AW: Sonnenlicht
XellD schrieb:
Es gibt wissenschaftliche Erklärungen für die Existenz des Menschen
Ach ja? Ich glaube nicht.
Es ist beweisbar, dass Menschen existieren, aber nicht warum. Das "Leben" selbst ist wissenschaftlich kaum erklärbar, nur beobachtbar, und wird von Biologen nicht im Geringsten verstanden.
In einer Welt, in der Vampire existieren, ist auch deren Existenz beweisbar, einfach indem man einen Vampir untersucht und feststellt, dass das kein lebendiger Mensch ist. Warum er aber existiert, das ist nicht beweisbar, denn der "Untod" ist ein Seinszustand der ebenso wenig verstehbar ist wie das "Leben".
Der Unterschied ist nur, "Leben" nehmen wir als selbstverständlich hin, schwafeln was von Zellen und Energiehaushalt, von Reproduktion und degenerativen Zellteilungsfehlern und versuchen es philosophisch zu packen zu kriegen, dabei ist unser wahrhaftiges WISSEN über das Leben an sich ERSCHRECKEND gering.
Das "Leben" als Erklärung für die Existenz des Menschen ist ebenso unzureichend wie der "Fluch" als Erklärung für die Existenz des Vampirs.
XellD schrieb:
Umm...sind Menschen mythisch...? (...) Und die wird es auch nicht geben, weil es sich einfach nicht um einen Virus, sonder schlicht und ergreifend tatsächlich um einen Fluch handelt. Basta.
Und die Wahrhaftigkeit dessen, dass das Dasein des Vampirs mittelbar die Existenz Gottes beweist (wenn denn Gott die Vampire verflucht hat, wie es das Buch Nod ja behauptet) wird bei Maskerade platt ignoriert!
Im Prinzip müsste der wissenschaftlich geprägte Mensch wenn er Vampir wird und ihm die Kain-Story präsentiert wird, die ja von jedem Maskerade-Spieler als Wahrheit VÖLLIG reflexionslos wiedergekäut und geschluckt wird, plötzlich gottgläubig werden, denn ER SELBST ist der unwiderlegbare Beweis des Übernatürlichen und (wenn man an das Buch Nod glaubt) via Kain sogar des Göttlichen.
Ich der Vampir -> Ich Kind von Kain -> Kain verflucht von Gott -> Gott
In 15 Jahren Maskerade hat dieser Aspekt niemals dazu geführt, eine Gott- oder auch teufelsgläubige Vampirkirche als wesentliche Fraktion zu etablieren, obgleich der Umschwung vom wissenschaftlich-atheistischen Menschen zum übernatürlich-gläubigen Vampir extremst naheliegend ist.
Scheiße, wenn man MICH zum Vampir machen würde, würde sich mein Glauben an die Gestalt der Welt RADIKAL ändern!
Paradoxer Weise ist dieser Aspekt erst jetzt bei REQUIEM mit der Lancea Sancta aufgegriffen worden, dabei existiert bei Requiem überhaupt keine allumfassend prädominant anerkannte Ursprungslegende der Vampire:
Während bei Maskerade jeder WEISS und als wahr annimmt, dass Kain der erste Vampir war (ergo es Abel gab, und Adam, und den verfluchenden Gott!!!) ist das Buch Longinus nur "geistiges Eigenntum" und "Doktrin" der Lancea Sancta.
Trotz der absoluten Dominanz der Kainslegende - ergo des Vampirs als vonn Gott verfluchter Kreatur - gab es bei Maskerade keine betreffende Glaubensrichtung der Vampire: "Jo mei, mir sein's halt Kainskinder, na und?"
Das passt alles überhaupt nicht zum Ursprungsthread und möglicher Weise sollte man dieses Thema komplett ausgliedern, aber ich wollte es mal gesagt haben, weil mich dieses "Die Wahrheit ist: Kain ist der Vampir-Daddy" ohne dass Gott dabei eine Rolle spielen würde schon seit der 2nd Edition genervt hat (in der 1st Edition war die Kainslegende nur eine Legende, nicht DIE Legende).
AAS
