Conan Wie Conan selbst einbauen?

Supergerm

Spambothenker
Teammitglied
#StandWithUkraine
Registriert
2. Juni 2008
Beiträge
17.983
Im Conan-Grundregelwerk befinden sich auf S. 140 auch Spielwerte für Conan selbst (kurz vor seiner Begegnung mit Bêlit).

Aber wie baut man ihn ein?

Als häufig auftauchenden NSC: Da besteht das Problem, daß er den Spielercharakteren, die die Hauptrollen im Abenteuer haben sollen, die Schau stiehlt.
Als Auftraggeber: Paßt m. E. meistens auch nicht, da er sich solche Dinge selber kümmern kann (außer vielleicht ab dem Zeitpunkt, zu dem er König von Aquilonien ist).
Als Legende: Über Conan kursieren zahlreiche Geschichten und die Spielercharaktere werden an ihm gemessen (irgendwann können sie auch mit ihm gleichziehen oder sogar übertrumpfen).

Wie würdet ihr es machen?
 
Das Problem hast Du ja auch in anderen RPG-Setting, Herr der Ringe oder Forgotten Realms. Würde diese NSC nur sehr selten wenn überhaupt auftauchen lassen, was mehr für den Punkt "Legende" sprechen würde.
Im "Herr der Ringe"-Rollenspiel fand sich meines Wissen ganz gute Tips zum Umgang mit den "Meisterpersönlichkeiten" wie Aragorn etc.
Als kleine Randbegegnung, evt. auch als Belohnung für die Spieler, kann man es machen. Kennt z.B. einer noch aus Baldurs Gate II/TdB die kurze Begegnung mit Drizzt und seiner Heldengruppe die auf der Suche nach Brueonors "rosa" Hammer war? So in etwa. ;)
 
Das Conan-2D20-Rollenspiel beschreibt ja die Welt des hyborischen Zeitalters in einem Zustand, BEVOR Conan auf der Bildfläche erscheint.
Ja, sie geben Spielwerte für Conan und andere Charaktere aus den Kurzgeschichten an.
Aber Conan ist - anders als beim Mongoose-Conan-D20-Rollenspiel - eben KEIN aktiver Setting-FAKT. Den kann und sollte man weglassen. Denn nur so können die Spieler sich an all den Herausforderungen, die Conan in den Romanen gemeistert hat, selbst versuchen.
 
Also selber in den Elefantenturm einbrechen.

Sonst habe ich mir noch überlegt, daß man ihn als Osterei einbauen kann. Wenn die Spieler z. B. mal in einer Kerkerzelle sind, können sie bei der Suche nach einer Ausbruchsmöglichkeit ein eingeritztes "Conan war hier" finden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber wie baut man ihn ein?

Als König von Aquilonien - so macht es Age of Conan ganz gut, Conan sitzt da, hält das Königreich - aber um den Kleinkram kümmern sich jetzt andere.

Ich persönlich würde - wenn ich ihn einbaue und ihn nicht als König will - Conan eher als eine Art Naturgewalt im Spiel sehen. Man hat bei Conan nicht das Forgotten Realms/Aventurien Problem, weil Conan kein rechtschaffen guter Paladin ist der das "Böse" bekämpfen will, sondern eher ziemlich selbstbezogen ist. Selbst wenn Conan mitbekommen sollte, dass irgendein Monster irgendwo lauert, dann gibt es für ihn keinen Grund mit gezücktem Schwert dorthin zu laufen. Conan kann also immer mal auftauchen und sein eigenes Ding machen - so als Easteregg.
 
Da im neuen Conan-2D20-Rollenspiel der Zeitrahmen gesetzt ist, BEVOR Conan überhaupt auf der Bildfläche erschien, wäre es nicht so leicht möglich Conan als König von Aquilonien einzusetzen, ohne alle weiteren Settinglokationen auf diesen Zeitraum auszurichten.

Ich finde diesen Ansatz, also das noch "unbespielte" Hyborische Zeitalter ohne einen Conan, der dem ganzen seinen Stempel bereits aufgedrückt hat, eine SEHR GUTE Entwurfsentscheidung.

Mongooses Conan d20 hatte ja alle "Conan-Pastiche"-Inhalte übernommen, Conan als König von Aquilonien angesetzt, etc.- Das fand ich besonders schade, da dies ja bedeutet, daß zwar nicht alle, aber doch die meisten interessanten Dinge schon im Off vom NSC-Conan "abgefrühstückt" wurden.

Conan 2D20 erlaubt den SPIELERCHARAKTEREN die Helden zu sein, die sich den legendären Herausforderungen stellen. Einen Conan-SUPER-NSC braucht keiner! Auch nicht in der Spielwelt-Historie. - Das ist eher was für DSA, finde ich.
 
Conan 2D20 erlaubt den SPIELERCHARAKTEREN die Helden zu sein, die sich den legendären Herausforderungen stellen. Einen Conan-SUPER-NSC braucht keiner! Auch nicht in der Spielwelt-Historie. - Das ist eher was für DSA, finde ich.

Willst du ernsthaft die Conan Geschichten mit den SC nachspielen?

Abgesehen davon: Conan's Einfluss auf das hyborische Zeitalter beschränkt sich auf Aquilonien. Die übrigen Abenteuer haben keine welterschüttenden Auswirkungen - und König von Aquilonien wird er auch Off-Screen. Ob ich Conan zum König von Aquilonien mache oder nicht hat vermutlich auf das Rollenspiel an sich überhaupt keine Auswirkungen.

Du sitzt am Tisch doch entweder mit Leuten die die Stories kennen - denen kannst du mit dem Elefantenturm nicht mehr kommen - oder mit Leuten die davon keine Ahnung haben. Für die kannst du den Elefantenturm problemlos MIT Conan als König von Aquilonien geben.
 
Willst du ernsthaft die Conan Geschichten mit den SC nachspielen?
Nein, natürlich nicht. - Aber ich kann ohne Conans Wirken in der Settinghistorie verankert zu haben eben immer noch die Schwarzen Seher (aus People of the Black Circle) bringen, auch wenn diese bei einem Conan als König von Aquilonien vernichtet wären. Oder ich kann immer noch Yara (aus The Tower of the Elephant) als NSC (samt noch intaktem Turm) einbauen. Oder ich kann die SCs auf Xuchotil und seine Bewohner (aus Red Nails) stoßen lassen, ohne daß alle direkt und indirekt durch Conans Wirken bereits tot sind.

Eine Welt, in der Conan schon jede Menge der interessantesten Lokationen abgegrast, der interessantesten NSCs umgelegt hat, ist ärmer als eine, die noch "unberührt" ist.

Und, so viele Rollenspieler kennen (heutzutage!) die Original-Geschichten überhaupt nicht mehr!

Die kennen den Film, den anderen Film und den schlechten Film und eventuell die noch grottigere Fernsehserie. Und dann kennen sie die Computerspiele und die aktuellen Comics, die leider oftmals den total verzerrten "Pastiche-Conan" präsentieren (anders als die in den frühen 70ern veröffentlichten Conan-Comics, die sich oft sehr eng an die literarische Vorlage gehalten haben).

Diese Spieler, also die HEUTIGEN Rollenspieler, kann man daher sehr schön in die Rolle Conans in den jeweiligen Lokationen bringen und sie ihre EIGENEN Lösungen finden lassen.

Das ist aber nicht mehr "kanonisch"! - Ja, und? - Dann ist es halt nicht mehr kanonisch.

Sobald eine Spielgruppe anfängt in der Spielwelt zum gesetzten Zeitpunkt loszulegen, wird sowieso die Welt geändert. Wer spielt denn schon ein solches literarisches Setting, nur um dann die Aktionen der Spielercharaktere irgendwie auf Krampf in den Kanon hinzubiegen? (Das ist doch das, was DSA macht. Metaplot, Railroading und Deprotagonisierung der SCs - MEIN Conan 2D20 ist da anders. Da sollten die SCs die HELDEN sein.

Und selbst wenn der eine oder andere - selten gewordene - Spieler die Originalgeschichten schon kennt, so ist es ja nicht so, daß er damit auch gleich die "Lösung" für die gestellten Probleme parat hat. Das ist ja das Schöne am Rollenspiel: Es gibt keinen Autoren, der die eine und einzige Lösung ersinnt, sondern alle in der Spielgruppe bringen ihre eigenen Ideen ein - und dann sprechen ja auch noch die Würfel ein Wörtchen mit.

Ich hatte mit meiner eigenen Savage-Worlds-Conan-Conversion solche Klassiker wie The Tower of the Elephant (natürlich als Gruppenabenteuer) oder Beyond the Black River schon öfter (also mit unterschiedlichen Spielern) geleitet. Das war nie ein Problem.

Conan ist toll in SEINEN Geschichten. Aber in MEINEN Geschichten möchte ich MEINEN SC als Hauptfigur sehen.

Klar könnte man, wie Mongoose, auch alles, was in den Original-Geschichten vorkam, als gesetzte Historie, als FAKT einbauen. Nur hat man dann lauter in den Originalen gut beschriebene Lokationen, die "verbraucht" sind. - Das heißt, daß man sich jede Menge NEUER Lokationen aus dem Ärmel schütteln muß. Und das gelingt mal mehr, mal weniger gut.

Daher finde ich den Ansatz, den Modiphius bei Conan 2D20 geht, auch so gut. Alles ist noch "unangetastet", noch frisch, unverbraucht. Und trotzdem wird es dazu natürlich noch eigenes Material geben. Aber insgesamt wirkt auf mich das Setting, so wie es allein aus dem Grundbuch schon rüberkommt, viel frischer und lebendiger als es Mongoose je hinbekommen hat.
 
Nein, natürlich nicht. - Aber ich kann ohne Conans Wirken in der Settinghistorie verankert zu haben eben immer noch die Schwarzen Seher (aus People of the Black Circle) bringen, auch wenn diese bei einem Conan als König von Aquilonien vernichtet wären. Oder ich kann immer noch Yara (aus The Tower of the Elephant) als NSC (samt noch intaktem Turm) einbauen. Oder ich kann die SCs auf Xuchotil und seine Bewohner (aus Red Nails) stoßen lassen, ohne daß alle direkt und indirekt durch Conans Wirken bereits tot sind.
Ich gebe dir in großen Teilen recht, allerdings kann Conan (im Setting) auch König geworden sein, ohne eben diese (und weitere) ganzen Begebenheiten bereits gemeistert und damit für die Spielercharaktere "verbaut" zu haben.

Wenn - wie du ebenfalls völlig richtig feststellst -, viele Spieler, die Original-Conan-Geschichten nicht kennen, dann ist für diese Spieler auch ohne Belang, wie Conan zum König geworden ist.

Da ich jedoch überhaupt kein Freund davon bin, gesetzte NPCs in einem Setting einzubauen, würde ich- wenn überhaupt - zu "Legende" tendieren.
 
Nett, aber unnütz. - Conan selbst wird sicher in KEINER meiner eigenen Runden vorkommen.
 
Bei meiner D20 Conan-Runde waren die SC imTurm des Elefanten - und haben den zerstört!

Sobald ich die 2D20-Version in Angriff nehme, werde ich sehen, wann ich die historisch einsetze. Aber falls das nach meiner ersten Kampagne spielen sollte, dann ist der Turm immer noch von meiner SC-Gruppe zerstört worden. Conan? - das muss dann wohl ein anderer Turm gewesen sein. Oder er kam zu spät und das Dingen war schon Steinmehl ...

Conan würde ich wie auch analog Solomon Kane in SW nur so im Vorbeigehen auftauchen lassen (oder wie bei mir in SW: Um den SC im Anfängerstatus den Hintern zu retten, damit wir das "Pfad-Kreuzen" durchspielen können).
Später taucht er höchstens mal als Hintergrund auf ("Da war so ein Puritaner/ Barbar. Tat Dinge/ fragte Sachen und zog dann weiter nach Osten/ Zamora/ ...."), aber ohne Einfluss auf das Abenteuer selber.

Nachteil (mMn) bei solchen bekannten Persönlichkeiten: Wenn sie Werte haben, kann man sie auch herausfordern - und ich möchte nun nicht, dass ein SC Conan köpft oder Kane füssiliert. Aber Plot-Immunität finde ich auch Scheiße. Also eher raushalten.

Zumal: Conan und Kane (oder Fafhrd und der Graue Mausling oder selbst Elric) haben auf die Welt weniger Einfluss als z.B. die Ringgemeinschaft oder unsere Star Wars Helden (okay ... Elric bzw. Strurmbringer vernichtet die Welt - aber bis dahin nich so ...).
Man kann also schön Abenteuer erleben, ohne ständig im Schatten des Ringkrieges rumzumurksen oder die Vernichtung des 2. Todessterns abzuwarten nach dem Motto:
"Übrigens - das ECHTE Abenteuer passiert gerade da hinten. Aber - klar - die Orks besiegen und den Trupp Strurmtruppler ausschalten: Ja, das war auch schon ganz schön."
 
Zurück
Oben Unten