Computertechnik Willkommen im Zeitalter der Apps[?]

Also ich würde Apps fürs RPG sehr begrüßen und beim Live Rollenspiel das ich mit betreue haben sich mittlerweile Tablets sogar als Standard etabliert, weil sie einfach praktisch sind wenn man 15 Spieler gleichzeitig betreuen muss.

Was mir am meisten fehlt fürs P&P ist eine App die einfach Charakterbögen digitalisiert und ausfüllbar macht. Mit etwas so simplem wäre ich dann schon echt happy. Endlich keine verlegten Charakterbögen mehr, kein Problem mit fehlendem Stift oder Radiergummi, es ist leicht dem Spielleiter Kopien zukommen zu lassen usw. das wäre eigentlich schon mehr als genug.

Wenn man dann noch ein Würfeltool installiert hat man eigentlich die perfekte Rollenspielzentrale 2 go. Es passen dutzende Regelwerke drauf, man hat seinen Chara immer dabei, Würfel, Hintergrundmusik usw. alles immer in der Tasche.
 
Was mir am meisten fehlt fürs P&P ist eine App die einfach Charakterbögen digitalisiert und ausfüllbar macht. Mit etwas so simplem wäre ich dann schon echt happy.
Im Apple AppStore gibt es einige Charakterbogen-Apps für Pathfinder und D&D. Die kostenlosen hatte ich mir einmal angeschaut. Es ist ein ganz großer Schmerz, diese auszufüllen. Schön gemacht waren die nicht. Der traditionelle Ansatz, einfach eine DIN-A4-Seite anzuzeigen, funktioniert IMHO nicht, weil dafür auch ein 10"-iPad noch zu klein ist. Zudem macht es einfach keinen Spaß, alles per Tastatur auf dem Gerät einzugeben. Will ich den Charakterbogen sogar auf einem Telefon anzeigen, muss ich ihn ganz anders strukturieren. Ich habe das mal für Savage Worlds versucht, das dann aber leider nie fertig programmiert, weil mir das Ergebnis nicht gefiel.

Von den Bewertungen zu urteilen, ist keine der Charakterbogen-Apps wirklich erfolgreich.


Zudem ist glaube ich schnell der Wunsch da, dass das ganze mehr als nur eine Seite mit Eingabefeldern ist, sondern die Erwartung ist, dass das Ding dann auch die Regeln für die Erschaffung neuer Charaktere beherrscht. Und das kann sehr schnell sehr kompliziert werden, da sich gerade die Systeme, wo der Wunsch nach so einem Programm da ist, auch als sehr komplex erweisen.

Interessanter noch als dies fände ich persönlich, wenn mich der Bogen auch im Spiel unterstützt und z.B. weiß, was ich wie würfeln muss.

Damit ist das Problem gar nicht mehr so simpel.

Wenn es wirklich nur um das Ausfüllen geht, kann ich für das iPad empfehlen, man damit zu experimentieren, ein Template mit Pages oder Numbers anzulegen und dann im Spiel auszufüllen.

Stefan
 
@SMA
Danke für den Hinweis.
Es ist aber so das ich nicht ein Tool für ein Rollenspiel suche, sondern es wäre das höchste der Gefühle ein Tool für alle Rollenspiele zu haben. Man würde einfach einen Charakterbogen auswählen und könnte den dann befüllen/bemalen wie man lustig ist. Gerade auf dem neuen iPad mit dem guten Display und dem einfachen Zoom machen solche Charabögen was her. Mein jpg File meines DSA Charas ist jedenfalls problemlos ein lesbarer Ersatz für das Papieroriginal. Es hapert eben nur an den Eintragungen.
Für monogame Rollenspieler sind auch solche Apps wie von dir genannt perfekt, aber ich persönlich spiele 3-4 verschiedene Rollenspiele mehr oder minder gleichzeitig und dazu kommen dann noch diverse Optionen auf Minikampagnen. Da will ich nicht für alles ne eigene App rum schleppen, zu mal die Luft nach D&D ja schon dünn wird was solche Tools angeht.

Ich glaube auch nicht das die Nummer zu viel Aufwand wäre, wir reden hier über simpelste Vorgänge. Im Härtefall muss die Anwendung ja nur XML-Files lesen und schreiben und ein schönes Bild dahinter legen, auf das die Bedienelemente platziert werden. Dann legt man eine Simple XML-Vorlage an und fertig. Solange man nicht den Anspruch hat die Regeln gegenzuprüfen ist das alles kein Hexenwerk.

Mal schauen, wenn meine Projektliste wieder mal was leerer wird...
 
Es ist aber so das ich nicht ein Tool für ein Rollenspiel suche, sondern es wäre das höchste der Gefühle ein Tool für alle Rollenspiele zu haben. Man würde einfach einen Charakterbogen auswählen und könnte den dann befüllen/bemalen wie man lustig ist.
...und würde sich die von mir erwähnten Hilfen damit für jedes System wünschen, oder nicht? Ich sehe nicht, wie der universelle Ansatz einfacher ist, wenn man diesen Anspruch hat. Eher im Gegenteil.

Wenn es dir wirklich ausreicht, einfach Text an bestimmter Stelle auf einer Seite fester Größe anzuzeigen, könnte es einfach genug sein, dass man das mal machen kann. Wärest du bereit, für so eine App Geld zu bezahlen? Fänden sich noch einige tausend weitere Leute, damit sich die Entwicklung lohnt? Dann mache ich das ;)

Nehmen wir uns mal DungeonSlayers als Beispiel. Da gibt es einen DIN-A5-Charakterbogen, auf dem 27 Einzelwerte und etwa 130 Tabellenzellen auf der Vorderseite und etwa 200 Eingabefelder meist in Tabellen auf der Rückseite zu finden wären. Und ich dachte, ich hätte mir ein einfaches Beispiel ausgesucht. Nun ja.

Zunächst brauchen wir eine Beschreibung der Datenstruktur und müssen jedes Eingabefeld benennen, vielleicht als strukturierte JSON-Datei:

Code:
{
{"common": {"name": ..., "race": ..., "level": ..., .... },
{"stats": {"body": 4, "strength": 3, ... },
{"derived": {"lp": 4, "defense": 8, ... },
{"weapons": [
  {"name": ..., "bonus": ... },
  ...
],
...
}

Das repräsentiert die eigentlichen Charakterdaten und könnte zentral auf einem Server gespeichert werden.

Dann könnte ich den Charakterbogen selbst mit HMTL (oder SVG) beschreiben. Es könnte einfach ein großes Bild sein, auf dem ich ansonsten unsichtbare Eingabefelder an den richtigen Stellen platziere. Das ist zwar eine Schweinearbeit, aber man muss es nur einmal pro System machen. Nun muss für jedes Eingabefeld festgelegt werden, wo es seinen Wert aus der Datenstruktur bekommt, also z.B. "weapons[0].bonus" für das "WB"-Feld in der ersten Zeile der Waffentabelle. Prinzipiell war es das schon.

Bei diesem Ansatz bin ich allerdings skeptisch, dass man selbst einen prinzipiell simplen Charakterbogen auf diese Weise auf einem Tablet ausfüllen will, ohne das man sich bestraft vorkommt.

Bei dem HTML-Ansatz könnte man das selbe natürlich auch auf dem Desktop anzeigen und wenn man für jedes Eingabefeld einen Vorgänger und Nachfolger festlegt, könnte man wie gewohnt mit TAB zum jeweils nächsten Feld gelangen und so vielleicht das ganze etwas bequemer ausfüllen. Auch steht einem Copy & Paste ohne Verrenkungen zur Verfügung.

Allerdings hätte ich den Anspruch, dass das eben auch bequem auf dem Gerät funktioniert und da braucht es dann alternative Eingabemethoden, die möglichst die Tastatur meiden. Numerische Werte kann ich z.B. auch über Slider oder passende Gesten einstellen. Texte kann ich aus Auswahllisten auswählen. Und der Charakterbogen könnten intelligent genug sein, um abgeleitete Werte selbst zu berechnen. Doch das bedeutet, er muss die Regeln kennen. Und man muss damit klar kommen, dass die Regeln zwar sagen, dass Lebenskraft als KÖR+HÄ+10 berechnet wird, die Hausregel aber sagt, bei Kriegern ist es eine 15 oder was weiß ich, was eine Gruppe beschließen könnte. Und auf einmal wird es kompliziert, wenn man die Freiheit eines Stück Papiers bewahren will.

Und will man erlauben, dass der Spieler auf dem Charakterbogen "herumdoodeln" kann?

Da will ich nicht für alles ne eigene App rum schleppen, zu mal die Luft nach D&D ja schon dünn wird was solche Tools angeht.
Ist es nicht egal, ob alle Bögen in einer App sind oder jeder Bogen in einer App? Speicherplatztechnisch macht das keinen großen Unterschied. Und das es nur etwas für D&D oder Pathfinder gibt, liegt sicherlich daran, dass das nun mal die beliebtesten Systeme sind (obwohl, dann müsste es auch Warhammer 40k geben) und es sich noch am ehesten lohnt, wenn man damit Geld verdienen will oder wenigstens die Entwicklungskosten wieder hineinbekommen will.

Ich habe schon mal versucht, den Fate-to-Go-Charakterbogen auf das 1024x748 Bildformats des iPad zu bringen. Das passt gerade so eben, wobei ich allerdings mit allen Eingabefeldern unter der empfohlenen Größe geblieben bin. Man braucht also schon spitze Finger, um das zu bedienen. Ich finde das so gerade noch vertretbar. Bei der Leiter stelle ich mir vor, dass man jedes der 11 Felder antippen kann und dann wird der Wert plus 4 Fate-Würfel geworfen. Auch bei den Stress-Kreisen müsste man sich überlegen, wie ich einmalig konfiguriere, wie viele ich überhaupt habe. Und irgendwo will ich auch noch generische Notizen hinterlegen, denke ich. So schön aussehen lassen wie Kathy kann ich das leider nicht: https://dl.dropbox.com/u/444655/F2G.pdf

Stefan
 
Falls jemand eine Webapp im SpacePirates-Stil machen will: Ich veröffentliche gerade das Framework hinter der App unter der GPL. Die finale Version sollte die nächsten Tage online stehen. Den Stand der Dinge gibt es unter http://jcapp.jcgames.de/
 
Falls jemand eine Webapp im SpacePirates-Stil machen will: Ich veröffentliche gerade das Framework hinter der App unter der GPL.
Als ich SpacePirates früher mal sah, hätte ich vermutet, du nutzt JQM. Ich bin neugierig: Was waren deine Gründe, dich für ein eigenes Rahmenwerk zu entscheiden? Die Macher von JQM kämpfen auch in der aktuellen Version immer noch mit der großen Menge unterschiedlicher Plattformen, die sich unterstützen wollen. Das sie – und nicht man selbst – damit kämpft, ist IMHO ein großer Vorteil eines etablierten Rahmenwerks.

Meine Auffassung der GPL-Lizenz wäre übrigens, dass auch jede HTML-Seite, also alle Texte – insbesondere ein eigenes Rollenspiel – unter die GPL fallen würde und von jedem anderen dann verändert und weitergegeben werden kann. Könnte das nicht zu einem Problem für mögliche Anwender deines Rahmenwerks werden? Oder dachtest du als Einsatzzweck hauptsächlich daran, ein System nur zu unterstützen, etwa durch Generatoren für Abenteuer oder NSCs oder so?

Stefan
 
Die SpacePirates App basierte bis zur 2.0 Version auch auf JQM. Genau wegen der Unterstützung von vielen Plattformen von JQM hat mich dazu gebracht dieses Framework zu verwenden. Ich habe den Umstieg auf ein eigenes Framework gewagt, da ich mit ihm mit der Zeit extrem unzufrieden war:
-JQM keine Ansicht für Tablets bietet und die Plugins dafür Splitview und Multiview nur recht unregelmäsig gepflegt werden und noch mehr Bugs in das Framework bringen.
-JQM keine praktikablen Formelemente mitbringt um einen Charakterbogen abzubilden. Ich habe da viel mit dem Gridviewelement experimentiert und nichts hinbekommen, was mich zufrieden stellte.
-JQM extrem verschatelte DOM-Elemente erzeugt und so extrem schwer style- und debugbar ist
-JQM mit den Transitions auf meinem Android Tablet ein extrem schlechtes Nutzererlebnis bot und sie in Verbindung mit Splitview nicht abschaltbar waren. Eine der neueren Versionen hat dann sogar die Transitions auf meinem aktuellen iPhone nicht mehr vernünftig dargestellt.
-Ich bei JQM mehr versucht habe Bugs, vorallem Style-Probleme zu umschiffen anstatt neue Funktionen zu schaffen, bzw. Doku gesucht habe die es nicht gab oder nicht ganz korrekt war

Im Nachhinein, bin ich mit meiner Entscheidung zufrieden, da ich zumindest mit meinen Testgeräten, eine besser funktionierende und aussehende App habe, die auch mehr Funktionen bietet, für die JQM mir keine Hilfe angeboten hat.

Zu GPL: Genau deswegen gibt es ja das Framework extra, ohne die Texte von Spacepirates. Wobei ich kein Probleme damit habe die Texte von SpacePirates unter der GPL zu veröffentlichen. Unabhängig von der App stehen die Texte eh unter einer CC-Lizenz die Bearbeitung erlaubt. Wie das die Nutzer meines Frameworks behandeln ist eine gute Frage. Ob man jetzt die GPL-App mit Nicht-GPL Inhalten kombinieren darf bin ich ehrlich gesagt überfragt. Evtl ist auch eine andere Lizenz sinnvoller, müsste ich mich mal informieren.
 
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