Zornhau
Freßt NAPALM!
- Registriert
- 18. März 2004
- Beiträge
- 16.207
Was denn nun:Bei Marvel gefällt mir die Charakter Entwicklung nicht. Für mich persönlich macht das Setting und die mögliche Charakterentwicklung je 50% des Spielspaßes aus. Da in Marvel ja auch das Spielen vorgefertigter Chars vorgesehen ist, kommt es in diesem System eher nicht so auf eine Weiterentwicklung an, sondern das Ausspielen des Chars an. Auch Chars wechseln in der Session finde ich seltsam
Einerseits möchtest Du, DASS sich der Charakter entwickelt (50% des Spielspaßes), und dann, wenn Dir dargelegt wird, daß eben Charakterentwicklung (sogar in spürbarerem Maße als in vielen anderen Superheldenrollenspielen) in Marvel Heroic Roleplaying stattfindet, dann paßt Dir das auch nicht?aber wenn ich die Spielwerte ändern will, dann spiele ich ihn ja gleich so wie ich ihn haben will?
Welchen Sinn hat das? Wenn Psyclops sich Adamantium Klauen und Regeneration kauft?
Bei MHR bestimmt der Spieler, in welchen Bereichen und durch welche Charakterspiel-Aktionen er seine XP für die jeweils angespielten Meilensteine bekommt.
Mit diesen XP kann der Spieler unterschiedliche Dinge an seinem Charakter ändern. Ihm neue Verbündete, neue Power Sets, neue Specialties usw. besorgen, oder bestehende Werte änderen bzw. austauschen.
Gerade das ÄNDERN ist ein ganz wichtiger Aspekt der Charakterentwicklung:
- Man kann eine Distinction ändern, weil der Charakter eben diese durch das, was im Spiel vorgefallen ist, so nicht mehr haben wird, sondern andere spezifische, heraushebende Merkmale erworben hat.
- Man kann eine Affiliation ändern, weil der Charakter seine Einstellung zur Kooperation mit anderen geändert hat.
- Man kann seine Milestones für die jeweiligen Events, ja für einzelne Akte darin bzw. sogar für die jeweilige Sitzung auswählen und damit festlegen, was hinsichtlich der Persönlichkeit und den inneren Konflikten des Charakters gerade ins Rampenlicht gerückt werden soll.
- Man kann seine Milestones auflösen, indem man den darin abgebildeten Grundkonflikt auf die eine oder andere Art beendet und mit dem dadurch erspielten Stand weitermacht. Das führt zu neuen Milestones und einer HEFTIGEN Änderung des Charakters, auch ohne daß dessen Superpowers dadurch andere würden.
Es muß nicht immer die simple "Mehr Powers, heftigere Powers"-Art der Charakterentwicklung sein. Gerade bei Superhelden ist ja in den Comic-Vorlagen nicht der Zuwachs an Powers das Maß für Charakterentwicklung, sondern die oben geschilderten ÄNDERUNGEN in der Arbeitsweise, in den Beziehungen, in den inneren Konflikten, in den besonderen Eigenschaften abseits der Superpowers.
Damit fängt Marvel Heroic Roleplaying genau das ein, was es sich zum Ziel gesetzt hat: Das Umsetzen und Übertragen der Gegebenheiten aus den Comics. - Und genau das macht MHR auch für mich zu dem SuperheldenCOMICrollenspiel, das am BESTEN die Comic-Vorlagen einfängt und nicht einfach "irgendeine Welt" mit Charakteren vollstopft, die halt "irgendwelche Superkräfte" haben.
Zum Wechseln von Charakteren zwischen den Spielsitzungen:
Das ist eine MÖGLICHKEIT, die man gerade bei dem Troupe-Play-Ansatz für die Kampagne "Civil War" in Erwägung ziehen sollte, weil dort eben zwei Seiten aufeinander treffen und man so beide Seiten aktiv mit SCs ins Spiel und damit in den Vordergrund bringen kann.
Mitten in der Spielsitzung wechselt man nicht den Charakter. Auch nicht beim "Civil War"-Event.