AW: Welcher ist der beste Quellband?
@Sycorax:
Du hast es dir gewünscht du bekommst es.
da ich zur zeit viel stress hab, Neue Wohnung Renovieren etc. hab ich mal ne Rezession genommen die ein anderer schreib aber bitte sehr einmal
Ebony Kingdom:
Im Gegensatz zu den Kindern des Lotos sind die Unterschiede zwischen den Kainskindern und den Laibon, wie sich die afrikanischen Vampire kollektiv bezeichnen, gering.
Tatsächlich erkennt man in den afrikanischen Legacies die bekannten Clans wieder, wenngleich einige dieser üblichen Verdächtigen in einem völlig neuen Licht erscheinen. Immerhin stammen sie nicht von Kain, sondern Cagn ab, der eine neue Variante des vampirischen Schöpfermythos darstellt.
Tatsächlich ist die Sicht der Laibon in vieler Hinsicht eine völlig andere, und neben den neuen Namen besitzen einige Legacies auch Varianten bekannter Disziplinen.
Die afrikanischen Gangrel, die Akunase, haben gar ein ganz neue (oder alte) Disziplin, da sie wohl das Erbe der aus Dark Ages bekannten Blutlinie der Laibon sind (während dieser Name jetzt global alle afrikanischen Vampire bezeichnet).
Vor allem das soziale Mit-/Gegeneinander der Vampire ist aber durchaus neu. Es gibt ein Legacy, das quasi über die anderen herrscht, und auch ansonsten verhalten sich die Vampirgruppen eher wie ausgedehnte Familien. Sekten oder andere Zusammenschlüsse, wie man sie bisher kannte, fehlen völlig.
Regeltechnisch fällt vor allen Dingen auf, daß das System der Menschlichkeit durch die Gegenläufigen Werte Orun und Aye abgelöst wird. Aye ist die Verbindung zur Erde, zur menschliche Seite, während Orun die Bindung zum Übernatürlichen ist. Beide Werte haben eine eigene Hierarchie von Sünden, und es ist das Zusammenspiel beider Werte, was einerseits die Stärke, andererseits aber auch das Aussehen der Laibon prägt.
Wie für solche Bücher gewohnt, bietet Kindred of the Ebony Kingdom natürlich das komplette Paket von Legenden, geografischer und kultureller Übersicht, Clans, Charaktererschaffung, Disziplinen, Erzählertips und Antagonisten. Das Material wirkt für jemanden, der sich mit Afrika nicht wirklich auskennt, einigermaßen stimmig, solange man außer acht läßt, daß in Afrika eigentlich unzählige völlig unterschiedliche Kulturen aufeinandertreffen.
Im Gesamten ist das Buch jedoch sehr gut gemacht, und die Texte und Illustrationen passen gut zusammen. Die neuen Varianten des bekannten Themas machen den Hintergrund individuell genug, um interessant zu sein, und nicht zu abgehoben, um unspielbar zu werden. Man findet natürlich auch die üblichen kleinen Mosaiksteinchen zur Welt der Dunkelheit (z.B. die Nkulu Zao).