Warum spielt man Zwerge?

Skar

Dr. Spiele
#StandWithUkraine
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16. Januar 2003
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Warum spielt man Zwerge? Immer und immer wieder Zwerge.

Dicke, kurzbeinige und schlecht erzogene Hobbyalkoholiker mit Bart.

Was steckt hinter dieser Lust?
 
Das ist natürlich hochwissenschaftl(k)icher Ernst.

Natürlich verstehe ich, dass man einen Zwerg spielt, wenn er regeltechnisch bevorzugt wird, wie zB früher bei DSA mit seiner hochen LE.

Und natürlich kann man auch mal nen Zwergen ausprobieren.
Aber zumindest ich kenne da Spieler, die mit höchster Treffsicherheit immer wieder den Zwerg favorisieren.
 
Es gibt halt Spieler die Zwerge (oder auch Elfen, Menschen, Frauen, Bitches, etc.) bevorzugt spielen.

Warum, ist vermutlich etwas persönliches. Oder Gute Erfahrung.
 
Spaß an der Freud !
Ich mein, ich spiel auch andere Dinge, aber ein Zwerg hat eingebaute Coolness und Vorfahrt. Sie sehen einfach gut aus, zumindest wenn man den Mist aus dem Kopf bekommt, den DSA so gemalt hat, doch selbst da sind sie hundert mal cooler als Torwaler, die da wohl die nächstbeste Säufer-, Axtschwinger-, Schildträgerklasse sind.
Dazu sind sie langlebig und clever, ohne dabei abgehoben und klugscheißerisch besserwissend alle anderen von oben runter behandeln. Die sind einfach mehr auf dem Boden der Tatsachen, verständlich und nachvollziehbar, als sämtliche andere Fantasyrassen, außer vielleicht die Orks, die für mich ähnlichen Kultstatus haben, wie die Zwerge, aber eben noch nicht ganz heranreichen.
Außerdem genieße ich es, meine Zwerge mit breitem Berliner Akzent auszustatten und zur gerochenen, gehörten und gesehenen Pein der Truppe zu machen, es aber trotzdem zu schaffen, ihn in einen gemochten und sogar wiederverlangten Char zu dengeln.
Ich persönlich finde sie auch recht leicht zu spielen, auch wenn ich nicht weiß wieso. Sie liegen mir wohl einfach, denn selbst in Gruppen, wo ich vorher mit irgendeinem anderen Charakter alles andere als glänzte, bin ich mit einem Zwerg herzlich willkommen.
Erinnert ihr euch an früher im Fernsehen, das Kinder-Abendprogramm ?
"Es war einmal ein großer Zwerg. Der war einen Meter Neunundachtzig klein."
DAS bin ich ! Als ob diese Worte für mich geschrieben worden wären.
Ich mag auch, das sie für ihren Reichtum arbeiten und zwar RICHTIG. Kein abgehobenes Geburtsrecht der Magie, Halbgöttlichkeit oder -feeigkeit. Vielleicht sind sie für mich die perfekten Repräsentanten für Glücksschmiede. Sie schmieden es, wie kein anderer. Bei den Elfen hab ich immer das Gefühl, die sind adlig und mit dem Silberstock im Hintern geboren. Menschen können strampeln wie sie wollen, ohne irgendwohin zu kommen. Orks sind immer die Underdogs, wenn nicht gleich eine böse Rasse.
Bei niemand anderem hab ich das Gefühl, das sie wirklich werden können, was sie wollen, selbst wenn andere Zwerge das abstoßen würde, denn wenn sie ihren Sturschädel darauf ausrichten, dann können sie auch verdammt gute Zauberer werden, nicht nur Schmiede, Mechaniker und Krieger.
Aber vielleicht bin das ja auch nur ich. :) (y)

LG Sam
 
Was Sams schreibt. Absolut!

Zwerge sind für mich auch irgendwie "urig". Ich mag das Cliché ihrer Knorrig- und Knurrigkeit. Zugegeben, ich statte Zwerge mit einem anderen Dialekt aus, das liegt aber wohl an meiner regionalen Herkunft. Ich fand Schottisch schon immer ein gutes Equivalent zu Bayerisch, kein anderer im Land versteht es, aber es rollt, knarzt und urtümelt so sehr. Witzigerweise hatte Gimli dann im englischsprachigen Original auch einen leicht schottischen Slang.
 
Ich glaub das Beispiel von Gimli wirkt da sehr nach, ob Buch oder Film. Tolkien hat halt ne sehr interessante, die Fantasie anregende Fantasy Rasse/Spezies geschaffen, auch wenn ich Elfen irgendwie noch cooler finde, zumindest wenn sie nicht die Lichtgestalten sind.
 
OffTopic
@Shub-Schumann da werden Erinnerungen wach. Früher jeden Sonntag mit Freunden zum Frühstück getroffen und Frühstyxradio (Radio FFN) gehört. War das immer schön!
 
Jaja, das letzte Jahrtausend und Frühstyxradio: Onkel Hotte, Der kleine Tierfreund, Die Arschkrampen...
 
Elfen sind mir meist zu Etepetete und abgehoben und auf "perfekte" Menschen getrimmt.

Zwerge machen Spaß, weil sie ja eben nicht perfekt sind. Sie sind meistens sehr direkt, pragmatisch und unkompliziert, aber haben eben auch echte Handicaps, die sie erstmal interessanter machen, als z.B. Elfen. Bei Orks ist das ähnlich, aber das ist mir dann schon wieder nicht menschenähnlich genug, um das spielen zu wollen. Finde sie sehr geeignet, um in bestimmten Fantasywelten die Leute auf den "Boden der Tatsachen" zurückzuholen, wenn's mal zu sehr in religiöse und andere ideologische Spähren abdriftet (z.B. in Diskussionen mit fanatischen Paladinen usw.)
 
Aus all' den genannten Gründen haben mich Zwerge noch nie gejuckt. In den meisten Settings (für DSA mache ich drei Ausnahmen, vollumfänglich gilt mein Rant aber für Ambosszwerge) sind sie nichts weiter als eine Wohlfühlabkürzung, über die man eine Figur mit spätachtziger Wanne-Eickel-gesundem-Menschenverstand in jedes Fantasysetting implementieren kann. Du willst der trinkfeste Macker sein, der "tapfer die Dinge beim Namen nennt"? Du willst Hierarchien straflos doof finden dürfen? Du willst primitive Bodenständigkeit als "geerdet" adeln? Du willst das schlimmste aus einem 16- und einem 60-Jährigen vereinen? Spiel einen Zwerg (oder DSA-Thorwaler). GÄHN!
 
Zwerge sind in den meisten Settings sehr ähnlich. Man braucht also keine große Einführung ins Setting, um zu wissen, wie man ihn "richtig" spielt.
 
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