Sommer 2004 - Ein ungewöhnlicher Auftrag

Eldrige

Zombie-Survival Experte
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2. März 2004
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Es war sicherlich nicht die beste Gegend in der er sich hier aufhielt, aber er hatte nuneinmal den kürzeren Gezogen, im warsten Sinne des Wortes, denn er hatte das abgebrochene Streichholz in der Hosentasche, und mußte nun einen dieser total schwachsinnigen Aufträge ausführen.
Solche wie sie eigentlich nur in Filmen vorkamen, wie in Sieben etwa, wo am Ende plötzlich der Botenjunge den Kopf der Frau liefert.
Er strich seine dünne Jacke mit dem Logo der Lieferfimra für die er arbeitete gerade und sah weiter aus dem Fenster seines Panzerwagens.
Auf dem Beifahrersitz neben ihm lag sein Auftrag. ein recht seltsam aussehender Umschlag, wie er ebenfalls einem Film entsprungen sein könnte. Solche Dinger wurden in Musketier Filmen den berittenen Boten mitgegeben.
Er zuckt mir den Schultern und beschloß das beste daraus zu machen. Immerhin war das hier Arbeitszeit. Seine Finger angelten nach einem Sandwich. Im Kopf gingen ihm nocheinmal die seltsamen Anweisungen herum.

warte an der Ecke bis du ein junges schwarzes Mädchen siehst. Sie ist etwa 18, schlank, trägt öfters bequeme, sportliche Kleidung, wahrschienlich Jeans und Bauchfreie Oberteile. Gut möglich das sie auf einem Fahrrad unterwegs ist. Frage sie ob ihr Name May wäre und überreiche ihr dann den Umschlag.

Es war die dritte Nacht in der er hier saß, aber der Kunde hatte soviel bezahlt das er hier noch Wochenlang sitzen und warten konnte bis jemand auftauchte auf den die Beschreibung passen könnte.
Das Trinkgeld war allerdings so saftig, das es eine Menge persönlichen Engagements rechtfertigte. Im Grunde war es doch gar nicht schlimm. Er mußte einfach nur hier sitzen, jede Nacht ein paar Stunden, und ab nächste Woche würde jemand anderes damit dran sein. Er würde dann an der `Verlosung´dieser Aufgabe nicht mehr teilnehmen müssen. Es war also gar nicht schlecht das er es als Erster hinter sich bringen mußte.
Er biß noch ein Stück ab und kaute nachdenklich, während er aus dem Fenster sah und nach der jungen Frau Ausschau hielt. Er fragte sich ob es sie gab.
 
Ohne Fahrrad, aber die Beschreibung paßt eigentlich ganz gut. Da ist sie, als wäre sie gerade seinen suchenden Gedanken entsprungen, geht mit einigem Tempo, das fast schon ein Laufschritt ist, den Gehsteig entlang als wäre sie ein ganz normales Mädchen, nicht etwa das Ziel des ominösesten Lieferauftrags seit langem.

Tatsächlich ist Meyye auf der Jagd, besser gesagt auf dem Weg zu ihrem Jagdrevier, wobei sie es heute einfach mal wieder im Stadtpark versuchen wird. Allein, denn obwohl sie sich an vieles gewöhnt hat braucht sie hin und wieder eine Auszeit, und wenn Tatjana sie getarnt verfolgt, sollte sie sich nicht sehen lassen, denn dann kann die Gangrel unwirsch reagieren.

So ein Panzerwagen fällt natürlich auf, also wirft sie ihm auch einen Blick zu, der genügt um den einsamen Typen hinterm Steuer zu sehen, der Ausschau hält... wonach auch immer. Es ist ihr auch egal. Ihr fällt nur auf, dass er die ideale erste Quelle darstellt, heute Nacht. Also wird sie langsamer.

Der Bote ist vielleicht schon drauf und dran zu rufen, als die Schwarze von sich aus langsamer wird und stehenbleibt, ihren Blick auf genau ihn gerichtet. Dann schaut sie sich kurz um und kommt über die Straße auf ihn zu. "Hi." sagt sie einfach. Sie sieht eigentlich ganz nett aus.
 
Verdammt, das mochte sie sein. Vor Aufregung zerbröselte ihm das Brot in der Hand. Als er sich hektisch die Krümel von der Uniform wischt, segelt seine Getränkedose auch noch hinterher und ergießt klebrige Brause auf den Boden des Cockpits. Er würde heute Nacht also auch noch reinigen dürfen. Entnervt greift er nach dem Umschlag und dreht sich zur Türe.
Beinahe hätte er sie auch aufgemacht, aber dabei hätte er sicher das Mädchen umgehauen, das nun unmittelbar vor seiner Türe stand.
Die Tatsache das sie ihm einen sehr einladenden Blick schenkte und ihn auch noch grüßte, machte diesen ohnehin seltsamen Auftrag nur noch befremdlicher.
Unter normalen Umständen hätte er sie sicher gefragt ob sie nicht etwas trinken gehen sollten, aber es war ihm alles ein wenig zu fiel. Nur fertig werden mit diesem Mist.

Ähhhm... ja.. Hi... Bist du... ich meine sind sie May ?

Langsam gewann er seine Fassung zurück. Vielleicht war der Auftrag gar nicht so merkwürdig. Vielleicht wußte sie sogar das sie den Umschlag bekommen sollte und war deshalb direkt zu ihm her gekommen.
Es war sicher die Gegend und Ereignisse der letzten Zeit die ihn so fahrig hatten werden lassen, so das er schon Gespenster sah.
 
Out of Character
Stimmt... aber hin und wieder geht sie trotzdem mal zu Fuß. ;)


Als sie sieht, dass er die Tür öffnen will, geht sie einen Schritt beiseite, wo sie auch bleibt als er es vorerst mal doch läßt. Auf seine gestotterte Frage hin, die ihr immerhin verrät, dass ihre gerade begonnene Masche mal wieder funktioniert, lächelt sie erst und neigt dann etwas den Kopf zur Seite, stirnrunzelnd. Woher kennt er ihren Namen? Hat sie schonmal von ihm getrunken? Sie kann sich nicht an das Gesicht erinnern... aber deswegen ist sie noch lange nicht sicher, es waren so viele...

"Und wenn es so wäre?" fragt sie, äußerlich ungerührt. Vielleicht gehört das ja zu einer Art Spiel, das der Auftraggeber und diese May miteinander spielen. "Kannst übrigens ruhig rauskommen... ich beiß schon nicht." sagt sie und lächelt wieder, mit einem Hauch von Spott den kein ganzer Kerl auf sich sitzen lassen kann. Eigentlich aber gilt der Spott ihrer Wortwahl.
 
Na toll, jetzt war er wohl mitten drinn in so einer Geheimniskrämer, Agentenspiel Geschichte. Er seufzte resigniert, würde aber der frechen Kleinen gleich mal zeigen das er sich um nichts sorgen mußte.
Er hatte immerhin nur im Wagen gesessen weil das bequemer war und er außerdem in dieser Gegend nicht unbedingt in seiner Lieferanten Uniform erwischt werden wollte. Beim Aussteigen tippte er mit dem Umschlag gegen seine Handfläche.

Wenn es so wäre, dann hätte ich hier einen Umschlag für May. Ein Brief von einem Freund, wie es hieß. Alles was sie sagen müssen um ihn zu bekommen ist `Den Namen des verfluchten Glockengießers´. Toll was ? Also wenn sie mir den sagen, dann sind wir aus dieser James Bon Nummer bald alle raus.

Er war einen halben Kopf größer als sie und machte sich nun absichtlich größer und breiter. Obwohl er nur ein paar Jahre Älter war als May aussah, hielt er sich ihr gegenüber für sehr erwachsen.
 
Sie schürzt leicht die Lippen, offenbar um ein Schmunzeln zu vermeiden, als er dann doch aussteigt und ihr erzählt was es mit ihm und seinem Hiersein auf sich hat. Ein längerer Blick liegt auf dem Umschlag, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder ihm widmet. Typisch Mann, sofort angebissen, folgt der angebundenen Münze, der Karotte an der Schnur. Soweit ihre Gedanken, aber der Blick sagt etwas anderes. Eher etwas in der Richtung wie: Du fragst mich doch hoffentlich noch irgendwann, ob ich mit dir was trinken gehen will. Und dann mit zu dir.

Aber das kann noch warten. Sie schüttelt ein wenig ungläubig den Kopf (und achtet darauf, dass dadurch nicht etwa ihre unnatürlichen Ohrspitzen sichtbar werden). "Den Namen des Glockengießers... wer auch immer mir das da schickt, sollte wissen dass Zachariis Name nicht leichtfertig ausgesprochen werden sollte." sagt sie, mit einem Hauch von Theatralik. Meint sie das jetzt ernst oder macht sie sich einfach nur über den Absender lustig? "Na schön, ich bin May... gib mir das bitte. Bin ja mal gespannt..."
 
Erlösung, Freiheit. Sie hatte den Namen gesagt. Das dramatische Element fand er, genau wie die ganze Sache, ein wenig lachhaft. Es kam ihm ein wenig vor wie in diesem Film um den Zauberlehrling, der ständig gegen einen bösen Zauberer kämpft, dessen Name auch nie genannt werden durfte.
Aber er war das Ding und damit den Auftrag los. Sehr befreit und erleichtert drückte er ihr den Umschlag in die Hand.

Das Papier fühlte sich sehr glatt und dick an. Es war ein Umschlag aus altem Wachspapier mit einer schönen Pergament marmorierung. Als Verschluß dienten zwei kleine Metallknöpfe um die eine Schnurr geschlungen war. Das Ding roch nach Keller.

Derartig zufrieden mit sich und der Art wie er seinen Auftrag erledigt hatte, wurde er nun auch empfänglicher für Meyyes Versuche sich in den Fokus seiner Aufmerksamkeit zu rücken. Allerdings war er der Meinung das alles von ihm ausging.

So... das war der geschäftliche Teil.. jetzt habe ich Feierabend und denke wir können dann ruhig `Du´sagen. Immerhin sind wir beide keine Rentner, oder. Und weil ich für deine Zustellung extra die Nachtschicht genommen habe, bist du es mir eigentlich schuldig das ich dich auf irgendwas einladen darf.

Er grinste als wäre er der Mann aller Mädchenträume.

Das ist so Arbeitspraxis, verstehst du ?
 
Immer noch ein wenig unschlüssig sieht sie sich das Bündel von allen Seiten an. Wer kennt ihren Namen, den von Zach und weiß, dass sie hier entlangkommt? Naja, Letzteres kann Zufall sein, dennoch bleiben nicht viele Leute übrig, und von denen fällt ihr eigentlich genau einer ein, der sie nicht persönlich aufsuchen oder anrufen könnte: Dimitri. Sie fragt sich, ob sie das Ding nicht lieber schleunigst wieder loswerden sollte.

Sie schaut wieder auf, als er mit ihr redet. Wenn er wüßte, wozu er sie gerade einlädt... nach ihrer Interpretation. Sie scheint sich seine Worte zu überlegen und ein Schmunzeln deutet an, dass ihr seine Art imponiert. "Hm, da hast du schon recht... aber Arbeitspraxis hin oder her, ich hab ne bessere Idee. Deine Belohnung kriegste sofort." sagt sie und kommt den Schritt näher, der sie noch von ihm trennt. Ihre freie Hand legt sich auf seine Schulter, ihr Blick ist verheißungsvoll und sie kommt noch näher... küssen will sie aber offenbar seinen Hals, so wie sie abweicht.

Es sollte ja so schnell gehen, dass er vor angenehmer Verblüffung gar nicht zu Gegenwehr kommt. Sie rechnet auch nicht mit Schwierigkeiten, dazu war er vorher zu empfänglich für ihre Signale. Jedenfalls hat der seltsame Auftrag für ihn ein ebenso seltsames, aber angenehmes Ende. Und als sich 'May' wieder von ihm löst, ist er um eine ekstatische Erfahrung reicher. "Na, war das gut? Ich hoffe, das entschädigt dich dafür, dass ich heute nicht mitgehen kann. Aber gib mit deine Handynummer, ich komm darauf zurück." sagt sie und sieht ihn wieder so an... sowohl verheißungs- als auch erwartungsvoll.
 
Der Lieferboy schielte ein wenig und wirkte extrem weggetreten. Scheinbar reagierte er aber noch auf Stichwörter, denn bei dem Wort Handynummer wühlte er in seinen Taschen und reichte ihr dann eine Karte. Genaugenommen reichte er sie etwa einen halben Meter an Meyye vorbei, aber man merkte wie es gemeint war.
Er grunzte auf alles andere nur Bestättigend und kroch umständlich und unter mehrmaligen vergeblichen Anläufen wieder in seinen Lieferwagen.
Er war schrecklich müde und wollte seine Mami.

Leider war er so durcheinander gewesen, das er Meyye die Karte einer PC Tuning Werkstatt in die Hand gedrückt hatte. Meyye las dort das man mittlerweile ohne `Chase modding´genauso gut Mensch Ärgere dich nicht anstatt PC `zocken´konnte, weil man dann total `out´war.

Da Meyye aber wohl ohnehin nicht angerufen hätte, war das wohl kein all zu großer Verlust.
 
Meyye nimmt die Karte, wirft auch einen Blick darauf, dann einen zweiten und schaut dem armen Jungen dann zu, wie er (fahruntüchtig wie er jetzt ist) davonrauscht. Sie zuckt die Schultern und läßt das Ding fallen. Sie hat sowieso noch nie an PCs gezockt, immer nur an Konsolen (ihrer Chun Li konnte keiner das Wasser reichen... bis auf Kanwe, ihren Bruder, der brauchte das Pad nur anzuschauen und hat als Ryu jeden Dragon Punch geschafft. Nervig war das).

Da steht sie nun also mit einem Päckchen unbekannten Inhalts und ebenso unbekannten Absenders. Nachdenklich betrachtet sie es wieder und dreht es ein wenig herum, es wieder von allen Seiten betrachtend. Dann schaut sie sich um und zuckt die Schultern. Warum nicht gleich hier öffnen... die Straßenlaternen geben wenigstens Licht. Also setzt sie sich auf eine niedrige Mauer und macht sich an der Schnur und den Metallknöpfen zu schaffen.
 
Ein wenig befremdlich ist der alte Verschluß schon, aber nach wenigem hin und her drehen ist der Umschlag offen.
Im Inneren findet sich ein Bogen dickes Briefpapier, mit Füller beschrieben und 500 Euro in Bar. Die Schrift war geschwungen und ausladend.

Meine liebe May,

Ich sende Dir diesen Brief auf ungewöhnlichem Wege zu, weil ich nichts direkt an Deine Adresse senden wollte.
Vielleicht bin ich was das angeht ein wenig übervorsichtig, aber in letzter Zeit haben sich eingige Leute für diese Stadt und auch für uns interessiert. Leider auch für Einzelne von uns. Obwohl ich bei meiner Ehre schwöre das ich kein Wort über dich verraten habe, du weißt das würde ich niemals tun, rate ich doch zu äußerster Vorsicht und bitte dich gut auf dich aufzupassen.
Ich werde die Stadt für einen Weile verlassen. Um dich zu schützen, und weil ich in letzter Zeit sehr beschäftigt in anderen Belangen war, konnte ich dir dies nicht persönlich mitteilen. Darum dieser Brief.
Ich bin mir beinahe sicher das du nicht mit mir mitkommen willst, dazu bist du zu sehr Wildfang. Aber ich möchte es dir dennoch anbieten. In dem Umschlag findest du genug Geld um eine Reise zu finanzieren. Solltest du widererwarten den Wunsch haben mir zu folgen, dann hinterlasse einen Brief in der Bibliothek auf den Namen Ludger.
Auf diesem Wege erhalte ich alles was du mir zusendest. Dann kann ich dir ein Ziel nennen und die Reise für dich buchen.
Aber auch wenn dich dein Weg nicht zu mir führen sollte, würde ich dir dringend raten die Stadt eine Weile zu verlassen. Verwende das Geld wie immer du es richtig empfindest und suche dir einen sicheren, friedlichen Ort, an dem du bleiben kannst bis sich die Wogen in der Stadt geglättet haben.
Ich beabsichtige erst in einem, vielleicht auch erst in zwei Jahren wieder in die Stadt zurückzukehren. Mache dir keine Sorgen um mich. Egal ob du bis dahin eine neue Heimat gefunden hast oder auch wieder in der Stadt bist, wir werden uns wieder sehen. Keine Angst, ich finde dich, egal wo du bist. Immerhin ist das bei all der bitteren Last die mein Erbe mit sich bringt der einzige Segen, wenn es mich denn zu dir bringen kann.
Ich weiß das du ein großes Mädchen bist und es nie leiden konntest wenn jemand auf dich aufpaßt. Ich hoffe du verzeihst und verstehst meine Fürsorge trotzdem. Paß bitte auf dich auf.
Bis wir uns wiedersehen meine Kleine.

Grüße aus vollem Herzen

Lurker
 
Das Geld ist schonmal die erste Überraschung. Jetzt weiß sie endgültig nicht mehr, was sie von diesem Päckchen zu halten hat. Aber zum Glück kann sie ja lesen, also wird es sich wohl herausfinden lassen. Sie faltet den Brief auseinander blickt nochmal zur nahen Lampe hoch und beginnt.

Eine weitverbreitete Unsitte: Sie liest erst das Ende. Jedenfalls die Unterschrift, die ja schon mal aufschlußreich genug ist. Ein richtiges Aha-Erlebnis. Dann liest sie den Text von Anfang an. Übervorsichtig... ja, der Meinung ist sie auch. Was hält ihn wohl davon ab, sich persönlich mit ihr zu treffen? Soviel Ärger mit der Camarilla? Warum hat sich der Archont oder der Seneschall oder Cat dann nicht mehr mit ihr beschäftigt? Zumindest Mandelssohn hat einen Eindruck davon bekommen, dass Lurker und sie ein bißchen mehr als nur flüchtige Bekannte sind.

Wie auch immer... dass er viel zu tun hatte, glaubt sie sofort. Entweder um den Häschern der Camarilla zu entkommen oder sich mit dem Sabbat einzurichten... und auch sie hat sich viel zu lange nicht mehr mit ihm getroffen, hat stattdessen ihr Kind unterrichtet, ist mit ihr und Tatjana wie eine kleine Familie in den Wald gegangen und sich mit Julian verabredet... mal ganz abgesehen von der normalen Allnacht des Vampirdaseins.

Das sollte sie ändern, aber wenn er die Stadt verläßt, wird es schwierig... er sieht es ganz richtig, dass sie nicht unbedingt mitkommen will. Noch dazu, wo die ganze Zeit Julians und ihre Reise nach Irland im Gespräch sind. Wohin er wohl geht? Und wenn... sind dann die Sabbat-Kanaillen mit dabei? Irgendwie hätte er ihr ein wenig mehr sagen können wenn er schon will dass sie mitkommt...

Naja, immerhin kennt er sie dahingehend. Unheimlich, eigentlich... er weiß so wenig von ihr. Und wie gut kennt sie ihn? Gar nicht, muß die richtige Antwort sein. Sie kennt ihn erst seit er das Blutsband zu ihr hat, welches sein ganzes Verhalten in ihrer Nähe verfälscht. Aufschlußreicher mag da schon sein, dass er sich dem Sabbat zugewandt hat. Zum erstenmal fragt sie sich, ob sie sich überhaupt die Mühe machen soll, ihn wieder auf die 'richtige' Seite zu ziehen, aber sie hat nunmal auch eine Verpflichtung... das Blutsband ist ihr mehr als ein billiges Instrument, das sein Schweigen sichern soll. So eine Reise wäre vielleicht sogar die richtige Gelegenheit, sich mal ausführlich zu unterhalten...

Sie schaut nachdenklich auf die Straße hinaus, als sie geendet hat und denkt kurz an ihr Handy. Von wegen Bibliothek, sie könnte ihm einfach eine SM schicken. Allerdings, wenn er so vorsichtig sein muß wie er meinte, wird er wohl längst ein neues benutzen und sie sollte sich auch nicht sicher sein, dass ihre Nachrichten nicht mitgehört und abgefangen werden. Also doch Bibliothek. Und so kommt es, dass sie eine Nacht später genau dort aufkreuzt, im Hort der Bücher die ihr allesamt nichts bedeuten. Nunja... so ganz stimmt das wohl nicht, es mag das ein oder andere geben mit dem sie Kindheitserinnerungen verbindet oder die sie mal gelesen hat, als sie soetwas noch hin und wieder getan hat. Aber diese Zeiten sind vorbei. Sie sieht auch nicht aus wie die übliche Leseratte oder Studentin in typischer, löchriger Jeans, Chucks, bauchfreiem Oberteil und dünner Jacke. So kommt sie, sich irgendwie skeptisch umschauend auf die Theke des Nachtwächters zukommt.
 
Out of Character
Da Ardettes bis 10.1. nicht da ist, wie ich gerade gesehen habe, mach ich hier mal weiter ;)


Es wird nicht lange dauern, bis Lurker seine Antwort in den Händen hält, so dass er lesen kann, was Meyye schreibt (und das sogar fast ohne Rechtschreibfehler, leserlich noch dazu!).

Lieber Lurker,

ich habe deinen Brief bekommen. Danke für das Geld, aber wie du schon gemeint hast, werd ich dich wohl nicht auf die Reise begleiten. Ich muß mich um mein Kind kümmern. Davon weißt du vielleicht noch gar nichts, ich habe sie gezeugt in der Nacht als der Fluch gebrochen wurde. Sie war in den roten Kreis Zachariis gelaufen und ich konnte nicht noch einen Menschen sterben sehen. Naja, das kann ich dir ein andermal erzählen.
Solange ich nicht mal weiß wo es hingeht oder wer sonst noch mitkommt, läuft sowieso schonmal gar nichts. Wenn das ne kleine Sabbat-Reisegruppe wäre, wär ich echt überflüssig. Du hängst dich neuerdings an diesen Tsihmmiscze den ich überhaupt nicht leiden kann. Ich frag mich, ob ich mich in dir nicht getäuscht hab. Ich weiß dass es dir nicht auf die Sekten ankommt, du weißt dass ich die Torrie-Bonzen nicht abkann, aber nach allem was Dimitri und seine Freunde gemacht haben, ist die Camarilla das kleinere von zwei Übeln. Wir müssen uns mal treffen und ausführlich reden, wenn du wieder da bist.
Wenn du das Geld doch wiederhaben willst, sag bescheid. Käm mir blöd vor, dir ne Abfuhr zu geben und das dann trotzdem zu verjubeln. Keine Angst, ich werd mich mal für ne Weile rar machen und nicht viel von mir hören lassen. Paß du lieber auch auf, besonders auf deinen Rücken, wenn du ihn mal den Sabbat-Pennern zuwendest.

Bis dann,

Meyye

P.S.: Wir sind umgezogen, bin gespannt ob du mich wirklich findest.
 
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