Spielleiter und euer Bennie- Einsatztiming

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Gelöschtes Mitglied 5033

Guest
Frage an die Spielleiter unter euch, wann setzt ihr Bennies ein und wie bzw. wozu?

Kurzer Grund meiner Frage: Ich will nicht wissen, wann ihr Bennies den Spielern gibt, dafür gibt es [zum Teil, mit Gutdüngen] Regeln, sondern wann ihr bei welchen Mobs die Bennies einsetzt. Wir hatten mal einen SL der sie immer, wirklich immer bei seinen Bossmonstern eingesetzt hat, kurz vorm Schluß. Wenn man sich also durch Horden vom Mobs gekämpft hat, kommt ein Boss mit 6-7 Bennies daher. ätzend...

Also, wann setzt ihr sie ein und was wollt ihr damit erzeugen? Stimmung, Widerstand, was anderes?
 
Ich setze sie ein, wenn ich es in der jeweiligen Situation für angebracht erachte, dass etwa ein NPC eine Aktion (doch noch) schafft oder ein bisschen länger durchhält.

Ich setzte sie ein, wenn ich den Eindruck habe, dass die PCs - warum auch immer - einen "Durchmarsch" haben.

Ich setze sie ein, um an bestimmten Stellen gewisse Situationen zu erzeugen oder zu steuern.

Ich setze sie aber auch ein, um etwa dem Bossmonster 6-7 Bennies zu geben, damit er ggf zäher ist (ist ja legitim!).

Aus den gleichen Gründen setze ich sie aber auch NICHT ein. Denn gerade für den SL gilt: Man kann die Bennies einsetzen, muss aber nicht.
 
Ich setzte sie ein, wenn ich den Eindruck habe, dass die PCs - warum auch immer - einen "Durchmarsch" haben.
Den Eindruck hast Du dann aber oft - zumindest in der Hellfrost-Runde. :D:sneaky: :D:D

Ich setze sie aber auch ein, um etwa dem Bossmonster 6-7 Bennies zu geben, damit er ggf zäher ist (ist ja legitim!).
Ja, es ist legitim, aber eben auch nicht immer spannend.

Ich unterscheide hier deutlich die Verwendung der "persönlichen" Bennies eines Wildcard-NSCs und die des allgemeinen Pools für "sonstige Anwendungen".

Wildcard-NSCs haben einen gewissen Selbsterhaltungswillen, so daß die Bennies wie bei SCs gerne für Soak-Würfe eingesetzt werden. ABER: Wildcard-NSCs haben auch ausgeprägte Persönlichkeiten, so daß z.B. bei einem Wildcard, der UNBEDINGT seine Überlegenheit gegenüber einem SC mittels Einschüchtern unter Beweis stellen will, ein solcher Bennie eben für den Einschüchtern-Wurf, falls der erste Wurf nicht so gut ausfiel, eingesetzt wird. Diesem NSC ist aufgrund seiner Persönlichkeit eben der Erfolg beim Einschüchtern enorm wichtig - und dafür gibt man dann eben auch Bennies aus!

Die "sonstigen" Bennies gebe ich oft auch für Extras aus. Und zwar dann, wenn es wirklich eine Situation ist, in der ein Extra mit einem Erfolg die Lage für die SCs deutlich verkomplizieren würde. Dann setze ich gerne einen der "sonstigen" Bennies ein, weil ich mir davon eine interessantere Geschichte verspreche und ich die Spieler damit besser herausfordern kann.

Aber natürlich gibt es auch bei mir gewisse, "plot-gehärtete" NSCs, deren vorzeitiges Ableben ich nicht so gerne sehen würde. Daher kann es sein, daß ich in einer frühen Phase eines Abenteuers durchaus aus solchen "der NSC sollte länger überleben"-Gründen auch Bennies aus dem allgemeinen Pool des Spielleiters für Soak-Würfe oder Würfe bei Verfolgungsjagden einsetze, damit eben besagter NSC ein wenig länger "hält".

Bei Monstern ist das meist nicht so mein Ding, denn dafür sind Monster nicht auf Dauer interessant genug. (Ausnahme: Manche Deadlands-Kreaturen, die durchaus länger "Spaß" versprechen.) - Aber bei NSC-Persönlichkeiten, da überlege ich mir schon deren "dramaturgisches Gewicht".

Natürlich kann es dann immer noch vorkommen, daß bei noch so vielen Bennies jeder Versuch den "plot-gehärteten" NSC zu bewahren scheitert. Dann ist der halt tot und dann spielt man halt ohne ihn weiter. - Die Bennies geben in den meisten Fällen ja nur eine gewisse CHANCE, aber keine sicheren Effekte. (Ausnahme: In manchen Settingregeln, wie bei DTA, gibt es die explizite Regel, daß sich ein Schurke für einen Bennie schadensfrei und für die SCs nicht zu verhindern retten kann. Das ist dann keine "Plot-Härtung" des NSCs, sondern wegen des sicheren Effekts eine "Plot-Immunität". Davon halte ich meist sehr wenig.)

Aus den gleichen Gründen setze ich sie aber auch NICHT ein. Denn gerade für den SL gilt: Man kann die Bennies einsetzen, muss aber nicht.
Eben. - Man KANN als Spielleiter die Spielsitzung auch mit NICHT-eingesetzten Bennies beenden.

Wenn es keine Notwendigkeit gibt oder man das dramaturgische Gewicht anders einschätzt, dann behält man schon mal ein paar Bennies des allgemeinen Pools übrig. (Für Wildcard-NSCs würde ich deren persönliche Bennies jedoch immer voll und ganz einsetzen - Selbsterhaltungswille ist hier das Mindeste, was man voraussetzen kann.)
 
Oben steht ja schon das Meiste. :)

Ich setze meine Bennies auch ein, wenn ich merke, dass meinen Spielern die Situation wichtig oder es für sie spannend ist; sozusagen Öl ins Feuer gießen, damit es höher lodert. so kann sich auch mal an einer scheinbar unwichtigen Stelle ein verdammt spannendes Bennie-Duell entwickeln, immerhin sind Bennies wichtige Ressourcen und ich kann damit auch Stimmung und Handlung steuern. Wenn der allgemeine Vorrat leer ist, dann ist das halt so. Ich halte nichts vom Sparen bis zum Ende, um dann eventuell eine Bösewicht mit Bennies zu füttern. Allerdings habe ich auch Spielsitzungen, bei denen ich am Ende keinen einzigen Bennie eingesetzt habe. Kommt bei mir halt stets auf die Situation am Tisch an und was ich gerade erreichen will.
 
Kurzgesagt: Um das Leben meiner Spielercharaktere so schwer wie möglich zu machen.
Das sehe ich nur eingeschränkt so. Bennies haben beim Spielleiter eben nicht in erster Linie die Funktion, den Spielern das Leben schwer zu machen. Das kann ich als SL auch ganz anders erreichen. Will ich das Leben meiner Spieler schwer machen, kann ich Umgebungsvariablen verändern, wie Dunkelheit, Kälte, Hitze, Katastrophen etc. Damit nehme ich einen allgemeinen Einfluss auf die Spielwelt. Alles wird für alle schwerer. Rasenmähermethode.

Dies hier:
Dann setze ich gerne einen der "sonstigen" Bennies ein, weil ich mir davon eine interessantere Geschichte verspreche und ich die Spieler damit besser herausfordern kann.
Besser kann man es kaum sagen.

Der Bennie/die Bennies, die ich habe, brauche ich z. B., um etwas "gerade zu rücken", was ansonsten nicht erreichbar ist, ohne zu bescheißen, also die Regeln auszuheben. Damit kann ein Würfelglück der Spieler, das ihnen herzlich gegönnt sei, aber eventuell die Story vorzeitig abschließt (antiklimatisch, will heissen), ausgeglichen werden. Bennies wirken somit auf Personenebene. Nur ein Ereignis wird abgemildert oder für wenige schwerer. Somit ist der Einsatz eines oder mehrerer Bennies des Spielleiters eher ein mikrochirurgischer Eingriff als Gegenpol zur Rasenmähermethode.

Wenn sich ein Spieler aber etwas cleveres ausgedacht hat, und ich ihm seine Idee unter massiven Bennieaufwand kaputt machen könnte, werde ich Bennies nicht einsetzen. Denn es ist ein Unterschied, ob ich als SL eine Lücke in der Story gelassen habe, die ein gut analysierender Spieler entdeckt und dann auch ausnutzen können soll, oder ob mein Würfelpech als SL mit einem Bennie mal ausgeglichen wird. Dadurch zwinge ich mich zu lernen, anstatt alles mit Bennies glatt zu bügeln. Das nächste Mal hat meine Geschichte solche Schlupflöcher eben nicht mehr.

Hochachtungsvoll,
Ollie
 
Ich verbrauche selten auch nur die Hälfte der mir zur Verfügung stehenden Bennies. Und wenn meist nur, um einen "wichtigen" NSC ein wenig (ein, zwei Runden) länger stehen zu lassen, damit er noch ne nette kleine Gemeinheit lostreten kann, bevor er selbst abtritt.
 
Ich sehe das ja so, dass jeder Wildcard genug Überlebenswillen hat, dass er in jedem Fall seine zwei Bennies auch verbrauchen wird bevor er abtritt. Die anderen 4-5 Bennies verbrauchen sich schon schnell genug, wenn es darum geht, Würfelpech auszugleichen, was ich auch nur wieder fair finde, denn die Charaktere dürfen dies ja ebenfalls.

Stefan
 
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