DSA hat mich abgehängt

Also ich weiß das ich in einem winzigen Kaff an der walisischen Südwestküste Spieler für oWoD hätte wenn ich wieder hinfahren würde (Pembrokeshire, falls dir das was sagt), da kann ich mir kaum vorstellen das es in Cork keine geben sollte.
Vermutlich gibt es welche, aber es wuerde mich nicht wundern, wenn sich die oertlichen oWoDler als "bessere Rollenspieler" sehen und mit den D&D/Wargamern nix zu tun haben wollen ^^ Ich denke mal ich werde einfach etwas weiter an meiner Systemkonversion basteln...

Vielleicht bringen ja die ganzen auch auf Englisch erscheinenden DSA PC Spiele auch neuen Wind fuer ein englischsprachiges DSA...
 
Ich denke mal ich werde einfach etwas weiter an meiner Systemkonversion basteln...
Mit welchem Ziel? Glaubst Du, dass Du dafür leichter Mitspieler findest? Wenn Du eh wenig Zeit hast und gerne mal wieder Rollenspiel spielen möchtest, dann versuch doch wenigstens mal, Dich zu integrieren. Nimm Dir ein beliebtes und in Deinem Umfeld gängiges System zur Hand und schau Dir's wenigstens mal an. Vielleicht gefällt es Dir sogar. Pathfinder und Savage Worlds Kampagnen sind in ihrer Form wesentlich runder, abgeschlossener und nicht mit einem von Dir als stressig empfundenen Metaplot verzahnt. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass Dir das Spaß macht.

Und selbst, wenn der Spaß nicht das Level Deiner Lieblingssysteme erreicht: Damit verschaffst Du Dir nen Türöffner. Viele Gruppen und ein großer Spielerpool öffnet sich Dir dann. Wenn du dann erst mal in ner Gruppe mitspielst, kannst Du vielleicht irgendwann die Leute davon überzeugen, auch mal was anderes cooles, was Du kennst und gerne spielst, mit Dir auszuprobieren.

Das erhöht dann letzten Endes auch die Chance, dass Du irgendwann mal bereitwillige Spieletester für dein Eigenerzeugnis findest. Und wenn Du das nicht schaffst, ist ohnehin jede Minute Engagement in Dein System rein für die Rundablage.
 
Nur noch ein Nachtrag dazu, warum ich weiter an meiner Conversion arbeiten will: Für mich ist seit einigen Jahren die bevorzugte Form des Rollenspielens nicht mehr das am Tisch mit würfeln, sondern das im Forum. Und ich denke dafür könnte ich mit einem alternativen System doch noch Leute begeistern, die wie Wulf vielleicht mit 3W20 frustriert sind.
 
Hab ich mal probiert, da ist mir dann nur aufgefallen, dass es wie "Am Tisch mit Abstrichen" ist, also etwas fehlt und keine Vorteile gegenüber einer Tischrunde hat. Ich habe mich dann eher auf das Spielen im Forum eingelassen. Da gibt es zwar höchstens ein paar Posts pro Tag und es läuft sehr viel langsamer, aber doch irgendwie sehr befriedigend mit viel Tiefgang (kommt natürlichlich auf die Mitspiel an). Hättest Du daran Interesse?
Nein, tut mir leid, ich spiel zwar ab und an via Skype, aber ehrlich gesagt hab eigentlich auch dafür keine Zeit, bzw sollte sie auch dafür nicht haben.
 
Für mich ist seit einigen Jahren die bevorzugte Form des Rollenspielens nicht mehr das am Tisch mit würfeln, sondern das im Forum. Und ich denke dafür könnte ich mit einem alternativen System doch noch Leute begeistern, die wie Wulf vielleicht mit 3W20 frustriert sind.
Wenn Online-Alternativen für Dich eine Option sind, würd ich für DSA und Shadowrun mal die Drachenzwinge ansteuern. Da findest Du evtl. Mitspieler. Aus persönlicher Erfahrung kann ich das sehr empfehlen.
 
In einem Land eine Rollenspielrunde mit einem System, das nur in einer Sprache, die nur wenige potenzielle Rollenspieler am Spielort, aufzuziehen wollen ist, unabhängig vom Spielsystem eine Idee, die eher selten zum Erfolg führt.
Spätestens wenn ein SL seine Spieler für das Spielsystem begeistert hat, haben diese, selbst wenn das System in der Originalsprache noch erhältich ist, wegen der Sprachbarriere Probleme die Publikationen selber zu lesen. Das gleiche gilt für Informationen über die Spielwelt, die man im Internet suchen könnte. Ok Google Translator kann helfen. Generell ist es aber eher die Situation, dass der SL alles über die Welt, das System, etc. weis und die Spieler, die die Sprache nicht können, können nur bedingten Zugang zu den relevanten Informationen bekommen bzw. sie müssen sich auf den SL verlassen. Ob das jedem Spieler gefällt ist eine andere Frage.

Wenn ein SL Finnisch kann, kann er z.B. in Deutschland nicht erwarten, dass er genügend Mitspieler in seinem Ort für ein Finnisches Rollenspiel findet.

Bei DSA hättest du für englischprachige Mitspieler die Option: Eine Savage Worlds DSA Conversion als Regelwerk (z.B. Wildes Aventurien oder Savage Aventuria) zu verwenden und in Aventurien spielen.Das hätte den Vorteil, da Savage Worlds auch in Englisch vorliegt, könnte man eher Spieler finden. Regelfragen kannst Du oder Deine Mitspieler in Englisch- oder deutschsprachigen Foren stellen und klären. DSA mit Savage Regeln ist für die Spieler, die Aventuren nicht kennen wie Savage Worlds in einer Homebrew-Welt. Möglicherweise findest Du eher Spieler wenn Du ihnen sagen kannst, ich möchte Savage Worlds in einer Homebrew Setting leiten als wenn Du sagst ich will DSA, ein Setting mit Regelwerk, welches nur in Deutsch erhältlich ist. Je nachdem wie weit du dich vom offiziellen DSA entfernst ist es sogar ein Homebrew Setting auf DSA Basis. ;) Es ist für die englischsprachigen Spieler auch einfacher durch Googletranslator übersetzte deutsche DSA-Seiten zu lesen, wenn sie sich nicht um Regeln und Regelmechanismen Gedanken machen müssen. Natürlich musst Du bei dieser Möglichkeit DSA mit Savage Worlds Regeln spielen wollen.

Ein erzählerisches Forenrollenspiel, egal in welchem Setting, braucht (wenn überhaupt) andere Regeln als ein PnP-Rollenspiel.
 
Hallo zusammen...

also irgendwie... ich war ja ein Späteinsteiger, was DSA angeht. Angefangen zu spielen habe ich (nach einem kurzen Aventurienurlaub mit der kostenlosen Vollversion zu "Schatten über Rive" aus irgendeiner Zeitschrift) ja mit der DSA4 Basis-Box und habe dann schnell die restlichen Boxen nachgekauft. Auch die Geo, die Zoo-Bot, Am Großen Fluss und das Alchimiebuch habe ich mir dann irgendwann zugelegt.

Und plötzlich (zumindest kam es mir plötzlich vor) gab es eine neue Edition namens 4.1, die viel zu wenig ändert um auch nur 1 € wert zu sein (vorsicht: meine Meinung) und jetzt soll es schon wieder eine neue geben... jungejunge. Ich denke mal, ich werde alt, aber irgendwie bewegt sich Aventurien meiner Meinung nach einfach viel, viel zu schnell.

Auf der einen Seite bin ich geneigt zu sagen: Mir wurscht, ich mag sowieso das "alte" Aventurien lieber und was neu rauskommt braucht mich nicht zu kümmern, aber auf der anderen Seite, will man dann doch irgendwie am Ball bleiben, falls was neues passiert.

Ich habe so das Gefühl, dass man nur dann ein "befriedigendes Aventurisches Erlebnis" haben kann, wenn man unheimlich viel Zeit (und Geld!) investiert, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Wie fühlt sich das für Euch an? Geht es irgendwem wie mir oder habt Ihr einen besseren (=befriedigenderen) Weg gefunden, mit den rasanten Entwicklungen in Aventurien umzugehen. Als kurze Anmerkungen zu "rasant": In der irdischen Geschichte haben Kriege auch mal länger gedauert und ich fand es seinerzeit enorm enttäuschend wie schnell der ganze Bürgerkriegsteil (und das war ein GROSSER Teil) von "Am Großen Fluss" schon wieder obsolet war und man den Ausgang kannte. Irgendwie leicht schal, in einem Szenario zu spielen, wo man schon weiß, dass die Bösen am Ende gewinnen...

Ich kann das gut nachvollziehen, sehe jedoch das Problem nicht bei der Produktpflege der Verlage (schließlich ist Midgard jetzt auch in der 5. erschienen) sondern eher im Konsumzwang der damit scheinbar selbstverständlich einhergeht, soweit, daß gute Regeln verworfen werden, um die Anhängerschaft dazu zu bringen, wieder das gesamte Regelwerk neu zu erstehen - was übrigens für Midgard nicht gilt, da einfach keine Bücher mehr da waren und die Editionen sich nur wenig ändern.

Bei DSA weiß ich es nicht so genau, kann jedoch von meiner Seite aus sagen, daß ich als Mitspieler die Stimmung immer sehr genossen habe, da ich mich nie um die Regeln gekümmert hatte.

Zudem benötigt Otto-Normal-Spieler keine so weitreichenden Details, da die meisten Sachen eh für ein Abenteuer zusammengeschnitten werden und da stört dann eher jemand der plötzlich mit 'ner Bibel auftaucht und Dir vorhält, was da in Wirklichkeit losgewesen ist oder Du Dich umgekehrt ärgerst, daß dort die Geschichte nicht laufen kann, weil irgendein Faktor Dir querkommt.
(Ausnahme bei mir ist, wenn in der realen Welt gespielt wird und man sich vorher nicht anders abspricht. Dieses Wissen ist ja dann auch wertvoll.)

Für meinen Teil werde ich diese Konsumzwänge nicht mehr mitmachen, das habe ich mit dem Erscheinen der 5. Edition von SR entschieden - und schon garnicht werde ich diese Bücher kaufen, nur um eventuell mal irgendwo mitspielen zu können.

Ich bin dagegen immer mehr auf der Suche nach kleinen Systemen, die mit Kreativität und Einfallsreichtum punkten, mir schnell ermöglichen eine Geschichte interessant umzustetzen - aufblasen kann man diese Dinger immer noch.
 
sondern eher im Konsumzwang der damit scheinbar selbstverständlich einhergeht
Wenn ich ein Regelsystem und eine Welt habe, die mir beide sehr gut gefallen, brauche ich keine neueren Edition kaufen, wenn ich für mein Regelsystem genügend Spieler finde und eine Runde spielen kann.
Problematisch wird es, wenn neue Spieler in deine Spielrunde dazukommen und sie sich nicht die alte Edition zulegen können. Im elektronischen Zeitalter ist die Chance höher noch an die Werke älterer Editionen zu kommen.

Wenn ich für ein System oder eine ältere Editio, egal ob on- oder offline nicht mehr genügend Spieler finde, muss ich mir überlegen, ob ich mir nicht doch die neue Edition zulege, auf ein ganz anderes System umsteige oder gar mit dem Rollenspielen aufhöre.

soweit, daß gute Regeln verworfen werden, um die Anhängerschaft dazu zu bringen, wieder das gesamte Regelwerk neu zu erstehen
Das halte ich für Unsinn. Nur weil Du oder auch noch ein paar mehr bestimmte Entscheidungen des Verlages nicht nachvollziehen können. Für jeden User, der sich im Internet über was auch immer beklagt, gibt es auch eine Masse an stillen Personen, die die Entscheidung des Verlages gut heissen und sich nicht die Mühe machen das zu äußern.
Wenn jemand z.B. den Würfelmechanismus von 3W20 in DSA nicht gut findet und meint, dass er geändert werden müsst, dann sollte er sich lieber ein anderes Regelsystem nehmen, denn der 3W20 Würfelmechanismus ist ein !"Markenzeichen" von DSA, was sich nur in sehr sehr seltenen Fällen (oder nie) geändert werden wird. Ähnliches wäre bei Earthdawn z.B. das Stufensystem, was in neuen Editionen sehr wahrscheinlich nicht geändert wird.

Wie zu drastische Änderungen sich auswirken können hat D&D 4E ja gezeigt. Sicherlich hat D&D 4E einige Fehler gemacht, aber einiges war auch gut. Die Änderungen waren aber zu drastisch, als das die Mehrheit der damaligen D&D-Spieler den Editionwechsel mitgemacht haben. Einige blieben bei D&D 3.5 und andere wechselten zu Pathfinder.

Zudem benötigt Otto-Normal-Spieler keine so weitreichenden Details
Was bitte ist der Otto-Normalspieler bei DSA? Der Spieler, der nur das Grundregelwek zu Hause hat oder derjenige der neben dem Grundregelwerk auch noch zahlreiche andere Publikationen gekauft und gelesen hat?
Das Wissen über die Welt kann bei dem jeweiligen Spieler klein oder aber auch sehr groß sein.

da stört dann eher jemand der plötzlich mit 'ner Bibel auftaucht und Dir vorhält, was da in Wirklichkeit losgewesen ist oder Du Dich umgekehrt ärgerst, daß dort die Geschichte nicht laufen kann, weil irgendein Faktor Dir querkommt.
Das kann Dir bei DSA (oder auch D&D Forgotten Realms) sehr gut passieren. Grundsätzlich hängt sowas aber von der Toleranz der Spielrunde ab. Die Runde wird wohl irgendwann festgelegt haben, wie nah das Aventurien des Meisters dem offiziellen Aventurien sein soll.
 
Das halte ich für Unsinn. Nur weil Du oder auch noch ein paar mehr bestimmte Entscheidungen des Verlages nicht nachvollziehen können. Für jeden User, der sich im Internet über was auch immer beklagt, gibt es auch eine Masse an stillen Personen, die die Entscheidung des Verlages gut heissen und sich nicht die Mühe machen das zu äußern.
Wenn jemand z.B. den Würfelmechanismus von 3W20 in DSA nicht gut findet und meint, dass er geändert werden müsst, dann sollte er sich lieber ein anderes Regelsystem nehmen, denn der 3W20 Würfelmechanismus ist ein !"Markenzeichen" von DSA, was sich nur in sehr sehr seltenen Fällen (oder nie) geändert werden wird. Ähnliches wäre bei Earthdawn z.B. das Stufensystem, was in neuen Editionen sehr wahrscheinlich nicht geändert wird..
Ich weiß nicht wo der Widerspruch liegt - typische oder gut funktionierende Mechanismen werden verworfen oder unnötige Kleinigkeiten geändert, um die Käuferschaft zur Kasse zu bitten - das daß nicht funktioniert hat DnD4 eindrucksvoll gezeigt und das wird sich ebenso bei SR5 zeigen

Aber Du hast völlig recht, es gibt bei solchen Systemen dann meist auch Gruppen zu den unterschiedlichen Editionen ;)
 
Ich weiß nicht wo der Widerspruch liegt - typische oder gut funktionierende Mechanismen werden verworfen oder unnötige Kleinigkeiten geändert, um die Käuferschaft zur Kasse zu bitten - das daß nicht funktioniert hat DnD4 eindrucksvoll gezeigt
Hä? Paizo hat sich mit einem Neuanstrich der alten 3.5er dumm und dusselig verdient während der Radikalschnitt 4e (für D&D-Verhältnisse) ziemlich in die Hose ging. Ich würde sagen GERADE die jüngere Entwicklung von D&D wiederlegt Deine These vollständig. Bei etablierten Systemen sind minimalkosmetische Aktualisierungen wesentlich lukrativer als mutige Innovation.
 
Wir haben uns damals beim Umstieg von DSA3 auf DSA4 entsprechend Gedanken gemacht. Dabei ging es erstmal weniger um das Geld für die neuen Regelwerke als den Inhalt der Regelwerke. DDSA4 lockte mit einigen interessanten Verbesserungen, aber zugleich mit vielen Dingen, die wir eigentlich nicht wollten...
Trotzdem sind wir umgestiegen, was auch erstmal ok war.
Doch nach und nach sind und die Spieler abgesprungen. Wir waren mit den Regeln einfach nicht mehr zufrieden und für einige war die gestiegene Komplexität der Grund kein DSA mehr zu spielen.

Am Ende führte es zur Auflösung der Spielrunde. Geblieben sind ein Kern aus 4-5 Spielern (ursprünglich mal 8), die versucht haben die Runde wieder aufzubauen. Zwei der Spieler haben sich für einen Neuanfang mit Savage Worlds ausgesprochen... und sind dann als nächstes ausgestiegen, aber erst nachdem zuvor freeFate ins Spiel gebracht wurde.

Entsprechend haben die verbleibenden letzten Drei nun erst mit freeFate und inzwischen Fate To Go die Spielrunde am Leben gehalten. Nach zwischenzeitlich doch wieder 5-6 Spielern, sind wir inzwischen zumindest mal bei einer Runde bestehend aus 4 Teilnehmern hängen geblieben.


Zurückblickend war der Umstieg auf DSA4 der Auslöser für diese Entwicklung. Mit DSA3 (inkl. Vor-/Nachteile und QVAT als Hausregeln) waren alle glücklich. Doch die Unzufriedenheit mit den Regeln rückte dann in den Mittelpunkt und aktive Versuche und Gespräche dies zu ändern haben dann auch nicht mehr helfen können.

Man sollte sich also gut überlegen, ob man wirklich auf dem neuesten Stand bleiben muss/ will, wenn man eigentlich Spaß am Spieltisch hat! Den wenn der Spaß verloren geht, wird es schwer zurückzufinden.
 
Zurückblickend war der Umstieg auf DSA4 der Auslöser für diese Entwicklung. Mit DSA3 (inkl. Vor-/Nachteile und QVAT als Hausregeln) waren alle glücklich.

Keine Verallgemeinerungen bitte! Ich mag mit meinen zarten 29 Jahren noch zu den DSA-Jungspunden zählen, aber niemand in meinem Umfeld, der um die Jahrtausendwende mit DSA begonnen hat, weint DSA3 eine Träne nach. Das nostalgische, was man mit DSA3 verbindet ist vor allem das damalige Aventurien bzw. das Aventurienbild. Wir hatten noch Yüce-Cover, Settingboxen und Borbarad war im vollen Gange. DAS machte glücklich, aber hatte mit dem 3er Regelsystem doch nicht viel zu tun. Und selbst die G7 wurde in der Überarbeitung in den Sammelbänden erst eine richtig runde Sache. Ich bin mir daher nicht sicher, ob wirklich sooo viele SpielerInnen ins Jahr 1999 zurück möchten. ;)

Zum Thema:
Ich persönlich finde nicht, dass sich DSA zu "schnell" entwickelt. Wie im Thread bereits angesprochen: Die Vierte Edition erschien 2001. 2015 soll die fünfte erscheinen. Damit ist DSA4 in der DSA-Geschichte die bislang langlebigste Edition von allen, unter Missachtung des Updates 4.1.
Sag das mal einem Tabletopper der sich für seine Warhammer-Armee alle zwei bis vier Jahre neue Bücher kaufen darf.

Auch ist es eine Frage der persönlichen Einstellung, ob man überhaupt mithalten möchte. Es ist nach wie vor zu beobachten, dass einige Gruppen die Sieben Gezeichneten-Kampagne spielen, die ja nun wirklich nicht mehr up to date ist. Ulisses gibt sich durchaus Mühe, "alte" Settings warm zu halten, indem Überarbeitungen alter Kampagnen erscheinen (Jahr des Greifen, Philleasson usw.) oder man die Gegenwart komplett verlässt und ein anderes Zeitalter bespielt (Dunkle Zeiten Box) ODER auf einem anderen Kontinent zeitlich flexibel Abenteuer erlebt.

Die Möglichkeiten sind eigentlich unbegrenzt, wir grenzen uns nur selbst mental ein, indem wir dem neuesten Boten hinterherlaufen. (Wobei ich auch hier nicht verallgemeinern möchte, denn ich persönlich habe seit Jahren keine DSA-Publikation mehr gekauft und bin in meinen Spielrunden mit dem Jahr des Feuers und Rakshazar völlig autonom vom aktuellen Geschehen).

Eine weitere - womöglich subjektive - Beobachtung: Je älter und gelassener die Mitspieler werden, umso nebensächlicher wird das Beharren auf einer bestimmten Edition. Ich hatte in meiner alten Spielrunde einen Spieler, der partout kein Bock auf das 4.1 System hatte und nach wie vor in DSA3 beheimatet war. Da ich eh kein großer Freund von Würfeleinsätzen bin, hab ich ihn selbstverständlich in die Gruppe integriert und alle ggf. auf Attribute würfeln lassen und bei den (wenigen) Talentproben einfach eine Extra-Wurst für unseren Nostalgiker gebraten.
Ich hatte auch schon Spieler in der Gruppe, die nur eine Charakterstory auf dem Papier hatten, ohne jegliche Werte, die zwei Traviapilger gespielt haben und als Hardcore-Pazifisten durch die Lande zogen. Die hatten jeweils 24 LE und ein Büßergewand am Leib. Das war sowohl für die Spieler als auch für mich als Spielleitung eine unfassbar tolle Rollenspielerfahrung. Und ja, so etwas klappt auch bei DSA, wenn man sich vom ewigen Tabellenwahn, Zufallsereignisgewürfle und Co. verabschiedet.

DSA bietet wirklich ALLE Möglichkeiten, sich dem Zeitgeist zu verweigern. Und Ulisses unterstützt das sogar aktiv! Wenn man diese Angebote nicht nutzt ist nicht das System Schuld, das sich nach 14 Jahren "erdreistet" etwas Ecken und Kanten glatt zu schleifen, sondern im Regelfall die werten Mitspieler und damit meine ich sowohl unflexible SLs als auch allzu bequeme SpielerInnen.
 
@Xetolosch
Also wenn ich mir die Beschreibung Deiner Gruppenentwicklung so ansehe, kommt mir das völlig normal vor. Du sprichst, wenn ich das richtig verstehe, von einem Zeitraum von einer guten Dekade. Da ist es doch völlig normal, dass Spieler kommen, Spieler gehen und neue Systeme ausprobiert werden. Die Geschmäcker verändern sich. Auch das Umfeld und die Möglichkeit und das Interesse, Rollenspiel in das eigene Privatleben zu integrieren.

Was genau gibt Dir die Überzeugung, dass gerade DSA4 Deiner Gruppe den Dolchstoß gab und nicht... nunja, einfach das Leben im Allgemeinen der Spielerkonstellation seinen Stempel aufgedrückt hat?
 
Naja, wenn man Leute dabei hat, die - aus welchem Grund auch immer - keine Nerven haben sich in ein neues Regelsystem einzufuchsen, kann ich das verstehen. Ich habe auch so Kandidaten, bei denen man gelegentlich den Puls fühlt um sich zu vergewissern das sie noch leben und die zwar gerne Rollenspiel spielen, aber wirklich nur unter Schmerzen das System wechseln.

Das liegt allerdings jetzt nicht unbedingt am Regelschwergewicht DSA 4 - die würden auch meckern wenn man auf regelleichte Systeme umschwenkt, einfach weil das was an ihrer privaten "Comfort Zone" in der sie am Tisch pennen können verändert.

DSA ein paar neue Regeln zu verpassen halte ich für schwer nötig, da die DSA 4 Regeln nun nicht gerade der Weisheit letzter Schluss sind. Das man sich von der Welt abgehängt fühlt kann ich aber sogar verstehen - die Welt ist so groß, so komplex und umfangreich. Bevor man da überhaupt die ZEIT hatte etwas zu bespielen, ist es auch schon wieder vorbei. Der Albernische Bürgerkrieg ist, obwohl ich es ganz interessant fand, folgenlos an unserer Gruppe vorbeigerauscht, weil die Zeit nicht da war sowas zu bespielen. Dieser Haffax HErausforderung wird es ähnlich gehen. Das liegt aber nicht daran das DSA sich so schnell entwickelt, sondern das sich so viel auf einmal entwickelt. Es gibt immer zig Baustellen - und nicht immer werden diese Baustellen durch angenehm konsumierbare Abenteuer unterbaut...
 
@Thorus84, @Maeschda
Es ist nun mal so, dass 2 ehemalige Mitspieler dies bereits bestätigt haben. Beide sind damals aufgrund der Komplexität von DSA4 (Regeln) ausgestiegen. Wir sind immer noch befreundet, teilen nun aber unser Hobby nicht mehr. Entsprechend ja, der Umstieg auf DSA4 hat die Spielrunde zwei Gründungsmitglieder gekostet ;)
Nach der inzwischen vergangenen Zeit haben die beiden aber andere Prioritäten entwickelt und entsprechend kann ein einfacheres - aber auch wiederum unbekanntes - Regelwerk diese auch nicht mehr locken.

@The Saint
Ja, der Schwenk auf ein leichtgewichtiges Regelwerk ist bei uns inzwischen rundum positiv, da es die Anforderungen unserer Spielrunde trifft, doch hat man gemerkt, wie man - trotz der mehr oder weniger vorhandenen Unzufriedenheit - doch den Schienen von DSA weiter gefolgt ist. Die Umstellung, um neue Freiheiten und Möglichkeiten auch wirklich zu nutzen, erfordert etwas Zeit.


Da wir sehr viele inoffiziellen Abenteuer und eher kleinere Kampagnen gespielt haben, beziehe ich mich bei Entwicklung von DSA im Schwerpunkt auf die Regeln von DSA2 bis DSA4.1. Die G7 und auch die Phileasson-Saga sind (leider) völlig an mit vorbeigegangen. Und inzwischen sehe ich für eine so große Kampagne wie die G7 einfach keine Zeit mehr (Beruf, Familie usw.).
 
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