Rezension Zeuge der Schatten (I) [B!-Rezi]

Caninus

heiliges Caninchen!
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Zeuge der Schatten


Paul S. Kemp [B!-Rezi]


Der erste Roman der sogenannten Sembia Reihe, welche sich aber eigentlich mehr mit den Familienmitgliedern des Hauses Uskevren beschäftigt, zeigt auf dem Cover den Helden dieses Bandes im Kampf mit einem Schattendämon.
Erevis Cale, loyaler Diener des Hauses Uskevren, jedoch gleichzeitig ein ehemaliger Spion der Nachtmesser, einer Untergrundorganisation in Sembias Hauptstadt Selgaunt, findet sich auf einer Feier des Hausvorstands zu Ehren seines verschollenen Bruders unvermittelt mit einem Haufen Ghoule und einem Schattendämon konfrontiert. Nur mit letzter Mühe und Willensanstrengung schafft er es seine Familie zu beschützen, schwört sich aber den Urheber, den er in dem Gerechten genannten Anführer der Nachtmesser vermutet, zur Verantwortung zu ziehen.
So macht er sich auf in seine alte Gilde einzudringen, muss dort aber feststellen, dass ein Dämon die Macht an sich gerissen hat und unvorbereitet keine Möglichkeit auf den Sieg besteht. So begibt er sich auf die Suche nach seinem alten Freund Jak Flink, einem Halbling Dieb und Priester um mit diesem gemeinsam den Kampf gegen den Dämon weit über die Ebene hinaus zu tragen.

Der Roman liest sich zunächst etwas träge, da zuerst viele Personen eingeführt werden und man sich zu fragen beginnt, welcher Charakter denn eigentlich die Hauptperson ist, denn die ersten Kapitel sind noch aus Sicht anderer geschrieben. Dieser verwirrende Zustand bessert sich jedoch im Laufe der Geschichte zusehends. Dem Buch hätte ein Personenverzeichnis allerdings nicht geschadet, da man gerade bei den ziemlich gleich klingenden Namen der Uskreven doch öfters ins Überlegen gerät, wer denn nun wer war und so auch am Anfang weniger Verwirrung entstanden wäre.
Die Geschichte nimmt zum Zeitpunkt an dem sich Cale aufmacht um den Angriff zu rächen einen deutlich schnelleren Stil an. Die weiteren Geschehnisse lesen sich flüssiger, wenngleich einige Szenen etwas abgedroschen wirken mögen (etwa die merkwürdige Form der Erwählung durch Maske). Es finden sich auch Glanzlichter, wie etwa eine Abyss-ebene in der nichts ist wie es scheint, so dass man den Rest des Romans an einem Stück gut lesen kann.
Die Übersetzung des Buches wirkt gekonnt und nur an einigen Stellen fragt man sich, was für Wörter wohl im englischen Original gestanden haben mögen. Da die Geschichte um Cales Handlung zwar einen gewissen Abschluss hat, aber die Familie an sich nicht völlig heil aus der Sache heraus kommt, möchte man als Leser schon direkt wissen was denn weiter passiert, muß sich dafür jedoch bis zu den Folgebänden gedulden.
3,5/5 Punkten

Für den Fall, dass jemand andere Geschichten über den Charakter lesen möchte, da der Rest der Sembiareihe sich den anderen Familienmitgliedern widmet: Der Autor hat weitere Bücher über die Hauptperson geschrieben, die den weiteren Werdegang des Charakters beschreiben (The Erevis Cale Trilogy)Den Artikel im Blog lesen
 
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