Ventrue-Clanbuch

Rulandor

Dünnblütiger
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Um mal der toten Hose dieses Forums neues Leben einzuhauchen: :D

Bei mir ist heute das Ventrue-Clanbuch LORDS OVER THE DAMNED eingetrudelt. Versteht sich von selbst, dass ich gerade erst angefangen habe zu lesen, aber ein paar Stichworte zum ersten Eindruck:

Stimmungsvoller, texturierter Einband - ähnlich den ROME-Büchern -, nur halt soft; kein Postverstand ohne die eine oder andere eingedetschte Ecke, so viel kann man schon sagen.

Durchgänger Farbdruck, meines Erachtens überwiegend hochwertige Illus, die meine ursprüngliche Befürchtung, Farbigkeit könnte die Gothic-Atmosphäre beeinträchtigen, ausgeräumt haben. Hätten aber mehr Illus sein können; es gibt schon hier und da endlosen Textstrom über etliche Seiten.

Inhaltlicher Aufbau: Alle Texte sind In-Game, Gesprächsnotizen, Briefe, Dokumente von zumeist Vampiren, aber auch den einen oder anderen Maskerade-Grenzgänger. Alle Texte drücken also aus, was die Verfasser denken und zu wissen glauben.

Wenn man die ROME-Bücher kennt, stellt man beim Abgleich fest, dass kaum ein Autor der LotD-Texte diese Bücher kennt. Die meisten Ventrue-Geschichtsmythen widersprechen den ROME-Infos; wer nun was widerlegt, entscheidet der SL natürlich, wie in Requiem üblich, selbst.

Den Schluss des Buches bildet das regeltechnische Kapitel, das eine neue Blutlinie bietet (die Adrestoi oder Kinder des Midas), ventrue-spezifische Merits (Breeding Merits) und die verschiedenen Ansätzen zu einer Krankheit namens "Malkavia". Der Haupttext geht von einer Krankheit aus, die alle Ventrue befallen kann, aber Seitenboxen liefern Optionen zu den Malkavians als Ventrue-Blutlinie oder einer universellen Blutlinie für alle Clans.

Ob man die Malkavians nun für überflüssig hält wie einen zweiten Kropf oder eine sagenhafte Ergänzung des Requiem-Menüs, ihr Anteil am Buch ist jedenfalls gering. Ansonsten strotzt das Clanbuch von Mythen, Sagen und Charakteren, dass es eine Lust ist.
 
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Ein paar Klärungen, nachdem ich nun schon einen Tag ins Lesen vertieft bin:

Die Diskrepanz zwischen Rome-Büchern und den LotD-Texten ist nicht ganz so, wie der erste Eindruck versprach. Die verbreitetsten Ventrue-Entstehungsgeschichten umgehen die römischen Gegebenheiten aus RfR und FotC eher, als dass sie ihnen widersprechen.
 
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Wenn man die ROME-Bücher kennt, stellt man beim Abgleich fest, dass kaum ein Autor der LotD-Texte diese Bücher kennt.

Was gewissser Maßen Sinn macht, wenn die Ventruebuch-Texte alle In-Game sind :)

Die meisten Ventrue-Geschichtsmythen widersprechen den ROME-Infos; wer nun was widerlegt, entscheidet der SL natürlich, wie in Requiem üblich, selbst.

Check. Und das ist auch bestens so. Nach einigen Befürchtungen zum Thema Clansbücher bei Requiem in Generellen und dem Ventruebuch als "Erstes Clanbuch nach Rom-Settingbuch" im Speziellen haben sich bei mir alle Befürchtungen als gegenstandslos erwiesen:

Das Ventruebuch bietet im Gegensatz zu früheren WoD1-Clanbüchern stimmungsvollen und tatsächlich anwendbaren Content, ohne ausschließlich die Interessen von Kanon- bzw. Metaplot-Jüngern zu bedienen. Im Gegenteil kann jeder Spieler gerne das Ventruebuch haben, ohne dass dies den SL im Geringsten bekümmern müsste: Es bietet an, schreibt aber nichts vor.

Selbst die im Vorfeld harsch vorverurteilten Abschnitte über die Malkavianer (kein Tippfehler: Ich rede WIRKLICH von Malkavianern, nicht Malkovianern) lesen sich gut, interessant und als "Extra"-Idee bedenkenswert. Wie bereits gemutmaßt sind die Malkavianer im Ventrue-Kontext KEINE Blutlinie, sondern eine Erweiterungs-Idee zum Thema des Wahnsinns im Blute der Ventrue.

Von mir gibt's für das Buch zwei Thumbs up!
 
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Kann mich da nur anschließen. Hab das Buch nun schon seit einigen Tagen und habe auch schon begeistert drin gelesen und finde die Qualität wirklich außerordentlich gut (insbesondere auch nochmal die Illustrationen). Insbesondere auch dass auf Ventrue fernab des Stereotyps eingegangen wird. King Rat ist für mich beispielsweise eine sehr interessante Idee. In einer anderen Inkarnation mir zwar schon bekannt, aber in der Form wirklich cool.
Ebenso die verschiedenen Familien finde ich sehr stimmungsvoll und passend. Letzten Endes zwar etwas, mit dem wir in Berlin ohnehin schon gespielt haben (Árpáden rules *g*), aber sicherlich noch mit anderen guten Anregungen.
Die Erklärung des Namens der Ventrue fand ich allerdings ein wenig - künstlich und gezwungen.
Aber an sich: volle Daumen hoch. Und bei gleichbleibendem Preis (ca. 13€ bei amazon) steht für mich schon fest, dass ich mir alle weiteren zulegen werde (selbst die der Clans, die mich nun nicht so sehr interessieren). Bei insgesamt 5 Büchern (im Vergleich zu den 16 bei VtM) fällt da die Entscheidung auch nicht so schwer.
 
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Mir scheint, meine Spekulationen waren gar nicht so weit vom Endergbniss entfernt. Nur, daß es nur eine neue Blutlinie gibt, damit habe ich nicht gerechnet, ich hätte an mindestens eine Handvoll gedacht.
 
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Als leidenschaftlicher Malkavianer-Spieler finde ich den Teil über Malkavia natürlich besonders interessant - und gelungen! Malkavianer sind nun endlich das, was sie in der oWoD hätten sein sollen. Die Malkovianer im GRW waren ja leider, genau wie Bruja und Morbus, total missglückt. Der Rest vom Buch ist natürlich auch toll und ich hoffe, dass die folgenden Clanbücher diesen Standard halten können. Und ich hoffe auf ein reines Blutseuchenbuch (irgendwann mal)... und auf neue Fleischformer.
 
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Ich kann nicht sagen, dass die Morbus irgendwie missglückt wären.
 
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Ich kann nicht sagen, dass die Morbus irgendwie missglückt wären.

Die Idee finde ich gut, aber Cachexy ist mir dann doch zu lahm geworden... erst ab Stufe 4 ist es möglich, die Diszi gegen Vampire einzusetzen, vorher macht sie also leider gar keinen Sinn, sondern hilft bloß ein bisschen gegen die Blutlinienschwäche, die aber logischer Weise gar nicht da wäre, wenn man kein Morbus wäre.
 
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Nun, die MItgliedschaft bei vielen Blutlininen ist nicht primär positiv.
Im persönlichen find ich Morbus wie auch Malkovianer recht gelungen. Muss ja nicht alles Spaß machen auf der Welt, besonders wenn es mit Wahnsinn und Krankheit zu tun hat.
 
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Ich hab grad nochmal im GRW nachgelesen, was Kachexie genau macht... offenbar ist es mit Stufe 2 doch möglich, Vampire zu infizieren. Das hatte ich irgendwie bisher falsch verstanden. Also nehme ich meine Kritik an Morbus zurück und behaupte das Gegenteil.

Außerdem will ich noch bemerken, dass mir die neue Irrsinn-Diszi wesentlich besser gefällt als die in der oWoD. Der nervige Chaosfaktor ist verschwunden, wodurch sie sich jetzt wesentlich geplanter einsetzen lässt, und es wird deutlich mehr auf den eigenen Wahnsinn des Malkavianers eingegangen, was ich als außerordentlichen Gewinn fürs Charakterspiel ansehe und die Diszi nochmal deutlich von Beherrschung abhebt.

MalkOvianer finde ich allerdings ausgesprochen langweilig, da sie in ihrer Konzipierung weder besonders gefährlich noch besonders tragisch sind. Sie sind bloß ein bisschen schrullig... gähn... halt weit davon entfernt, Personifizierungen des Wahnsinns zu sein.
Das ungenutzte Potential dieses Themas wurd nun aber ja zum Glück in den Malks des Clanbuchs verbraten, worüber ich sehr glücklich bin :)
 
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Hierbei finde ich es eben besonders gut gelungen, dass es nicht nur auf die Ventrue beschränkt ist, sondern jeden Clan betreffen kann - und infizieren kann.
 
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Steht was drin über die Namensähnlichkeit von Malkovianern und Malkavianern?
 
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Cyberdjinn schrieb:
MalkOvianer finde ich allerdings ausgesprochen langweilig, da sie in ihrer Konzipierung weder besonders gefährlich noch besonders tragisch sind. Sie sind bloß ein bisschen schrullig... gähn... halt weit davon entfernt, Personifizierungen des Wahnsinns zu sein.
Woher nimmst du die Idee, dass Malkovianer "Personifizierung des Wahnsinns" sein sollten?
 
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Steht was drin über die Namensähnlichkeit von Malkovianern und Malkavianern?

Nö, da fällt kein Wort über die Malkovians, die erscheinen ausschließlich im GRW... ich persönlich würds entweder so halten, dass Malkov und Malkav identisch sind und die Malkovianer eine mutierte Malkavia-Infektion mitschleppen oder die Malkovianer einfach ganz rauslassen und die Malkavianer als überarbeitete Zweitfassung betrachten.

Woher nimmst du die Idee, dass Malkovianer "Personifizierung des Wahnsinns" sein sollten?

Naja, das war ja grob umschrieben die Rolle des Clans Malkavian in der oWoD wie ich sie stets verstanden und gespielt habe... soweit ich die Intention hinter den Malkovs verstanden habe, sollten sie ja ein Beispiel für ne Konvertierung eines oWoD-Clans zu ner nWoD-Blutlinie darstellen, gedacht für die Leute, die ihren Lieblingsclan in der neuen Version der WoD vermissen. Leider ists imo nur ein schwacher Abklatsch der alten Malkavianer geworden. Aber egal, ich hab ja jetzt, was ich wollte.
 
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Cyberdjinn schrieb:
soweit ich die Intention hinter den Malkovs verstanden habe, sollten sie ja ein Beispiel für ne Konvertierung eines oWoD-Clans zu ner nWoD-Blutlinie darstellen, gedacht für die Leute, die ihren Lieblingsclan in der neuen Version der WoD vermissen.
Da hast du was falsch verstanden.
 
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Da hast du was falsch verstanden.

Das kann natürlich sein. In dem Fall waren die Anleihen an die oWoD-Clans nicht nur marketingmäßig äußerst ungeschickt, sondern obendrein auch noch vollkommen überflüssig. Durchaus vorstellbar, dass den Autoren bloß nichts Besseres eingefallen ist als oWoD-Ideen so billig zu verwursten. Dann hätte man sich mMn aber wenigstens die Mühe machen können, jenen Linien eigene Namen zu verpassen wie mans ja auch mit den, durchaus sehr gelungenen, Burakumin gemacht hat. Aber der Eindruck, den das GRW bei vielen Maskerade-Spielern hinterlassen hat, ist ja hinlänglich bekannt. Reden wir also lieber nicht mehr darüber. Das Clanbuch Ventrue ist im Gegensatz dazu ja durchaus ebenso wunderbar gelungen wie maßstabsetzend und mMn das Vorzeigebuch für Requiem.
(Ein paar mehr Blutlinien (d.h.: mehr als eine, recht unspektakuläre) hätten zwar nicht geschadet, aber angesichts des Rests des Buches ist das kein Grund zum Meckern... der eingesparte Platz wurde ja sehr gut genutzt ;) )
 
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Ich halte das eher für eine ironische Anspielung; die natürlich nicht für den deutschen Markt geeignet war. Maskerade-Fans hierzulande waren schon immer ironieresistent und humorbefreit.
 
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He, hier geht es ja auch nicht darum Spaß zu haben! Die Mitgliedschaft in der dt. Rollenspielgemeinschaft ist harte Arbeit.
 
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Um nicht zu sagen: Sie ist sogar künstlerisch wertvoll, kulturschaffend und tragisch.
 
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