Schattenjäger Verrat an der Inquisition

Ich weiß nicht, ob die Entwickler sich das so vorgestellt haben, aber die Regeln und auch gewisse Teile des Hintergrunds deuten ja darauf hin, daß die SCs ja willentlich oder auch unwillentlich dem Chaos erliegen können. An diesem Punkt muß ja nicht zwangsweise Schluß sein, sofern die Korruption nicht zu groß ist. Es wird zwar davon ausgegangen, daß die SCs dann mehr oder weniger sofort auffliegen und entsprechende Konsequenzen erwarten müssen. Aber was ist, wenn weder Spieler noch SL einen Grund dafür sehen.
Hat jemand sich schonmal darüber Gedanken gemacht?

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Ehrlich gesagt noch nicht viele - allerdings gehe ich davon aus, dass sie eher lange unbemerkt bleiben können.

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Hat jemand sich schonmal darüber Gedanken gemacht?

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Worüber genau? Was dann passiert? Ob sie es können? Ob es interessant wäre, dann weiterzuspielen?

AW: Verrat an der Inquisition

Das alles.
Ich sehe das so, Dark Heresy hat durchaus ein klares Ziel, nämlich man soll irgendwann zum Inquisitor aufsteigen. Also zieht sich der Kampf für die Menschheit wie ein roter Faden, durch die ganze Kampagne.
Nur was macht man, wenn einer der Spieler, oder sogar mehrere, eine andere Zielsetzung haben, als vom Setting und vom Hintergrund vorgegeben.
Soll man versuchen ihren Ideen und Wünschen entgegen zu kommen und das miteinarbeiten oder nicht.

Ich sehe hier einen unauslösslichen Konflikt zwischen den Spielern selbst und zum Teil auch zwischen den Spielern und den Vorgaben des Settings.
Vielleicht vergleichbar mit den Problemen, die entstehen, wenn man bei VtM eine Camarilla-Chronik spielt und plötzlich ein oder zwei Spieler Sabbatanhänger spielen wollen. Sowas ist schwer unter einen Hut zu kriegen und schwer umzusetzen.

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Ich denke gerade Dinge wie Dämonenpakte oder die Daemonhosts bieten auch großartige Aufhänger um eine Gruppe Radikaler zu spielen. Und auch die Eisenhorn Trilogie zeigt ganz gut wie schnell der Jäger zum Gejagten werden kann.

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Eva schrieb:

Ich sehe das so, Dark Heresy hat durchaus ein klares Ziel, nämlich man soll irgendwann zum Inquisitor aufsteigen.

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Ich denke das Setting hat aber auch den zentralen Konflikt mit dem Chaos; auch auf Charakterebene: Wird der Charakter dem Caos anheim fallen? Kann und/oder will er sich dagegen wehren?
Um bei dem VtM Vergleich zu bleiben, es kann halt in einer Chronik zu Situationen kommen, in dem sich SCs (und deren Spieler) fragen: Endet das alles in einer Blutjagd, fahre ich etwa damit besser zum Sabbat überzulaufen?

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Eva schrieb:

Das alles.
Ich sehe das so, Dark Heresy hat durchaus ein klares Ziel, nämlich man soll irgendwann zum Inquisitor aufsteigen.

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Wenn man nicht vorher verrückt wird, mutiert oder an sonst irgendwas stirbt. Alles in meinen Augen wahrscheinlicher als Inquisitor zu werden.

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Ich meine, machen wir uns doch nichts, das ganze doch darauf hinaus, was machen wenn die Spieler die wirklich bösen Jungs spielen wollen?

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Eva schrieb:

Ich meine, machen wir uns doch nichts, das ganze doch darauf hinaus, was machen wenn die Spieler die wirklich bösen Jungs spielen wollen?

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Den Ordos Hereticus anrufen und dem anschließenden Exterminatus zuschauen.

Ne, im Ernst: Wenn alle (inkl. SL) Spaß dran haben, dann einfach spielen. Genug Plot-Möglichkeiten gibt es ja.
Und wenn nicht alle Spaß dran haben, dann muss man halt so verfahren wie bei allen anderen Spielen, wenn die Spielvorstellungen inkompatibel werden.

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Es gibt innerhalb der Inquisition mehrere quasi-Häretische Strömungen. Radikale Inquisitoren, die sich untereinander bekriegen. Darunter auch Dämonenpaktierer.

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Eva schrieb:

Ich sehe das so, Dark Heresy hat durchaus ein klares Ziel, nämlich man soll irgendwann zum Inquisitor aufsteigen.

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Eigentlich sagt das Regelwerk klar, dass das noch ein sehr weiter Weg ist. Wer alle Aufstiegsmöglichkeiten ausgeschöpft hat, d.h. Rang 8 ist, hat das Potential (und mehr nicht) zum Interrogater zu werden (siehe auch Roman "Scourge the Heretic" von Sandy Mitchell).
Selbst diese Möglichkeit wird von Dark Heresy regeltechnisch schon nicht mehr abgedeckt, geschweige denn der Aufstieg zum Inquisitor. D.h. das Ziel ist extrem fern und der Weg dorthin mit Wahnsinn, Tod und dämonischer Korruption gepflastert.
Wie immer können Spieler und Spielleiter trotzdem sowieso machen was sie wollen (das ist ja das Gute am Rollenspiel). Es ist meiner Meinung nach allerdings, insofern man nur die Dark Heresy Regeln (die bis jetzt erschienen sind) betrachtet, nicht deren Sinn (und Möglichkeit) damit zum Inquisitor aufzusteigen.
Die Sache ist ja auch die, dass schon die Interrogators Einzelgänger sind (geschweige denn Inquisitoren) und das wäre doch fade.
Wenn es tatsächlich soweit kommt, werden die PCs bei uns zu NPCs und wenn die Spieler noch Bock haben wird mit neuen (vielleicht schon ein bisschen weiteren) Alcolytes wieder angefangen.
Spieler geben ihren übermächtigen Charakter (nach meinen Midgard-Erfahrungen) auch gerne auf um neu zu beginnen und dann Ihrem früheren "Selbst" wieder in der Spielwelt zu begegnen. Das vermittelt irgendwie den Eindruck die Spielwelt bleibend geformt zu haben.
Holger