The Unknown Armies and Occult RPGs

Weil die beiden Kumpels HP und RE ständig bei einander ideen abgekupfert haben und ideen entlehnt haben - und sich gegenseitig in ihren geschichten verarbeitet haben - und zusammen mit einigen anderen aus diesem Zirkel die grundlage von Yog-Sothothery gebildet haben.
 
Naja, genau das meinte ich ja auch :D
Howard war wahrscheinlich der erste der diesem Zwang verfallen ist.
 
Den Cthulhu-"Mythos", der eh Post-HPL ist, in wirklich JEDES Eck eines Settings einzubauen ist einfach LANGWEILIG. Das schwächt einerseits die Wirkung des Mythos selbst und andererseits ist es ÖDE, wenn man als Spieler weiß "Och, mal sehen was hinter diesem normal aussehenden Zeug wieder an Cthulhu-Monstern steckt." *gähn*

Interessanterweise steckt hinter The Laundry ja auch HEFTIG viel cthulhoide Übernatürlichkeit, aber so dargeboten, daß man davon - im Gegensatz zu modernem deutschen Cthulhu - NICHT genervt ist.

Einen wie auch immer gearteten "Drang" den ausgelutschten Cthulhu-Kram überall einzubauen, kann ich überhaupt nicht verspüren. Ebenso, wie bei UA das STÄNDIGE "ALLE urban legends sind WAHR" zu strapazieren, einfach nur ermüdet.

Egal wie interessant ein Setting-Aspekt sein mag, wenn man ihn STÄNDIG, ja geradezu AUSSCHLIESSLICH serviert bekommt, dann ist man ihn sehr bald satt.
 
Ich mag die The Laundry Geschichten auch sehr gerne. Aber NICHT WEGEN der cthulhoiden Versatzstücke, sondern, weil es gut geschriebene Agentengeschichten aus sehr eigenwilligem Blickwinkel sind. Wie er ja in einem Nachwort erläuterte, setzt er auf der Tradition solcher Romane wie "The Ipcress File" auf und ersetzt den "Horror vor der globalen atomaren Vernichtung" durch den "kosmischen Horror des Cthulhu-Mythos".

Wie gesagt, nicht wegen des Mythos, sondern effektiv sogar TROTZ der großen Ausgelutschtheit der Cthulhu-Thematik.

Für mich ist z.B. Kult deutlich anrührender und erschreckender als jede cthulhoide Thematik, die letztlich immer mit irgendwas VON AUSSEN Kommendem aufwartet. Das "Grauen" ist dort ein FAKT von außerhalb des irdischen "Normalalltags". Und durch das Auswalzen des "Cthulhu-Mythos" sind nach kurzer Spielzeit den SPIELERN alle "Spielregeln" des Verhaltens solcher "Standard-Monster" wie Deep Ones, Mi-Go usw. bestens bekannt. Damit werden sie zu normalen, faßbaren Monstern, die auch nicht schrecklicher sind als z.B. gängige D&D-Monster oder Vampire oder Zombies.

Bei Deadlands ist der "Horror"-Aspekt in dem angelegt, was BEWUSSTE ENTSCHEIDUNGEN von MENSCHEN so hervorbringen. Das macht es ja auch so schrecklich, weil es eben KEINEN äußeren "Akteur" gibt, der einfach von selbst irgendwas tut, von dem die Menschen nur mehr oder weniger unwesentlich betroffen sind, meist aber völlig unbeteiligt zum Zuschauen verdonnert sind.

Für ein anrührenderes, nachfühlbareres Gruselgefühl sind solche eher den MENSCHEN in den Mittelpunkt stellenden Settings meines Erachtens eher geeignet als Settings voller Glibbermonster, welche die "Insignifikanz" der Menschheit gegenüber übermächtigen "Gottheiten from Outer Space" unterstreichen sollen.

Ob Zombies, Vampire, Tentakelmonsterköppe ist egal - ALLE sind ausgelutscht und man braucht inzwischen schon eine besondere Art der Darbietung, daß sie NICHT öde, langweilig und vorhersehbar sind.
 
Du mußt nicht immer alles nur auf Dich beziehen. Das ist das Geheimnis für ein glückliches Internetleben.
 
Ich kann empfehlen The Laundry RPG mit Agents of Oblivion plus Realms of Cthulhu nach SW-Regelwerk zu bespielen. Das ist eine starke Kombination und man braucht nur den The Laundry Fluff, weil AoO perfekt Agenten-Rollenspiel bietet und RoC perfekt Cthulhu mit einem spielbaren Regelsystem darbietet.

Weiters kann ich neben nostalgischem UA-in-den-USA-der-90er-Spielen noch zu Kult raten. Aber das kennst Du ja schon.
 
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