Rezension World of Darkness Würfelsets [B!-Rezi]

Manny

Relikt
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World of Darkness


Würfelsets


Hin und wieder ist es auch interessant die Würfelsets zu den jeweiligen Systemen unter die Lupe zu nehmen. Ein zehnseitiger Würfel ist nicht immer nur ein zehnseitiger Würfel. Zwar führen alle Wege nach Rom, aber offizielle Würfelsets zu den jeweiligen Systemen können Vorteile mit sich bringen. In diesem speziellen Fall: a.) sie sind stilistisch an das System angepasst und b.) sie berücksichtigen Mechaniken und Funktionalitäten der World of Darkness. Und daher ist es auf alle Fälle kein Nachteil einen Satz an World of Darkness Würfeln sein Eigentum nennen zu dürfen.

Vorweg, bei zehnseitigen Würfeln mit der Wertung von 1 bis 10 sind die eingravierten Ziffern tatsächlich 0 bis 9. So banal das auch klingt, in meinen blutigen Anfängen vor vielen, vielen Jahren hatte ich verzweifelt zehnseitige Würfel mit Aufdruck von 1 bis 10 für Vampire: The Masquerade gesucht; dabei wäre die 0 lediglich als 10 zu interpretieren gewesen. Aber glücklicherweise liegt das schon lange genug her, dass ich es auf die Torheit der Jugend schieben kann.

Im Grunde genommen unterscheiden sich die einzelnen Würfelsets nur stilistisch und farblich; die Ausarbeitung per se bleibt dieselbe. Alle Sets bestehen aus einem kleinen Würfelbeutel mit einem Schädel auf einer Seite. Der Schädel ist übrigens derselbe wie er jener am Buchrücken jeder Publikation des jeweiligen, zugehörigen Systems. Die Schnüre der Beutel sind übrigens in jedem Fall schwarz. Darin befinden sich zehn zehnseitige Würfel, wie sie in der World of Darkness üblich sind. Die Ziffern sind unterschiedlich farbcodiert, Würfel ohne Erfolge – also 1 bis 7 – sind in einer anderen Farbe gehalten als erfolgreiche – 8, 9 und 10. Um die Sechs und die Neun leichter unterscheiden zu können folgt hier entweder ein einfacher Punkt oder eine Unterstreichung der Ziffer zur Markierung der Unterseite.

Die Würfel sind soweit in Ordnung. Zugegeben, bei einigen Systemen schmerzt mir persönlich die Farbwahl in den Augen, aber das könnte auch an meiner Sensibilität liegen. Vorallem die Farbcodierung der Ziffern ist ein Segen. So lässt es sich in den meisten Fällen leicht feststellen, ob und wann ein Wurf überhaupt erfolgreich ist oder nicht. Lediglich bei einem Chance Roll bleibt es einem meistens nicht erspart sämtliche Ziffern abzulesen, da hier nur die 1 und die 10 von entscheidender Bedeutung sind.

Der Würfelbeutel an sich ist aber eher bescheidener Qualität, mein Vampire: The Requiem Set kann ein Lied davon singen. Vielleicht hätte ich auch nicht 26 Würfel in einen Beutel stopfen und selbigen dann mit etwas mehr Kraft zuzurren sollen; allerdings kann es passieren, dass Würfel einfach während dem Transport herauspurzeln, das Funktionsprinzip hinter den Schnüren des Beutels ist nicht gerade das stabilste. Glücklicherweise trage ich meine Beutel in einem noch viel größeren Beutel, der in jüngeren Tagen meinen Minidisc-Player beherbergt hatte; das bewahrt mich zumindest vor unfreiwilligem Verlust von Würfeln.

World of Darkness
Farblich sind die Würfel in einem sehr dunklen, glänzenden Grau gehalten, verziert durch schwarzgraue Adern. Wenn mich mein unkünstlerisches Gedächtnis nicht täuscht, fällt der Stil in die Perlmutt-Kategorie. „Fehlgeschlagene“ Würfel sind in einem reinen Blau gehalten, „erfolgreiche“ stechen mit hellem Silber hervor. Der Beutel selbst ist rabenschwarz mit dem unverzierten, weißen Schädel der Kernlinie. Die Farbwahl finde ich persönlich gut. Nicht schlecht, nicht hervorragend, einfach nur gut.


Changeling: The Lost
Das ist leider eines der zwei Würfelsets, die ich nur von unterschiedlichen Produktbildern und Fotografien kenne; glücklicherweise ist die Ausarbeitung selbst aber bei allen Würfelsets gleich und die Unterschiede finden sich nur in der Farbwahl. Das, und ich gebe zu bei anderen textuellen Quellen gegengeprüft zu haben. Wenn mich die Illustrationen nicht täuschen, so ist hier der Hintergrund schwarz und grün gesprenkelt. 1 bis 7 sind weiß, 8 bis 10 kleiden sich in einem hellblassen Grünton. Der Beutel ist seinerseits in grün gehalten, mit einem weißen Schädel, der von einem Dornenring umgeben wird.


Mage: The Awakening
Eindeutig mein Lieblingsset von allen. Die Würfel sind ein schleierartiges Farbenspiel aus den systemtypischen Farben Blau und Cyan. Hier werden „fehlgeschlagene“ Würfel in einem noblen Goldton markiert, „erfolgreiche“ Würfe halten sich weiß. Umgekehrt wäre es mir persönlich lieber gewesen, aber die Farbwahl ansich ist sehr gelungen, gut lesbar und unterstreicht das Thema des Systems hervorragend. Der Beutel selbst ist blau gehalten, und ein weißer Schädel mit einem Pentagramm ziert auf der Fläche, die ich als Vorderseite annehme.


Promethean: The Created
Leider das zweite, aber glücklicherweise auch das letzte Set, dass nie durch meine Hände gewandert ist. Dafür lass ich unser B!-Mitglied Ecowarmachine ein Wort dazu verlieren:
Bei den Promethean-Würfeln handelt es sich um den Satz, welchen ich am wenigsten Nutze. Dies hat zwei Gründe.
» Die Würfel haben eine cremig-weiße Grundfarbe, mit einem minimalen blau-stich, welcher den Umschlägen der Buchreihe relativ nahe kommt. Die Erfolgsziffern (8-0) sind in schwarz gehalten, die Misserfolgsziffern (1-7) in einem dunkleren Violett-Ton. Bei diesem Satz kann man deshalb alle Ziffern genau ablesen, selbst bei schlechteren Lichtverhältnissen, dafür ist aber die Farbunterscheidung zwischen Erfolg und Misserfolg kaum vorhanden.
Somit ist ein großer Vorteil der nWoD-Würfel-Sätze nicht vorhanden (was den Satz eher für universelleren Einsatz mit anderen Spielen abseits der nWoD geeignet macht).
Der Beutel ist weiß mit dem Promethean-Schädel in blau. Dieser ist zwar schön anzusehen, aber bei der weißen Farbe fallen Fussel, welche alle Würfelbeutel mit der Zeit unweigerlich anziehen, umso mehr auf. In unsauberer Spielumgebung muss man außerdem darauf achten den Beutel nicht stärker zu verschmutzen. «


Vampire: The Requiem
Hier schmerzt das Auge, jedenfalls mein Paar. Die Würfel sind rot-schwarz gesprenkelt, oder sollten es zumindest so sein. Es handelt sich um kein reines Rot, je nach Lichtart wirkt es entweder dunkelrot oder kippt bereits zu einem seltsamen Braunton über. Was hier noch viel schlimmer ins Auge sticht, oder respektive eigentlich überhaupt nicht, sind fehlgeschlagene Würfe: die Ziffern sind schwarz. Das macht sie bei dieser Art von Untergrund in vielen Fällen nur schwer lesbar. Glücklicherweise lassen sich zumindest die Erfolge, die sich in Silber kleiden, ablesen. Der Beutel selbst ist in einem kräftigeren Rot gehalten und trägt den parasitenartigen Schädel des Vampire Systems in Schwarz auf der Vorderseite.


Werewolf: The Forsaken
Dieser Satz an Würfeln trägt einen weiß-rostbraun gesprenkelten Hintergrund, wobei das Weiß kein reines ist sondern mehr an das Weiß von durchschnittlichen Zähnen erinnert; und damit meine ich nicht das Weiß von Zahnpastawerbungen. Die Ziffern sind gut lesbar und intuitiv interpretierbar: rot hervorstechende Ziffern verlangen nach Aufmerksamkeit – natürlich gewähren wir diese, handelt es sich hier doch um Erfolge. Schwarze Ziffern stechen zwar nicht hervor, sind aber auf dem Grund noch gut lesbar und indizieren Fehlschläge. Der Beutel selbst ist in einem soliden Braun gehalten, und ein Wolfsschädel in einem gelbweißen Ton ziert die Vorderseite. Farblich leider keine sehr ästhetische Wahl, aber besonders störend ist es nicht.

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