Womit US-Western umsetzen?

Skyrock

t. Sgeyerog :DDDDD
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Eigentlich war es nur Spaß, [post=1078676]was ich im NDE-Thread gepostet habe[/post], aber irgendwie juckt mich jetzt doch Western. Und zwar nicht irgendein Western, sondern US-Western: Damals, als echte MÄNNER mit weißen Hüten noch selbstlos hilflose (und kurvenreiche) Ma'ams retteten, damals als Schurken noch schwarze Hüte trugen und Schnurrbärte zwirbelten (statt einfach einen anderen Standpunkt zu haben und mißverstanden zu sein), und damals als noch klar dass Mexikaner arbeitsscheue Schmarotzer, Indianer barbarische Wilde und Chinesen nur dazu geeignet sind, Wäschereien zu betreiben. (Außerdem konnten MÄNNER damals noch auf der Leinwand rauchen, fluchen und Kartenspiel betreiben ohne entsetzte Gutmenschen auf den Plan zu rufen, aber ich schweife ab.)

Gibt es da schon was fertiges? Wenn ich mir bestehende Westernsysteme ansehe sieht es da eigentlich eher mau aus:
  • Deadlands ist (neben dem übernatürlichen Kram) eindeutig mehr auf Italowestern ausgelegt mit seiner Tödlichkeit und seinem Splatter.
  • Aces&Eights (so weit ich aus Rezis weiß, gelesen habe ich es selbst nicht) zielt mehr auf den "realistischen" historischen Westen ab, weniger auf den US-Western als Helden noch mit einer Kugel im Arm davon gekommen sind, anstatt ebenso wahrscheinlich ins Gras zu beißen wie die Schwarzhüte.
  • Far West ist ebenfalls eher "realistisch", dazu inzwischen nicht mehr direkt zu bekommen.
  • Western City... ist ein Hippiespiel. Vielleicht hat es sogar brauchbare Hinweise darauf wie man US-Western umsetzt, aber mein Fall wäre es nicht (und war es auch schon in der Challengefassung nicht).
  • Dogs in the Vineyard ist ebenfalls ein Hippiespiel und mit seinem Fokus auf mormonische Glaubenswächter seeeehr speziell. Außerdem haben thematische Konflikte nichts in meinem US-Western verloren, dass wir weiße Hüte und die da schwarze Hüte tragen muss als Lizenz zum Verkloppen reichen.

Blieben also wohl nur Universalsysteme - ein eigenständiges System würde wohl ohnehin wenig Sinn machen weil US-Western zu episodisch(Lone Ranger)/abgeschlossen(Filme) und zweidimensional für die jahrelange epische Endloskampagne sind.
Als Anforderung sollten Helden deutlich überlebensfähiger sein als Normalbürger oder Schurken - aber ohne den Wire-Fu-Kram der üblichen cinematischen Systeme, John Wayne hampelt schließlich nicht lange albern rum, sondern legt an, zielt und trifft.
Ein echtes _System_ für Facedowns und Duellen wäre zusätzlich höchst exzellent (ähnlich wie etwa das in CP2020), ebenso wie ein Anreiz um den Schurken nicht gleich bei der ersten beiläufigen Einführung des selben im Saloon umzupusten (die Hybreis in 7th Sea sind da etwa ganz töfte).

Welches traditionelle System bietet sich für so etwas an? Oder gibt es vielleicht doch gar ein Fertigpaket das mir bislang entgangen ist?
 
AW: Womit US-Western umsetzen?

All flesh must be eaten mit der Erweiterung Western Erweiterung ( A fist full o' Zombies oder so ). Hat zwar Zombies geht aber auhc als normaler Western.
 
AW: Womit US-Western umsetzen?

Für lupenreine US-Western würde ich Dust Devils empfehlen. Da muss man sich zwar mit zwei kleinen Hippie-techniken anfreunden, aber noch mehr Western geht denke ich nicht. Zumal die Hippie-Techniken eigentlich keine sind: Stakes setzen (durch den SL) und Hintergrundgeschichte mit Spielrelevanz ausstatten.
 
AW: Womit US-Western umsetzen?

Coyote Trail von PIG. Alles drin, alles dran, 100% normaler, unübernatürlicher Western mit Goldgräbern, Trappern, Rangern, Klischees und was sonst noch dazugehört. Und das alles für einen unverschämt niedrigen Preis.

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-Silver, Schlangenölverkäufer a.D.
 
AW: Womit US-Western umsetzen?

War Dust Devils nicht das Spiel aus der Forge-Frühzeit, wo jeder Spieler mit einem persönlichen Teufel zu kämpfen hat? Auf jeden Fall entsinne ich mich noch dass es recht speziell gewesen sein soll.

Zu Coyote Trail mache ich mich mal schlau. Zumindest vom persönlichen Auftreten her hat der Macher bei mir einen guten Eindruck auf theRPGsite hinterlassen, da gebe ich ihm gerne eine Chance. Zumal es eben nicht als 300-Seiten-Totschläger für das epische Endlosspiel ausgelegt ist.
Was bietet es denn speziell für US-Western, um die Konventionen zu stützen?
 
AW: Womit US-Western umsetzen?

War Dust Devils nicht das Spiel aus der Forge-Frühzeit, wo jeder Spieler mit einem persönlichen Teufel zu kämpfen hat? Auf jeden Fall entsinne ich mich noch dass es recht speziell gewesen sein soll.

Stimmt. Das ist zwar eine zentrale Mechanik für's Hippieelement des Spiels, aber wer damit nichts am Hut hat, kann das auch getrost ausklammern. Der "persönliche Teufel" ist auch nix anderes als ein übles Laster, dem man nachgeben kann oder nicht. Das findet sich auch in sehr traditionellen Spielen wieder.
 
AW: Womit US-Western umsetzen?

Zu Coyote Trail mache ich mich mal schlau. Zumindest vom persönlichen Auftreten her hat der Macher bei mir einen guten Eindruck auf theRPGsite hinterlassen, da gebe ich ihm gerne eine Chance. Zumal es eben nicht als 300-Seiten-Totschläger für das epische Endlosspiel ausgelegt ist.
Was bietet es denn speziell für US-Western, um die Konventionen zu stützen?

Zunächst mal: Kein Flufftext :D

Etwas ernsthafter: Die gängigen Western-Klischeecharaktere sind bereits fertig als anpassbare Templates ausgearbeitet; es gibt eine sehr brauchbare Liste an positiven und negativen Gimmicks (wie in HN2), mit denen man die Chars ausstatten kann um die Hutfarbe besser auszuarbeiten.
Pferde und Kutschen haben wie die Raumschiffe in HN2 Gimmicks. Im Gegensatz zu den Raumschiffen allerdings sind die Pferdegimmicks dann doch eher Dinge die dem Gaul "Persönlichkeit" verpassen, damit auch du deinen Heyho Silver! bekommst. Oder doch den störrischen Maulesel "Nummer Sieben" vom grantelig-behämmerten Goldschürfer. Es gibt simple Regeln zum Thema "Alkohol, und wieviel du davon verträgst", und es kommt gleich mit einer Latte von fertigen Abenteuern daher.

Wie alle GenreDiversion-Titel ist es auf einen schnellen Einstieg hin ausgearbeitet, der aber alle notwendigen Stilelemente des Genres mit beinhaltet. Es macht nichts wirklich aussergewöhnlich gut, aber es enthält alles Notwendige für 'nen spassigen Abend im Wilden Westen, ist in einer knappen (halben) Stunde durchgelesen und verarbeitet, und wenn die Spieler Lust auf einen Nachschlag haben, dann unterstützt das System auch mal eine längere Kampagne.
Die Supplements sind ebenfalls recht ordentlich, wenn man auf Wildwest steht.

Kein Stress, keine Konvertierungsarbeit, ein funktionierendes Regelsystem. Alles drin was man für "Whitehats vs Blackhats" braucht, und Pferde mit Charakter. Der perfekte Baukasten für einen "normalen" Western, und das für weniger als 5$ US.

-Silver
 
AW: Womit US-Western umsetzen?

Dust Devils ist für einen Western-Freund zu "forge-ig". Da kommt, wie üblich, nur der Western als aufgemalt mit schon abblätternder Farbe rüber.

Coyote Trail kann ich als normales, abenteuerlichen Western unterstützendes Western-Rollenspiel nur empfehlen.

Ebenfalls interessant: Gamblers&Gunslingers (mit Pokerkarten-Würfeln).

Und ein D20-Modern Western-Rollenspiel für den typisch amerikanischen "TV- und Großes Kino"-Western ist Sidewinder: Recoiled.

Wer "Generika" mag, der ist mit GURPS Old West (welches interessanterweise längst nicht so "historisch" rüberkommt, wie der Titel vermuten läßt) ganz gut bedient.

Deadlands: Reloaded minus all den übernatürlichen Kram könnte hier auch gut passen (dazu bräuchte man eh nur den Players Guide als PDF plus die SW:EX-Grundregeln). Mit der Umstellung auf das SW-Regelsystem ist nämlich einiges vom harten "beiß' die Zähne zusammen und kämpfe, Gringo!"-Feeling verloren gegangen und mehr vom heroischeren "John Wayne räumt in einer Stadt voller Extras auf"-Feeling hinzugekommen. - Klassischere Western-Film-Thematiken kann man (wenn man nicht gerade die Regeln für Duelle und die neuen Edges/Hindrances haben mag) auch out-of-the-book mit den SW-Grundregeln spielen. Sie sind cinematisch genug, um die Helden als Helden erscheinen zu lassen ("Laß' mich, ist nur ein Kratzer!") und die Black-Hat-Schurken-Banden fallen einer nach dem anderen aus dem Sattel, wie es sich gehört.

Gunslingers (nach dem Action!-System, zu unterscheiden, wenn auch leicht zu verwechseln mit Gamblers&Gunslingers) geht auch in die Richtung des (eher sauberen) US-Kino-Westerns, wenn auch Zitate aus interessanten Ausnahme-Western die Regeln spicken ("I'm faster than you'll ever live to be!" für den Initiative-Abschnitt).



Für eine schnelle und befriedigende Umsetzung würde ich Coyote Trail wärmstens empfehlen. Das ist billig und hat alles drin, was man braucht.

Mehr Setting-Informationen kann man aus anderen Western-Rollenspielen ziehen (übrigens liegt da Gunslingers (das mit dem Action!-System) wegen seiner liebevollen Präsentation und der auf jeder Seite spürbaren Begeisterung für Western-Filme, noch vor GURPS Old West).

Aces&Eights bietet mehr Details ist aber vom Regelsystem her einfach nur K.R.A.N.K. - Spaß kommt bei A&E sofort ins namenlose Grab auf dem Boot Hill von Bad Rules, Texas.


Somit: Hol Dir Coyote Trail. Mehr Settinginformationen gibt es schließlich auch im Internet.
 
AW: Womit US-Western umsetzen?

Tiefgehende Rezi zu Coyote Trail gefunden: http://www.therpgsite.com/forums/showthread.php?t=8958
(RPG.net, wo ich normalerweise zuerst nach Rezis schaue, hatte seltsamerweise nichts. Erstaunt mich, dabei ist das Spiel inzwischen einer der bekannteren Vertreter seines Genres.)
Und was ich da sehe klingt vielversprechend, besonders zu dem Preis. Das Ding ist so oder so schon mal vorgemerkt, sobald der Kumpel mit der Kreditkarte aus dem Urlaub zurück ist.

Nur zwei Sachen wundern mich:
1.) Die Tödlichkeit. Man hat nur 5 Trefferpunkte, und schon der einfache Friedensstifter richtet 5 Schadenspunkte an. Für Duelle (wo ein Schuss alles entscheiden sollte) klingt das gut, aber für den typischen Shootout klingt das nach einem ziemlich schnellen Ende für einen Whitehat.
Werden da irgendwelche Faktoren verschwiegen? Wenn ich mir den typischen John-Wayne-Streifen anschaue dann schnallt er sich weder einen Bürgerkriegsharnisch um noch verkriecht er sein zartes Fleisch panisch hinter dem Tresen, sondern hat nichts als seine Tollkühnheit und Schmauchschwaden als Schutz während er offen auf der Straße steht und seinen Revolver zieht.
Adressieren das die Cinematikoptionen?
2.) Was hat es mit den Spirit Medicines in "Indian Trail" auf sich? Fluff, psychologischer Effekt oder echter Mumbo-Jumbo?
Ich wäre mit allen drei Optionen cool (schließlich kann man es immer noch weglassen, und ich hätte dann immer noch die Option(!) mal Magie einzubringen wenn ich nach mehr als plain vanilla Western lechze und kein neues System einzig deswegen anschauen will), aber neugierig macht es mich.
 
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Noch eine Rezi, von ENnie-Judge Zachary Houghton: http://www.therpgsite.com/node/385
Sogar Würfel zum Ausschneiden, bei Coyote Trail ist wirklich "alles was man je zum Spielen brauchen wird" im Buch drin :D

Meine beiden obigen Fragen werden aber leider darin nicht beantwortet. Will keiner was zu Tödlichkeit und Spirit Medicines sagen?
 
AW: Womit US-Western umsetzen?

Zu dem Spirit Medicine-Gedöns kann ich nichts sagen, da ich das Supplement nicht habe. So groß ist meine Leidenschaft für den Wilden Westen nun leider auch nicht, ich bin mehr der Science-Fiction und Space Opera - Sammler.

Die "Tödlichkeit" des Systems wird in den anderen GDi-Varianten durch Rüstung abgedämpft, da diese Option im Wilden Westen nicht zur Verfügung steht, hat man ein wenig in die Trickkiste gegriffen; im Falle von Coyote Trail dient Deckung als Rüstung, und macht dabei in der Praxis keine schlechte Figur. Passt auch gut in das Westernklischee, daß bei einer zünftigen Schiesserei sich alles hinter Fässer, Pokertische oder Bars verkriecht.

Es gibt zudem noch aktive Verteidigung (Ausweichen, Parieren, Blocken), die aber eine vollständige Aktion ist und als solche die Einzige pro Kampfrunde darstellt.

In der Praxis läuft das so ab, das derjenige mit der höchsten Initiative seine Aktion (meistens einen Angriff) ansagt, und die Langsameren sich dann entscheiden können, ob sie ebenfalls Angreifen wollen (und in dem Fall sehr wahrscheinlich erstmal einstecken gehen) oder sich lieber Verteidigen (erfahrungsgemäss die gesündere Entscheidung).

-Silver

EDITH hat gerade den Ned-Kelly-Gedächtnisbrustpanzer in den Regeln gefunden, der als Rüstung dienen kann. Schwer, unelegant, und in etwa so effektiv wie hinter einem Pokertisch in Deckung zu gehen.
 
AW: Womit US-Western umsetzen?

Meine Westernleidenschaft ist eigentlich auch eher bescheiden, aber es gibt da ein nettes Komplettpaket mit Shady Gulch und Indian Trails, und bei dem Sonderpreis für die "mit alles und mit scharf"-Variante muss man nicht mit knausern.

Ansonsten danke für die Ausführungen.
John "bleibt auf der Straße stehen und legt mit Fanning alle Schwarzhüte um" Wayne wäre dann wohl ein Ini-Monster, und die Momente wo er sich in Deckung wirft, sind dann eben die wo er ausnahmsweise mal langsamer zieht als die Schnurrbartzwirbler.
 
AW: Womit US-Western umsetzen?

John "bleibt auf der Straße stehen und legt mit Fanning alle Schwarzhüte um" Wayne wäre dann wohl ein Ini-Monster, und die Momente wo er sich in Deckung wirft, sind dann eben die wo er ausnahmsweise mal langsamer zieht als die Schnurrbartzwirbler.

Es gibt auch die "realistischere" Möglichkeit:
Die Schwarzhüte sind alle schon dezent lalleholisiert (denn so ein harter Schwarzhut trinkt nur den harten Fusel!), was zu harten Abzügen führt, und das Schusswaffenskill ist vom SL so niedrig angesetzt das es Dank der 2W6-Glockenkurve und dem Fuselmalus nur noch schwer dazu führen kann, daß John auf die Glocke bekommt.

Siehe auch "-> Nur Imperiale Sturmtruppen sind so präzise".

-Silver, sagt Feuerwasser nicht gut für weißen Mann! Hugh!
 
AW: Womit US-Western umsetzen?

Deadlands: Reloaded minus all den übernatürlichen Kram könnte hier auch gut passen [...]. Mit der Umstellung auf das SW-Regelsystem ist nämlich einiges vom harten "beiß' die Zähne zusammen und kämpfe, Gringo!"-Feeling verloren gegangen und mehr vom heroischeren "John Wayne räumt in einer Stadt voller Extras auf"-Feeling hinzugekommen. - Klassischere Western-Film-Thematiken kann man (wenn man nicht gerade die Regeln für Duelle und die neuen Edges/Hindrances haben mag) auch out-of-the-book mit den SW-Grundregeln spielen. Sie sind cinematisch genug, um die Helden als Helden erscheinen zu lassen ("Laß' mich, ist nur ein Kratzer!") und die Black-Hat-Schurken-Banden fallen einer nach dem anderen aus dem Sattel, wie es sich gehört.
Kann ich so bestätigen. Letzten Di gespielt.
Funktioniert ziemlich gut!

Meiner Meinung nach eignet sich Deadlands:Reloaded für US-Western ebensogut wie für Deadlands selbst.
Wenn man wirklich Deadlands spielen möchte, dann muss man die Setting-Regeln ziemlich fixen und erweitern.
Wenn man Western spielen will, lässt man alles was nicht relevant ist einfach weg.



... Coyote Trail kenne ich dagegen nicht.
 
AW: Womit US-Western umsetzen?

2.) Was hat es mit den Spirit Medicines in "Indian Trail" auf sich? Fluff, psychologischer Effekt oder echter Mumbo-Jumbo?
Spirit Medicines sind Fluff. Sie können aber auch ECHTEN Effekt zeitigen (wenn der Spielleiter die Spirit Medicine Regeln zuläßt). Dieser Effekt kann psychologischer Effekt sein oder "echter Mumbo-Jumbo". Das liegt in der Anlage der jeweiligen Kampagne bzw. "im Auge des Betrachters" (Was für einen Roten ECHT ist, das ist für einen Weißen vermutlich nur ein Sich-Hineinsteigern in die bestialische Blutrünstigkeit des ungezähmten Wilden.)

Ich wäre mit allen drei Optionen cool (schließlich kann man es immer noch weglassen, und ich hätte dann immer noch die Option(!) mal Magie einzubringen wenn ich nach mehr als plain vanilla Western lechze und kein neues System einzig deswegen anschauen will), aber neugierig macht es mich.
Die Spirit Medicine Regeln sind exakt EINE SEITE lang.

Da werden dann die über Coup Counting erworbenen Coup Feathers für die Spirit Medicine Powers einsetzbar. Es gibt diverse Rituale mit konkreten Effekten in Spielwerten usw. - Alles aber SEHR KNAPP gehalten.

Das kann den Indianern eine LEICHT mystische Note verleihen, aber ist weit, weit weg davon ein eigenes "Magie-System" zu sein (anders als z.B. die Indianer in Deadlands mit den Ghost Dancers Regeln, welche ein recht umfangreiches und auch allein taugliches Magie-System samt "Kosmologie" darstellen).

Auf alle Fälle haben Indianer-SCs bei Verwendung der Spirit Magic Regeln einen GUTEN Grund in Kloppereien das Coup Counting zu betreiben.
 
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Danke für die Erläuterung.

Ist denn ein Indianer der tatsächlich Counting Coup betreiben will ein überlebensfähiges Konzept (und wenn er sich dazu heranschleichen und aus dem Hinterhalt zuschlagen muss, wie es Tomahawk- und Messer-schwingende Indianer im Film gerne tun wenn das gegenüber eine Winchester hat), oder gilt da die Sache mit dem Messer und der Schießerei?
 
AW: Womit US-Western umsetzen?

Ist denn ein Indianer der tatsächlich Counting Coup betreiben will ein überlebensfähiges Konzept
Ja. Solange es gegen Nationen geht, die ein ähnliches Verständnis von persönlicher Tapferkeit und Kriegerehre haben wie die eigene (z.B. haben die Apachen das normalerweise nicht - die legen den ehrbaren und tapferen Krieger, der mit seinem Coup-Stick ankommt, einfach um).

Zur "Überlebensfähigkeit": Es wäre nicht Coup-Counting, wenn es nicht SCHEISSGEFÄHRLICH wäre! - Man berührt den Gegner mit der bloßen Hand oder einem händisch getragenen Gegenstand und haut dann wieder ab. Das läßt ein bewaffneter Gegner meist nicht straflos mit sich machen. Man versucht den Gegner zu töten. Da hat er was dagegen. Man versucht den getöteten Gegner zu skalpieren. Da haben die Freunde des Getöteten etwas dagegen. Man versucht das Pferd und den sonstigen Besitz des Getöteten an sich zu bringen. Da haben die Freunde und die Familie des Getöteten etwas dagegen.

Niemand hat behauptet, Coup-Counting sei EINFACH.

(und wenn er sich dazu heranschleichen und aus dem Hinterhalt zuschlagen muss, wie es Tomahawk- und Messer-schwingende Indianer im Film gerne tun wenn das gegenüber eine Winchester hat),
Das ist frühestens die zweite Stufe des Coup-Countings, das Töten des Gegners. Dazu muß er erst einmal so nah herangekommen sein, daß er ihn mit bloßer Hand berühren konnte. - Wie gesagt, egal ob Weißer oder Roter: die Gegner haben etwas dagegen, daß man mit ihnen solche "Spielchen" spielt.

oder gilt da die Sache mit dem Messer und der Schießerei?
Und die Weißen spielen noch nicht einmal, weil sie keine Ahnung von den Regeln haben, da sie zu blutrünstige Bastarde sind, um einer Tradition der Kriegerehre Respekt zollen zu können oder zu wollen. - Wer so mutig (und dumm) ist zu versuchen gegen eine gut mit Schießeisen bewaffnete Gruppe Weißer Coup-Counting zu praktizieren, der kommt mit dem Messer zur Schießerei. - Und wenn er das überlebt und sogar einen Skalp und die Ausrüstung des getöteten Weißen hat, dann hat der ehrbare Krieger nun auch ein Schießeisen (das des Skalpierten). - Was er für weiteres Coup-Counting nicht einsetzen wird, wohl aber um die weißen Schlächter einfach so, ohne Coup, mit ihren eigenen Waffen umzulegen.
 
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Klar, Counting Coup ist kein Spaziergang und sollte keiner sein.
Mich interessiert nur ob ein darauf ausgelegter Charakter angesichts von Regeln und Werten mit einer gewissen Sicherheit darauf hoffen kann so weit zu kommen CC zu betreiben, oder ob das so eine Trauervorstellung wie in Midgard ist, wo der Grad-1-Assassine nur in 30%- der Fälle auf Klingenreichweite an Hubert den tumben Halborkwächter rankommt und da lieber gleich frontal angreift, weil es auf das gleiche hinausläuft.

(Und sorry dass ich löchere, aber ich habe erst wieder im Juno Zugriff auf eine Kreditkarte, und es macht mich kirre etwas interessantes zu sehen und nicht dranzukommen, statt umgekehrt wie üblich.)
 
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Vieleicht ja auch ein bisschen Nostalgie und was für Sammler:

Boot Hill

Boot Hill has been both praised and criticised for focusing on gunfighting. The first edition was specifically marketed as a miniatures combat game, but even in the later editions, most of the rules are combat resolution, with relatively little setting or social interaction rules. Combat could be short and deadly, with death often coming from a single gunshot. Boot Hill had no character levels per se, but attributes could be raised over time, and in no game of Boot Hill do player characters truly have an advantage over non-player characters in strict observation of the rules. There were also no non-human enemies, or alignment rules, as in Dungeons and Dragons, making the difference between the "good guys" and "bad guys" a matter of interpretation or choice.

It was one of the first games to only (or mostly) use ten-sided dice, either summed, such as 2d10 for characteristics, or as percentile dice, for skill resolution.

http://en.wikipedia.org/wiki/Boot_Hill_(role-playing_game)


und nein ich verkauf mein exemplar nicht!
 
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