AW: welches MMorpg empfehlt ihr wenn man...
nur auf das rollenspiel aus ist und das lvl nunja..eher so nebenher läuft
man sollte schon die grundlegenden sachen tun können..sitzen usw und es sollte eben rp freundlich sein und auch rp vorhanden sein im sinne von spielern die da sind
Auch wenn der TE die Frage sicherlich längst für sich beantwortete...
Rein formal ist die Antwort, die ich geben würde, "am ehesten LOTRO". Dort ist war weder das RP besonders häufig, noch ist es besonders toll ausgeprägt, noch ist es in irgendeiner Hinsicht bemerkenswert, aber die Kernvorteile von LOTRO:
- die grundlegende Technik für RP ist vorhanden
- man ist vor OOC im "Sagen" recht verschont (man ist auch vor RP verschont, es ist in erster Linie Schweigen)
- man findet sicherlich RP-interessierte Mitstreiter.
Jedweder Hype um das RP in LOTRO bzw auf Belegaer ist hochgradig albern. Viel ist es nicht und es wird weniger. Man kann es betreiben, halt im üblichen Stil, also man findet ne Gruppe, rpt untereinander ... eine darüber hinausgehende Qualität oder Dynamik entfaltet sich nicht. Weniger sogar als auf "Die Aldor" in WoW, allerdings ist hier die Störung durch OOC viel schlimmer.
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Das war jetzt aber nur die Antwort, weil die Frage war "Welches MMORPG würdet Ihr empfehlen" und sie erfolgte mit Bauchschmerzen.
Wäre die Frage offener gewesen ala "welches Spiel würdet Ihr empfehlen?", dann muss ich feststellen: Auf keinem Fall ein MMORPG. Davon hat keines mit RP in irgendeinem engeren Sinne viel zu tun. RP in MMOs basiert immer, auch bei RP-Servern, darauf, dass man sich in irgendeine Gruppe wirft (oder eben sehr hartnäckig sucht und dann am Ende eine informelle Gruppe hat), die RP betreibt. Das ist dann die eigene RP-Oase innerhalb der Wüste. Prinzipiell wäre das im Pro-Sieben-Chat auch möglich, es hat nicht wirklich was mit dem Spiel zu tun. Im FOKUS steht RP nie, und wer sich, wie der Fragesteller, auf RP
konzentrieren will, der lebt dort unter seinen Möglichkeiten.
- Die SPielwelt reagiert zu weiten Teilen nicht auf RP. Weder in Engine (die ist nunmal fix), noch im Sinne einer Spielerschaft, die RP-Entwicklungen anderer ins eigene RP aufnimmt (man erreicht, selbst via deren Foren, nur einen kleinen Bruchteil der Spielerschaft), noch im Sinne des Anspiels eines konkreten Mitspielers (90% der Spieler sind für RP zu einem gegebenen Zeitpunkt überhaupt nich anspielbar - das beinhaltet passionierte RPer, die aber gerade anderes zu tun haben - Leveln, Questen, Handeln, etc)
- Jede Herausforderung im Spiel lässt sich ausschließlich über einen vorgezeichneten, in der Regel auf simplem Kampf beruhenden, Weg erreichen. Jedwede Kreativität ist vergebens. Ja, ich kann die Herausforderung im Kampf meistern und mir dann zurechtemoten ich hätte es anders getan, aber das ist ehrlich gesagt auch nur Flickschusterei.
- Es gibt kein Setting. Ohja, es gibt Bücher über Warcraft, es gibt welche über Mittelerde, aber wenn wir dort mal von dem "großen Setting" absehen, dann stellt man fest, dass die Spielwelt in der Regel keinen Status Quo hat. Ist das Monster XYZ nun erledigt und die Gefahr gebannt? Das muss man je nach Questlage anders beurteilen. Man kann sich um all das herumlavieren, aber defacto gibt es keinen Status Quo der Welt.
- Selbst wenn es einen gäbe, dann ist der nicht veränderbar. Ich lass Pseudodynamik aus, wie sie durch einige hin und her die Fraktionen wechselnden Gildenstütztpunkte etc im PvP angeblich entsteht. Ansonsten ist die Welt fix und unabänderlich. Nie kann man einen NSC entmachten. Nie kann man ein Geschäft im Spiel übernehmen (ja, eigenes Housing mag möglich sein). Nie kann man das, was Ausgangssetting ist, wirklich verändern.
- Die Welt hat keine Geschichte. Es mag pro Server drei, vier interessante Chars geben, die von alten Geschichten erzählen, aber im Kern existiert keine. Es existiert nur die eigene Geschichte (die bei den meisten Chars irgendwie gleich aussieht, also welchen Herausforderungen sie sich stellten). Wer hat damals Orkboss XYZ erledigt? Keine Ahnung, im zweifelsfall gibts den ja immer noch. Die Welt entwickelt nicht mit der Zeit mehr von außen wahrnehmbare Geschichte, sondern es bleibt immer dieselbe Soße. Klar kann eine Gilde erzählen, was sie mal tat, aber wenn die Gilde verschwindet, dann sind auch all ihre Verdienste aus der Welt. Es gibt keine Bevölkerung (also Chars), es gibt keine Engine, die das weiter transportiert. Solche Server haben qua Setting also eine Geschichte, die bis zum Serverstart reicht, ab da befinden wir uns in einem geschichtslosen Zustand, der schlicht sinnlos ist. Selbst wenn zB neue Content-Erweiterungen herauskommen, die geschichtlich begründet sind, dann ist das doch für alle Spieler, die noch unterhalb dieses Upgrades spielen, nie geschehen.
- Das Setting ist flach. Das heißt nicht, dass Warcraft, Conan, Mittelerde keine tollen Settings haben, sondern das heißt, dass es nicht explorierbar ist. Man nehme irgendeinen NSC. Man lese seinen Dialog. Man suche sich irgendeine Frage aus, dessen Antwort nicht im Dialog beantwortet ist (Beispiel "Ist XYZ verheiratet?") und man suche sich die Antwort darauf. Es gibt keine, es wird nie eine geben - und wenn ich mir eine für mich und meine Gruppe erfinde, erfindet sich eine andere Gruppe eine andere Antwort. Das Setting bleibt dadurch immer flach und bedeutungslos, weil nix Tiefe hat.
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Das alles lässt eben nur dieses Kleingruppen-RP zu. Das kann hochklassig sein, keine Frage. Das kommt nur auf die Mitspieler an, nicht auf das Spiel. Aber es ist sicher nicht die Lösung für Online-RP, die irgendwo mehr als eine Notlösung wäre.
Wenn man also wirklich RP betreiben will - und zwar ausschließlich das, dann gibts dafür bessere Lösungen
- Ulima Online
- Neverwinter Nights 1
- Neverwinter Nights 2
- diverse Chatrollenspiele - wobei ich hier nur Community-gesteuerte gelten lasse
Den Lösungen, die ich meine, ist gemein, dass sie alle ausgehen von einem Gemeinschaftsprojekt von Spielern bzw Spielleitern. Sie stellen für sich jeweils eine "Welt" dar (das beinhaltet auch, dass sie nur ein Land oder nur eine Stadt darstellen). Sie basieren also NICHT darauf, dass sich mittels der technischen Plattform mehrere, unabhängig voneinander existierende, RP-Gruppen organisieren, sondern die "RP-Gruppe" umfasst die gesamte Welt. Das setzt voraus mehr oder weniger: JEDER spielt RP. Wenn er einloggt, ist er "in character" (lassen wir mal Hilfestellungen oder mal nen OOC-Scherz außen vor, um die geht es nicht). Und wenn ein Spieler im RP etwas tut, dessen Auswirkungen auch für andere, die das entsprechende Emote nicht mitbekommen, spürbar wären, dann müssen die das dennoch merken. Ansonsten hat man eben wieder verschiedene realitäten. Simples Beispiel: Wenn ich mich entscheide, diese oder jene Brücke zu sprengen, dann muss die dann auch weg sein, sonst wird der Großteil der Spieler weiterhin die Brücke nutzen und gar nicht merken, dass die fehlt.
Kommerzielle Server können das nicht leisten. Oder sie tun es nicht. Insofern können sie da nur zweite Wahl sein. Hinzu kommt: Es wird _immer_ jemanden geben, der am unteren Rande der RP-Regeln bzw Standards eines RP-Servers spielt. Und es wird immer die Forderung geben, dass man dem gegenüber tolerant ist. Und so ist jedes MMO auf ner schiefen Ebene. WOW war vor 5 Jahren aus RP-Sicht besser als jetzt (selbst die wenigen verbliebenen RP-Server mit Restniveau), auch LOTRO-Belegaer war vor zwei Jahren RP-reicher als jetzt). Das ist mehr oder weniger ein Naturgesetzt, wobei es sich etwas entspannen kann, wenn das Spiel so alt ist, dass man es eh nur mit hehren RP-Gründen noch spielt (Star Wars Galaxies zB, Ultima Online offizielle Server usw).
Ich selber spiele auf
Weltentor, einem RP-Server für Neverwinter Nights 2, aber ich will da gar nicht so sehr auf das einzelne Projekt eingehen, um da Werbung zu machen.
Aber: Die RP-Intensität auf dem schlechtesten dieser Projekte (solang sie einigermaßen Nutzerzahlen haben, wobei da je nach Spiel auch ungewohnt niedrige Zahlen absolut ausreichen) übersteigt die jedes MMOs, auch des besten, um mehrere Größenordnungen. Es ist schlicht nicht vergleichbar.
Diese Spiele haben unzählige Nachteile. Die Grafik mag nicht so hübsch sein, es gibt keine durchchoreografierten Raids, es gibt sicherlich weniger zu erkundende Landmasse usw usf, also es gibt genügend gute Gründe, lieber ein MMO zu spielen - aber aus RP-Sicht stinkt jedes MMO höllisch ab, das ist einfach Fakt.
Für einen MMO-Spieler ungewohnt sind die niedrigen Spielerzahlen, aber man muss da mal ehrlich vergleichen: Wenn ich mich jetzt in LOTRO einlogge. Wieviele sind online? Wieviele davon sind RPer? Wieviele davon sind nicht in irgendwelchen Instanzen, also schein rein technisch nicht erreichbar? Wieviele davon sind nicht in Häusern etc, oder an ganz abgelegenen Orten, wo Du sie also ohne Verabredung eh nicht erreichst. Wieviele sind also für Dich wirklich gerade im Moment anspielbar und durch normales Suchverhalten auffindbar und definitiv anspielbar. Ehrlich gesagt kommt man da selbst in LOTRO über 5 selten hinaus, die gerade im Tänzelnden Pony das immer gleiche Trink- und Tanz-RP veranstalten (was kein Vorwurf ist, täten sie was anderes, wären sie nicht dort und man würde sie einfach nicht finden). Ein RP-Projekt auf Basis von NWN zB hat dann am Abend vielleicht 20-30 Spieler gleichzeitig online (also rund 100 aktive Spieler), davon ist jeder anspielbar, davon befindet sich jeder im RP, davon ist (beinahe) jeder auch auffindbar (wenn es nicht sogar Listen gibt, wer gerade wo ist) und jeder wird auf Anspiel reagieren. Und jeder kann und will Rpen und ist nur deswegen da.