Rund um Filme/Serien Weltbilder von Sci-Fi Streifen?

Haben Weltbilder von Filmen, speziell von SciFi Streifen eine Wirkung auf uns?

  • Nein, ist ja alles Fiktion

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ja, sie können als U- oder Dys- topie herhalten

    Stimmen: 6 66,7%
  • Nein, wenn wir uns der Weltbilder bewußt sind, dann nicht. Wie bei Werbung

    Stimmen: 2 22,2%
  • Ja. Unbewußt wird die Akzeptanz bestimmter Szenarien gefördert

    Stimmen: 5 55,6%
  • Ist mir egal, ich schaue mir einen Film an um mich zu amüsieren, nicht für Kopfweh

    Stimmen: 4 44,4%

  • Umfrageteilnehmer
    9

Kowalski

Rollenspiel ist kulturelle Appropriation
Registriert
1. Dezember 2005
Beiträge
6.323
Mich würde interessieren ob Ihr Euch schon über Weltbilder in Filmen, speziell Sci-Fi Streifen, gedanken gemacht habt?

Haben die Weltbilder eine Wirkung auf uns?

Födern sie die Akzeptanz bestimmter Gegebenheiten?

Vereinfachen sie manchmal unzulässig? (Bei Star Wars sind die Bösen in der Regel häßlich und dunkel/schwarz gewandet. Die guten dagegen sind wohlgeformt und in warmen Ocker- und Brauntönen gekleidet.
 
Raumschiff Enterprise transportiert ein veraltetes Männerbild! https://scottlocklin.wordpress.com/2011/03/28/what-would-captain-kirk-do/

Vereinfachen sie manchmal unzulässig? (Bei Star Wars sind die Bösen in der Regel häßlich und dunkel/schwarz gewandet. Die guten dagegen sind wohlgeformt und in warmen Ocker- und Brauntönen gekleidet.
Unterschiedliche Farben würde ich nicht als Science Fiction-Phänomen auffassen. In anderen Filmen kommt es auch vor, daß der Unsympath z. B. eine sehr grelle, nicht harmonisierende Farbkombination trägt.
 
Können Filme (und andere Medium) Leute beeinflussen ? Die Frage wird ja schon seit langem gestellt und kocht auch immer mal wieder bei Amokläufen hoch. Ergebnis der Experten geht meist in die Richtung eines Neins. Wenn solche Medien Leute tatsächlich beeinflussen, dann nur weil bei denen schon vorher was nicht stimmte bzw die Personen haben sich ihre Filme/Spiele etc. ausgesucht weil diese zu ihrer Stimmung paßten und nicht umgekehrt.

Ich selbst kann mir auf jeden Fall Filme wie Starship Troopers ansehen und viel Spaß dabei haben ohne mir gleich eine Militärdiktatur herbeizuwünschen.
 
Können Filme (und andere Medium) Leute beeinflussen ? Die Frage wird ja schon seit langem gestellt und kocht auch immer mal wieder bei Amokläufen hoch. Ergebnis der Experten geht meist in die Richtung eines Neins. Wenn solche Medien Leute tatsächlich beeinflussen, dann nur weil bei denen schon vorher was nicht stimmte bzw die Personen haben sich ihre Filme/Spiele etc. ausgesucht weil diese zu ihrer Stimmung paßten und nicht umgekehrt.

Du meinst also Werbung und Propaganda wirken nicht?
Das es keine zwangsläufige Reaktion des Publikums gibt ist mir schon klar, aber gar nichts?

Bei mir war das z.B. so das ich bei First Person Shootern am Anfang weibliche Schreie nicht mochte. Inzwischen kann ich sie ignorieren. Also, auch wenn ich jetzt kein Amokläufer geworden bin, ganz ohne eine gewisse Lernfunktion war das ganze nicht.

Ich selbst kann mir auf jeden Fall Filme wie Starship Troopers ansehen und viel Spaß dabei haben ohne mir gleich eine Militärdiktatur herbeizuwünschen.

Starship Troopers ist ja auch eine Persiflage auf das Buch von Robert A. Heinlein gleichen Namens. Paul Verhoeven zieht Heinlein und die Militaristen durch den Kakao. Na klar willst Du dann keine Militärdiktatur, sie wird ja auch nicht ohne schräge Untertöne dargestellt. Schau Dir z.B. Pearl Harbor an. Oder noch besser, Top Gun. Die mussten wegen dem Film sogar die Einstellungskriterien für Piloten hochsetzen, sonst hätte man mehr Neuzugänge als man Plätze in der Navy-Fliegerei hat....

Es ist mir schon klar das sich nicht ALLE nach dem schauen eines solchen Filmes zur Militärfliegerei melden. Aber ein paar schon.
Auch ein Unternhaltungsfilm wird Leute beeinflussen. Tendenzen verstärken oder schwächen. Und bei jedem kann das auch anders oder Gegenteilig wirken. Wenn man mit etwas konfrontiert wird das gar nicht zum eigenen Weltbild kompatibel ist, dann kann man das Gegenteil der erhofften Wirkung erleben.
 
Ich denke, dass bestimmte Ideen durchaus mittransportiert werden können, bzw zum Nachdenken über sie angeregt wird.
So sind gerade philosophische Fragestellungen (ab wann zählt etwas als (künstliche) Lebensform, wie bewertet man eine KI, was sind Gefühle, etc.) schon ganz gut über Science Fiction thematisierbar.
Gleichzeitig können in dystopischen Szenarien Ängste der Gegenwart weitergesponnen werden, was durchaus auch eine mahnende Funktion haben kann.
Was dann bitter sein kann, wenn die Realität die Fiktion überholt.
 
Ich denke vor allem dadurch, daß Bücher, Filme, Theater, Kunst Freude bereiten, haben sie eine Berechtigung. Sie "unterhalten" wie man salopp sagt. Klar können sie sich nicht oder im Falle von Computerspielen nur begrenzt unterhalten - mit dem Zuschauer kommunizieren, jedoch regen sie den Austausch mit anderen wieder an, indem man inspiriert wird und diese Inspiration wieder in die Gemeinschaft hinein trägt.

Dass das nicht immer klappt und auch nerven kann, kann ich aus eigener Erfahrung sagen.

Was die Wirkung von SciFi-Geschichten auf die Wirklichkeit anbelangt, entsinne ich mich gerade an Stanley Kubricks 2001. Den Behörden war völlig unklar, wie er geheime Programme sogut in seinem Film abbilden konnte. Andere Filme und speziell die moderne Ausrüstung und Waffen inspirierten das Militär, die teilweise diese kopierte.

Also ja, es hat Auswirkungen auf die Gemeinschaft, wenn auch nicht immer positive. So kann ein Film durchaus eine Horrorvision von etwas entfachen, die verhindert, daß man so etwas erleben möchte. Viel Kunst ist in den Jahren des Kalten Krieges entstanden, die nur zur Aufgabe hatte, einen Atomaren Weltkrieg zu verhindern oder endlich die Mauern einzureißen, wie der "Planet der Affen"
"Die Insel des Dr. Moreau" hat bestimmt massiven Anteil an der Skepsis gegenüber DNS-Forschung und Veränderung gehabt, wie Jules Vernes Geschichten - insbesondere 20000 Meilen unter dem Meer - am Misstrauen gegenüber technischen Errungenschaften und der damit verbundenen Technokratie allgemein
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm. Also das mit 2001 verstehe ich Null. Welche geheimen Programme hat er da gezeigt????

H.G. Wells "Die Insel des Dr. Moreau" handelt von der Ethik von Wissenschaftlern und von der Natur der Menschen die sich, gegen Ende des 19.ten Jahrhunderts, immer noch als den Tieren moralisch überlegen fühlen. Auch Rassismus wird von Weissen mit der Unzivilisiertheit und der triebhaften Tiernähe von Eingeborenen begründet. Hinzu kommt Darwin der den Menschen weg von einer überhöhten Sonderstellung als einen, vorläufigen, Endpunkt einer natürlichen Evolution darstellt. Auch wenn es einem vor den Tiermenschen gruselt, so gruselt dem Hauptprotagonisten vor seinen Mitmenschen und ihrer Grausamkeit.

Das Thema des verrückten Wissenschaftlers der dann von den Geistern die er rief dahingerafft wird findet man auch in der Geschichte des Prager Golems, Frankensteins Monster oder im Zauberlehrling. Die Skepsis gilt hier dem Verrückten, nicht der Wissenschaft.

Inzwischen wissen wir aber das Genetik ein ziemlich kompliziertes Pflaster ist. Da herumzupfuschen kann ganz schön gefährlich werden. Ist genauso wie mit Autofahren. Man KANN mit 300 Sachen durch die Stadt rasen, aber eine deutlich geringere Geschwindigkeit ist erfahrungsgemäß angebracht.
Mark Twain schrieb:
It ain't what you don't know that gets you into trouble. It's what you know for sure that just ain't so.
Read more at: http://www.brainyquote.com/quotes/quotes/m/marktwain109624.html
Man sollte sich nicht vor Genmanipulation fürchten. Man soll die GIER der Menschen fürchten die aus Profitgier, Ruhmsucht oder aus der Drang die Welt zu Retten mit Sachen hantieren die sie nicht 100% durchblicken.

Jules Verne als Beispiel für Technikangst anzuführen ist ziemlich verwegen. Bei 20000 Meilen unter dem Meer ist es gerade die Technik die Nemo vor der Gesellschaft schützt. Er baut sich ein kleines Utopia unter Wasser auf. Und auch hier schützt fortgeschrittene Technik nicht endgültig gegen die anderen Menschen.

Das zeitgenössische Kunst Themen aufgreift und verarbeitet die die Menschen gerade bewegt ist nur zu natürlich. Sie kann die Aufmerksamkeit auf bestimmte Punkte lenken, Szenarien durchspielen, Ängste und Hoffnungen zeigen. Sie mag auch von den beteiligten Personen hin zur Struktur der Probleme abstrahieren. Oder sie bestärkt die Probleme in dem sie den Blick auf unwesentliches lenkt.

Man schaue sich z.B. Monumente an: Da wird ggf. ein Führer idealisiert, egal ob säkular oder geistlich. Das kann ein Ajatollah sein, ein Diktator oder ein (Fußball/Film/Internet)-Star. Würde der Papst empfehlen einen Fitness-Tracker zu benutzen würden das viele unbesehen tun. Wenn in einem schaubaren Film eine Automarke, oder eine Ideologie, besonders gut wegkommt, dann findet sie auf diesem Wege auch einige Anhänger.

Unsere Technikskepsis rührt daher das sich viele der Heilsversprechen nicht eingestellt haben und wir heute unter der Technik leiden.
Bis uns jemand ein Apple-Produkt in die Hand drückt und das Werkzeug uns nicht versklavt sondern befreit. (Das ist jetzt ein Hinweis auf die Apple MacIntosh 1984 Werbekampagne. Und auch Iron Sky 2....)


 
Es ging wohl um den Wettlauf mit den Russen um die erste Mondlandung dabei. Manche sagen sogar, man hätte Kubrick darauf angesprochen, falsche Mondlandungsaufnahmen herzustellen - aber das ist eine andere Geschichte, die ich nicht weiter verfolgen möchte.

Ich habe so ein wenig das Gefühl, als würdest Du die Beispiele werten wollen. Will auch nicht über die Moral der Geschichten streiten, das würde wieder viel zu weit führen. Es ging ja eher darum, daß es Geschichten bzw. Filme gab, die Einfluss ausübten. Und das taten beide ganz bestimmt. Genauso die berühmte Radioausstrahlung "Krieg der Welten" von Orson Wells, die einen oder sogar mehrere Ausnahmezustände ausgelöst hatte und den Menschen auf jeden Fall für Fehlinformationen sensibilisierte; was weniger auf den Inhalt, sondern eher auf die Art und Weise der Ausstrahlung zurückzuführen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ging wohl um den Wettlauf mit den Russen um die erste Mondlandung dabei. Manche sagen sogar, man hätte Kubrick darauf angesprochen, falsche Mondlandungsaufnahmen herzustellen - aber das ist eine andere Geschichte, die ich nicht weiter verfolgen möchte.

Man sollte nicht alles was in satirischen Sendungen die Mond-Truther auf die Schippe nimmt für bare Münze nehmen. Vor allem nicht wenn da mit Donald Rumsfeld geredet wird, der verkaufz zur Not Eskimos Kühlschränke, und zwar außerst erfolgreich.
Die Rede von Kennedy war 1961. Die NASA hatte vorher Studien und nachher Planungen durchgeführt.
https://en.wikipedia.org/wiki/Apollo_spacecraft_feasibility_study
Clarke hat sich auch als Non-Fiction Schreiber über Raumfahrt seit mindestens 1950 einen Namen gemacht. Ich nehme mal an das er über die nicht-geheimen Pläne zu Mondlandung ziemlich gut Bescheid wusste.

Ich habe so ein wenig das Gefühl, als würdest Du die Beispiele werten wollen. Will auch nicht über die Moral der Geschichten streiten, das würde wieder viel zu weit führen. Es ging ja eher darum, daß es Geschichten bzw. Filme gab, die Einfluss ausübten. Und das taten beide ganz bestimmt. Genauso die berühmte Radioausstrahlung "Krieg der Welten" von Orson Wells, die einen oder sogar mehrere Ausnahmezustände ausgelöst hatte und den Menschen gegen auf jeden Fall für Fehlinformationen sensibilisierte; was weniger auf den Inhalt, sondern eher auf die Art und Weise der Ausstrahlung zurückzuführen ist.

Es ist schon interessant festzustellen welche Wirkungen wahrgenommen werden.

Bei H.G. Wells Büchern ist HEUTE das Problem das die meisten nur eine filmische Adaption kennen die natürlich mit HEUTIGEM Zeitgeist gedreht wurde. Und wir sind eher Technikskeptisch. Viel mehr als das Ende des 19-ten Jahrhunderts der Fall gewesen wäre. Wir haben zwei Weltkriege hinter uns. Wir sahen uns von der atomaren Auslöschung 50 Jahre lang bedroht. Es sind viele an Giftgas, Napalm. Streubomben, Artilleriebombardemments gestorben. Uns sind Tschernobyl, Bhopal, Seveso und Fukushima um die Ohren geflogen. Durch Automatisierung sind viele Jobs flöten gegangen. Etc. pp.
Insofern kann es schon sein das die 20000 Meilen und die Insel an die Du dich erinnerst genau diese von Dir beschriebene Aussage hat. Ziemlich wahrscheinlich sogar wenn es ein Werk nach den 1970-ern und nach der ersten Ölkrise ist.

Wir WISSEN das neue Technik in der Regel auch neue Probleme mit sich bringen wird. Und wir haben auch gesehen das das mehr an Technik keinesfalls mit mehr an Menschlichkeit, mit einer zivilisierteren Welt einher geht. Wir sind immer noch die Affen die sich gegenseitig an die Gurgel gehen wenn es etwas schwieriger wird.

Medien und Konsum vereinen uns. Das Erstarken der rückwärts gewandten Kräfte ist nur ein erneutes Aufbäumen bis die letzten nicht-Internet affinen die Macht abgeben. Klar, AfD und ISIS mögen Ihre Leute tumb und ungebildet so das sie sich an der Nase rumführen lassen. Und auch unsere Politikelite mag das, zumindest bei den älteren Semestern denen Internet-Shitstorms noch wie der Zorn des Allmächtigen erscheinen. Wer sich wundert das ohne Putzkolonne das Bahnhofsklo zugeschmiert wird ist naiv, oder?
 
Ich weiß immer nicht so genau, ob Du jetzt irgendwas sagst oder Deine eigene Meinung. Insofern ist es schwierig, darauf einzugehen. Ist so ein wenig beliebig
 
Ich gehe durchaus davon aus das die Weltbilder die in Science Fiction Filmen sowie Medien transportiert werden eine Wechselwirkung entfalten.
Was meines Erachtens auch für Filme und Serien jenseits der Science Fiction gilt.
Selbst wenn der Einfluss nur darin besteht das sie durch ihre Prägung den Status Quo bestätigen.

Ansonsten spricht Matthew Colville kurz über "Die Russen" bei 2001.
 
Filme regen zur Auseinandersetzung mit Ideen und Themen an. Wenn ich einen Film sehe kann ich das dort dargestellte gut finden, schlecht finden, etwas dazwischen oder etwas komplexeres "seitlich".

Kurz:
Ja, ich denke schon, dass Filme Weltbilder beeinflussen können, ebenso wie PC-Spiele, Musik oder eine Rollenspiel-Sitzung - oder auch einfach ein Gespräch.
Aber ich glaube nicht an ein simples "wenn du X nur oft genug siehst, findest du X irgendwann gut". Manche Dinge nerven mich einfach auch nur immer mehr, je öfter ich sie sehe.
 
Zurück
Oben Unten