Jadeite
Wiedergänger
- Registriert
- 8. Dezember 2006
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AW: Warum dark?
Zumindest bei Masquerade konnte man sich relativ leicht davor schützen in den man auf einen der 'Pfade der Bequemlichkeit' wechselte (ja, ich weiß das es die Sache etwas vereinfacht darstellt aber ich habe eine Menge Spieler erleben müssen die das so handhabten). Diese Lücke wurde im neuen Spiel bekanntermaßen entfernt (wobei ich dennoch die anderen Spiele der Reihe bevorzuge).
Aus eben diesem Grund ziehe ich es vor niemanden zu verehren. Ich habe durchaus Respekt vor bestimmten lebenden und toten Personen, aber ich würde jemanden wie Machiavelli niemals als sonderlich moralisch bezeichnen. Man kann ohnehin endlos darüber diskutieren was 'gut' ist ohne zu einem wirklichen Ergebnis zu kommen. Das ist im Spiel einfacher. Allerdings gibt es auch zahlreiche fiktive Werke wie zB 'Legends of Galactic Heroes' wo die Moral der zahlreichen Protagonisten nicht bewertet wird.
Generell mag ich deshalb den Ansatz der neuen World of Darkness in Bezug auf Moral. Der Zweck heiligt nicht die Mittel. Man bekommt gegebenenfalls einen Bonus auf den Moralwurf wenn man unter Notwehr oder für das größere Wohl handelt, aber würfeln muss man dennoch. Möglicherweise werden die Spiele dadurch auch düster, da auf diese Weise auch Charaktere mit guten Absichten leicht zu Antihelden werden.
Ja gut, man kann es so spielen.
Das verbiegt aber einen Großteil dessen, was das Spiel ausmacht und was z.T. sogar in den Regeln verzahnt ist (z.B. muss man bei Mord IMMER auf Menschlichkeitsverlust würfeln- egal ob es jetzt die alleinerziehende Mutter oder der sadistische Kinderschänder war, den man umgelegt hat).
Zumindest bei Masquerade konnte man sich relativ leicht davor schützen in den man auf einen der 'Pfade der Bequemlichkeit' wechselte (ja, ich weiß das es die Sache etwas vereinfacht darstellt aber ich habe eine Menge Spieler erleben müssen die das so handhabten). Diese Lücke wurde im neuen Spiel bekanntermaßen entfernt (wobei ich dennoch die anderen Spiele der Reihe bevorzuge).
Stop. Reden wir hier von Helden in der Fiktion (wie Rollenspielen) oder von "der Realität"(TM)?
Bei ersterem kann ich durchaus mit der Grundannahme leben, dass eine klare Abgrenzung zwischen dem was "heldenhaft" und dem Anderen existiert und dass für HELDEN bestimmte Handlungen gerechtfertigt sind. Ich könnte sogar damit leben, wenn diese Fiktions-Moral weitesgehend von dem abweicht was ich als akzeptables Verhalten betrachten würde, sofern sie ausreichend begründet ist, so dass ich den Charakter noch nachvollziehen kann.
Das wäre zwar nicht mehr "grau", aber ich käme damit klar (z.T., z.B. bei Super"helden" macht mir das sogar einen Heidenspaß).
In der Realität(TM) bin ich der Meinung, dass es unmöglich ist ein Held zu sein und gleichzeitig gesellschaftlichen und sozialen Schranken gerecht zu werden. Wir stilisieren gerne in Nachinein unsere Helden, aber letztendlich verehren wir dabei nur Verbrecher, die zufällig Erfolg hatten.
Aus eben diesem Grund ziehe ich es vor niemanden zu verehren. Ich habe durchaus Respekt vor bestimmten lebenden und toten Personen, aber ich würde jemanden wie Machiavelli niemals als sonderlich moralisch bezeichnen. Man kann ohnehin endlos darüber diskutieren was 'gut' ist ohne zu einem wirklichen Ergebnis zu kommen. Das ist im Spiel einfacher. Allerdings gibt es auch zahlreiche fiktive Werke wie zB 'Legends of Galactic Heroes' wo die Moral der zahlreichen Protagonisten nicht bewertet wird.
Generell mag ich deshalb den Ansatz der neuen World of Darkness in Bezug auf Moral. Der Zweck heiligt nicht die Mittel. Man bekommt gegebenenfalls einen Bonus auf den Moralwurf wenn man unter Notwehr oder für das größere Wohl handelt, aber würfeln muss man dennoch. Möglicherweise werden die Spiele dadurch auch düster, da auf diese Weise auch Charaktere mit guten Absichten leicht zu Antihelden werden.