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triebfeder
- Registriert
- 4. Oktober 2008
- Beiträge
- 409
AW: Wofür brauchen wir "Rollenspieltheorie"?
Definiere Rollenspiel, definiere Theorie.
Ich meine, da geht es doch schon los. Rollenspiel ist an sich schon ein Übersetzungsfehler. Eigentlich müsste es doch 'Rollen darstellendes Spiel' heißen. Oder irgendwie anders, aber Rollenspiel ist eine Unterschlagung. Und was versteht man unter Theorie?
Da haben wir gleich vier verschiedene Definitionen zur Auswahl. Aktuell ist 4 mein Favorit, kombiniert mit 1, denn mehr ist das meiste nicht, was man im Web findet. Die wenigsten Rollenspiel-Theoretiker bemühen fundierte sozialwissenschaftliche Erkenntnisse zu diesen Themen, die es zu Hauf gibt. Schlagworte wären Systemtheorie, Konstruktivismus, Kommunikationstheorien, Kognitionspsychologie, Sozialpsychologie, Motivationstheorie, Spieltheorie und vieles mehr.
Und die wenigsten Rollenspiel-Theoretiker sind erfolgreiche Spieleautoren - warum das wichtig ist? Wenn mir jemand Tipps zum Schreiben von Rollenspielen gibt, der keine Spiele schreibt, ist das in etwa so, wie wenn mir jemand Reiten beibringen will, ohne jemals auf einem Pferd gesessen zu haben. Vielleicht hat er alles darüber gelesen, trotzdem bleibt das wohl bekannte Theorie-und-Praxis-Problem.
Entsprechend ist das meiste unter dem Label 'Rollenspiel-Theorie' Stammtisch-Philosophie, die durch Blogging eine viel größere Bühne als jemals zuvor erreicht. Und neu ist sie auch nicht, denn jedes bislang erschienene Spielleiter-Kapitel ist nach dieser Definition 'Rollenspiel-Theorie'. Aber eigentlich handelt es sich aber nur um Best Practices, die verallgemeinert wurden.
So lautet meine Antwort auf die Eingangsfrage: Wenn 'Rollenspiel-Theorie' gleich Best Practices, dann können wir gar nicht genug davon haben - aber bitte ohne Anspruch auf eine allgemeine Gültigkeit. Wenn 'Rollenspiel-Theorie' Anspruch auf allgemeine Gültigkeit erhebt, dann bitte entsprechend fundiert und aufbereitet, damit man einen echten Diskurs führen kann.
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Definiere Rollenspiel, definiere Theorie.
Ich meine, da geht es doch schon los. Rollenspiel ist an sich schon ein Übersetzungsfehler. Eigentlich müsste es doch 'Rollen darstellendes Spiel' heißen. Oder irgendwie anders, aber Rollenspiel ist eine Unterschlagung. Und was versteht man unter Theorie?
Da haben wir gleich vier verschiedene Definitionen zur Auswahl. Aktuell ist 4 mein Favorit, kombiniert mit 1, denn mehr ist das meiste nicht, was man im Web findet. Die wenigsten Rollenspiel-Theoretiker bemühen fundierte sozialwissenschaftliche Erkenntnisse zu diesen Themen, die es zu Hauf gibt. Schlagworte wären Systemtheorie, Konstruktivismus, Kommunikationstheorien, Kognitionspsychologie, Sozialpsychologie, Motivationstheorie, Spieltheorie und vieles mehr.
Und die wenigsten Rollenspiel-Theoretiker sind erfolgreiche Spieleautoren - warum das wichtig ist? Wenn mir jemand Tipps zum Schreiben von Rollenspielen gibt, der keine Spiele schreibt, ist das in etwa so, wie wenn mir jemand Reiten beibringen will, ohne jemals auf einem Pferd gesessen zu haben. Vielleicht hat er alles darüber gelesen, trotzdem bleibt das wohl bekannte Theorie-und-Praxis-Problem.
Entsprechend ist das meiste unter dem Label 'Rollenspiel-Theorie' Stammtisch-Philosophie, die durch Blogging eine viel größere Bühne als jemals zuvor erreicht. Und neu ist sie auch nicht, denn jedes bislang erschienene Spielleiter-Kapitel ist nach dieser Definition 'Rollenspiel-Theorie'. Aber eigentlich handelt es sich aber nur um Best Practices, die verallgemeinert wurden.
So lautet meine Antwort auf die Eingangsfrage: Wenn 'Rollenspiel-Theorie' gleich Best Practices, dann können wir gar nicht genug davon haben - aber bitte ohne Anspruch auf eine allgemeine Gültigkeit. Wenn 'Rollenspiel-Theorie' Anspruch auf allgemeine Gültigkeit erhebt, dann bitte entsprechend fundiert und aufbereitet, damit man einen echten Diskurs führen kann.
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