The Green Inferno

Skyrock

t. Sgeyerog :DDDDD
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10. September 2003
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Original: http://www.youtube.com/watch?v=FcpYPu9M3bw


Interview mit Eli Roth zum Film (LA Times)

Laut Eli Roth ist der Film als Kommentar zu Sklacktivismus und SJWs gedacht, die versuchen unliebsame Medien zu zensieren. Natürlich hat er damit gleich die Internetbrigade des Guten gegen sich aufgebracht. Und was macht man zu seiner Verteidigung, wenn einem vorgeworfen wird ein slacktivistischer SJW-Möchtegernzensor zu sein? Man gründet eine E-Petition(!), um den Launch des Filmes zu verhindern(!) auf der Basis seines schlechtmenschlichen(!) Inhalts.
Manche Leute sind wirklich wandelnde Realsatire :rofl:
 
Erstmal: die Prämisse ist schonmal all over the place, und funktioniert deswegen nicht. Selbst wenn man das (frei erfundene) Feindbild der GamerGater ernst nimmt. Der Vorwurf ist ja, dass sie nicht wirklich etwas für die diskriminierten Gruppen tun, sondern nur reden. Und dann macht er einen Film über ein paar Kids, welche tatsächlich die Energie aufbringen, in ein fremdes Land fahren und versuchen da einen positiven Beitrag zu leisten. Dass die Reaktionen der Einheimischen, und ihre gesamte Charakterzeichnung, dann wie direkt aus den Fieberträumen von Frank "The Retard" Miller erscheint, löst bei mir erstmal nur Gähnen aus. Über die Darstellung der Einheimischen kann man zu Recht wütend sein, und es ist gut, dass Gruppen wie Amazon Watch (welche nicht hinter der Petition stehen) dies verurteilen.

Kommen wir nur zur Verlogenheit der GamerGater: sie sind (angeblich) gegen Zensur, wenn aber eine Kampagne (wohlgemerkt ohne Erfolgsaussichten) gestartet wird, um auf Idioten hinzuweisen, die ihre Meinungsäußerung dazu benutzen, billige Exploitation und Verfestigung von Vorurteilen zu betreiben, dann ist ist ihnen das auch nicht recht. Statt den Leuten zuzutrauen sich selbst zu informieren und eine Meinung über den Film zu bilden, sollen die Leute wie die Lemminge in die Kinos strömen und sich diesen Film anschauen, weil sonst haben die "Zensoren" ja gewonnen. :rolleyes:

Bleibt nur noch die Frage, ob das Studio selbst hinter der Kampagne steckt (diese verlogene Art angeblich "drohende Zensur" als Marketing-Boost für einen schwachen Film zu verwenden, hat ja schon bei "The Interview" wunderbar funktioniert) oder ob es die GamerGater selber sind, die (nachdem die Bewegung praktisch tot ist) dringend ein neues Feindbild brauchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Film selbst sieht mir nach einem billigen Exploitation-Schocker mit aneinandergereihten billigen Thrills aus (was aber bei Eli Roth nicht überrascht und was für Popcorn-Horror mit Hirn auf Sparflamme immer noch funktionieren kann, wenn die einzelnen Thrills gut genug sind).

Mich freut es einfach nur, wie ein bekannter Regisseur den Forderungen der SJWs öffentlich den Finger zeigen kann. (Zumal die Leute die sich beklagen ohnehin nie einen Kannibalenfilm schauen würden der Amazonasindianer kulturell appropriiert (oder wie auch immer das Buzzword auf Tumblr diese Woche heißt), so wenig wie Tipper Gore je ein Black-Metal-Album oder Jack Thompson je GTA5 kaufen würde, diese Leute also nicht mal ernsthaft damit drohen können Eli und sein Studio an den Finanzen zwacken zu können.)
Verglichen zur Lage vor einem dreiviertel Jahr, als u.a. Matt "#shirtgate" Taylor von der Aufregerbrigade dahingehend gebrochen wurde dass er für sein Hawaiihemd zu Kreuze kriechen und sich öffentlich entschuldigen musste, eine erfreuliche Entwicklung.
 
Ich wär ein bisschen vorsichtig das Ganze als Triumph für deine seltsame Ideologie zu instrumentalisieren. In dem Interview zeigt sich sehr deutlich, dass Roth im Gegensatz zu dir dazu fähig ist, zwischen ernst gemeinter Hilfe und dem so viel zitierten "Gutmenschentum" zu unterscheiden. Wobei er noch "SJW", auch im Gegensatz zu dir, implizit auf die Twitter- und Social Media Kultur von Leuten bezieht, die sich viel empören aber im Endeffekt nichts tun und nicht als Kampfbegriff gegen praktisch Jeden einsetzt, der sich nicht wie das letzte Arschloch aufführ oder der es wagt sich gegen Diskriminierung auszusprechen.

Ich seh die Prämisse des Films die Ironie aus der Naivität der Partizipanten zu schöpfen. Das hab ich auch schon bei Hostel gesehen. Ich bin allerdings kein Fan von Roths Brechstangenstil und seinem kleinen Ego Trip. In Interviews und Kommentaren geht er zwar immer wieder ziemlich intelligent auf die Probleme des Genres, vor allem in den 90igern und 00ern, ein - machts dann aber in seinen Filmen seltsamerweise nicht besser. Vielleicht wollte er seinen torture porn auch einfach als neuen bayschen Genrekern definieren und reitet deswegen so darauf rum - ist letztlich dann wieder ne Geschmacksfrage. Für mich tritt die von ihm behauptete Gesellschaftskritik sehr oft hinter das visuelle Zelebrieren der Gore-Anteile zurück und entwertet das Ganze leider.
Mich interessiert hier viel eher ob er seine Versprechen wahrgemacht und die Indigenen vernünftig ausbezahlt hat, die daran teilnahmen. Ich kann mich noch gut an ein Präproduktionsvideo erinnern, wo er stolz davon erzählt hat, dass der Stamm sein Vorhaben besser verstanden hätte als viele zu Hause und die alle Spaß daran hatten, daran teilzuhaben. Wenn der da jetzt den Danny Boyle macht war das ja auch wieder alles nur heiße Luft.
 
Mich freut es einfach nur, wie ein bekannter Regisseur den Forderungen der SJWs öffentlich den Finger zeigen kann.

Toll gemacht, er hat ihnen den Finger gezeigt - für einen Film, für den sie sich (vor dieser Aussage und der daraus folgenden Verlinkung) überhaupt nicht interessiert haben. Da kann er wirklich stolz drauf sein.

Es ist vor allem entlarvend für die GG-Community, dass sie einem Regisseur nach dem Mund reden, dessen Machwerk lange vor der ganzen Hysterie (der Film war Anfang 2013 fertig) entstanden ist und dessen Aussagen zur aktuellen Kontroverse folglich nur billiges Marketing ist. Offensichtlich sind sie mittlerweile derart süchtig nach Zustimmung, dass ihnen jede Unterstützung - egal wie dubios - recht ist. Erbärmlich.
 
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