- Zunächst allgemeines: Wie in Tom Finns Abenteuern üblich, spielen die Fertigkeiten der Helden abseits der Kampfwerte keine Rolle. Sie müssen nichts können (außer Schnitzel jagen), sie müssen nichts wissen, das Abenteuer löst sich quasi von alleine, für jede rote Tür lässt sich ein passender roter Schlüssel finden. Selbst hohe Werte im Talent Fahrzeuge lenken sind nicht nötig, da der Wagen, den Ferrara den Helden zur Verfügung stellt, besser ist als alles, was die Konkurrenz bieten kann.
- Hindernisse: Dass sich jeder kleine Herrscher nicht entblödet, die Wagen aufzuhalten um ein Essen zu veranstalten, ist einer heiligen, nur alle 25 Jahre stattfindenden Queste, einfach nicht angemessen. Einer wäre ein guter Gag gewesen, aber bei Finn haben alle Lokalherrscher diese Meise.
- Der Starttermin: Dass das Rennen nicht im Rondra startet, hat doofe Ohren und ist wohl allein dem Umstand geschuldet, dass Finn offenbar den Raschtulspass vermeiden will. Wieso man sich bei einem rondragefälligen "Königswagenrennen mit Bedeckung" nicht durch ein paar Ferkinas metzeln soll, bleibt unklar.
- Die Schwurhöhle der Amazonen: Die Amazonen wurden trotz des tulamidischen Namens in Almada als Guerillatruppe gegen die Priesterkaiser gegründet. Dass ihr Gründungsplatz jenseits des Raschtulwalls in der Nähe von Fasar liegen soll, ist Blödsinn. Dass diese Schwurhöhle dann auch noch ein getreues Abbild der ältesten Amazonenburg Yeshinna im Bosquirtal ist, kann man nur noch als schlecht Witz bezeichnen. Dass denen nie aufgefallen sein soll, dass in ihrer heiligsten Halle an die Wand gepinselt wurde, dass Leomar hier den ollen Wagen gekriegt hat, ist übrigens eine Absurdität ersten Ranges. Jahrhunderte denkt jeder, dass sei auf den Donnersturmfeldern geschehen, dabei hätte man nur mal 'ne Amazone fragen müssen ...
- Fasar: Pech und Schwefel kann gewöhnlich nicht gegen Gegenstände eingesetzt werden. Da es genug magische Möglichkeiten gibt, den beschriebenen Effekt zu erzielen, hat dieser Regelbruch keinen Sinn, außer Herrn Finn das Nachschlagen abzunehmen. Die Sphinx verrät jedem, der kein völliger DSA-Noob ist, wer der Endgegner sein wird: "Hütet euch vor dem vielleibigen, vor der Bestie!", dass ich nicht lache, außerdem ist ihre Wegbeschreibung auch kein echtes Rätsel, sie lässt sich nämlich simpel zurechtbiegen auf: "Marschiert nach Westen ins Gebirge, bis ihr einen löwenförmigen Berg seht, dann biegt rechts ab." Und das soll die geheime Botschaft auf dem Bodenmosaik gewesen sein, die seit der Freilegung vor knapp 300 Jahren keiner entdeckt hat? Gelächter. - Vermutlich ist das im Original so gelaufen: Der heilige Leomar, ein großer Streiter vor der Herrin aber noch nie der hellste, kriegte die Wegbeschreibung: Marschier' nach Westen, such die große Katze, nimm den Wagen. Leider hat der Depp alles falsch verstanden und ist über Fasar nicht rausgekommen, wo er sich dann die nächstbeste Großkatze geschnappt hat, um sie auszuquetschen: die Sphinx. Das arme Vieh, rüde vom Heiligen beim Mittagsschlaf gestört und am Schwanz aus der Höhle geschleppt, dachte sich sowas wie: "Maunz, der hat schon andere wegen weniger umgelegt, also sollte ich ihm schnell verrätselt sagen, was er will, damit er nicht merkt, wie blöd er eigentlich ist ..." Ich hasse sowas.
- Brig-Lo: Da gibt es keinen Rondratempel. Der Vierertempel liegt in Trümmern. Der Borontempel ist eine Kapelle mit nur einem einzigen Raum. Wie da diese ultrageheime Schrift über Jahrhunderte unentdeckt gelagert worden sein soll, ist ein Rätsel. Vor allem wenn man folgendes in seine Überlegungen miteinbezieht: Die Boron-Geweihte von Brig-Lo war jahrelang Borondria, die spätere Hochmeisterin der Golgariten! Dass die ihren Rondramitstreitern vor der Trollpfort nichts von den geilen Rondraartefakten erzählt haben soll, die da in Brig-Lo vor sich hinrotten, lässt sich mit keinem Schweigegelübde schönquatschen.
- Apropos Boron: Bruder Golgor muss ein Betrüger gewesen sein, zu Leomars Zeiten gab es die Boronkirche nämlich noch gar nicht!!!
- Punin: Über die Schwurbeligkeit des Zahoriplots braucht man kein Wort verlieren. Dass Finn sich keine Gedanken darüber macht, was man in der Akademie rausfinden kann, dafür aber einen Zwergenbingenexperten nach Punin fabuliert (wovon auch immer der Leben soll), ist fast schon seine übliche Ignoranz, was innerweltliche Stimmigkeit betrifft. Dass eine der wenigen originalgetreuen Zeichnungen der Kutsche quasi am Wegesrand liegt, wundert da auch nicht mehr.
- Die Binge: Also erstmal ist das Ding unwichtig hoch drei! Wieso hat Rondra ihren Wagen nicht am Schlund basteln lassen? Wieso nicht in einer großen Binge? Und wieso muss das blöde Ding gleich so groß wie Moria sein? Und wieso verwenden sie Angram-Inschriften ungefähr 2.500 Jahre nach der Einführung von Rogolan? Fragen über Fragen. - Dann ist das Rennen durch die Mine eine Episode aus dem ersten Herbieteil! Wenn einem Spieler das auffällt, hat das eine ähnliche Wirkung wie Zitate aus "Die Ritter der Kokosnuss" bei einer Pendragon-Runde.
- Gareth: Hier ist die Schnitzeljagd an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten! Dass man tatsächlich durch die Kanalisation in die Brache muss, um das Grab eines Rondraheiligen zu finden, schlägt dem Fass den Draht aus der Krone, oder so ähnlich. Gibts die da im Dutzend billiger, diese Rondraheiligen? Hat er ein Doppelgrab mit Hlûthar gehabt? Und warum ist das damals keinem aufgefallen? Na egal, offensichtlich geht Tom F. davon aus, dass Siebenstreich ein Außenseiterabenteuer ist, das keiner kennt - gehört ja auch bloß zur G7. Dass auf dem Grab dann noch der beknackte Name Baruneo Blivramon (ein Anagramm zu Leomar von Baburin) steht, lässt einen nur noch frenetisch kichern, denn erstens verwendeten die damals noch Bosparano in Imperialien Zeichen, so dass damals weder die passenden Buchstaben, noch das Wörtchen "von" Verwendung gefunden hätten, und zweitens wurde das "von Baburin" erst Jahrhunderte nach seinem Begräbnis eingeführt. Der Zeitgenössische Name wäre "Leomar Drachenherz" gewesen. Also: Zwei Fehler in einem Kleinkinderrätsel.
- Leomar: Finn kennt sich offenbar in Aventurien nicht aus. Der Mann war kein Ritter. Leomar müsste so eine Art Achilles gewesen sein, ein griechischer Heros mit Streitwagen und Faible für Zweikämpfe eben. Dass so jemand sich jetzt plötzlich nicht mehr für seine Wurzeln interessieren soll, ist Schwachfug.
So, jetzt habe ich keinen Bock mehr, weiterzumosern, aber es gibt noch viel mehr krauses Zeug im Detail, die Sprüchlein an jedem Ort z.B., nicht nur in der Schwurhöhle ...