Vampire aus der Alten Welt Vampire: Dark Ages - Ressourcen und Geld

Serena

Ancilla
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In unserer Onlinechronik wird durch das intensivere Spielen der Wunsch nach einer Detaillierteren Liste über Ressourcen und Geld wach. Daher suche ich eine passende Liste die Informationen über das Einkommen und vor allem über das frei verfügbare Geld und die Preise im Mittelalter.

Wir haben zwar eine recht gute Liste, welche wir mit freundlicher Genehmigung der Regensburg-bei-Nacht Onlinechronik, nutzen. Aber sicher sind wir dennoch nicht ob diese Liste auch Stimmig ist, weil wir keine Ahnung wie die Liste entstanden ist.

Gibt es also irgendwo noch eine Liste mit welcher ich vergleichen kann?
 
AW: Vampire: Dark Ages - Ressourcen und Geld

Ich habe keine Lösung, aber einen entsprechenden Denkanstoss - welche Währung benutzt Ihr? Geld ist nicht gleich Geld im Mittelalter. Ich würde zunächst einmal herausfinden welche Zahlungsmittel in Eurer Region benutzt wurden und dann - mittelalterische Fachliteratur wälzen. Es gibt bestimmt Quellen in denen vergleichbare Preise stehen, die man dann eben auf die für Eure aktuelle Gruppe übertragen kann. Wenn Du einen Anhaltspunkt für Preise für Schlachtrösser suchst schau mal in Rebecca Gable´s Waringham Chroniken nach - da findest Du Preise für England - und ein Streitross ist das äquivalent für einen Oberklasse - Sportwagen heutzutage.
Es sollte aber möglich sein sich auch online über mittelalterliche Währungen zu informieren und dort Vergleiche zu finden.
Eventuell kannst Du auch die Pachteinnahmen für eine Bauernscholle in diversen Regionen herausfinden. Ob es komplette Listen für Lebensstandards gibt kann ich aber nicht sagen.
 
AW: Vampire: Dark Ages - Ressourcen und Geld

Wir spielen in Mitteleuropa, Aachen. Haben Pfennig (auch in Viertel und Halb), Schilling und Pfund.
Den Rest suchen wir schon, aber es ist ja immer klüger in der Community zu fragen. Denn dort könnte es ja schon Lösungen geben.
 
AW: Vampire: Dark Ages - Ressourcen und Geld

Also ich hatte auch lange zeit die sehr schöne liste von der Alten Regensburg bei nacht Seite genutzt.
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Irgdenwo in meinen Backup CDs glaube ich sie sogar noch zu haben (Aber da möchte ich keine Hand für in Feuer legen).
Hat noch jemand Kontack zu den Alten Betreibern? Es währe sehr schön wenn man Einwilligung bekommen könnte sie noch mal irgendwo verfügbar zu bekommen.
 
AW: Vampire: Dark Ages - Ressourcen und Geld

@Totz66: Lieben Dank. schaue ich mir sehr gut an.

@Madpoet: Die Liste nutzen wir ja, mit Genehmigung der damaligen SL. Sind nur ein paar Ungereimtheiten wegen den Löhnen der Arbeiter und der Ressourcenliste drin.
 
AW: Vampire: Dark Ages - Ressourcen und Geld

Frühe Währungsformen bis hin zum Münzzeitalter
Alter Orient, Ägypten und Afrika

Die klassischen Geldfunktionen (Tauschmedium, Zahlungsmittel, Wertmesser und Wertaufbewahrungsmittel/Wertspeicher) wurden bereits zu Beginn des 3. Jahrhunderts v. Chr. durch Metalle wie Kupfer, Silber, Zinn und Gold erfüllt. Daneben fungierte Getreide als Tauschmittel und Wertmesser. Jedoch war die Palastwirtschaft in Verbindung mit der Oikoswirtschaft sowie die mit ihnen verbundene Subsistenzproduktion hinderlich für die Entwicklung einer Geldwirtschaft, da nicht selbst produzierte Güter meist im Wege des Tausches oder der Dienstverpflichtung beschafft wurden. Münzgeld setzte sich daher erst später und zunächst nur in einigen Wirtschaftszweigen durch.

In Afrika existierten zu jener Zeit die verschiedensten Formen von Währungen. Allen gleich war ihre Funktion als Wertspeicher. So fungierten z. B. Perlen, Elfenbein, Vieh oder auch die Manilla-Währung als Zahlungsmittel. Im 15. Jahrhundert, mit Aufkommen des Sklavenhandels, waren insbesondere die Manilla-Ringe, die als Bezahlung für Sklaven dienten, von Bedeutung. Griechenland
Tetradrachmon Makedonien, Alexander d. Gr. 336–325 v. Chr. mit dem Löwenfell

Im antiken Griechenland existierte zunächst eine ganze Klasse von Gütern, die jeweils einzelne Geldfunktionen verkörperten.

* Wertmesser: Vieh
* Wertspeicher: Juwelen
* Tauschmittel: Wein, Kupfer, Eisen und Sklaven
* Zahlungsmittel: Pfeilspitzen und Bratspieße

Im Laufe der Zeit setzte sich genau abgewogenes ungemünztes Edelmetall als Zahlungsmittel in den griechischen Poleis durch. Es ist davon auszugehen, dass Geld für die standardisierten öffentlichen Zahlungen in der Polis von entscheidender Bedeutung war. Die ersten richtigen Münzen datieren um ca. 600 v. Chr. und wurden in Westanatolien geprägt. Diese Münzen bestanden aus einer natürlich vorkommenden Silber-Gold-Legierung und wurden höchstwahrscheinlich nur lokal verwendet. Die Verwendung von Münzen setzte sich aber schnell in ganz Griechenland durch, wobei in aller Regel Silber als Münzmetall verwendet wurde (im Ausnahmefall auch Gold und Bronze). Das zugesicherte Gewicht wurde hierbei durch Stempel der Polis garantiert. Wichtigste Währung war die Drachme, welche auch nochmals von 1831 bis 2001 als Währung Griechenlands eingesetzt wurde (Griechische Drachme). Von einer Geldwirtschaft im eigentlichen Sinne kann jedoch erst Anfang des 5. Jahrhunderts v. Chr. gesprochen werden. Zentrum der antiken Monetarisierung war Athen, dessen Währung im gesamten Mittelmeerraum zirkulierte. Gründe hierfür liegen in der demokratischen Struktur sowie in der Handelsmacht Athens. Erst Alexander der Große führte eine neue bedeutende Währung ein, die Athens Vormachtstellung beendete.
Rom
Marmorstatue Konstantin I. in den Musei Capitolini, Rom

Wie im antiken Griechenland gab es auch in Rom verschiedene Geldformen. Eine Vereinheitlichung hin zu einer allgemein gültigen Währung fand um 500 v. Chr. statt. Geld diente hier zunächst zur Festsetzung von Strafen. Im Zuge der Expansion des Römischen Reiches kamen immer größere Gold-, Silber- und Bronzevorkommen als Kriegsbeute nach Rom. Dies förderte die nun aufkommende großflächige Münzprägung. Zunächst wurden Bronze- und Silbermünzen hergestellt. Es dauerte jedoch relativ lange, bis die römische Münzprägung an den Umfang der griechischen anknüpfen konnte. Im Zuge der Punischen Kriege wurde der Metallgehalt der Münzen reduziert, da immer größere Geldmengen für die Finanzierung des Militärs nötig waren. Andererseits verbreitete sich die römische Währung auch immer mehr in ganz Italien, so dass alle anderen italienischen Städte ihre Münzprägung quasi einstellten. In den neu eroberten Gebieten außerhalb Italiens existierten unzählige verschiedene Währungen, die jedoch mit der römischen Hauptwährung konvertierbar waren.

Infolge weiterer Expansionen flossen immer größere Silbermengen nach Rom, sodass ein Großteil der staatlichen Ausgaben durch die Neuprägung von Silbermünzen finanziert wurde, was in den folgenden Jahrhunderten zunächst zur Geldentwertung und im 3. Jahrhundert n. Chr. zum völligen Zusammenbruch der römischen Silberwährung führte. So besaßen in zunehmendem Maße auch die römischen Bürger kein Vertrauen mehr in immer neue Münzformen, die einen tendenziell immer geringer werdenden Silberanteil besaßen. Die Folge war, dass insbesondere ältere Münzen gehortet beziehungsweise eingeschmolzen wurden. Das Geld verlor dadurch stark an Bedeutung, so dass zum Beispiel der Sold der römischen Soldaten direkt in Getreide ausgezahlt wurde. Als Reaktion ersetzte Kaiser Konstantin der Große die Silberwährung durch eine stabile Goldwährung.

In der Spätantike schließlich kam es zu einer Neuordnung des Geldsystems, wobei wieder Silbermünzen - diesmal jedoch mit hohem Silbergehalt - sowie Bronzemünzen geprägt wurden. Goldmünzen bestanden aber weiter. Ungeachtet dessen verlor die Silbermünze dennoch weiter an Bedeutung, so dass das einst auf Silber- und Bronzemünzen basierende Geldsystem Roms durch ein System einer Gold- und Bronzewährung ersetzt wurde.
Byzanz
Solidus Konstantin I.

Als Basis für das byzantinische Währungssystem diente die unter Konstantin I. eingeführte Goldwährung, der sogenannte Solidus. Diese Währung bestand über zirka 1000 Jahre (5. Jahrhundert v. Chr. bis Einführung des Dinar um 700 n. Chr.). Gründe hierfür sind der hohe Goldgehalt und die daraus folgende Stabilität der Goldwährung. Silber verlor im Zuge dieser Entwicklung immer mehr an Bedeutung. Es bestand jedoch, wie auch Bronzegeld, neben der Goldwährung als Zahlungsmittel fort. Geld besaß in der byzantinischen Gesellschaft einen enorm hohen Stellenwert. Es diente in allen Bereichen der Wirtschaft sowie bei öffentlichen Ausgaben und ermöglichte den internationalen Handel. Dieser brach jedoch in Folge wachsender Unsicherheiten (auch Piraterie auf den Handelswegen) fast im ganzen byzantinischen Gebiet zusammen.
Frühes Mittelalter
Regensburger Pfennig aus dem 10. Jh.

Anknüpfend an den bereits erwähnten Solidus entwickelte sich unter Karl dem Großen der schwere Silberdenar, der auch Pfennig genannt wurde. Die Goldzirkulation im Rahmen der staatlichen Institutionen an sich nahm jedoch ab. Andererseits entwickelte sich das Geld in zunehmendem Maße zu einem Tauschmittel, das dem Handels- und Marktgeschehen diente. Die ursprüngliche Goldwährung verlor als Zahlungsmittel an Bedeutung und wurde nur noch als eine Art Wertspeicher gehortet. Im 7. bis 8. Jahrhundert vollzog sich dann der Übergang zur reinen Silberwährung, die lediglich noch den reinen Rechenbezug zum Gold aufwies.

Anfänge in Kleinasien, Griechenland und China

Die ersten Funde von vermutlichem Metallgeld stammen aus dem Mittelmeerraum und datieren um die Zeit 2000 v. Chr. Es handelt sich dabei um Haustierminiaturen aus Bronze.
Lydien

Die ersten Münzen wurden im Reich der Lyder zwischen 650 und 600 v. Chr. als Zahlungsmittel herausgegeben (siehe auch: Krösus). Dabei handelte es sich um unförmige Brocken aus Elektron, einer natürlich vorkommenden Gold-Silber-Legierung, zuerst bildlos. Bildliche Darstellungen auf Münzen kamen um 600 v. Chr. auf. Danach folgten Goldmünzen in verschiedenen Größen und Werten.
Griechenland [Bearbeiten]
Stater aus Korinth (Kopf der Athene, 4. Jahrhundert v. Chr.)

Die ersten Silbermünzen wurden um 550 v. Chr. in Kleinasien und auf der griechischen Insel Ägina geprägt. Bis etwa 400 v. Chr. setzte sich die Münze in ganz Griechenland gegenüber dem Tauschhandel durch. Allerdings gab es kein einheitliches Münzsystem, sondern mehrere Regionen, in denen jeweils eine Münzfamilie dominierte. Langsam baute aber der 17 Gramm schwere attische Tetradrachmon mit seinen Scheidemünzen (Obolos) und größeren Einheiten eine dominierende Stellung auf.

Die Darstellung von Herrschern auf Münzen setzte sich im griechischen Raum und in den Diadochenreichen erst nach Alexander dem Großen durch. Silber blieb der bestimmende Rohstoff, nur für kleinere Scheidemünzen kam langsam Kupfer in Gebrauch.
Siehe auch: Altgriechische Münzen
China

Im antiken China war Kaurigeld das erste bekannte Zahlungsmittel. Während der Shang-Dynastie kam der Gebrauch von einfachen Bronzestücken auf und unter der späten Zhou-Dynastie lässt sich (um 500 v. Chr.) erstmals die Verwendung von Messer- und Spatenförmigen Münzen nachweisen. Der Erste Kaiser Qin Shi Huangdi vereinheitlichte im Zuge der Reichseinigung 221 v. Chr. das Geld zu Gunsten einer gemeinsamen Kupferwährung aus runden Lochmünzen (Käsch), einer Form, die dann mehr als zweitausend Jahre lang beibehalten wurde.
Siehe auch: Chinesische Währung
Römische Münzen
Römischer Aureus des Septimius Severus (193-211)

Die ersten runden Münzen der römischen Republik stammen aus dem 3. Jahrhundert vor Christus und wurden aus Kupfer oder Bronze geschlagen, die großen, ein Pfund schweren Kupferstücke, das As (Aes grave) war jedoch gegossen. Zuerst wurde mit dem Bronze-Gussregulus, dem Aes rude und danach mit genormten Bronzegussbarren, dem Aes signatum, bezahlt. Auf diesem Barrengeld waren Motive wie Stiere, Schweine, Hühner aber auch Schilde, Heroldstab, Anker, Dreizack, Waffen oder liturgische Gegenstände (Opferschale) mit Ornamenten meist beidseitig abgebildet. Nachdem die Bronzebarren ihre Gültigkeit verloren hatten, trugen viele frühe römischen As- und As-Teil-Münzen, die dem Barrengeld folgten, als Motiv auf der Rückseite meist einen Schiffsrumpf (Prora), was an die Eroberung der Flotte von Antium erinnern sollte, und auf der Vorderseite verschiedene Götterbilder. Die erste römische Silbermünze (Quadrigatus), im griechischem Drachmenstil, wurde gegen 269 v. Chr. geschlagen. Die Silberprägung im großen Stil setzte in Rom aber um 211 v. Chr. mit dem Denar ein. Julius Caesar war der erste Lebende, der auf einer römischen Münze im vollen Kopfprofil "als Gott" abgebildet wurde (44 v. Chr.).

In der Kaiserzeit wurden Münzen aus Gold (Aureus), Silber (Denar), Messing (Sesterz und Dupondius) sowie Kupfer (As) geschlagen. In der Zeit der Soldatenkaiser setzte sich langsam der silberne Antoninian gegen den Denar durch. Unter Kaiser Diokletian wurden neue Münznominale eingefügt, wie beispielsweise der Argenteus, und die Münzen Nummus und Follis. Insgesamt verfiel das römische Münzwesen unter den Kaisern zusehends. Ab Anfang des 4. Jahrhunderts setzte sich das juwelenbesetze Diadem gegen den ursprünglichen Lorbeerkranz auf den Vorderseiten der Münzen durch. Die Gesichter der Kaiser wurden immer schlechter dargestellt, was zeigt, dass das Diadem den Kaisern auf ihren Münzen wichtiger war als eine ordentliche Darstellung. Im Weströmischen Reich schließlich tauchten auf den Münzen immer mehr Rechtschreibfehler auf, da die meisten der Münzpräger nur noch schlecht Latein sprechen und schreiben konnten. Die oströmischen Münzen lösten sich schnell von den reichsrömischen Vorbildern und entwickelten eine eigene Formensprache.

Die germanischen Staaten der Völkerwanderungszeit prägten teilweise Münzen, die sich entweder am west- oder am oströmischen Vorbild orientierten.
Siehe auch: Römische Währung
Das Mittelalter
Münzschläger der Frühen Neuzeit

Von Spätantike bis Frühmittelalter ging der Umlauf von Münzen in Europa stark zurück. Der Tauschhandel nahm zu, und größere Geldgeschäfte wurden oft mit ungemünztem Metall beglichen. Die Standardwährung bildeten der byzantinische Solidus und die Siliqua mit den verschiedenen Unterteilungen. Die germanischen Herrscher, die neue Reiche auf dem Boden des Weströmischen Reiches errichteten, erkannten meist die Prägehoheit der byzantinischen Herrscher an und imitierten deren Prägungen. Nur vereinzelt setzten sie ihren eigenen Namen, ihr Monogramm oder gar ihr Bildnis auf die Münzen. Karl der Große führte vor 800 eine Münzreform durch, die von der Gold- und Silberwährung hin zur einheitlichen Silberwährung führte. Siehe Schilling. Es wurde der Denar oder Pfennig als die nahezu ausschließlich geprägte Münze neu eingeführt. Das ursprünglich königliche Münzrecht weitete sich allerdings im Heiligen Römischen Reich zunehmend auf weitere weltliche und geistliche Würdenträger aus, was eine Vielzahl an unterschiedlichen Versionen des Pfennigs und eine allgemeine Verringerung des Silbergehalts der Münzen zur Folge hatte.

Von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis ins 14. Jahrhundert waren die Brakteaten fast im gesamten deutschsprachigen Raum (mit Ausnahme des Rheinlands und des Alpenraumes) die vorherrschende Münzsorte. Diese dünnen, einseitig geprägten silbernen Pfennigmünzen setzten gewissermaßen den Prozess des Gewichtsverlustes der alten Pfennige fort. Brakteaten wurden von Zeit zu Zeit „verrufen“, das heißt für ungültig erklärt und von ihren Besitzern zurückgefordert, um sie gegen eine geringere Menge neuer Münzen umzutauschen. Der Abschlag konnte bis zu 25 % betragen. Dies war eine damals übliche Form der Steuererhebung.

Goldmünzen wurden im Hochmittelalter nur selten geschlagen. Erst im 13. Jahrhundert setzten verstärkte Goldprägungen ein. Diese Entwicklung ging von den italienischen Handelsstädten aus. In Frankreich und England waren Goldmünzen weiter verbreitet und die einzelnen Stücke deutlich größer als im Reich. Als weitere Entwicklung des 13. Jahrhunderts kam in Deutschland der Groschen als größere Silbermünze auf. Die Münzbilder des Groschens zeigten erstmals verstärkt auch Fürsten des jeweiligen Territoriums.

Im deutschen Münzrecht war das Jahr 1356 ein entscheidendes Datum, als der Kaiser mit einer „Goldenen Bulle“ das Münzrecht der Kurfürsten ausdrücklich anerkannte. Zuvor war bereits der reichsfreien Stadt Lübeck 1340 erstmals das Prägen von Goldgulden zugestanden worden. Von diesem Zeitpunkt bis 1871 war die Münzgeschichte in Deutschland von großer Vielfalt geprägt, da viele Staaten ihr eigenes Geld ausgaben.

Münzen des Mittelalters


Von Spätantike bis Frühmittelalter ging der Umlauf von Münzen in Europa stark zurück. Der Tauschhandel nahm zu und größere Geldgeschäfte wurden oft mit ungemünztem Metall beglichen. Die wenigen Münzen waren meist Kopien der römischen Vorbilder. Münzordnungen der verschiedenen Herrscher legten meist nur fest, wie schwer die einzelnen Münzen sein sollten, an der Gestaltung änderten sie nichts. Im fränkischen Reich und seinen Nachfolgereichen war der Denar oder Pfennig die nahezu ausschließlich geprägte Münze. Allerdings weitete sich das ursprünglich königliche Münzrecht im Heiligen Römischen Reich zunehmend auf weitere weltliche und geistliche Herrscher aus, was eine Vielzahl an unterschiedlichen Versionen des Pfennigs und eine allgemeine Verringerung des Silbergehalts der Münzen zur Folge hatte. Im 10. und 11. Jahrhundert begann auch in Osteuropa eine eigenständige Münztradition.

Von Mitte des 12. Jahrhunderts bis ins 14. Jahrhundert waren fast im gesamten deutschsprachigen Raum (mit Ausnahme des Rheinlands) Brakteaten die vorherrschende Münzsorte. Diese dünnen, einseitig geprägten silbernen Pfennigmünzen setzten gewissermaßen den Prozess des Gewichtsverlustes der alten Pfennige fort. Mit der geringen Dicke der Münzen vergrößerte sich aber der Durchmesser, was vorübergehend Gelegenheit für eine etwas kunstvollere Gestaltung der Münzbilder bot. Zwar blieben Herrscherbilder dominierend, aber zunehmend tauchten auch andere Motive auf. Im Spätmittelalter verfiel dann aber auch die Gestaltung der Brakteaten zusehends. In einigen Schweizer Kantonen wurden noch bis ins 18. Jahrhundert brakteatenartige Rappen, Haller und Angster hergestellt. Brakteaten wurden von Zeit zu Zeit „verrufen“, d. h. für ungültig erklärt und von ihren Besitzern zurückgefordert, um sie gegen eine geringere Menge neue Münzen umzutauschen. Der Abschlag konnte bis zu 25 % betragen. Dies war eine damals übliche Form der Steuererhebung. Da solche Münzverrufungen immer rascher aufeinander folgten, entstand Unmut und der Ruf nach einem dauernhaften Geld, einem sogenannten „ewigen Pfennig“. Dies führte zur Aufgabe der Brakteaten.
Augustale von Friedrich II. (geprägt in Messina nach 1231)

Goldmünzen wurden im Früh- und Hochmittelalter nur selten geschlagen. Zu den prachtvollsten zählen die Augustalen Friedrichs II. Erst im 13. Jahrhundert setzten verstärkte Goldprägungen ein. Diese Entwicklung ging von den italienischen Handelsstädten aus, allen voran Florenz mit den Florenen und Venedig mit den erstmals 1284 geprägten Dukaten (auch Zechinen genannt). Durch den wirtschaftlichen Einfluss der Städte verbreiteten die Münzen sich schnell und viele Herrscher nahmen sie als Vorbild für eigene Prägungen. In Frankreich und England waren Goldmünzen weiter verbreitet und die einzelnen Stücke deutlich größer als im Reich. Als weitere Entwicklung des 13. Jahrhunderts kam in Deutschland der Groschen als größere Silbermünze auf. Die Münzbilder des Groschens zeigten erstmals verstärkt auch Fürsten des jeweiligen Territoriums. Insgesamt nahm die Kunstfertigkeit der Prägungen wieder zu. Stilelemente der Gotik zeigten sich auf den Münzen.

Im deutschen Münzrecht war das Jahr 1356 ein entscheidendes Datum, als der Kaiser mit einer „Goldenen Bulle“ das Münzrecht der Kurfürsten ausdrücklich anerkannte. Zuvor war bereits der reichsfreien Stadt Lübeck 1340 erstmals das Prägen von Goldgulden zugestanden worden. Von diesem Zeitpunkt bis 1871 war die Münzgeschichte in Deutschland von großer Vielfalt geprägt, da viele Staaten ihr eigenes Geld ausgaben.

Das Wissen um die Bedeutung der Münzen ist bei archäologischen Untersuchungen von großem Nutzen, da durch die Münzen ausgegrabene Schichten relativ genau datiert werden können.

Hier einige Bezeichnungen, die im Mittelalter vorkommen:

* Heller: Bis zur Einführung der Mark war der Heller die kleinste Münze. Der Heller wurde um 1200 in Schwäbisch Hall geprägt, wovon sich auch sein Name ableitet.
* Pfennig bzw. Denar
* Kreuzer: Der Kreuzer hatte seinen Namen vom Doppelkreuz auf der Vorderseite. Er wurde bei der Währungsumstellung 1873 abgeschafft.
* Schilling bzw. Groschen
* Batzen
* Pfund (Namensherkunft von Gewichtseinheit, siehe Karlspfund) oder auch: (Florentiner) Gulden (Name vom Material)
* Taler (Name vom ursprünglichen Prägeort Joachimsthal hergeleitet)


In anderen Ländern ebenfalls:

* Dukaten (Name von lat. dux, ducis, der Fürst)
* Louis d’or (Frankreich, Name nach König Ludwig; aus Gold)

Wertangaben lassen sich endgültig keine geben, da bei der Prägung der Münzen der Edelmetallgehalt stark schwankte, das heißt in der Praxis im Laufe der Zeit abnahm. Die Inhaber des örtlichen Münzrechts schmolzen insbesondere fremde hochwertige Münzen ein, um daraus eigene Münzen mit verringertem Feingehalt zu prägen. Den Unterschied zwischen dem bis zu diesem Zeitpunkt bekannten Silber- oder Goldgehalt zum neuen niedrigeren Wert konnte der Münzrechtsinhaber als Gewinn einstreichen.

Auch die Kaufkraft der Münzen schwankte erheblich unter dem Eindruck von wirtschaftlichen Erfolgs- und Krisenzeiten, Kriegen und Seuchen.
Umrechnungstabelle

Die Umrechnungstabelle soll nur einen Anhaltspunkt für die relativen Werte der Münzen geben. Da es eine Vielzahl von Währungen gab, gab es auch unterschiedliche Umrechnungssysteme. So konnte der Taler einen Wert von 20 bis 48 Schilling bzw. Groschen haben, während der Groschen manchmal auch mehr oder weniger als 12 Pfennige wert war, der Taler auch einem Gulden entsprechen konnte usw.


Heller = 1/2 Pfennig
Pfennig (Denar) = 2 Heller
Kreuzer = 4 Pfennig
Schilling (Solidus) , Groschen = 3 Kreuzer = 16 Pfennig
Batzen = 4 Kreutzer = 16 Pfennig
Pfund Gulden = 20 Schilling = 240 Pfennig
Taler = 30 Schilling = 360 Pfennig
 
AW: Vampire: Dark Ages - Ressourcen und Geld

Deine Ressourcenangaben stimmen nur mit dem alten DA-Grundbuch überein. Nicht jedoch mit dem neuen. Im neuen DA-Grundbuch bekommt man mehr für seine Hintergrundpunkte.
 
AW: Vampire: Dark Ages - Ressourcen und Geld

Stehen vielleicht in der englischen Ausgabe des neuen DA-Grundbuches Geldsummen drin?
 
AW: Vampire: Dark Ages - Ressourcen und Geld

Braucht ihr es denn wirklich im Wahrsten Sinne des Wortes "Auf Heller und Pfennig" genau?

Die Frage die mich vorher bewegt ist:

Wie ist euer Spielstil?

Trefft ihr euch praktisch nur zu den Spielterminen und das Spiel läuft nur dann und hauptsächlich zwischen den Charaktären ab.

Was machen eure Charaktäre in der Downtime zwischen den Spielterminen?

Läuft die Interaktion im Forum weiter?

Wie sieht es da aus?

Hauptsächlich IT Briefwechsel zwischen den Charaktären?

Hauptsächlich Telling mit der SL. "Ich möchte für meinen Charakter den Wert in Einfluss: Kirche von drei auf vier Punkte erhöhen. Ist das Möglich, wenn ja, wie lange brauche ich?"

Eine Vollständig ausgearbeitete Mittelalterliche Stadt? Jeder Bewohner ist ein ausgearbeiteter NSC mit eigener persönlichkeit. DIe SC schreiben wo sie hingehen und reden it mit jedem einzelnen.

Eine Art Planspiel: Mein charakter hat diese Hintergründe, ihm gehören diese Ländereien und er hat diese Leute unter Kontrolle, Wenn er eine Bestimmte Sache erreichen will, dann muss er folgendes von seinen Hintergründen mobilisieren

Jeh nachdem wie der Spielstil ist.
Auch der auf dem Spielabend.
Desto höher oder niedriger ist der Stellenwert von Geld in der Chronik.
Entsprechend anders würden meine Vorschläge ausfallen, was für die Handhabe sinnvoll wäre.

PS.: Es würde mir ebenfalls helfen, hilfreiche Informationen oder Vorschläge zu geben, wenn ich die Liste, die Bisher genutzt wird kennen würde und genau Wüsste, welche ungereimtheiten du meinst.
 
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ich frage mich warum man nicht die angegeben werte aus dem alten DA buch nehemen kann? die preise dürften sich wohl kaum unterscheiden...ob man nun das alte oder das neue GRW benutzt dürfte egal sein.
 
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Wir treffen uns im Forum für die Spiele. Haben da Ambiente wie Plottspiele. Dann hat noch jeder Charakter sein Forum. Das Spiel ist detaillierter als das normale P&P, wir spielen recht intensiv, die Charaktere sind Ortstreu und da kommt Geld als Handelsgut in der Stadt sehr stark zu tragen. Darum hätten wir gerne eine ungefähre Angabe.

Die Frage warum wir nicht die Geldsumme aus dem alten DA Regelwerk nehmen hast du selbst schon beantwortet. Du hast die Listen nicht verglichen, sonst wüsstest du, dass es zwischen den alten Ressourcenangaben und den neuen Ressourcenangaben sehr große Differenzen gibt. Daraus ist sehr leicht zu schließen, dass man auch mehr Geld zur Verfügung hat. Die alte und neue Liste passen schlicht gar nicht mehr zusammen. Alleine darum nutzen wir nicht mehr die alte Liste. Weil sie veraltet ist und zwar vollkommen!
 
AW: Vampire: Dark Ages - Ressourcen und Geld

ok also ich denke Realistisch wie im Mittelalter kann man das kaum darstellen. Es gab einen Mischmasch aus allerlei Währungen auch sie die Kaufmöglichkeiten mit Geld begrenzt. Es gibt weniger Luxusgüter man kann zb kein Haus in der Stadtmitte kaufen wenns keiner Verkaufen will.

Ich würde euch mal folgendes Regelwerk nahelegen Orbis Incognita - Das Rollenspiel

is ein völlig anderes Rollenspiel das sich aber start am europa des 15-16 jh orientiert. Man könnte die Preise und die Währung entnehmen oder zumindest daran anlehnen.
 
AW: Vampire: Dark Ages - Ressourcen und Geld

Ganz realistisch muss es auch nicht sein. Wir versuchen uns zwar am Mittelalter zu orientieren, aber keiner von uns ist Historiker. Aber es sollte schon nahe ran kommen. Zumindest so nahe wie es einfach möglich ist.

Danke für die Liste, schau ich mir an.
 
AW: Vampire: Dark Ages - Ressourcen und Geld

Darum hätten wir gerne eine ungefähre Angabe.

Hmm... entweder hab ich es übersehen oder es hat wirklich noch niemand gefragt. Zu welcher Jahreszeit spielt ihr überhaupt? Je nach Jahreszeit verändert sich auch die Handelswährung. Z.b. wurde nach 1775 der Franc als Handelswährung von vielen Fernhändlern akzeptiert da Frankreich diesen geeint hatte. Das ist auch das Problem das ihr im Moment habt. Die Währungen waren unterschiedlich viel wehrt. Ein Augsburger Pfennig hatte einen anderen Wert als ein Freiburger. Das setzte sich aus mehreren Faktoren zusammen:

1) Stand des Reiches
2) Wert der Münze

Die meisten händler werden jedoch mit Wechseln arbeiten. D.h. eine Gilde hat ein Haus/Kontor in Stadt xy... also bringt man ihr Ware in einem gewissen wert, der an den Kontor verkauft wird, dort nimmt man jedoch kein Geld entgegen sondern einen Wechsel (Siehe Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Wechsel_(Urkunde) )

Der Wechsel ist eine der ältesten Zahlungsarten im Handel, den gibt schon länger als es das Christentum gibt. Geld in form von Münzen waren, je nach Jahreszeit, auch nicht so frei verfügbar und ein Jeh nach Jahreszeit hat man die Gilde bezahlt und nicht den Handwerker perse. Sprich die Preise was ein Handwerker genommen hat war vom Beschluss seiner Gilde abhängig. Da die Gilden geregelt haben wieviel wer nehmen muss, spielt es eher weniger eine Rolle was ihr da für Listen zusammentragt, denn eigentlich ist es letztendlich deinen Spielern, sofern sie die Finger in den Gilden drin haben (was man wohl von Vampiren annehmen kann) überlassen was sie für angemessen halten.

Um nochmal aufs Geld zurück zu kommen... jeder König hat im grunde seine eigene Münzen geprägt. Und dann gab es eben gewisse einheitswährungen wie z.b. der Reichstaler (aus dem sich z.b. der Dollar ableitet) oder die Gulden, was eben eine Handelswährung meist wahr, eben weil die Individuelle Landeswährung konjunkturschwankungen unterworfen waren und hinter solche Einheitsgeschichten meist irgendein Kaiser oder eine größere "vertrauenswürdige" Insitution steckte.

Und dann gabs dann eben die Landeswährung wo dann Groschen nicht gleich Groschen war, wenn der König Geld brauchte und anordnete die Groschen einzuziehen und den Silber anteil zu reduzieren. Dann war der Grosche in Frankfurt dann 2 Berliner Groschen wert und so Sperenzchen.


Im Übrigen... Serena.. ein Tip von mir an dich. Schreib doch dem Bürgermeisteramt von... Achen wars richtig?... und frag die. Gewöhnlich bekommst man von einem Bürgermeisteramt umfassende Historische Erklärungen. Wenn sie einen Grund wissen wollen, kannst du ja schreiben das du ein Referat oder sowas vorbereitest über Handel in Achen um <Spieljahr> und ob sie dir dazu Informationsmaterial zukommen lassen können. Fragen sollte auf jedenfall mal nichts kosten.



@Vega

Wenn du schon Wikipedia Copy/Pastest für einen Walltext, dann gibt doch wenigstens ne Quellenangabe an, bzw. ein Link hätte auch gereich, statt des Walltextest.
 
AW: Vampire: Dark Ages - Ressourcen und Geld

In dem Fall ist es für euch vielleicht interessant das Achen seit 100 Jahren als freie Reichsstadt gilt und erst mit diesen Privilegien das Münzrecht erhalten hat. Münzrecht ist die Erlaubnis selbst Münzen zu prägen. Also eine eigene Währung zu schaffen. Dabei durfte die Stadt Achen dann selbst bestimmen wie die Münzen auszusehen hatten, aus welchem Material sie bestanden und so weiter.

Das Gewählte Material gab dann auch z.b. Wechselkurse mit anderen Münzen anderer Freistädte und Länder an.


Hier ist ein Link der dir vielleicht weiter helfen wird:

Aachner Mark

Link schrieb:
Silbermünze der Reichsstadt Aachen, von 1577 bis 1754 geprägt, bis 1821 als Rechnungsmünze benutzt. Ursprünglich entfielen 26 Aachener Mark auf den Reichstaler, in der Mitte des 18. Jh.s waren es 72, später dann 54 Mark. 1 Aachener Mark = 6 Bauschen = 24 Aachener Heller.

Bitte auch beachten das die älteste erhaltene Münze aus unserem Raum afaik die Aachner Groschenmünze aus dem Jahre 1372 ist (Aachen war eine der oder sogar die erste Reichsstadt und für über 600 Jahre seit Karl dem Großen die Krönungsstadt des noch nicht existierenden Deutschlands). Entsprechend wirst du wohl mit den etwas älteren Begriffen arbeiten müssen. Ob in dem Link, gibts noch die Aachner Gulden, die gab es aber AFAIk erst nach 17xx. Wenn die Angaben von der Münzsammlerseite Stimmen, dann hast du da ja auch schon die Umrechnung 1 Aachner Mark = 6 Bauschen = 24 Heller.

Und Bauschen wird laut der Seite so umgerechnet:

Kupfermünze der Reichsstadt Aachen im 17. und 18. Jh. Das 4-Heller-Stück wurde ab 1604, das 3-Bauschen-Stück zu 12 Hellern in sehr großen Mengen in der zweiten Hälfte des 18. Jh.s geprägt.

Hoffe das hilft dir insgesamt etwas weiter.


Dort findest sich im Übrigen zum Thema Groschen auch dieses hier:

Da der Denar (Pfennig) den gestiegenen Anforderungen des Geldumlaufs nicht mehr genügte, entwickelte sich in der 2. Hälfte des 13. Jh.s eine neue Münzsorte, die sich in Europa verbreitete, je nach wirtschaftlicher Anforderung bzw. verbunden mit der Entdeckung neuer Silbervorkommen. Die Benennung der Sorte entwickelte sich aus der lateinischen Bezeichnung grossus (crassus) denarius (dicker Denar). Wenn auch zeitlich nicht das erste Denar-Vielfache ( Grosso), so wurde dennoch der französische Gros tournois (lat.: grossus denarius turnosus) im Wert von 12 Deniers tournois zum Vorbild der neuen Münzsorte. Dieser und seine Nachahmungen wurden im deutschsprachigen Raum Turnosegroschen oder kurz Turnosen genannt. Zuerst auch in Form von Beischlägen, verbreitete sich die Münzsorte seit dem ausgehenden 13. Jh. in Lothringen, der Provence, den Niederlanden ( Groot) und England ( Groat). In den deutschen Landen ist im Jahr 1295 in Köln zum ersten Mal die Zahlung mit Turnosen belegt, das Stück galt 3 (alte) Kölner Pfennige oder 3 Sterlinge. Seit ca. 1340 wurden im Rheinland die Turnosen mit eigenständigem Münzbild in Werten von 18 bis 22 Pfennigen nachgeprägt, jedoch bereits in der 2. Hälfte des Jh.s zugunsten des Albus wieder aufgegeben.
Aufgrund der Ausbeutung der neuen Silbermine in Kuttenberg/Böhmen ließ König Wenzel II. (1278-1305) seit 1300 den Prager Groschen zu 12 Pfennigen prägen, der sich aufgrund der negativen Handelsbilanz Böhmens als Ausgleich schnell in den Nachbarländern bis nach Westfalen und ins Bodenseegebiet verbreitete. Nach diesem Vorbild ließen die Markgrafen von Meißen und Landgrafen von Thüringen seit 1339 die Meißner oder sächsischen Groschen ausgeben, die aus den Silbervorkommen des Erzgebirges geprägt wurden. Der Meißner Groschen erreichte eine ähnlich große Bedeutung wie sein Vorbild und wurde seinerseits in Niedersachsen nachgeahmt. Die vielen Typen und Varianten des Meißner Groschen, die sich im Laufe der Zeit entwickelten, werden als sächsische Groschenprägung bezeichnet. Im Spätmittelalter und der beginnenden Neuzeit entstanden in den deutschen Landen eine ganze Reihe von Pfennigvielfachen. Von den verschiedenen Typen der Groschen (u.a. Annen-, Bauerngroschen, Engelköpfe, Fürsten-, Horn-, Judenkopf-, Kaiser-, Neugroschen, Schildgroschen, Schreckenberger, Zinsgroschen) wurden meist auch Teil- und Mehrfachstücke geschlagen. Da man das anfängliche Vertrauen in die Groschen durch ständige Münzverschlechterung verlor, gingen viele Städte im 14./15. Jh. zur Gegenstempelung der Groschen über, die für den Umlauf einer Region berechtigten oder verriefen. Auch in Norddeutschland ( Groten), Skandinavien (vor allem Dänemark), in Polen ( Grosz) und in Russland, vor allem nach der an westlichem Vorbild orientierten Münzreform Peters des Großen ( Grosch), wurden Groschenmünzen ausgegeben.
Da aber das Bedürfnis nach größeren und wertvolleren Münzen weiterhin bestand, wurden mit der Einführung der Talermünzen die verschiedenen Groschen zur Scheidemünze. Die Augsburger Reichsmünzordnungen machten zwar den Kreuzer zum Bewertungsmaßstab der Reichsmünzen, aber in Mittel- und Norddeutschland hielt man weiterhin am Groschen fest. Dort setzten sich nach 1570 der Gute Groschen zu 1/24 Taler sowie der norddeutsche Mariengroschen zu 1/36 Taler durch. In Österreich, Süddeutschland und Böhmen war das Dreikreuzer-Stück, ebenso wie der Gute Groschen, in 12 Pfennige unterteilt. Im Jahr 1821 wurde in Preußen der Silbergroschen als Scheidemünze für alle preußischen Provinzen geschaffen. Auf den (preußischen) Taler gingen 30 Silbergroschen. Noch heute wird in Deutschland wie schon zur Zeit der Reichswährung, das Stück zu zehn Pfennigen umgangssprachlich als Groschen bezeichnet. In Österreich ist der Groschen zu 100 Schilling seit 1923 Münzeinheit des Währungssystems.
 
AW: Vampire: Dark Ages - Ressourcen und Geld

Ich danke dir sehr für die ganze Mühe, welche du die hier gemacht hast. Auch wenn ich zugeben muss, dass wir all diese Informationen schon haben. Wie haben die Chronik seit fünf Jahren und die Mutter einer SL/Spielerin ist Historikerin. Zudem haben wir SL die Geschichte von Aachen soweit erforscht wie wir es brauchen.

Jedoch helfen uns all diese Informationen nicht eine grobe Liste zu finden die wir nutzen können für die Ressourcen.
 
AW: Vampire: Dark Ages - Ressourcen und Geld

Naja, mit ner Historikerin kann ich nicht mithalten .. aber die kann unterumständen durchaus in einem Stadtachriv mal anfragen ob sie ein Sitzungsprotokoll einer der Handelsgilden bekommen kann, in der sie über die Richtpreise abgestimmt haben oder sie festgelegt haben.

Es dürfte auch einige Sitzungsprotokolle von Gerichtsurteilen geben in denen es um solche Streitfragen ging. Aber das ist alles ne Menge Handarbeit. Eine Kopie eines Anschlags oder sowas... glaube nicht das etwas derartiges aus dieser Zeit noch vorhanden ist. Am ehesten werdet ihr da wohl wirklich mit einer Anfrage an die Stadt Aachen selbst glück haben. Ich nehme mal an das die eigene Stadthistoriker haben und vielleicht an diese weiter verweisen können, so das ihr dort her solch eine Liste bekommt.

Alternativ könntet ihr vielleicht die Stadtbücherei bemühen in der Hoffnung ein Buch wie dieses zu finden:

Handel, Macht und Reichtum: Kaufleute im Mittelalter - ISBN13: 978-3806218930

Ob darin jedoch eine Liste über Preise enthalten sind, weiß ich nicht. So genau hab ich noch keine Recherche betreiben müssen.
 
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