Es kam zwar vor einer oder zwei Wochen nach langer Pause eine weitere Version des John-Carter-Playtests heraus, bei der so einige der Verschlechterungen der Vorversion wieder zurückgerollt wurden, aber insgesamt weiß der John-Carter-Regelansatz nicht zu überzeugen.
Modiphius tritt bei John Carter an, ein "besonders leichtgewichtiges" 2D20-System zu erstellen. Arbeitstitel: das "Momentum-System".
An sich hat ja das 2D20-System schon eine leichtgewichtige Seite, und zwar die der NSCs, welche mit reduzierten Spielwerteblöcken in Form von "Fields of Expertise" sehr leicht zu handhaben sind, während die SCs in voller Detaillierung modelliert werden.
Der John-Carter-Ansatz ist nach meinen bisherigen praktischen Spieltest-Erfahrungen ZU LEICHT. Es fehlt den Charakteren an Modellierungstiefe. - Die Granularität von John Carter im Momentum-System ist ähnlich wie bei Fate Accelerated, ein wenig mehr Details als Risus. Bei diesem Ansatz fehlt mir jedenfalls der GRUND, warum ich John Carter mit dem Momentum-System spielen soll, wenn ich das Setting auch einfach gleich mit FAE und ohne jeglichen Konvertierungsaufwand spielen kann. Auch eine Savage-Worlds-Adaption nur mit Grundregelwerksmitteln ist leicht zu erstellen - und mit Savage MARS gibt es eh eine Barsoom-Adaption mit "abgefeilten Seriennummern".
Was für mich die 2D20-Systemfamilie ausmacht, ist ein ganz eigenes, besonderes Gameplay. Das macht beim Spielen allein aufgrund der anregenden Mechaniken Spaß. Und dieser "Spaß am Regelsystem" kommt mir bei John Carter zu kurz.