Mit D&D 3.5 als Regelsystem habe ich zwei Intimes erlebt, die unterschiedlich waren. Die eine war ein Dungeoncrawl. In diesem wurde sehr häufig gewürfelt (quasi jeden Post), da es eine Exploration und Kampf Intime war.
Die andere war eine Art Charakterspiel mit gelegentlichen Würfen. Hier wurde auch gewürfelt aber deutlich seltener, so alle fünf bis zehn Posts.
Selbst einen Dungeoncrawl kann man unterschiedlich spielen. Die Runde kann sich darauf einigen, dass alles Boni mitgenommen werden. Dann sind die Begegnungen aber entsprechend knackig. Wenn das Rollenspiel, das allen der Runde Spaß macht, ist daran auch nichts auszusetzen. Falls die Party sich darauf geeinigt hat nicht alle Boni mitzunehmen, könnten die Begegnungen vom SL entsprechend angepasst werden.
Dementsprechend ist es seltsam, ja doof, wenn man Zahlenwerte einführ, um den Charakter darzustellen - was soll Menschlichkeit 8 bedeuten, bin ich dann ein Heiliger?
Wie willst Du es sonst machen. Eine Wert alleine reicht nicht. Eine Zahl muss einen Vergleichswert haben. Die Zahl X ist menschlicher Durchschnit in dem Attribute, Fertigkeit etc. Ist der Wert eines PCs größer als X, weis der Spieler damit, dass sein PC in diesem Attribut, Fertigkeit besser ist als der Durchschnitt. Die Zahlen geben auch das Verhältnis zwischen zwei Personen, Monstern, etc. an. Der menschliche PC ist dem Riesen in ohysischer Kraft deutlich unterlegen.
Während man in bestimmten Forenrollenspielen viel Zeit für die Erstellung der NPCs bzw. der Gegner im Kampf braucht, spart man in diesen Runden Zeit beim der Kampf-Posts. Diese sind meistens nur Ein- bis Dreizeiler. In einem Charakterspiel schreibt man in der Regel längere Texte, die entsprechend mehr Zeit zum Schreiben und ggf. Überarbeiten vor dem Posten benötigen.
Jemand der eine Schwäche in einem Zahlen-RPG für einen Charakter auf sich nimmt, wird in eine Situation kommen, wo er dadurch "bestraft" wird.
Das kann ihm bei einem Charakterspiel aber auch passieren. Lass einen PC, der z.B. schwerer Kettenraucher als Schwäche hat, mal von der Polizei eine lange Zeit lang verhören. Der Film "XXX" hat ja gezeigt, warum man nicht rauchen sollte.
Schwächen gehören dazu, wenn man keine Teflon-Billies als PCs haben will. Teflon-Billies sind PC, von denen alles abprallt und nichts haften bleibt. Diese PCs sind Vollwaisen (so kann den Eltern und den Geschwistern nichts angetan werden), haben keine Schwächen und auch keine Vorlieben, nichts mit dem man nahe an sie rankommt oder was man gegen sie verwenden könnte.
@Teylen: Eignet sich "Our Last Hope" eigentlich für längere Campaigns? Oder sind es immer nur Oneshots?
Wenn der SL gutes Rollenspiel irgendwie belohnt, kann er schon die Spieler dazu "erziehen", dass sie gutes Rollenspiel machen. Motivation und Elan eines Spielers kann man nur teilweise beeinflussen. Wenn das Forenrollenspiel spannend ist, der SL eine gute Story schreibt, die man als Spieler gerne liest, es genug Geheimnisse zum Grübelnn gibt, man nicht vorrausahnen kann, was als nächstes kommt, stehen die Chancen, dass die Spieler motiviert posten gut. Das reale Leben kann die Motivation und den Elan deutlich negativ beeinflussen.