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Zombies!!!
2. Edition
„Zombies!!! - 2. Edition“ stammt aus der Feder von Todd und Kerry Breitenstein. Es wurde von Pegasus Spiele in der zweiten Auflage auf den Markt gebracht, die grafisch neu aufgewertet wurde und mehr Spielmaterial in der Box hat. In diesem Falle sind nun auch weibliche Plastik-Zombies in der Schachtel und warten darauf niedergestreckt zu werden – oder die Spieler zu fressen. Man merkt sofort, dass sich das Spiel an den klassischen Popkultur-Zombiefilmen George A. Romeros orientiert und versucht diese Atmosphäre einzufangen.
Das Spiel agiert im Umfeld einer typischen us-amerikanischen Kleinstadt, mit den ebenso typischen Gebäuden wie Krankenhaus, Feuerwehr, Skatershop und andere mehr. Startpunkt ist der Rathausplatz der Stadt. Ziel des Spiels: Den Hubschrauberlandeplatz erreichen und aus der Stadt fliehen. Alternativ kann man auch eine vorher festgelegte Anzahl von Zombies töten und somit ebenfalls das Spiel gewinnen. Empfohlen sind fünfundzwanzig Zombies, aber die Zahl kann auch runtergeschraubt werden, um eine Partie „Zombies!!!“ zu beschleunigen. Im Standardspiel ist der Hubschrauberlandeplatz übrigens die letzte Karte die aufgedeckt wird – was schnell langweilig wird und vorhersehbar ist. Die in den Regeln vorgeschlagene Variante den Landeplatz in die untere Hälfte des Kartenstapels zu mischen, ist da um einiges spannender, da unvorhersehbarer.
Jeder Spieler bekommt nun drei Lebensmarker, drei Munitionsmarker und drei Ereigniskarten, dann geht es reihum los. Ein Spielzug besteht daraus ein Kartenteil aufzudecken, die Zombies zu platzieren, die Handkarten aufzustocken, seine Spielfigur zu bewegen und schlussendlich die Zombies zu bewegen. Da es nur einen überlebenden Spieler gibt der mit dem Hubschrauber entkommen kann, werden Nettigkeiten meistens vermieden. Teamwork basiert im Grunde auf reinem Egoismus – und das ist gut so.
Das Aufdecken und zufällige Anlegen von Kartenteilen vergrößert mit jedem Spieler die Stadt. Die Teile sind auf dünne Pappe gedruckt, hochglänzend und sehr rutschig. Das kann schon mal nerven falls jemand an den Tisch stößt oder versehentlich ein ausgelegtes Kartenteil zu heftig berührt. Die Spieler sollten also einen rutschigen Tisch vermeiden, ansonsten entpuppt sich „Zombies!!!“ als Seifen-Flutsch-Spiel. Ansonsten macht es großen Spaß die Kartenteile auszulegen und so mit jeder neuen Spielrunde auch eine neue Stadt aufzubauen. Jedes Teil ist dabei drei mal drei Felder groß und besitzt mehrere Straßenenden. Die Anzahl der Enden beeinflusst auch die Anzahl der Zombies, die aufgestellt werden müssen. Somit füllt sich die Stadt sehr schnell mit diesen verfressenen Monstern und die Spieler sind gezwungen sie umzulegen – es gibt kein entkommen. Yeah! Verzeihung und weiter im sachlichen Ton.
Neben den Straßen gibt es auch besondere Gebäude. Diese besitzen einen oder mehrere Eingänge. Sobald ein Spieler sie anlegt werden eine vorgegebene Anzahl an Zombies, Lebensmarker und Munitionsmarker in dem Gebäude platziert.Steht kein Zombie auf dem Marker, kann ihn der Spieler übrigens einfach an sich nehmen. Weiterer Unterschied zu den einfachen Straßen ist der Umstand, dass viele der Ereigniskarten in Zusammenhang mit den Gebäuden stehen. So sind fast alle Ausrüstungsgegenstände mit einem Punkt in der Stadt gekoppelt. Murmeln gibt es im Spielzeugladen, den Molotowcocktail in der Tankstelle und so weiter und so fort. Das ist sehr witzig und kann einen Spieler zum Verzweifeln bringen, denn selbst falls er eine gute Ereigniskarte zieht, so hat er keine Garantie sie auch aktivieren zu können.
Die Ereigniskarten sind das Herzstück des Spiels, denn sie halten die Partie am laufen und sorgen für den nötigen Pepp. Neben den Ausrüstungsgegenständen haben sie noch einige nette Besonderheiten parat. Dabei muss man unbedingt auf den Wortlaut eines Kartentextes achten. So gibt es neben unterschiedlichen Ausrüstungsgegenständen – Feuerwehräxte, Kettensägen und Schrotflinten sind natürlich auch dabei – auch Karten, die besondere Ereignisse auslösen und das Spiel schnell mal kippen lassen. Der Spieler kann sich selbst ein wenig schneller machen, seine Mitspieler stoppen oder gar einfach mal die Anzahl der Zombies in einem Gebäude verdoppeln, sobald sie ihm zu gering erscheint. Die Ereigniskarten haben dabei so witzige Namen wie „Die Schlüssel stecken noch!“, „Kleine Fehleinschätzung“, „Wie ungeschickt!“ oder auch „Wo sind die anderen?“. Zwar kann man in seiner Runde nur jeweils eine Karte ausspielen, aber man darf auch Karten am Ende der Runde abwerfen und kann zu Beginn der nächsten eigenen Runde die Kartenhand wieder aufstocken. So liegt es an jedem Mitspieler selbst, wie stark und schnell sich seine Kartenhand verändert.
Wichtiges Element in „Zombies!!!“ ist natürlich das Töten der Zombies. Startet man seinen Zug auf einem Feld mit Zombie muss das Monster erledigt werden und auch, sobald man ein mit einem Zombie besetztes Feld betritt. Das macht richtig Laune, denn am Ende seines Spielzugs darf man ja eine bestimmte Anzahl an Monstern um jeweils ein Feld verrücken. Das lädt förmlich dazu ein seine Mitspieler zu umzingeln und ihnen einen Zombie aufs Feld zu setzen. Der Kampf geht dabei ziemlich simpel vonstatten. Man kullert einen Würfel und bei einer Vier bis Sechs wurde der Zombie getroffen und ist nun wirklich mausetot. Bei einer Eins bis Drei hat allerdings der Zombie ordentlich zugebissen und der Spieler verliert einen Lebensmarker. Sind die Lebensmarker aufgebraucht ist der Spieler tot. Er kommt zurück auf den Rathausplatz, verliert die Hälfte seiner bisher erledigten Zombies und bekommt wieder die Startanzahl an Überlebensmarkern und Munitionsmarkern. Das ist ziemlich einfach, aber in Verbindung mit den Ereigniskarten und der aufgebauten Stadt auch taktisch. Manchmal ist es einfacher sich fressen zu lassen und wieder neu zu starten, als sich ans andere Ende der Stadt durchzukämpfen, da dort der Landeplatz ausgelegt wurde.
Eine Möglichkeit von gerade mal fünfzig Prozent um einen Zombie zu erledigen, klingt nach wenig Spielraum. Glücklicherweise kann man Munitionsmarker einsetzen. Jeder eingesetzte Marker erhöht dabei das Ergebnis um Eins. Manchmal ist es jedoch sinnvoller den Verlust eines Lebensmarkers zu ertragen, anstatt wertvolle Munition für einen knappen Treffer auszugeben. Ausrüstungsgegenstände die man erhält verändern übrigens die Möglichkeiten im Kampf. Einige Karten helfen dauerhaft, andere nur kurzfristig. Man sollte übrigens im Hinterkopf behalten, dass ein Spieler jeweils nur ein Exemplar einer Waffe vor sich ausliegen haben darf und niemand mehr als fünf Lebensmarker sammeln kann.
Die Bewegung einer Figur wird ebenfalls mittels einem Würfel geregelt. Er gibt die maximale Anzahl an Feldern an, die ein Spieler mit seiner Figur zurücklegen kann. Auch hier können mittels Ereigniskarten Veränderungen stattfinden. So addiert man mit einem Skateboard einige Felder auf seinen Wurf. Da Ereigniskarten jederzeit gespielt werden können, kann ein gemeiner Mitspieler auch schon mal dafür sorgen, dass Mitspieler doch auf der Stelle stehen bleiben und den anrückenden Zombiehorden ausgeliefert sind. Panik!!! Verzeihung, nun wieder sachlich.
Das ganze Regelwerk passt auf eine DIN-A4-Seite und enthält alles, was zum Spielen gebraucht wird. Die Regeln sind knapp geschrieben, aber dennoch leicht verständlich und warten sogar mit einigen Klarstellungen auf. Die Regeln zu „Zombies!!!“ sind halt einfach gehalten und schnell zu erlernen, das Spiel zu meistern ist wiederum eine andere Sache. Immerhin gibt es viele taktische Elemente die berücksichtigt werden müssen. Diese werden aber allesamt vom Zufall beeinflusst. Somit ist es schwer einen Plan tatsächlich in die Tat umsetzen zu können. Aber genau das macht den Spaß an der Sache aus – neben dem Zombies-über-den-Haufen-ballern. „Zombies!!!“ ist ein Spiel, in dem sich die Situation jederzeit ins Gegenteil verdrehen kann. Pech beim Ziehen einer Karte, eine Eins nach der Anderen beim Schießen oder ein zu niedriger Bewegungswurf. Das alles kann einen reinen Taktik-Spieler nerven. Aber genau dieser hohe Glücksfaktor macht den Reiz am Spiel aus – die Spieler wissen nie, was als nächstes passiert. Somit wird auch das Flair der alten Zombiestreifen hervorragend eingefangen.
Das geschieht auch durch das schnelle anwachsen der Zombiehorden und so kann es zum Ende des Spiels passieren, dass die einhundert Plastik-Zombies aus der Box leer sind, aber noch dringend Figuren benötigt werden. Das ist dann Pech. Insgesamt können sich zwei bis sechs Spieler durch die Stadt kämpfen - je mehr Spieler, um so spaßiger. Das liegt auch daran, dass man mit wenig Spielern schneller gefressen wird als einem lieb ist, da sich die Zombiehorden auf nur wenige Spieler konzentrieren und auch nur eine geringe Anzahl an Munition und Ereigniskarten dem entgegenstehen. Bei nur zwei Spielern ist das ziemlich nervtötend, denn dann sieht man schnell und oft den Rathausplatz wieder. Bei voller Auslastung von fünf bis sechs Spielern werden die Zombies mehr zur Nebensache, da sich dann die Anzahl der Monster sehr moderat verteilt. Normalerweise. Denn bei voller Spieleranzahl sind es die lieben Mitspieler, die einen ans Messer liefern und dafür Sorge tragen, dass die Zombies doch noch zu einem leckeren Happen Hirn kommen. Einfach herrlich!
„Zombies!!! - 2. Edition“ ist ein sehr lustiges und kurzweiliges Spiel. Es besitzt einen hohen Unterhaltungsfaktor, ist einfach zu erlernen und fängt die typische Atmosphäre der alten Zombiestreifen gelungen ein. In Verbindung mit dem schwarzen Humor des Spiels ist es einfach ein Knaller. Also ran an die Motorsäge und los!
Brettspiel; Pegasus Spiele; Pappbox
Autoren: Todd Breitenstein, Kerry Breitenstein
2-6 Spieler; ab 16 Jahren
Regeln
30 Kartenteile
50 Ereigniskarten
6 Spielfiguren
Lebens- und Munitionsmarken
2 Würfel
100 Plastik-Zombies (weiblich/männlich)
Pegasus Spiele ONLINE: Pegasus
Diese Rezension erschien zum Zeitpunkt des Eintrags ebenfalls auf Taysal.net und Buchrezicenter.de.Den Artikel im Blog lesen
2. Edition
„Zombies!!! - 2. Edition“ stammt aus der Feder von Todd und Kerry Breitenstein. Es wurde von Pegasus Spiele in der zweiten Auflage auf den Markt gebracht, die grafisch neu aufgewertet wurde und mehr Spielmaterial in der Box hat. In diesem Falle sind nun auch weibliche Plastik-Zombies in der Schachtel und warten darauf niedergestreckt zu werden – oder die Spieler zu fressen. Man merkt sofort, dass sich das Spiel an den klassischen Popkultur-Zombiefilmen George A. Romeros orientiert und versucht diese Atmosphäre einzufangen.
Das Spiel agiert im Umfeld einer typischen us-amerikanischen Kleinstadt, mit den ebenso typischen Gebäuden wie Krankenhaus, Feuerwehr, Skatershop und andere mehr. Startpunkt ist der Rathausplatz der Stadt. Ziel des Spiels: Den Hubschrauberlandeplatz erreichen und aus der Stadt fliehen. Alternativ kann man auch eine vorher festgelegte Anzahl von Zombies töten und somit ebenfalls das Spiel gewinnen. Empfohlen sind fünfundzwanzig Zombies, aber die Zahl kann auch runtergeschraubt werden, um eine Partie „Zombies!!!“ zu beschleunigen. Im Standardspiel ist der Hubschrauberlandeplatz übrigens die letzte Karte die aufgedeckt wird – was schnell langweilig wird und vorhersehbar ist. Die in den Regeln vorgeschlagene Variante den Landeplatz in die untere Hälfte des Kartenstapels zu mischen, ist da um einiges spannender, da unvorhersehbarer.
Jeder Spieler bekommt nun drei Lebensmarker, drei Munitionsmarker und drei Ereigniskarten, dann geht es reihum los. Ein Spielzug besteht daraus ein Kartenteil aufzudecken, die Zombies zu platzieren, die Handkarten aufzustocken, seine Spielfigur zu bewegen und schlussendlich die Zombies zu bewegen. Da es nur einen überlebenden Spieler gibt der mit dem Hubschrauber entkommen kann, werden Nettigkeiten meistens vermieden. Teamwork basiert im Grunde auf reinem Egoismus – und das ist gut so.
Das Aufdecken und zufällige Anlegen von Kartenteilen vergrößert mit jedem Spieler die Stadt. Die Teile sind auf dünne Pappe gedruckt, hochglänzend und sehr rutschig. Das kann schon mal nerven falls jemand an den Tisch stößt oder versehentlich ein ausgelegtes Kartenteil zu heftig berührt. Die Spieler sollten also einen rutschigen Tisch vermeiden, ansonsten entpuppt sich „Zombies!!!“ als Seifen-Flutsch-Spiel. Ansonsten macht es großen Spaß die Kartenteile auszulegen und so mit jeder neuen Spielrunde auch eine neue Stadt aufzubauen. Jedes Teil ist dabei drei mal drei Felder groß und besitzt mehrere Straßenenden. Die Anzahl der Enden beeinflusst auch die Anzahl der Zombies, die aufgestellt werden müssen. Somit füllt sich die Stadt sehr schnell mit diesen verfressenen Monstern und die Spieler sind gezwungen sie umzulegen – es gibt kein entkommen. Yeah! Verzeihung und weiter im sachlichen Ton.
Neben den Straßen gibt es auch besondere Gebäude. Diese besitzen einen oder mehrere Eingänge. Sobald ein Spieler sie anlegt werden eine vorgegebene Anzahl an Zombies, Lebensmarker und Munitionsmarker in dem Gebäude platziert.Steht kein Zombie auf dem Marker, kann ihn der Spieler übrigens einfach an sich nehmen. Weiterer Unterschied zu den einfachen Straßen ist der Umstand, dass viele der Ereigniskarten in Zusammenhang mit den Gebäuden stehen. So sind fast alle Ausrüstungsgegenstände mit einem Punkt in der Stadt gekoppelt. Murmeln gibt es im Spielzeugladen, den Molotowcocktail in der Tankstelle und so weiter und so fort. Das ist sehr witzig und kann einen Spieler zum Verzweifeln bringen, denn selbst falls er eine gute Ereigniskarte zieht, so hat er keine Garantie sie auch aktivieren zu können.
Die Ereigniskarten sind das Herzstück des Spiels, denn sie halten die Partie am laufen und sorgen für den nötigen Pepp. Neben den Ausrüstungsgegenständen haben sie noch einige nette Besonderheiten parat. Dabei muss man unbedingt auf den Wortlaut eines Kartentextes achten. So gibt es neben unterschiedlichen Ausrüstungsgegenständen – Feuerwehräxte, Kettensägen und Schrotflinten sind natürlich auch dabei – auch Karten, die besondere Ereignisse auslösen und das Spiel schnell mal kippen lassen. Der Spieler kann sich selbst ein wenig schneller machen, seine Mitspieler stoppen oder gar einfach mal die Anzahl der Zombies in einem Gebäude verdoppeln, sobald sie ihm zu gering erscheint. Die Ereigniskarten haben dabei so witzige Namen wie „Die Schlüssel stecken noch!“, „Kleine Fehleinschätzung“, „Wie ungeschickt!“ oder auch „Wo sind die anderen?“. Zwar kann man in seiner Runde nur jeweils eine Karte ausspielen, aber man darf auch Karten am Ende der Runde abwerfen und kann zu Beginn der nächsten eigenen Runde die Kartenhand wieder aufstocken. So liegt es an jedem Mitspieler selbst, wie stark und schnell sich seine Kartenhand verändert.
Wichtiges Element in „Zombies!!!“ ist natürlich das Töten der Zombies. Startet man seinen Zug auf einem Feld mit Zombie muss das Monster erledigt werden und auch, sobald man ein mit einem Zombie besetztes Feld betritt. Das macht richtig Laune, denn am Ende seines Spielzugs darf man ja eine bestimmte Anzahl an Monstern um jeweils ein Feld verrücken. Das lädt förmlich dazu ein seine Mitspieler zu umzingeln und ihnen einen Zombie aufs Feld zu setzen. Der Kampf geht dabei ziemlich simpel vonstatten. Man kullert einen Würfel und bei einer Vier bis Sechs wurde der Zombie getroffen und ist nun wirklich mausetot. Bei einer Eins bis Drei hat allerdings der Zombie ordentlich zugebissen und der Spieler verliert einen Lebensmarker. Sind die Lebensmarker aufgebraucht ist der Spieler tot. Er kommt zurück auf den Rathausplatz, verliert die Hälfte seiner bisher erledigten Zombies und bekommt wieder die Startanzahl an Überlebensmarkern und Munitionsmarkern. Das ist ziemlich einfach, aber in Verbindung mit den Ereigniskarten und der aufgebauten Stadt auch taktisch. Manchmal ist es einfacher sich fressen zu lassen und wieder neu zu starten, als sich ans andere Ende der Stadt durchzukämpfen, da dort der Landeplatz ausgelegt wurde.
Eine Möglichkeit von gerade mal fünfzig Prozent um einen Zombie zu erledigen, klingt nach wenig Spielraum. Glücklicherweise kann man Munitionsmarker einsetzen. Jeder eingesetzte Marker erhöht dabei das Ergebnis um Eins. Manchmal ist es jedoch sinnvoller den Verlust eines Lebensmarkers zu ertragen, anstatt wertvolle Munition für einen knappen Treffer auszugeben. Ausrüstungsgegenstände die man erhält verändern übrigens die Möglichkeiten im Kampf. Einige Karten helfen dauerhaft, andere nur kurzfristig. Man sollte übrigens im Hinterkopf behalten, dass ein Spieler jeweils nur ein Exemplar einer Waffe vor sich ausliegen haben darf und niemand mehr als fünf Lebensmarker sammeln kann.
Die Bewegung einer Figur wird ebenfalls mittels einem Würfel geregelt. Er gibt die maximale Anzahl an Feldern an, die ein Spieler mit seiner Figur zurücklegen kann. Auch hier können mittels Ereigniskarten Veränderungen stattfinden. So addiert man mit einem Skateboard einige Felder auf seinen Wurf. Da Ereigniskarten jederzeit gespielt werden können, kann ein gemeiner Mitspieler auch schon mal dafür sorgen, dass Mitspieler doch auf der Stelle stehen bleiben und den anrückenden Zombiehorden ausgeliefert sind. Panik!!! Verzeihung, nun wieder sachlich.
Das ganze Regelwerk passt auf eine DIN-A4-Seite und enthält alles, was zum Spielen gebraucht wird. Die Regeln sind knapp geschrieben, aber dennoch leicht verständlich und warten sogar mit einigen Klarstellungen auf. Die Regeln zu „Zombies!!!“ sind halt einfach gehalten und schnell zu erlernen, das Spiel zu meistern ist wiederum eine andere Sache. Immerhin gibt es viele taktische Elemente die berücksichtigt werden müssen. Diese werden aber allesamt vom Zufall beeinflusst. Somit ist es schwer einen Plan tatsächlich in die Tat umsetzen zu können. Aber genau das macht den Spaß an der Sache aus – neben dem Zombies-über-den-Haufen-ballern. „Zombies!!!“ ist ein Spiel, in dem sich die Situation jederzeit ins Gegenteil verdrehen kann. Pech beim Ziehen einer Karte, eine Eins nach der Anderen beim Schießen oder ein zu niedriger Bewegungswurf. Das alles kann einen reinen Taktik-Spieler nerven. Aber genau dieser hohe Glücksfaktor macht den Reiz am Spiel aus – die Spieler wissen nie, was als nächstes passiert. Somit wird auch das Flair der alten Zombiestreifen hervorragend eingefangen.
Das geschieht auch durch das schnelle anwachsen der Zombiehorden und so kann es zum Ende des Spiels passieren, dass die einhundert Plastik-Zombies aus der Box leer sind, aber noch dringend Figuren benötigt werden. Das ist dann Pech. Insgesamt können sich zwei bis sechs Spieler durch die Stadt kämpfen - je mehr Spieler, um so spaßiger. Das liegt auch daran, dass man mit wenig Spielern schneller gefressen wird als einem lieb ist, da sich die Zombiehorden auf nur wenige Spieler konzentrieren und auch nur eine geringe Anzahl an Munition und Ereigniskarten dem entgegenstehen. Bei nur zwei Spielern ist das ziemlich nervtötend, denn dann sieht man schnell und oft den Rathausplatz wieder. Bei voller Auslastung von fünf bis sechs Spielern werden die Zombies mehr zur Nebensache, da sich dann die Anzahl der Monster sehr moderat verteilt. Normalerweise. Denn bei voller Spieleranzahl sind es die lieben Mitspieler, die einen ans Messer liefern und dafür Sorge tragen, dass die Zombies doch noch zu einem leckeren Happen Hirn kommen. Einfach herrlich!
„Zombies!!! - 2. Edition“ ist ein sehr lustiges und kurzweiliges Spiel. Es besitzt einen hohen Unterhaltungsfaktor, ist einfach zu erlernen und fängt die typische Atmosphäre der alten Zombiestreifen gelungen ein. In Verbindung mit dem schwarzen Humor des Spiels ist es einfach ein Knaller. Also ran an die Motorsäge und los!
Brettspiel; Pegasus Spiele; Pappbox
Autoren: Todd Breitenstein, Kerry Breitenstein
2-6 Spieler; ab 16 Jahren
Regeln
30 Kartenteile
50 Ereigniskarten
6 Spielfiguren
Lebens- und Munitionsmarken
2 Würfel
100 Plastik-Zombies (weiblich/männlich)
Pegasus Spiele ONLINE: Pegasus
Diese Rezension erschien zum Zeitpunkt des Eintrags ebenfalls auf Taysal.net und Buchrezicenter.de.Den Artikel im Blog lesen