X-Com-Rollenspiel ?

Ich persönlich denke, dass eine konkrete Umsetzung des Spiels eher nicht klappen würde. Basisaufbau und Truppen-/ Ressourcenmanagement am P&P Spieltisch stelle ich mir unendlich langweilig vor, wenns das Hauptgeschäft ist. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich die einzelnen Einsätze am Tisch haben wollen würde - würd sich glaub ich besser im TableTop machen. WAS ich mir hingegen jedoch vorstellen kann ist quasi ein offenes Delta Green. Das heißt man spielt Agenten von X-Com, die Gefahr der Aliens ist offiziell anerkannt und das Ziel ist es eben im verdeckten gegen die Aliens zu operieren und von da aus gegebenenfalls die Möglichkeit zu haben die X-Com Eingreiftruppen mit Informationen zu unterfüttern. Will heißen, dass es quasi die eher nicht gespielten X-Com Marines gibt, die auf die Einsätze gehen und die X-Com CovertOps in bester Shadowrun/ A-Team/ Was auch immer Manier. Da könnte man dann allerlei Krams draus machen. Bauerngemeinschaften, die die Aliens anbeten und ne Gefahr für nen Landstrich werden. Politspiele, bei denen Merkel und Co. nicht von der NSA sondern von den Besuchern abgehört werden und und und.
Einen Forschungsbaum, etc. pp. ich weiß nicht ob ich das am Spieltisch haben möchte. Kann ja auch bei missratenem Balancing schnell die Runde sprengen.


Wie gesagt, CONTACT (link zur Rezi siehe oben) schafft das recht gut. Da ist das Basenerweiterungsmanagement tendentiell auch eher ein nettes kleines Add-On.
Du hast aber recht, das Spiel ist durch das extrem feingranulare Regelwerk tendentiell sehr Battlemap-lastig und damit Tabletop-ähnlich. Bzw. kann es sein, ich denke das ist die bevorzugte Spielart, die der Autor dabei im Blick hatte.
 
Was ja bei einer reinen Umsetzung von X-Com durchaus sinnig ist. Ich glaub aber dass das eben kein gutes P&P RPG hergibr.
 
Wie gesagt, ich würde nicht sagen, dass CONTACT "kein gutes P&P RPG" ist. CONTACT ist eine bestimmte Sorte von RPG das durch die Wahl seines Systems polarisiert.
Das, was CONTACT nicht sein will, ist schnell und einfach. Das was CONTACT sein will, erfüllt es meiner Meinung nach extrem gut, nämlich eine sehr detaillierte Simulation und das eben in einem äußerst liebevoll aufgemachten Erscheinungsbild.
 
Ich kann mir X-Com als Brettspiel, in der Art von Doom das Brettspiel oder Aliens das Brettspiel vorstellen. Die Erforschung, der Aus- und Aufbau der Basen kann mit Spielkkarten in dem Spiel abngehandelt werden.

X-Com als PnP-RPG stelle ich mir schwierig vor, denn es gibt einige Elemente, die nicht allen Spielern Spaß machen werden. Der Auf- und Ausbau der Basen ist eine Aufbausimulation, die nicht jeder Spieler spielen mag. In der Pathfinder Kimgmaker Kampagne gibt es auch Regeln für das Führen des Königreichs inkl. Auf- und Ausbau. Wenn nur einer der Spieler so etwas mag und das Ganze mit den Regeln mit dem SL durchzieht, müssen die anderen Spieler, sofern es während der Spielsession stattfindet, warten.

Beim Basenausbau und bei der Forschung spielt die Zeit eine andere Rolle als beim Einsatz.

Die Kampfeinsätze im Spiel sind immer sehr ähnlich. Für ein Rollenspiel müsste man dort etwas drastisch ändern. z.B. Zivilisten, die man erst mal beruhigen muss, haben wichtige Informationen über den Aufenthaltsort von Aliens. Die Leiche einer kontrollierten Zivilistin kann seziert werden und dort können dann Veränderungen durch die Kontrolle des Aliens festgestellt werden.

X-Com wäre ein militärisches SWAT-Team Rollenspiel d.h. es gibt eine Befehlshierachie und -kette. Dafür braucht es geeignete Spieler.
Sicherlich kann man unterschiedliche Nicht-Militärrollen wie Forscher, Diplomat, Spezialisten als PCs zulassen. Diese werden aber nicht auf jeden Einsatz mitgehen. Vielleicht sind mehrere PCs pro Spieler (einen für den Kampfeinsatz, einen alle nicht Kampfeinsätze) eine Lösung. Wenn es Nicht-Soldaten als PCs gibt, muss es für diese auch interessante Aufträge geben. Die Verhandlungen mit den Geberländern ist für den Diplomaten wahrscheinlich ein paar Würfe, bei denen ihn die anderen PCs eher wenig unsterstützen können. Interessanter ist es, wenn der Diplomat dejtlich vorher erfährt, das Land X seine Fördermittel drastisch kürzen will, weil das Land von einer Naturkatastrophe heimgesucht wird. Alle PCs müssen in dieses Land reisen und dort versuchen die Schäden und Not zu lindern (oder auch nur die Not der Verwandten des Botschafters, etc.) , so der Staat seine Zahlungen nicht reduziert. Nach einem Putsch (ob mit oder ohne Hilfe der Aliens) will die neue Regierung die Zahlung einstellen. Die PCs müssen nun entweder versuchen die neue Regierung zu überzeugen oder die alte Regierung wieder installieren.

Wichtig ist bei diesen ganzen Missionen ist, dass jeder PC etwas wichtiges in dieser Mission zum erfolgreichen Gelingen der Mission tun kann. Bei manchen Rollen kann das schwierig sein.

Forschung ist bei X-Com etwas wichtiges. Es ist aber genauso etwas zeitaufwändiges. Der Xenobiologe, der sich die meiste ganze Zeit im Labor der Erforschung einer!! der Alienrasse widmet ist nicht wirklich ein gutes PC-Konzept.

In normalen Rollenspielen kommt Forschung nur wenig vor, da sie so zeitintensiv ist. Ein PC, der etwas erfoscht ist für längere Zeit aus dem Spiel. PC erforschen z.B. neue Zauber, neue magische Gegenstände, eines Rituals. Die Zeiträume, in denen die Abenteuer einer Campaign spielen sind oft zu kurz, dass eine Erfoschung etwas wirklich großen verwirklicht werden kann.

Ein Forschungsbaum ist bei X-Com ein notwendiges Übel. Der SL muss sich vor der X-Com Campaign ausdenken, was es alles in der Welt gibt, welche Technologie die Aliens besitzen und was die Menschen davon erforschen und verwenden können. Das ist viel Arbeit, die der SL vor dem Kampagenenstart zu machen hat. Im Spiel wird sich dann zeigen, wie starr ein Forschungsbaum ist, wenn die Spieler auf Technologien kommen, die der SL nicht bedacht hat oder Technologien kombinieren wollen. Es müssen ja nicht mal Alientechnologien sein. Im Computerspiel kann man z.B. unter einem Lasergewehr nicht noch einen Granatwerfer bauen, im PnP bräuchte der SL eine gute Erklärung warum sowas nicht gehen sollte.

IMHO kann man aus X-Com mehre RPGs machen für unterschiedliche Rollenspielergruppen.
Eins davon ist die SWAT-Team mit dem Durchspielen eines Kampfeinsatzes. Irgendwie wird festgelegt, was die Organisation erforscht und nach ein paar Einsätzen gibt es besseres Equipment.
Ein anderes ist die Welt außerhalb der Organisation. Die PCs sind alles Nicht-Soldaten, die dafür zusorgen haben, dass die Organisation genügend Mittel, etc. haben. Sicherlich können die PCs auch mal auf einem Kampfeinsatz mitgenommen werden z.B. weil sie ein wichtiges Artefakt bergen müssen oder einen Prototypen an den Aliens testen müssen, aber das wäre die Ausnahme. I.d.R. müssen sie schauen, dass die Organisation genügend finanzielle Unterstützng erhält. Die PCs sind das Krisenteam der Organisation in Bezug auf nicht Kampfeinsätze. Wenn ein Land weniger Geld geben will treten sie auf den Plan. Sie können z.B. Minister auspionieren und dann später erpressen, dass sie die Organisation mit genügend Geld fördern, oder eine von Aliens kontrollierte Regierung enttarnen. oder wichtige wissenschaftliche Informationen zu einem Forscher außerhalb der Organisation bringen oder sie müssen irgendein seltenes Material besorgen, weil ein Land ein Embargo verhängt hat oder es in den Minen irgendwelche Probleme gibt z.B. sie wurden aus Umweltschutzgründen stillgelegt. Die Aliens spielen in so einer Kampagne durchaus eine Rolle, aber nicht die dominante.
 
Zum Thema Brettspiel:
Es gibt etwas ähnliches... nennt sich Target Earth.

Und die Jungs von Google sagen, es gäbe noch etwas, was sich X-Com Tactical nennt...

Kann aber über beide nicht wirklich étwas sagen.
Wer mehr wissen möchte, kann die Jungs von Google ja selbst losschicken. :)
 
Ich persönlich denke, dass eine konkrete Umsetzung des Spiels eher nicht klappen würde. Basisaufbau und Truppen-/ Ressourcenmanagement am P&P Spieltisch stelle ich mir unendlich langweilig vor, wenns das Hauptgeschäft ist. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich die einzelnen Einsätze am Tisch haben wollen würde - würd sich glaub ich besser im TableTop machen.

Ja, nur exakt das PC-Spiel nachzuahmen würde den meisten mit Sicherheit zu langweilig werden.

Und kein echter General / X-Com Teamleiter oder was-auch-immer würde jemals selbst entscheiden ob und was man nun in der Basis baut. Der Boß sagt nur "Ich will schnellere Ergebnisse in der Forschung" und seine Assistenten baldovern dann aus wieviele Forschungslabore, Reaktoren, Kantinen und Schlafplätze man jetzt braucht und sich mit dem Buget leisten kann. Und genau so könnte man das auch im RP handhaben. Anstatt eine Aufbausimulation draus zu machen bekommt die Organisation einfach ein paar wenige Werte. Also mehr so wie der "Ressourcen" Wert in Vampire (wo man ja auch nicht wirklich seine Firma Verwaltet, ein- und Verkäufe tätigt oder mit Wertpapieren handelt).
Als Beispiel: Kampfstärke, Forschung und Überwachung. Je höher ein Wert ist desto besser.
Kampfstärke z.B. stellt dann dar wie gut man mit Soldaten, Waffen und Fahrzeugen ausgestattet ist. Mit einem hohen Wert kann dann im Notfall auch mal die "Kaverlerie" in Form zusätzlicher Truppen aufkreuzen.
Forschung gibt an wie erfolgreich man darin ist aus gefundenen Alien-Artefakten brauchbare Technologien zu entwickeln. Und wie schnell das geht. Ist in der Gruppe selbst ein Forscher dabei, dann sollte er natürlich die Entscheidenden Proben mit seinen Werten würfeln, sollte aber durch den Forschungswert einen relevanten Bonus bekommen.
Überwachung gibt an wie gut die Organisation mit Satelliten und Agenten versorgt ist die ein Auge auf seltsame Vorgänge haben.

Und was die Missionen angeht... zum drölften mal "Ufo-Absturz" oder "Terrormission" zu spielen wird langweilig. Aber wie ich oben schon andeutete gibt das Szenario weitaus mehr her.
 
Für eine Quick ´n Dirty Umsetzung eines X-Com Rollenspiels
- nimmt man ein Rollenspielsystem seiner Wahl (z.B. Savage Worlds, Gurps, etc.).
- brainstormed entweder mit seiner Runde oder mit A! eine Liste der Technologien.
- bastelt sich einen Random Alien Generator, mit dem man Aussehen, Vor- und Nachteile, Schwachstellen, Technologie, Schwachstellen auswürfeln kann

und dann kann man PCs schon auf jedwede Art von Abenteuern/Missionen schicken.

Alternativ nimmt man Star Wars von WEG, lässt nur Menschen zu und nimmt die ganzen anderen Rassen als Prototypen für mögliche Aliens. Die Machtfähigkeiten werden die PSI-Kräfte der Aliens.
 
Der Artikel ist zwar schon etwas älter, aber ich kann Contact, auch wenn das Kampfsystem ein wenig kompliziert ist, nur empfehlen.

Spielen tue ich es alle 14 Tage regelmäßig, wobei Spielen auch Leiten umfasst.
 
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