Brainstorming Wie leitet man märchenhaftes Fantasy?

Chrisael

Gott
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Ich würd ja ungaublich gerne mal märchenhaftes Fantasy leiten, vielleicht so in Richtung Sternenwanderer.
Bisher hab ich mich aber an sowas nicht ran getraut. Ich kann zwei Fantasyarten recht gut leiten critty und action. Vor allem critty Fantasy ala Warhammer Fantasy liegt mir recht gut.
Märchenhaftes Fantasy erscheint mir aber zum leiten nicht sonderlich leicht. Es darf zwar Action geben diese muss aber irgendwie entschärft werden. Sie darf meiner Meinung nach nicht critty sein sondern muss irgendwie eher leichte Action sein. Auch das Sterben darf in den meisten Fällen nicht zu grausam sein. Entweder muss es leicht lustig sein oder aber traurig.
Auch Herausforderungen an die Spieler und die richtige Stimmung hin zu bekommen stell ich mir sehr schwer vor.

Wie würdet ihr da ran gehen? Was für Tipps hättet ihr?
 
What the Hell means "Critty Fanatsy"? Never heard this ...

Also ich würde mir erstmal Bücher, Hörbücher/-spiele und Filme zu dem Thema besorgen, um sozusagen eine Grundlage zu schaffen. "Sternenwanderer" gibt es ja eine Verfilmung mit Robert DeNiro. Bücher fallen mir spontan "Der Zauberschatz von Astalon" und "Grimbolds Reich" ein. Auch in der Welt des Schwarzen Auges (DSA) gibt es viele märchenhafte Elemente, wie die Anderswelt (Z.B. in der "Das Jahr des Greifen"-Trilogie).
Und ich denke es schadt auch nicht sich in "normalen" Sagen, Legenden und Mythen umzusehen. In der Irisch-Keltischen Sagenwelt, der Nordisch Mythologie usw. wirst Du bestimmt auch fündig.

Dann die Frage, schließt sich "Märchenhaft" und "Action" zwangläufig aus? Es gibt ja auch sehr düstere, dunkle Märchen.
Wie genau würdest Du "Märchenhafte Fantasy" definieren? Mir ist nicht ganz kalr wo Du genau hin willst und was Du unter Mächenfantasy verstehst. Die Übergänge sind ja oft fließend, "Herr der Ringe" und "Der Hobbit" haben auch märchenhafte Elemente.
Welche bekannten Filme bzw. Filmreihen würdest Du dazu zählen (Liste nicht vollständig, denke da gibt es bestimmt auch ein paar gute Animes)?

- Harry Potter?
- Chroniken von Narnia?
- Brothers Grimm?
- Hänsel & Gretel - Hexenjäger?
- Brücke nach Terabithia?
- Der dunkle Kristall?
- Die Reise ins Labyrinth?
- Legende?
- Unendliche Geschichte?
- Alice im Wunderland?
- Die Braut des Prinzen?
- Shrek?
- Peter Pan?
- Scheibenwelt (Hogfather, Colors of Magic, Ab die Post, Soul Music, Wyrd Sisters)?
[EDIT=Nachtrag]
"Jim Henson - The Storyteller" & "Storyteller - Griechische Sagen"
"Prinzessin Mononoke"
"Das wandelnde Schloß"
"Das Königreich der Katzen"
"Chihiros Reise"
"Brave Story"
"Das letzte Einhorn"
"Der gestiefelte Kater"
"Rapunzel - Neu verföhnt"
"Jack an the Giants"

Hast Du denn schon ein System oder genaues Setting ins Auge gefasst?
 
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What the Hell means "Critty Fanatsy"? Never heard this ...

Ups, sorry, meinte natürlich gritty im Sinne von dreckig, blutig, realistisch, düster.

Neben Sternenwanderer würde ich in diese Richtung auch Harry Potter, Die Reise ins Labyrinth oder die Braut des Prinzen. Peter pan wär mir da schon wieder zu viel des Guten.

Mir gehst da vor allem darum wie mache ich Plot, Stimmung und Herausforderungen so das die Stimmung eben märchenhaft und nicht gritty wird.
 
Stimmung? Das wäre für mich der Primärpunkt, eben Atmosphäre und Ambiente, und ich würde da nicht so schwarz-weiß denken, da wie gesagt auch Märchen düster, dunkel, und brutal sein können; man sollte es nicht generell ausschließen, aber es sollte vlt. nicht so einen großen Stellenwert haben wie in anderen Rollenspielkampganen/-settings. Also wenn Du das Setting so aufbaust hast Du schonmal einen Grundpfeiler.
Ein Punkt wäre da sicherlich "Magie", und zwar nicht der "Feuerball", sondern eben phantastische "Feenmagie" oder eben "Magie der Natur" ... so wie die Macht, eine Kraft die alles Leben erschafft aber auch wieder nimmt; da fallen mir spontan Animes aus dem Ghible-Studios wie "Prinzessin Mononoke", "Chihiros Reise ins Zauberland", "Das wandelnde Schloss" oder "Königreich der Katzen" ein, das hat auch etwas märchenhaftes, kann aber auch manchmal brutal sein. Aber es sind eben so kleine Dinge wie Feen, Kobolde, Naturgeister, aber auch Hexen, Drachen und andere phantastische Kreaturen usw. die schonmal einen Teil ausmachen können. Auch Harry Potter hat ja düstere Elemente. Worum geht es in Märchen? "Gut und Böse" und der Kampf zwischen beiden sind ein Element, und hier ist es oft sehr scharf getrennt, also entweder "weiß" oder "schwarz", aber (kaum) "grau".

Ach so, was mir noch einfiele ist "The Soryteller" von Jim Henson - die Folge "Der Soldat und der Tod" ist wirklich genial. Was bekommt der Soldat als Belohnungen?
Ein melodisches Pfeiffen, einen Tanz, ein Kartenspiel das nie verliert, einen Sack der alles einfangen kann, ein Glas mit Wasser was Leute heilen und den Tod sichtbar macht,

An welches Spielsystem dachtest Du?
 
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Auch das Sterben darf in den meisten Fällen nicht zu grausam sein.
Zum Thema sterben ist die Todesstoßregel die man ausm Larp kennt hilfreich: wer den Regeln nach Tod sein sollte ist nur besiegt - nach Entscheidung des Siegenden ko, flieht, bewegungsunfähig usw. Nur wenn der siegende SC oder NSC explizit ansagt den Besiegten zu töten ist er auch tot. Meist ist dann in die Flucht schlagen, gefangen nehmen oder ähnliches eh cooler. Das ist auch für die Spieler ganz geil weil sie sich in Kämpfe stürzen können ohne Angst haben zu müssen wegen 3x schlecht würfeln zu krepieren ohne dass die Spannung verloren geht, denn sie können danach ja trotzdem gefangen sein oder ähnliches.
Sonst habe ich leider keine Tipps auf Lager weil ich das gleiche Problem habe wie du - gritty und eher realistisch geht, mir fällt schon Steampunk und Star Wars als SL schwer weil die innere Logik fehlt, an Märchen würde ich wohl leider verzweifeln obwohl ich alles 3 gerne mal leiten würde.
 
Dazu kann ich empfehlen sich in die Rolle eines Kindes zu versetzen, was von der Welt fasziniert ist und sich in ihren Bann fallen lässt. Denn es kommt bei Märchen besonders auf die Art und Weise an mit der man die Welt sieht, nicht wie die Welt ist obgleich es dabei helfen kann. Es heißt seine Augen zu öffnen, den Funken und Zauber zu erkennen und sich gedanklich wie auch träumerisch aktiv in diese Welt zu verlieben.

Es ist kein meisterliches Dichten oder eine Planung erforderlich, wie du was machst (nicht im Übermitteln als solches). Es reicht sich zu fragen, was das besondere in diesen Augenblick deine Erzählung ist. Es reicht sich bewusst zu machen, wie du Begeisterung vermehren und in jeden deiner Ideen einbringen kannst.

Und tue es mit Herz und ohne Erwartung. Du musst nicht überzeugen, du darfst erzeugen. Verschenke deine Herz durch deine Worte. Es ist kein Test der Erwartungen. Es ist eine Gelegenheit andere in deine Welt einzuladen und sie zusammen zu erleben.

Ansonsten hilft mir oft folgender Gedanke:
Stell dir vor deine Vergangenheit ist eine Illusion und du erlebst diese Welt zum ersten mal. Du würdest als erstes erstaunt sein das so etwas unglaubliches einfach aus sich selbst entstanden ist. Es ist kein Vergleich da, der es an eine Erwartung oder Ideen knüpft, wie es sein sollte. Es ist das Original und das erste mal dieses Original zu erleben.

Aber Ideen allein bringen dich nicht weiter. Es ist ein emotionales subjektives Erlebnis, das jeder für sich erlebt. Also mach es zu etwas ganz Persönlichem.
 
Was Baumkuchen schrieb.

Märchenhaftes Zeug lebt v.a. von der Differenz aus Alltäglichem und Wundersamen.
Der Anfang des Herrn der Ringe gibt da ziemlich viel her. Das beschauliche Auenland und dann der düstere Alte Wald mit diesem seltsamen Tom Bombadil.

Im Prinzip folgen Märchen der klassischen Heldenreise (Campbell).
 
Faktor Gewalt kann man variieren (je nachdem, wie alt die Spieler sind), da es auch von klassischen Märchen recht blutige Versionen gibt.

Mit Sexualdarstellungen müßte man sich dagegen meines Erachtens eher zurückhalten.
 
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