Ah, Talislanta...das Land hinter dem Blauen Nebeln.
Talislanta...die Welt der sieben Monde...
Talislanta...einmal mehr mit meinem Windschiff über die Hochebenen von Sindar reisen...
Talislanta...dein Ruf lockt mich, aber deine Charaktererschaffungsregeln gingen mir am Arsch vorbei...ähhja...
Also...
Talislanta ist ein absolut Elfen- und Zwergenfreies Rollenspiel. Es existieren auch keine richtigen Menschen dort; die Haupteinwohner kann man grob in 3 Kategorien einteilen:
a) Menschenähnlich - Meist von exotischer Hautfarbe (Grüntöne sind recht gängig), mit ein oder zwei Besonderheiten (wie z.B. einem 2. Gehirn oder der Tatsache, das man bereits seit langer Zeit tot ist...)
b) Biestrassen - Fellig, biestig, unterdrückt. Sind definitiv keine "Furries", sondern eher der "Noble Savage"-Typ, ähnlich den Mohas aus DSA.
c) Seltsame Dinge - Ein paar der Rassen passen in kein vernünftiges Schema; dazu zählen z.B. Wesenheiten aus Gestein oder sprechende, intelligente Riesenschnecken, die für ihr Leben gern Gerüchte hören.
Die Welt selbst ist auf der offiziellen Homepage
http://www.talislanta.com/ kurz angerissen. Ein fast typischer Fantasy-Kontinent, für die Anzahl der vertretenen Rassen sehr klein.
Talislanta benutzt ein recht simples W20-RollUnder-System sowie ein freies Magiesystem ähnlich Ars Magica; Talislanta ist eine sehr magiereiche Welt, fast jeder kann ein wenig zaubern. Wesen die gar nicht zaubern können wie z.B. die Thralls sind eher sie exotische Ausnahme als die Regel.
Momentan befindet sich Talislanta 4th Edition im Druck (Ich habe eines; das Buch ist geil, ein 500seitiger Monsterschinken vollen genialer Illustrationen, seltsamer Völker und irrsinniger Viecher) sowie "Midnight Realms", eine Art Quellen/Abenteuerband mit neuen Rassen. Und wo wir bei denen sind, IMHO hat Talislanta 3 Dinge, die das System für mich brechen:
1.) Die grottige Charaktererschaffung. Such dir einen der Archetypen aus dem Buch aus, verteile eine Handvoll Bonuspunkte, fertig. Und es gibt kein Erschaffungssystem für neue Archetypen.
2.) Das ebenso grottige Steigerungssystem. Attribute lassen sich im Normalfall nicht steigern; das ist speziell in Anbetracht der Rüstungen fatal, da 80% der Archetypen Probleme damit haben werden überhaupt eine der schwereren Rüstungen zu tragen.
3.) Das Setting ist für den Otto-Normalspieler fast schon ZU exotisch. Versuch einfach mal, deinen Spielern eine nette Gasthaus-Szene zu beschreiben, wenn alle Lebensmittel die du kennst nicht existieren...und das ist nur der Gipfel des Eisbergs. Keine Pferde, keine Hühner, keine Katzen, keine Hunde...stattdessen aquatische Sklavenhalter mit gezähmten Seedrachenwürmern, die im eigenen Saft gesottenen Riesenblutegel in eigener Schale mampfen und sich den Kopf mit Pökellauge zuschütten...
Geniales Setting, aber ich gestehe bisher nur für andere Rollenspiele daraus geklaut zu haben. Ich persönlich halte es für unspielbar, wenn die anderen Spieler das Buch nicht auch gelesen haben. Es sei denn, ihre Neugier und Leidensbereitschaft währen ähnlich umfangreich wie das Buch...
-Silver