiner persönlichen Meinung nach lässt sich Savage World dann hervorragend für ein Setting herannehmen, wenn man es mit einem gewissen Fokus aus Action (das muss ja nicht unbedingt nur Kampf sein) spielen will, denn das ist es was Savage Worlds richtig gut kann. Klar gehen auch andere Sachen, aber das ist meiner Meinung nach die Kernkompetenz von SaWo
 
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