Slipstream Slipstream

Toa

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Es ist da.

Und es ist nicht ganz so UBER wie ich es mir erhofft hatte. ;)

Man merkt, daß das ganze ein Werk von Wigg(l)y ist - ein Großteil des mittelmäßigen Materials des SciFi-Toolskits findet sich zwischen den Buchdeckeln wieder. Eine absurde Menge an prägenerierten Rassen (die dazu noch recht unausgegoren sind - niemand wird einen Anarch spielen wollen, Valkyrias dagegen holla) soll scheinbar sicherstellen, daß niemand auf die Idee kommt einen Menschen (die Hauptdarsteller des emulierten SciFi-Pulp-Genres) zu spielen. Savage Worlds krankt mit diesem Buch zunehmend am "Edge Creep", der mir schon D&D madig gemacht hat: wofür braucht man den Edge "Guardian", wenn sich eigentlich jeder Charakter für einen anderen in die Bresche werfen kann (oder können sollte)? Auch toll die neue Psi-Kraft "Confuse the Mind", die effektiv nur ein verstärktes "Lower Trait" ist. Hier hätte man einiges weglassen können.

Das ganze wirkt weniger wie ein richtiges Setting, sondern mehr wie ein ausgefleischtes Toolkit. Dieser Eindruck wird durch das zusammengeklaubt wirkende Artwork noch verstärkt. In der Hinsicht ist jedoch viel brauchbares Material vorhanden, das man sich für eigene Zwecke zunutze machen kann. Die Kampagne wirkt auf einen ersten Blick auch brauchbar. Also kein vollkommener Griff ins Klo, sondern einfach nur Straffungsbedarf.
 
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Und es ist nicht ganz so UBER wie ich es mir erhofft hatte. ;)
Also ich fand Sundered Skies ausgesprochen wenig anregend (alles, aber auch alles ist hart, düster, gefährlich und keiner lacht), während ich beim Lesen von Slipstream schon SOFORT LUST zum Spielen bekommen habe. Knallig, kitschig, Klischee.

Man merkt, daß das ganze ein Werk von Wigg(l)y ist - ein Großteil des mittelmäßigen Materials des SciFi-Toolskits findet sich zwischen den Buchdeckeln wieder.
Der Sci-Fi-Toolkit wird von anderen Leuten als alles andere, denn "mittelmäßig" empfunden. Vor allem ist dieser Sci-Fi-Toolkit außerordentlich praktisch für schnelle Conversions und eigene Setting-Adaptionen.

Aber Slipstream enthält eben gerade SEHR WENIG vom Material des Sci-Fi-Toolkits, sondern kommt eher wie ein Setting auf Basis des PULP-Toolkits daher (plus die Alien-Rassen-Bastelregeln aus dem Sci-Fi-Toolkit).

Es geht halt um PULP-Sci-Fi und nicht um Sci-Fi allgemein.


Eine absurde Menge an prägenerierten Rassen (die dazu noch recht unausgegoren sind - niemand wird einen Anarch spielen wollen, Valkyrias dagegen holla) soll scheinbar sicherstellen, daß ...
Man ständig die Star-Wars-Kneipenszene und andere spaßige, coole, chaotische Ansammlungen grotesker Aliens spielen kann. Toll!

Savage Worlds krankt mit diesem Buch zunehmend am "Edge Creep"
Edge Creep? - Bei den sogar recht sparsamen neuen Edges (verglichen mit anderen Savage Settings)?

wofür braucht man den Edge "Guardian", wenn sich eigentlich jeder Charakter für einen anderen in die Bresche werfen kann (oder können sollte)?
Na, wenn man es können SOLLTE, dann SOLLTE es auch REGELN dafür geben. Diese bietet das Edge "Guardian".

Nach den SW-Grundregeln sollte man das nämlich NICHT KÖNNEN, da dafür KEINE Regeln vorgesehen sind!

Auch das Weitergeben von Bennies kostet ja ein Edge (Common Bond). Und das kommt dem "Ich werfe mich mit einem 'NEEEEIIIINN!!!' dazwischen" noch am nähesten.

Auch toll die neue Psi-Kraft "Confuse the Mind", die effektiv nur ein verstärktes "Lower Trait" ist. Hier hätte man einiges weglassen können.
Zustimmung. Ich finde die meisten der Psi-Powers nicht notwendig.

Das ganze wirkt weniger wie ein richtiges Setting, sondern mehr wie ein ausgefleischtes Toolkit.
Na, das ist aber eine vortreffliche FEHLEINSCHÄTZUNG!

Weiter daneben könnte es kaum sein!

Slipstream bietet ein Setting. Eine funktionierende (nach Pulp-Sci-Fi-Genre-Regeln funktionierende) Spielweltenumgebung, die schon beim Lesen LUST macht sie zu erkunden, zu entdecken, mit der zu interagieren, die zu BEEINFLUSSEN, ja vor einer "Dunkelen Bedrohung (tm)" zu RETTEN!

Als "Toolkit" bietet der Sci-Fi-Toolkit (zum Teil) und der Pulp-Toolkit (zum größeren Teil) einfach mehr Material, aber eben KEIN Setting.

Slipstream wirkt aber durchaus wie ein eigenständiges Setting, welches man MIT HILFE des Pulp-Toolkits und des Sci-Fi-Toolkits auch selbst hätte machen können. (Und das KANN man ja auch!)

Dieser Eindruck wird durch das zusammengeklaubt wirkende Artwork noch verstärkt.
Die optische Gestaltung ist mir zuwenig comichaft. Wenn man die Bilder anschaut, dann nehmen diese sich selbst zu wichtig, während der Text locker und mit der für dieses überkandidelte Setting nötigen Humorigkeit gehalten ist.

Ich hätte mir mehr Bilder im Stile von 50 Fathoms oder Necessary Evil gewünscht und weniger "Schwülstigkeit" und "Doom&Gloom" wie in Sundered Skies oder Solomon Kane.

Insgesamt ist mein Eindruck von Slipstream ausgesprochen ERFREUT und POSITIV.
 
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Ist Slipstream "Flash Gordon" oder "Rocketmen"?
Mehr Flash Gordon. Sogar ziemlich nah an Flash Gordon.

(Zu Rocketmen hätte ja ein eigenständiges Rollenspiel von Pinnacle als Lizenznehmer von WizKids herauskommen sollen. Das hätte mich mehr interessiert als das für sich genommen auch gut geratene PotSM.)
 
AW: Slipstream

Also, ich mag die Sci Fi Toolkits... :nixwissen:


Mehr Flash Gordon. Sogar ziemlich nah an Flash Gordon.
Das liest sich gut! Was ich möchte ist ein "ernstes" Pulp-SF Setting. Ohne Comedy Einlagen.
Ich stelle mir das so vor:

Ich will:
-gemeinsam mit Löwenmenschen ausbrechen.
-mich zwischen der Erdenfrau und der Tochter des Imperators entscheiden können.
-auf einem Raketoped entkommen, wobei schrille Stimmen "[Enter my name here] Aeyyyeeee" rufen.
-mich schließlich mit dem Imperator selbst, wenns geht mit Degen, duellieren.

Kann Slipstream das?
 
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Ich würde behaupten: ja.

Wobei ich den Unterschied zu Rocketmen nicht sehe.
 
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Habs jetzt auch, Ersteindruck ist sehr gut, macht direkt Lust zu spielen. Ist aber wirklich nur der "ich schau 5 Minuten mal rein"-Eindruck ;)
 
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Was ich möchte ist ein "ernstes" Pulp-SF Setting. Ohne Comedy Einlagen.
Wenn Du die unfreiwillig komischen Flash-Gordon-Geschichten (sowohl Comics wie auch Kino- oder TV-Serials) als "ernste" Pulp-Sci-Fi empfindest, dann paßt das schon.

ICH kann mich bei diesen Pulp-Sci-Fi-Geschichten köstlich amüsieren. Ernst kommt dabei nicht nach Hause. - Es ist aber NICHT "Comedy", sondern eben nur durchgeknallte Action-Unterhaltung im (atembaren) All.

Mal sehen, was Slipstream von Deinen Wünschen erfüllen kann hat:

-gemeinsam mit Löwenmenschen ausbrechen.
=> Geht klar. Löwenmenschen sind eine der ausgearbeiteteren SC-Rassen.

-mich zwischen der Erdenfrau und der Tochter des Imperators entscheiden können.
=> Es gibt keinen Imperator als Oberbösen, sondern eine Imperatorin! Du kannst Dich zwischen dem langweiligen Erdmauerblümchen oder der Imperatorin selbst entscheiden (SEHR sexy, SEHR intelligent, SEHR gefährlich - sie braucht endlich mal einen Richtigen Mann (tm), der sie auf den Rechten Weg (tm) bringt)

-auf einem Raketoped entkommen, wobei schrille Stimmen "[Enter my name here] Aeyyyeeee" rufen.
=> Geht klar. Das und noch schrägere Gefährte werden geboten (inklusive "War Rocket Achilles" - das Schwesterschiff ist ja in einem Paralleluniversum von einem gewissen Mr. Gordon schlecht eingeparkt worden).

-mich schließlich mit dem Imperator selbst, wenns geht mit Degen, duellieren.
=> Hier ist eher das Laserschwert angezeigt - oder der Degen - oder Weird Science Konstrukte.

Kann Slipstream das?
Ja.

Aber nicht vergessen: Slipstream ist NICHT "Savage Flash Gordon", sondern stellt ein EIGENES Setting mit EIGENEN Schurken dar. (Auch wenn Parallelen wie War Rocket Achilles statt Ajax, oder der Slipstream statt des Imperial Vortex auffallen.)
 
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Man ständig die Star-Wars-Kneipenszene und andere spaßige, coole, chaotische Ansammlungen grotesker Aliens spielen kann. Toll!
Es hat einen Grund, daß es sich dabei nur um eine Szene handelt - auf Dauer wird es schrecklich langweilig eine furzende Nacktschnecke (ja, wirklich eine der primären SC-Rassen) zu spielen.

Edge Creep? - Bei den sogar recht sparsamen neuen Edges (verglichen mit anderen Savage Settings)?
Es geht darum wofür man sie braucht.

Na, wenn man es können SOLLTE, dann SOLLTE es auch REGELN dafür geben. Diese bietet das Edge "Guardian".
Aber warum als Edge? Es spräche nichts gegen eine generelle Regel, im Gegenteil - Slipstream hat eine generelle Regel, allerdings nur für Erzschurken und ihr Handlanger. Warum wird diese nicht auch SCs zugestanden?

Apropos Handlanger: ein weiteres Wiggly-Wackel-Konstrukt erhebt sein häßliches Haupt - der "Henchman", ein Hybrid aus Wildcard und Extra. *würg* (Effektiv einfach nur ein Extra mit Wild Die - wozu?!)

Auch das Weitergeben von Bennies kostet ja ein Edge (Common Bond). Und das kommt dem "Ich werfe mich mit einem 'NEEEEIIIINN!!!' dazwischen" noch am nähesten.
Halte ich für eine recht weit hergeholte Definition, aber das zeigt ja schon, daß es nicht unbedingt einen neuen Edge gebraucht hätte.

Zustimmung. Ich finde die meisten der Psi-Powers nicht notwendig.
Vor allem finde ich die Mind-Effekte über zuviele Powers verteilt (Mind Reading, Mind Ride, Probe).

Na, das ist aber eine vortreffliche FEHLEINSCHÄTZUNG!

Weiter daneben könnte es kaum sein!

Slipstream bietet ein Setting.
Das habe ich auch nicht geleugnet. Nur ist es in meinen Augen wenig mehr als eine fahle Ausrede jeden Aspekt der Alien-Rassen einmal vertreten zu haben. Dann ziehen wir noch schnell eine spiralförmige "Mauer" durch die Karte, setzen eine (durchaus genre-typische, dagegen sag ich ja nichts) Abziehbildchen-Bösewichtin an die Machtspitze und fertig ist das sogenannte "Setting". Das ist keine Kreativ-Arbeit, sondern Konventions-Anwendung.

Insgesamt ist mein Eindruck von Slipstream ausgesprochen ERFREUT und POSITIV.
Mein Gesamteindruck ist durchaus auch positiv, und ich denke der Preis bleibt letztendlich auch gerechtfertigt. Dennoch sehe ich einige Macken, die Slipstream meine hohen Erwartungen eben nicht erfüllen lassen.
 
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Es hat einen Grund, daß es sich dabei nur um eine Szene handelt -
Flash Gordon Kinofilm: JEDE MENGE Aliens (z.T. tatsächlich eher auf komödiantischen Effekt ausgelegte). - Flash Gordon Serials: JEDE MENGE Aliens (viele davon unfreiwillig komisch bis SEHR komisch). - Flash Gordon Comics: (hier kommt es auf den Jahrgang an) Z.T. schräge Aliens in Hülle und Fülle.

auf Dauer wird es schrecklich langweilig eine furzende Nacktschnecke (ja, wirklich eine der primären SC-Rassen) zu spielen.
Du magst also Farscape nicht, oder?

Ich mag ja schon Low Life (ein geradezu geniales Savage Setting) und ich habe bei Necessary Evil (wie es der Zufall so wollte) auch schon solch einen Schnecken-Superschurken gespielt. - MIR macht so etwas tatsächlich auch auf Dauer Spaß.
 
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Gibt's eigentlich irgendwo ein ausgewiesenes Bild von einer Handmaiden? Irgendwie hab ich da nichts gefunden was mich spontan als Handmaiden anspringt.
 
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Zornhau schrieb:
Wenn Du die unfreiwillig komischen Flash-Gordon-Geschichten (sowohl Comics wie auch Kino- oder TV-Serials) als "ernste" Pulp-Sci-Fi empfindest, dann paßt das schon.
Ja, so emfinde ich das. (Was Filmversionen angeht: Ich habe mir sogar die Flash Gordon DVDs mit Buster Cane zugelegt. :D )
Deinem restlichen Post entnehme ich, dass Slipstream wirklich was für mich sein könnte.


Toa schrieb:
der "Henchman", ein Hybrid aus Wildcard und Extra. *würg* (Effektiv einfach nur ein Extra mit Wild Die - wozu?!)
Hm... das gefällt mir jetzt auch nicht so, allerdings kenne ich die Umstände, also die Relevanz, nicht. Aber da kann man bestimmt doch immer noch schlicht entscheiden: Hechmen = Extra (= kein Wild Die) und fertig?
 
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Und kann mir einer verraten woher ich das Bild von Anathraxa auf Seite 132 kenne? Das wurde doch von irgendwoher recyclet... *grübel*
 
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Und kann mir einer verraten woher ich das Bild von Anathraxa auf Seite 132 kenne? Das wurde doch von irgendwoher recyclet... *grübel*
Aus der SW:EX. Dort sind Bilder aus Slipstream, Sundered Skies, Solomon Kane, usw. enthalten. - Da ist KEIN "Originalwerk", nur für SW:EX angefertigt, enthalten.
 
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Es ist eines, wenn man an einem Setting oder der allgemeinen Arbeit eines Autors auszusetzen hat. Deswegen muss man seinen Namen nicht verunstalten und verballhornen.

Bin da vielleicht etwas überempfindlich wegen der eben geschlagenen Nationalratswahl in Österreich, aber gegenseitiger Respekt drückt sich auch in kleinen Dingen aus.
 
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Hi,

ich habe Slipstream am Wochende das erste Mal gespielt und es kam ganz gut an. Ich teile die Einschätzung, dass die Grafiken eher mäßig und zusammengewürfelt sind. Auch ich habe eine "Handmaiden"-Illustration vermisst. Solomon Kane hat mir von der Aufmachung etwas besser gefallen. Das Setting finde ich aber inspirierend genug, um da das eine oder andere Abenteuer zu erleben.

Womit ich jedoch überhaupt nicht klar komme ist, dass man innerhalb eines Tages das komplette bekannte Universum durchqueren kann (von oben nach unten reicht ein halber Tag) und dass die Raumschiffe geradezu winzig sind.

Das Kampfschiff der Bösen kommt mit 5 Mann Besatzung aus und ein Piratenschiff fasst gerade mal 10 Mann? Das Beiboot (vom dem beim Kampfschiff nichts erwähnt wird) ist für 8 Leute gut - das reicht noch nicht einmal, um genug Gegner für die Spielergruppe zu transportieren.

Es muss ja nicht unbedingt ein Imperialer Sternenzerstörer sein, aber für mich steht fest, dass ich das alles so umschreiben werde, dass Reisen länger dauern und Raumschiffe (gerade die der Bösen) deutlich größer sind.

Der zweite Kritikpunkt ist, dass wir in unserer Gruppe Rollenspiel nicht nur als eine Aneinanderreihung von Kämpfen verstehen - das ist aber leider alles, was Slipstream "out of the box" bietet. Daher sind aus meiner Sicht die geschilderten Kampfsituation bestenfalls etwas, um das man selbst Abenteuer stricken kann. Da mir eher Geld als Zeit für das Hobby Rollenspiel zur Verfügung steht, würde ich mir hier besser ausgearbeitete Abenteuer wünschen. Ist aber wohl nicht der "Savage Worlds"-Weg :(

Ich habe mir für das Intro-Abenteuer neben einem groben Plan für das Raumschiff noch eine Handvoll (stereotype) NSCs ausgedacht - schon damit der einzige erwähnte NSC nicht als "oh da ist das Abenteuer" aus dem Rahmen fällt. Bei Bedarf kann ich die gerne hier teilen.

Gerne würde ich daher auch hier von den Ideen anderer profitieren.

Da bei uns keiner in der Gruppe ausgesprochener Flash-Gordon-Fan ist, werden unsere Einflüsse glaube ich eher bei einem Mix aus Indianer Jones, Starwars und Doktor Who mit einer Prise Sky Captain und Farscape liegen. Dennoch halte ich die von Prisma visionierten Abenteuer alle mit Slipstream (auch in unserer Interpretation) für vorstellbar.


Übrigens: Gibt es im Grund-Regelwerk wirklich keine Regeln für eine Peitsche?
 
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Womit ich jedoch überhaupt nicht klar komme ist, dass man innerhalb eines Tages das komplette bekannte Universum durchqueren kann (von oben nach unten reicht ein halber Tag)
Das komplette bekannte "TASCHEN-Universum" des Slipstreams? - JA!

Die mit halbwegs atembarer Luft gefüllte "Raumblase" des Slipstream-Taschen-Universums ist tatsächlich nicht sehr groß.

Frage: Wie lange fliegen bei Flash Gordon die Raketenschiffe rund um Mongo von einem Mond zum anderen?
Antwort: Wenige Stunden.

Aha!

Slipstream geht um das Braten von Bösewichtern mit Hitzestrahlern oder um Fechtduelle auf abstürzenden Raketenschiffen und nicht um das endlose Herumsitzen auf "transgalaktischen" Flügen, während man Small-Talk macht.

War denn nicht klar, daß Slipstream PULP-Sci-Fi, angelehnt an die 30er-Jahre-Vorlagen, in einem nicht direkt von einer dieser Vorlagen kopierten Fassung umsetzen soll? - Es wird mehrfach im Settingband, sowohl im Spieler- als auch im Spielleiter-Teil konkret darauf hingewiesen!

und dass die Raumschiffe geradezu winzig sind.

Das Kampfschiff der Bösen kommt mit 5 Mann Besatzung aus und ein Piratenschiff fasst gerade mal 10 Mann?
Schau doch mal in die Vorlagen...

flashgordonshipdoor.jpg


flashgordoninside.jpg

In diesen Raketenschiffen ist SEHR WENIG PLATZ. - Und genau das bildet man bei Slipstream ab.

Wer Raumschiffe "mit ihrer vierhundert Mann starken Besatzung" in Galaxien vordringen lassen will, die kein Mensch zuvor gesehen hat, der ist bei Slipstream an der falschen Adresse.

Der zweite Kritikpunkt ist, dass wir in unserer Gruppe Rollenspiel nicht nur als eine Aneinanderreihung von Kämpfen verstehen - das ist aber leider alles, was Slipstream "out of the box" bietet.
Slipstream bietet in den Plot-Points alle notwendigen Informationen für eine Spielsitzung. Notwendig ist insbesondere der Crunch, d.h. die Spielwerte. Fluffiges, d.h. Ausschmückungen der Schilderungen machen Savage-Worlds-Spielleiter sowieso selbst.

Da mir eher Geld als Zeit für das Hobby Rollenspiel zur Verfügung steht, würde ich mir hier besser ausgearbeitete Abenteuer wünschen. Ist aber wohl nicht der "Savage Worlds"-Weg :(
Der Savage-Worlds-Weg ist der Weg, der dem zeitknappen Spielleiter die Arbeit der Rundenvorbereitung und -durchführung erleichtert. - Und genau das tut diese Form der Szenariengestaltung. Das Notwendige, was man sich nicht aus dem Ärmel schütteln kann, steht dort. Die Spielwerte und die wesentlichen Konflikte in diesem (PULP!) kampfintensiven Setting.

Was meinst Du denn, was in den Flash Gordon Comics oder Serials an "Stimmungsdetailtiefe" geboten wird? - Eben.

Slipstream SOLL Pulp-Action(KAMPF!)-Comics und -Serials umsetzen.

Ich habe mir für das Intro-Abenteuer neben einem groben Plan für das Raumschiff noch eine Handvoll (stereotype) NSCs ausgedacht - schon damit der einzige erwähnte NSC nicht als "oh da ist das Abenteuer" aus dem Rahmen fällt. Bei Bedarf kann ich die gerne hier teilen.
Würden dort 10 NSCs mit Namen und persönlichen Details auftauchen, dann wären die ja WICHTIG! Und wenn sie wichtig sind, dann sind es vermutlich Wildcards. Und dann kommen sie in mehreren Folgen der ersten Staffel (die ja die Plot-Point-Kampagne darstellt) wieder!

Haben sie keinen Namen, sind sie nur Kolorit. - Mehr nicht.

"Bedeutungsvolle Interaktion" mit Statisten, die nicht einmal eine Sprechrolle haben? - Nicht bei Pulp-Sci-Fi!

Wenn Du den Eindruck hast, daß betreffender, benannter NSC mit dem Schild winkt "Zum Abenteuer hierlang!", dann hast Du Recht. Der SOLL ja klar als wichtig für das Abenteuer erkennbar sein. Und zwar auch noch für die Zuschauer in der hintersten Reihe neben dem Chipstüten-Knisterer!

Savage Worlds Settings sind oft eh schon mit recht groben Pinselstrichen gezeichnet. Aber Slipstream (und sein irdischer Verwandter "Daring Tales of Adventure") sind da eben noch eine Spur gröber. Den Vorlagen entsprechend, die sie umsetzen sollen.


War Dir denn nicht VORHER schon bewußt, daß es sich bei Slipstream um ein PULP-Sci-Fi-Setting handeln würde?

KENNST Du denn Pulp-Sci-Fi?

MAGST Du denn überhaupt Pulp-Sci-Fi?

Du beschwerst Dich über "Fehler", die für einen Kenner der Comics und Serials NORMAL und ZU ERWARTENDE EIGENSCHAFTEN (im guten Sinne) darstellen.

Ich wäre von Raketenraumschiffen mit 100 Mann Besatzung befremdet. Und von Nebenfiguren mit "Gesicht" oder gar "Persönlichkeit". - Die sind woanders besser aufgehoben als hier.


Was ich tatsächlich zu bemängeln habe, sind ganz andere Punkte. Wie z.B. daß der Gazetteer im Players Guide nicht bebildert ist. Bei Solomon Kane oder Rippers, wo man effektiv auf einer historischen, phantastischen Erde spielt, ist das kein Problem, bei Slipstream, wo man sich die einzelnen Fragmente nicht wirklich gut vorstellen kann, da einem die Informationsbasis fehlt, wären Bilder wirklich wichtig.

Da bei uns keiner in der Gruppe ausgesprochener Flash-Gordon-Fan ist,
... mag also schon einmal kaum jemand Pulp-Sci-Fi.

Damit habt ihr mit Slipstream etwas eingekauft, was keiner so recht kennt oder mag. - Seltsam. - Aber dann meckern!

werden unsere Einflüsse glaube ich eher bei einem Mix aus Indianer Jones, Starwars und Doktor Who mit einer Prise Sky Captain und Farscape liegen.
Indianer? Wie im Wilden Westen? - Du meinst sicherlich die moderne Pulp-Film-Figur Indiana Jones, nicht wahr?

Mit Slipstream spielt sich Indiana Jones schlecht. Daring Tales of Adventures IST Indiana Jones mit anderen Namen und Hauptfiguren (inklusive Nazis zum Verkloppen).

Star Wars ist meilenweit, nein parsecweit von Slipstream entfernt. Da ist nur ein dünnster Hauch an Ähnlichkeit zu finden. - Star Wars ist viel zu "perfekt" für Pulp-Sci-Fi der Richtung, die Slipstream abbilden soll.

Doctor Who? - Das ist VÖLLIG anders als alles, was man in Slipstream findet. Ich bin sowohl Pulp-Sci-Fi-Fan, als auch Doctor-Who-Fan, aber die Überlappungsgebiete sind sehr, sehr spärlich zwischen diesen beiden Nicht-so-richtig-Sci-Fi-Untergenres.

Und Farscape ist eh geradezu Anti-Pulp.


Ich wünsche Euch ja, daß ihr viel Spaß beim Spielen habt. Ich glaube jedoch, daß ihr - je mehr ihr in die oben angedeuteten Richtungen spielen wollt, umso mehr von Slipstream enttäuscht werden werdet.

Slipstream bietet Pulp-Sci-Fi-Fans ein tolles Setting zum Spielen.

NICHT-Pulp-Sci-Fi-Fans werden bei Slipstream aller Wahrscheinlichkeit nach KEIN tolles Setting zum Spielen vorfinden.

Übrigens: Gibt es im Grund-Regelwerk wirklich keine Regeln für eine Peitsche?
Nein, gibt es nicht. Diese Waffe, wie auch jede Menge anderer Waffen, ist nicht im Grundregelwerk enthalten. In den meisten Savage Settings gibt es ja auch keine US-Pulp-Archäologen mit Fedora und Peitsche.
 
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