Hintergrund allgemein [Suche] Literaturempfehlung

Niedertracht

Sayeret Matkal-Operator
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23. Februar 2005
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Moin.

Wie der Themenname schon erahnen läßt, bin ich auf der Suche nach Literatur aus dem Warhammer-Fantasy-Bereich (weshalb ich dieses Thema auch in diesem Unterforum und nicht im allgemeinen Literaturforum erstelle), ganz speziell jedoch Romane, die von Dunkelelfen oder Untoten (Vampiren, vorzugsweise Blutdrachen) handeln.

Mir ist durchaus bewußt, daß ich bei Fantasy-Literatur nicht unbedingt einen Vertreter für den sicheren Gewinn eines Kritikerpreises finden werde, aber es sollte schon lesbar sein und keine Würgereize verursachen. Die Konrad-Trilogie z.B. fand ich völlig in Ordnung und kann daher gut als Vergleichsmaßstab dienen.

Es wäre hilfreich, wenn ihr vielleicht kurz erläutern könntet (auch ruhig spoilern, ich habe damit weniger Probleme), warum ihr das Buch/die Reihe für geeignet oder für nicht geeignet haltet, so daß ich mir mein eigenes Bild machen kann, ob die gelobten/kritisierten Punkte für mich ein unterhaltsames Buch ausmachen.

Vielen Dank.
 
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Wenn du was über Dunkelelfen suchst gibt es eigentlich nur die Malus Darkblade-Reihe, basierend auf den gleichnamigen COmic vom selben Autor - Dan Abnett. Gut geschrieben, aus der Perspektive eines Dunkelelfen, und hat den vorteil das es auch auf deutsch erhältlich ist.

Lexicanum

EDIT: Ach ja, begründung - Gut geschrieben, spannend, schnell, actionreich, und vor allem eine Betrachtung der Dunkelelfengesellschaft von innen heraus.
 
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Darkblades Schlachten ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert! Klar, es hat (wie alle WH-Romane) eine starke kämpferische Gore-Komponente, aber es ist wirklich mal was ganz anderes, einen Fünfteiler aus der Sicht eines mordenden, egoistischen, abgrundtief bösen Arschlochs mit Spitzohren zu lesen. Zudem hat das Werk (man glaubt es kaum) auch eine sehr tragische Komponente, imho.
Klare Kaufempfehlung!
 
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Als ich gestern ein wenig im Lexicanum gestöbert habe, bin ich auf die Darkblade-Reihe gestoßen und die war auch erst der Anlaß, daß ich diese Frage gestellt habe. Daher denke ich, daß ich ruhigen Gewissens mir die Bücher dann zulegen werde.

Klar, es hat (wie alle WH-Romane) eine starke kämpferische Gore-Komponente, [...]
Genau das suche ich. ;)

Danke für eure Hilfe.
 
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Warnung vorweg: Ich hab aufgrund einer Rezi bestellt, keine Ahnung wie gut das Buch wirklich ist!!!

Ich hab mir kürzlich bei Awesome Books(UK-Versand, also englische Bücher) unter anderem The Vampire Genevieve(Warhammer) bestellt.
Ich hab die 3 älteren Einzelbände für ca. 2 Pfund/Stück in der Bargain Bin gefunden, hab aber meine Lieferung noch nicht erhalten(Post wegen Weihnachten überlastet, hier wie dort).
 
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Ah, gut, dass der Thread gerade erstellt wurde. Ich bin nämlich auch auf der Suche nach empfehlenswerten WH-Romanen, um mich ein wenig auf die Welt fürs WHFRP einzustimmen.

Was ich suche: Ich hätte es gerne schön down&dirty, keine Helden, die sich durch Reihen von Tiermenschen und Kultisten mähen, und lieber auch mehr von Welt und Gesellschaft als jede 3. Seite einen Kampf. Gibt's so was überhaupt? *plinker*

Ich hab mir vorgestern für 'ne Zugfahrt William Kings "Der Graue Prophet: Die Abenteuer von Gotrek und Felix 2" zugelegt. Das Buch ist nicht sooo schlecht, aber für meinen Geschmack schon zu Heldenmäßig. Ich würde gerne auf Schritt und Tritt um das Leben der Protagonisten bangen. Darkblade wäre mir bei weiten zu viel des Guten...

Ideen?

Danke
sun
 
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@ sunfest:
Naja, Botschafter der Schlacht(Zweiteiler) hat einen weniger übermenschlichen Helden als Gotrek: Ein als Botschafter pensionierter General des Imperiums.
Es ist ein Krimi, passt aber ziemlich gut in die alte Welt.

Neuer fällt mir noch ein: Prophet des Unheils, der "Held" des Buches ist der ewige Running Gag der Gotrek & Felix Bücher, Thanquol von den Skaven.
Aber die Schmuggler, zu deren Schicksal das Buch immer wieder zurückkehrt wären, denke ich, glaubhafte Spielercharaktere in einem Rollenspielabenteuer.

@Niedertracht:
Ich hab die Bücher nicht in meinem ersten Post genannt, weil du nach Dunkelelfen und Vampiren gefragt hast.
Solltest Du doch an meiner Meinung interessiert sein: Ein recht guter zweiteiliger Krimi und ein Einzelband, der entweder lustig(für Kenner von Gotrek & Felix) oder düster(für Leute, die Thanquols Vorgeschichte nicht kennen) ist.
 
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@Robert, danke für den Tipp, klingt gut, hab's geordert. Ich muss allerdings sagen, "Der Graue Prophet" gefällt mir immer weniger. Felix & Gotrek zerhacken alles und jeden ohne Probleme und die Skaven - der Schrecken des Imperiums - sind ja wohl ein _absoluter Witz_, so wenig, wie die gerissen bekommen, so dämlich sie sich anstellen und so naiv sie sich und ihre Gegner einschätzen. Letzteres mag ja anfangs ganz witzig sein, aber dass jeder Skaven so denkt und dann fulminant scheitert lässt die Skaven Bedrohung weniger gefährlich erscheinen als eine Nulner Halblingspastete. Ich glaube kaum, dass ich es es bei diesem Erzählstil bis zum Auftritt der von dir genannten Schmugglertruppe schaffe. Eigentlich steht das Buch schon wieder im Regal. Mal sehen, was "the Ambassador" taugt.

bis dann
sun
 
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Die Skaven-Bedrohung ist nicht, das sie schwer zu bekämpfen wäre.
Die Bedrohung entsteht aus der Kombination folgender Punkte:
- Man kann die Skaven nicht ausrotten, so sehr man das auch versucht.
- Sie sind mit dem Chaos im Bunde, verstehen aber nicht annähernd mit welchen Kräften sie sich eingelassen haben.
- Sie verbreiten Krankheiten, Drogen, Gift und Warpstein.
- Niemand (in wichtiger Position) im Imperium glaubt an Ihre Existenz.

Ansonsten ist das Buch wie gesagt entweder lustig(aus der Sicht des Lesers, der in den Skaven Clowns sieht), oder düster(aus der Sicht der Altdorfer Protagonisten, die mit einer nicht heilbaren und sehr ansteckenden Krankheit, fürchterlichen Monstern und der Gleichgültigkeit von Behörden und Mitbürgern konfrontiert werden).

BTW, wenn Du Gotrek und Felix schon schlimm findest:
Brunner der Kopfgeldjäger ist die Warhammer-Version von Boba Fett aus Star Wars und durch nichts zu stoppen, mit ihm gibt es 3 Romane auf deutsch.
Die Sigmar Chroniken sind tendenziell noch schlimmer, der Held ist auf dem Niveau von Siegfried aus dem Nibelungenlied(leider schreibt der Autor nicht gut genug um die Romane als Epos ansehen zu können, dagegen waren die Conan-Geschichten von Robert E. Howard eine literarische Meisterleistung)
 
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Das sind ja wunderbare Aussichten! ;- )

Am besten hat mir an WH-Lektüre bis dato das ingame diary einer Gruppe, die die Enemy within Kampagne gespielt hat, im "anderen" Forum gefallen. V.a. zu Beginn ist die Darstellung düster und dreckig und gleichzeitig mit Witz geschrieben. Später wird's eher heck&slay, was aber sicherlich dem Wittgenstein'schen Schreckensschloss geschuldet ist. Noch besser wäre die Geschichte meiner Meinung nach, wenn auch mal ein paar SCs ins Gras beißen würden - man merkt die Schicksalschips doch sehr deutlich...

bis dann
sun
 
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Ah, gut, dass der Thread gerade erstellt wurde. Ich bin nämlich auch auf der Suche nach empfehlenswerten WH-Romanen, um mich ein wenig auf die Welt fürs WHFRP einzustimmen.

Was ich suche: Ich hätte es gerne schön down&dirty, keine Helden, die sich durch Reihen von Tiermenschen und Kultisten mähen, und lieber auch mehr von Welt und Gesellschaft als jede 3. Seite einen Kampf. Gibt's so was überhaupt? *plinker* [...]

Wenn es auf englisch sein darf, würde ich den Sammelband "The Vampire Genevieve" von Jack Yeovil (alias Kim Newman) empfehlen. Entspricht zwar nicht mehr in allen Punkten dem aktuellen Stand der Warhammer-Welt, bietet dafür aber deutlich mehr als bloßes Gemetzel. Es gibt die Einzelbände ("Drachenfels", "Bestien in Samt und Seide", "Die untote Genevieve") auch in einer alten deutschen Übersetzung, die ist jedoch recht umstritten, weil sie sich nicht an die kanonischen Begrifflichkeiten hält (so heißt es "Reich" statt "Imperium" oder "Kobolde" statt "Goblins", mich zumindest hat seinerzeit nicht getört).

Im Rahmen der zweiten Edition des Rollenspiels sind auch speziell einige Romane dafür erschienen, die den Machtgrad der Protagonisten meines Wissens etwas runterschrauben. Beispielsweise die Trilogie "Death's Messenger", "Death's City" und "Death's Legacy" von Sandy Mitchell. Habe ich allerdings nicht gelesen, kann daher nichts näheres dazu schreiben.
 
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*schmunzel* Frei zitiert aus einer amazon Rezension zum ersten Mitchell Band: "unbedeutende Leute, die mit dem Chaos in Kontakt kommen" - genau so was suche ich. Besten Dank, Fimbul!
 
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ich kann warhammerspezifisch noch die folgenden beiden trilogien empfehlen: Blackhearts von Nathan Long und Witchhunter von C.L. Werner. beide trilogien haben gemeinsam, daß sie keine überhelden schildern und so ein wenig auch das dreckige, gemeine, kurz das warhammeresque gut aufgreifen und vor diesem hintergrund die protagonisten handeln lassen. beide geschichten fand ich gut und ansprechend, besonders mathias thulmann, der hexenjäger hat es mir angetan. beide reihen sind, soweit ich weiß, nur auf englisch erschienen. guter stoff, fand ich.

bei den blackhearts handelt es sich um ein strafbatallion, das immer wieder seinen arsch aus haarsträubenden situationen retten muss, und zwar sowohl mit nackter gewalt als auch mit pfiffigkeit.

mathias thulmann dagegen ist hexenjäger und seine kompromisslose art, gepaart mit einem gewissen, machen ihn zu einer hauptfigur mit ecken und kanten, dem ich gerne durch seine erlebnisse folgte.
 
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Ich hab' mir - nachdem ich mir vorerst nur die ersten beiden Bände zugelegt hatte - nun die komplette Darkblade-Reihe zugelegt. Sicherlich erscheint Darkblade als eine Art Überheld, aber ganz ehrlich, das erwarte ich auch von einem jahrhundertealten (?) Dunkelelfen - intrigant, arrogant, rassistisch, gewissenlos und absolut gewaltbereit. Da will ich nichts über einen gebrochenen "Helden" lesen, der mit seinem Schicksal hadert, sondern lesen, wie er sein Schicksal in die eigene (mit einem Schwert bewaffnete) Hand nimmt. Und das zeigt die Reihe bislang sehr, sehr gut. Es mag eine gewisse Form der Epik vorhanden sein, aber immer eine warhammertypische Epik. Damit kann zumindest ich hervorragend leben.
 
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Ich hab inzwischen "Death's Messenger" von Sandy Mitchell durch. Ist wirklich lesenswert - wenn man an den Abenteuern von Normalsterblichen im Imperium interessiert ist (wobei, ob die beiden Protagonisten so normal sind... mal abwarten). Insbesondere die erste Hälfte des Buches in Kohlstadt finde ich sehr gut gelungen. Insgesamt bekommt man in dem Buch viele Einblicke in die Alltagswelt - das scheint Mitchells Spezialität zu sein, hier wie auch in 40k.
 
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Wenn Du Kurzgeschichten magst, könnte ich auch noch den engl. Sammelband "Tales of the Old World" empfehlen.Da sind einige sehr stimmungsvolle Geschichten enthalten.

Teil 2 und 3 von der "Blood on the Reik"-Trilogie finde ich übrigens weniger gelungen als den 1ten Teil. Vor allem der dritte Teil hat mir am wenigsten gefallen.
 
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Ja, wohl wahr. Ich muss gestehen, dass ich das 2. Buch ab der Flucht-aus-dem-Armeelager-Szene weg gelegt habe, weil ich keine Lust auf eine weitere Odyssee durch die Wildnis hatte, die sich anzudeuten schien. Aktuell würde ich sagen, dass die Geschichte mit der Flucht aus Kohlstadt enorm abbaut und es nicht im 2. Buch nicht schafft, schnell wieder Spannung zu erzeugen und neue Aspekte aufzumachen. Schade.
 
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Du könntest mit "Alatriste" von Arturo Pérez-Reverte auch eine sehr stimmungsvolle Geschichte aus dem Spanien des 17. Jahrhunderts lesen. Da kriegst Du massenweise estalische Kultur.

Oder den Klassiker Simplizissimus von Grimmelshausen. :) Es muß ja nicht immer typische Warhammer Literatur sein...

Übrigens Yeovils Genevieve Zyklus ist super. Hab ihn vor vielen Jahren gelesen. Eine Vampirin als Heldin und das in Warhammer! Nur glaub ich kosten die bücher mittlerweile einiges.
 
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Geht eigentlich, ich hab es zwar noch nicht gelesen, aber mein Exemplar von Awesome Books kam in akzeptablem Zustand und mit Portoanteil(Sammelbestellung mit Freunden) auf ca. 8€.
Zum Lesen bin ich noch nicht gekommen, aber schön zu hören, das es offenbar gut ist ;)
 
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Zum Lesen bin ich noch nicht gekommen, aber schön zu hören, das es offenbar gut ist ;)

Ja, die Genevieve-Reihe ist lesenswert. Vor allem "Drachenfels" ist m.M.n. wirklich gelungen. Die Übersetzung ist bei diesen alten Romanen zwar manchmal etwas grenzwertig (z.B. Kobolde statt Goblins), aber das sollte einen nicht davon abhalten mal reinzuschnuppern. Notfalls gibt es auch noch den englischen Sammelband dazu, bin mir jedoch nicht sicher ob dieser noch erhältlich ist.

Grundsätzlich kann ich aber auch die komplette "Gotrek & Felix"-Reihe empfehlen (abgesehen von Teil 8)! Ist zwar alles etwas epischer und es wird relativ viel gekämpft, trotzdem eine schöne Lektüre um das Flair der Alten Welt einzufangen. Vor allem Teil 2 "Der graue Prophet" ist sehr gelungen.
 
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