"Die Nibelungensage" besitzt alle Zutaten, die ein gutes Fantasy-Stück braucht: Heldentaten, einen Drachen, einen Schatz, Liebe, Mord und Intrigen. Seit seiner Entstehung im Hochmittelalter wurde die Geschichte immer wieder neu erzählt und gedeutet. Ohne falsche Rücksichten zeigt der unbekannte Autor eine Welt des Adels des Hochmittelalters. Dort dreht sich alles um Ehre, Rang und Ansehen. Attribute, die in dieser Zeit auch schnell mit der Waffe in der Hand verteidigt werden. Der Kern der Nibelungensage reicht zwar bis in die Zeit der Völkerwanderung zurück, der Text aber spiegelt die Wirklichkeit seiner Entstehungszeit im Hochmittelalter wider. Ohne zu moralisieren, will der Autor dem adligen Publikum einen Spiegel vorhalten und ihm klar machen, wie problematisch der Ehrenkodex der Zeit ist, der schnell zu Mord und Totschlag führen kann. Von einem übersteigerten Ehrgefühl sind auch die weiblichen Protagonistinnen des Textes - neben Kriemhild spielt die Walküre Brünhild eine wichtige Rolle - durchdrungen. Beide Frauen werden mehrmals von den Männern der Geschichte instrumentalisiert und getäuscht, sorgen in ihrem Streben nach Selbstbehauptung und Anerkennung aber auch selbst für Konflikte und Verwerfungen. Doch welche historischen Wahrheiten verbergen sich hinter den Akteuren und ihren Handlungen? Autor: Christian Ehrhardt Cutter: Elias Lindermann
00:00 Intro
00:38 Kriemhild - tugendhafte Adlige
02:45 Höfische Gesellschaft der Staufer
05:56 Brünhild - die kämpfende Frau
07:22 Die Burgunder
09:04 Brünhilds Ring und Gürtel
11:30 Die höfische Liebe
12:05 Die soziale Stellung ist alles
14:36 Von der Rache zum Recht
16:50 Rache und Gegenrache Dieses Video ist eine Produktion des ZDF, in Zusammenarbeit mit NFP.