Materialsammlung Verstrahlte Orte ?

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15. September 2012
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Moin zusammen,
Es ist mal wieder so ein Thema wo ich mir nicht doch noch unsicher bin ob es vielleicht im RPG Allgemein passen würde… aber ohne Setting und System Bezug kommt es hier besser.

Es ist ein trauriges Thema,
Radioaktive Verseuchung. Wie sicher viele hier im Forum gehöhte ich zu einer Altersgruppe die sich noch –wage- an den Vorfall in im Tschernobyl AKW nahe Prypjat erinnern können. Ich war damals kurz vorm Kindergartenalter… so alles woran ich mich erinnere ist verschwommen und von Erzählungen andere durchsetzt. Da ich in Deutschland aufgewachsen bin hat mich die Katastrophe nicht wirklich getroffen.
In einem Akt der Vorsicht haben meine Eltern meinen Sandkasten aus dem Garten genommen und ich durfte auch einige Wochen lang nicht draußen spielen. Aber das sind blasse Erinnerungen.

Jetzt, da auch die Katastrophe von Fukushima in Japan aus den meisten Medien verschwunden ist, und man Akut auch nichts mehr von Atommüllendlagern in den Täglichen Nachrichten hört. Bzw. Kaum noch etwas wenn man nicht danach sucht. Frage ich mich wie sieht es in den verseuchten Regionen wirklich aus?
Welche Regionen der Welt sind stark verstrahlt?
Neben den Reaktorunglücken gibt es da ja noch die Endlager, und auch die Städten an dem die Supermächte sich mit ihren Wahnsinnigen Tests ausgetobt haben. Die Bikini Inseln oder das Mururoaatoll.
Und in den meisten Regionen leben immer noch Menschen, im Umland um Tschernobyl mitlerweile schon seit einer ganzen Generation nach dem Supergau, und auch in Japan werden wohl langfristig gesehen Menschen in Gebieten weiterleben die sicher nach Internationalen Standards als Ungeeignet wenn nicht sogar akut belastet gelten werden.
Das ist eine traurige Warheit… aber neben der Wahrheit haben sich durch SF und Pulp Literatur/Medien sowie oft reißerische Berichte (Ich will niemanden etwas vorhalten, wenn es um Beiträge über Radioaktive Substanzen geht, aber sicher wurde bei so manchen Bericht die schwelle von Fakt zu Fiktion überschritten) .
Jetzt da die Tschornobyl Katastrophe schon Jahrzente zurück liegt, bieten einige Tourismus unternehmen auch Reisen in die „Zone“ an. Ein Bekannter war auch schon da. Aber abseits von Fotos mit Betonruinen und etwas „Geigerzählerromantik“ gabs auch nicht viel zu berichten.

Aber wie sieht es mit den Verstrahlten gebieten wirklich aus?
Wie entwickelt sich die Tier und Pflanzenwelt? (Vor allem darüber gibt es ja die meisten Mythen)
Wie Gefährlich ist eine Begehung?
Welche Gebiete der Welt sind eigendlich Radioaktiv verseucht?
 
Orte (nicht abschließend):
Die Doppelinsel Nowaja Semlja ist Atomtestgebiet und -mülldeponie.
Die Nevada Test Site

Ansonsten gibt es hier Aufzeichnungen und Bilder von einer Ukrainerin, die das Gebiet um Tschernobyl intensiv befahren hat.

Allgemein empfehle ich dazu die GEO 11/1993, dort befinden sich mehrere Artikel zu dem Thema. Die Ausgabe gibt es gebraucht für 3 € (einschließlich Versand) bis 5 € zu kaufen.
 
Was die Tier und Pflanzenwelt in Tschernobyl angeht:
Ich hab da demletzt noch eine "Naturdoku" drüber gesehen.
Den Tieren geht es prächtig.
Die Städte sind von Nagetieren usw. erobert worden. Auf ehemaligen Feldern haben sich Wiesen und Wälder breit gemacht und dort ist das klassische Waldtierleben wieder aufgetaucht.
Es sind wohl sogar wieder einige Tierarten dorthin gezogen, die schon vorher als ausgestorben in dieser Region galten. Vor allem wohl einige Vogelarten oder so.

Es gibt wohl eine statistisch merkbar erhöte Mutationsrate. Das äußert sich aber in Krebs, Totgeburten und ein paar Missbildungen hier und da. Alles in allem aber noch so selten, dass es weder den BEstand der Arten wesentlich verändert noch, dass es einem als Normalo überhaupt auffallen würde.

Eine der größten Todesursachen sind wohl nichtmal diese Strahlenprobleme sondern der noch vorhandene menschliche Müll. Der wird hin und wieder gefressen oder Tiere verfangen sich darin.

Achja was die Strahlung angeht: Es scheint wohl sogar so zu sein, dass einige kurzlebige Arten wohl ein wenig strahlenresistenter geworden sind. Nicht viel aber soviel, dass man es irgendwie experimentell überprüfen kann (laut der Doku forschen mit einigen dort eingefangen Tieren sogar einige Pharmakonzerne an Strahlentherapiemethoden).

Insoweit: Alles halb so schlimm. Auch Menschen könnten dort problemlos (über)leben, wenn man eine merkbar höhere Sterblichkeitsrate und eine größe Anzahl an Todgeburten usw. in Kauf nehmen will.
 
Jetzt, da auch die Katastrophe von Fukushima in Japan aus den meisten Medien verschwunden ist, und man Akut auch nichts mehr von Atommüllendlagern in den Täglichen Nachrichten hört. Bzw. Kaum noch etwas wenn man nicht danach sucht. Frage ich mich wie sieht es in den verseuchten Regionen wirklich aus?
Naja, da gerade Wahlkampf in Niedersachsen ist, spielt Gorleben doch eine wichtige Rolle. Aber du hast schon recht: die bundesweiten Nachrichten und internationalen Nachrichten beschäftigen sich lieber mit Themen, wie sich die Kaulitz-Brüder in der DSDS-Jury geschlagen haben und daß Depardieu nun Russe ist (das ist eine bewußte Übertreibung).

In meinem Heimatort steht nicht einmal vier Kilometer vor dem Ortseingangsschild (und wahrscheinlich 1,5km Luftlinie zu der letzten Siedlung) ein altes und ein neues Atomkraftwerk. Ich persönlich habe noch nicht spüren können, daß hierdurch die Krankheits- und Sterblichkeitsrate beeinflußt wurde, aber das ist nur ein subjektiver Eindruck.
 
Das war zwar auch nicht die Doku, die ich meine, aber die zeichnet ja mehr oder minder dasselbe Bild
 
In der Hanford Site, wo unter anderem Fat Man, die Nagasaki-Bombe, hergestellt wurde, werden derzeit Maßnahmen zur Beseitigung der durch die Nutzung als Produktionsanlage verursachten Schäden durchgeführt. Die Sperrzone ist bereits ein Naturschutzgebiet. Der Wildnischarakter kommt daher, daß das Gebiet seit 1943 nicht mehr aktiv genutzt wird.
 
Ich hab letztens in irgendeinem Wissenschaftsartikel gelesen, dass im Inneren des Reaktorraums von Tschernobyl Fungusschleim gefunden wurde.
Das Ökosystem in Prypjiat und Umgebung kommt anscheinend weit besser zu Rande als bisher gedacht, und man soll wohl (zumindest bei Pflanzen) Mutanten gefunden haben, die stabil sind und auch überleben.
Es könnte also denkbar sein, dass man irgendwann einen Säugetiermutanten findet, der überleben wird, und sei es nur dadurch, dass er so oft mutiert, dass er irgendwann strahlungsresistent oder gar radiotroph wird.
Denn wenns ein Fungus an der Wand des Reaktorraums kann, wird es irgendwann auch ein Insekt oder Säuger können.
 
Bitte?
Nein, im Innern des Reaktorraums ist die Strahlung so massiv, dass dort keine Kakerlaken überleben, wenn es das ist, worauf du hinaus wolltest.
 
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