Großartiges Argument
Vor allem angesichts dessen, dass danach eine ganze Liste an Einwänden kommt die die Bezeichnung Argument verdient haben und die man ohne die Einleitung ernst nehmen könnte.
Ja, total entgleisende und unangebrachte Reaktion.
Auf einen Artikel der mit den Worten "flawless specimen of toxic masculinity" anfängt und dann Mary Sue mansplained.
Tone policing much?
@ Mary Sue
Man kann, wenn man will Rey als Mary Sue sehen. Was mich aber daran besonders nervt, das es diese Debatte davor nie über Luke gegeben hat und auch in der Form nie über Anakin. Aber kaum ist der Hauptjedi eine Frau, bamm Mary Sue.
Es ist einer der Punkte, die ich dem Artikel ankreide.
Das heißt, der Autor stellt zunächst eine Definition von Mary Sue vor. Bei dieser Vorstellung, kann man hinterfragen, in wie weit der Begriff als solcher problematisch ist. Das heißt, er wurde als deutlich wertender Begriff, gegenüber Figuren weiblicher FanFiction Autorinnen eingeführt, und er wird dahingehend weiterhin verwendet. Die Hinterfragung oder Beschäftigung findet jedoch nicht statt, sondern es gibt nur eine Beschreibung der Definition.
Im zweiten Schritt stellt der dem Begriff Mary Sue dem des Gary Stu gegenüber. Wobei er feststellt, dass dieser die gleiche Definition hat, nur auf männliche Charaktere bezogen. Eine Hinterfragung dessen, in wie weit der Begriff problematisch ist, findet nicht statt. Das heißt, nur weil es ein Gegenstück dazu gibt, befreit dies nicht den ersten Begriff von Kritik.
Er ignoriert im weiteren dann, dass Gary Stu kaum Verwendung findet, jenseits der Behauptung männliche Figuren könnten damit bezeichnet werden. Das heißt, es hat bei all den Diskussionen zu Star Wars Episode I bis VI keine Vorwürfe dahingehend gegeben. Es gibt auch in keinem weiteren Franchise mit männlichen Hauptrollen eine Diskussion das es ein Gary Stu sei - weder in Kinofilmen noch in Serien. In Diskussionen wo ein ähnliches Konzept aufkommt, wie bspw. Holden bei The Expanse, wird sogar mitunter der Begriff Mary Sue verwendet.
Das heißt, der Begriff Mary Sue wird (idR) weniger aufgrund seiner etwaigen problematischen Herkunft als problematisch befunden.
Er wird als problematisch empfunden, weil jede weibliche Figur in einer Hauptrolle, in einem Popcorn-Film, die abwertende Bezeichnung abbekommt.
Wobei die Kritik von der Verwendung des Begriffs vom Autor ganz allgemein als hysterisch abgewatscht wird.
Daneben, würde ich persönlich, durchaus behaupten das man anhand der vorgebrachten Argumente abstreiten kann, das Rey die Bedingungen für eine Mary Sue erfüllt.
Die Punkte die angeführt werden, gerade in der Liste, sind mitunter faktisch falsch.
Die Punkte die angeführt werden, gerade in der Liste, entsprechen nicht den Kriterien des "upstaging".
Was jetzt nur in der nummerierten Liste ist, nicht der Umstand das er sich bei anderen Versuchen zu erklären weshalb sie kein starker Charakter ist mitunter verzählt, oder das ihm elementare Entwicklungen und Konflikte entgehen.
Das wird nicht dadurch besser, dass er ein wortwörtliches Self-Insert auf einem wortwörtlichen Märchenfilm, dass bewusst - als gestalterische Entscheidung der Macher - die Definition zu Mary Sue/Gary Stu erfüllt als Beispiel dafür heranführt, weshalb die Figur keine Mary Sue bzw. Gary Stu ist.