Wiederspielwert vs. Weiterspielwert

Skar

Dr. Spiele
#StandWithUkraine
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>>Wir haben Rollenspiel gespielt.<<
>>Und, wer hat gewonnen?<<

Früher wurde ich das öfter gefragt. Da war selbst im Computerspielbereich endliches Spiel vorherrschend. Es gab eine Gewinnsituation, oder einfach eine Grenze, bei der man fertig gespielt hatte. Wiederspielwert gab es häufig, aber nicht zwingend. Man hatte gewonnen oder einfach alles gesehen.

Vorwiegend war Spielen Wettbewerb. (Stimmt das?)

Rollenspiel macht es anders. Man spielt unendlich. (Aus Sicht der Anbieter am liebsten über Produkterweiterungen.) Eine übergreifende Geschichte oder Spielwelt machts möglich.

Aber was fesselt mehr? Wiederspielwert oder Weiterspielwert?
 
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Ich, als jemand der persönlch Computerspiele an sich nicht als Rollenspiele versteht sage mal klar der Weiterspielwert. Ich verliebe mich im Laufe der sehr langen Kampagnen die ich mit ihnen verbringe immer in meine Charaktere. Diese machen Veränderungen durch, erzielen Erfolge, erleben Rückschläge werden dadurch zu etwas persönlichem. Außerdem darf ich als Powergamer sagen: Sie werden mächtiger und dadurch auch cooler - letzteres geht im Computerbereich auch, ist aber irgendwie endlich. Eine lange Kampagne an die die nächste lange Kampagne anschliesst finde ich da befriedigender
 
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@Skar:
Hmm.
Das kann man doch so nicht pauschalisieren.

Abenteuer haben ein Ende und können mehrfach gespielt werden auch wenn ggf. die Replays langweiliger/vorhersehbarer sind.
Ebenso geht das mit RSP Kampagnen.
Also ist das einem Computer(rollen)spiel nicht unähnlich.

Eigene Kampagnen oder Rollenspielweltmodule mögen zwar prinzipiell unendlich sein, laufen sich aber irgendwann tot.

Im Endeffekt muß es interessant sein. Das ist aber weder beim Pen&Paper noch bei einem Computerspiel auf lange Sicht eine Triviale Aufgabenstellung.
 
AW: Wiederspielwert vs. Weiterspielwert

Ich habe nichts pauschalisiert sondern meine subjektive Meinung wiedergegeben
Sorry - ich traue meinen SLs beim Lösen des Problems des kreierens von interessanten neuen Handlungssträngen grundsätzlich immer mehr zu als irgendwelchen Spieledesignern - das lehrt mich die Erfahrung - jede überraschende Wendung in einem Computerspiel sieht man lange vorher kommen, meine SLs sind da nicht so einfallslos.
Außerdem habe ich noch nie eine Bindung an einen PC - Charakter entwickelt können weil einfach die Möglichkeiten und vorgegebenen Wege begrenzt und endlich sind und mir oft in keiner der vorgegebenen Varianten einleuchtend sind.
 
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Weiterspielwert.
Bei mir liegt der Fokus auf dem Darstellen eines Charakters, und der ist nach einem Oneshot noch lange nicht ausgereizt.
 
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Wiederspielwert ist doch notwendige Voraussetzung für Weiterspielwert, oder?

Das eine oder das andere zu wählen ergibt für mich da wenig Sinn.
 
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Naja - die Frage ist aber eindeutig formuliert - magst Du endliche und immer wiederholbare oder theoretisch unendliche Kampagnen die weitergespielt werden lieber und weshalb.
 
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Endlich. Ganz klar. Ohne Ende gibt es keinen Grund zu spielen. Und Entscheidungen sind weniger wert.

Wiederholbarkeit sehe ich bei "unendlichen Kampagnen" als weit wahrscheinlicher an, als bei endlichen. Deshalb mag ich letztere ja so sehr. :)
 
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Das Rollenspiel-REGELWERK braucht einen Wiederspielwert, sonst spielt man mit diesen Regeln nicht WIEDER.

Das Rollenspiel-SETTING braucht einen Wiederspielwert, sonst spielt man in diesem Setting nicht WIEDER.

Die MITSPIELER - Spielleiter und Spieler - bauchen einen Wiederspielwert, sonst spielt man mit diesen Mitspielern nicht WIEDER.

Ist all das Obige gewährleistet, dann kann es erst einen WEITERspielwert geben.


Somit ergibt sich der Weiterspielwert notwendigerweise aus einem vorhandenen Wiederspielwert. Ohne Wiederspielwert ist ein Weiterspielen undenkbar.
 
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Das ist mir durchaus klar, aber war nicht der ursprüngliche Sinn den die Frage implizierte und das sollte auch Dir klar gewesen sein oder bist Du so durch Haarspalterei abgelenkt?
 
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Dann war aber die Frage in ihrer Art falsch gestellt, oder?
 
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Also ich finde die nicht so missverständlich das man den Sinn nicht ohne abgeschlossenes Hochschulstudium erfassen kann. Außerdem wollen wir das hier ja nun bestimmt nicht besprechen.
 
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Die Frage ist, was mehr "fesselt": der Wiederspielwert oder der Weiterspielwert? - Und das ist eine wenig sinnvolle Frage, denn ohne Wiederspielwert KEIN Weiterspielwert.

In die Vorbereitung der Frage wurde noch der Punkt "endliches Spiel" reingemischt, nur hat der mit dem WIEDER- und den WEITER-Spielwert nichts zu tun.

Ich kann und habe dasselbe Szenario auf vielen Cons wieder und wieder geleitet. Es ist ein endliches Szenario, hat somit einen festen Anfangs- und Endpunkt. Aber aus Sicht des Spielleiters hat es enormen Wiederspielwert.

Das obige Szenario habe ich auch in der häuslichen Kampagne eingebaut. Hier hatte das Szenario natürlich auch Anfang und Ende, aber vor dem Szenario-Anfang wurde schon monatelang gespielt und nachher ebenso. Das Szenario selbst war - obschon "endlich" - Teil eines nicht aus sich heraus auf ein BESTIMMTES Ende zustrebenden Spiels einer episodenhaften Kampagne. Weiterspielwert somit hoch.

Als Spieler habe ich das "Unter den Nebelbergen"-Midgard-Szenario mindestens drei Mal gespielt - jeweils im Abstand von 5 oder mehr Jahren. Jedes Mal war es anders, war die Gruppenkonstellation, die Kampagne rund um das Szenario, und auch die Version der Midgard-Regeln anders. - Wiederspielwert hoch. Aber auch Weiterspielwert hoch (bis auf das eine Mal mit dem TPK - da war für alle die Luft raus, was aber nicht am Szenario selbst lag).

Eine episodenhafte Kampagne kann man jederzeit nach einer Episode beenden. Diese Art Kampagne strebt (meist) nicht nach einem bestimmten "Großen Finale (tm)", sondern bietet "das Abenteuer der Woche". - Hier spielt man weiter, solange alle Lust haben noch eine weitere Episode zu spielen. - Ist das nun hoher Weiterspielwert? Oder doch WIEDERspielwert? Ist das das "Fessende" daran?

Eine Langzeit-Kampagne mit beabsichtigtem "Großem Finale (tm)" nach ca. 5 Jahren Spielzeit hat weit weniger Episoden-Charakter, sondern wirkt wie ein langer, mal schneller, mal langsamer, mal turbulenter, mal ruhiger Fluß. - Hier spielt man weiter, solange alle Lust haben diese GROSSE GESCHICHTE zu einem LEGENDÄREN ENDE zu führen. - Ist das nun hoher Weiterspielwert? Ist das das "Fesselnde" daran?


Die Fragestellung im Eingangsbeitrag ist UNKLAR. - Kein Wunder, daß die Antworten in diesem Thread Antworten auf viele VERSCHIEDENE, aus dem Eingangsbeitrag herauszulesende Fragestellungen beinhalten.

Daher: Die tatsächlich beabsichtigte Fragestellung hier noch einmal EXPLIZIT, klar, verständlich, eindeutig darlegen. Dann kommt weniger Kuddelmuddel bei den Antworten heraus.
 
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Nehmen wir an, ein Spiel hätte nur Weiterspielwert, aber keinen Wiederspielwert. Und aus irgendeinem Grund hatte man die Kampagne abbrechen müssen. Würde das nicht implizieren, dass man das Spiel nicht nocheinmal spielen würde.

Für mich gibt der Wiederspielwert den Einstieg an: Wie oft würde ich anfangen dieses Spiel zu spielen?
Und der Weiterspielwert: Wie lange würde ich das Spiel spielen wollen?

Deswegen ist der Wiederspielwert auf jeden Fall der wichtigere, denn um dorthin zu kommen, dass ich das Spiel lange Zeit weiterspielen möchte, muss ich erstmal damit anfangen.
 
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Ich selber bin mir bei den beiden Prämissen nicht ganz sicher.

A: Wiederspielwert = gleiches endliches Spiel wiederspielen (zB Brettspiel)
B: Weiterspielwert = gleiches unendliches Spiel weiterspielen (zB Rollenspiel)

Ich erwähnte ja, dass Spielen früher vorwiegend Wettkampf war und das mag ich extrem gerne am Spiel. Rollenspiel fasziniert mich glaub ich weniger über die Unendlichkeit als über die Freiheit. Ich mag lieber verschiedene Rollenspiele über ein Abenteuer oder eine (kürzere) Kampagne spielen, als unendlich im gleichen Spiel herumzustochern. Ich mag die Aussicht auf ein Ende. Settings die man auf einen Endpuntk hin zuende spielt.

Daher müsste ich für A stimmen, obwohl mir das innerlich irgendwie widerstrebt.
 
AW: Wiederspielwert vs. Weiterspielwert

Du magst diese Freiheit, dass du aufhören kannst, wenn du aufhören magst. Um diese Freiheit gewährleisten zu können, müsste das Spiel unendlich weitergehen können, weswegen der Weiterspielwert für dich unersetzlich ist - deswegen bist du ja Rollenspieler ;)
(Stimm nicht für A, wenn du innerlich B bist)

Aber das Problem bei Rollenspiele ist, dass sie weniger Wiederspielwert besitzen, weswegen du viele verschiedene Rollenspiele spielst.

Deswegen wäre das Beste, was man für ein Rollenspiel erreichen könnte, neben dem Weiterspielwert, die er sowieso schon in Maße besitzt, noch um den Wiederspielwert zu ergänzen.
 
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