Nemeth
Sethskind
- Registriert
- 28. August 2008
- Beiträge
- 92
Hi,
ich werde hier eine kurze Anekdote zum besten geben, ohne tieferen Sinn oder klar erkennbarem Diskussionspotential, also wenn euch das nicht interessiert müsst ihr hier aufhören
Ich leite jetzt schon seit ein paar Monaten eine Cyberpunk-Runde (es ist so ne Mischung aus GURPS und Cyberpunk, spielt aber hier keine Rolle) und letztens ist mir was sehr außergewöhnliches passiert.
Vorab möchte ich sagen, dass meine Fähigkeiten Rollenspiele zu leiten, dank dieses Forums, stark gestiegen sind. Früher waren meine Sessions sehr sehr linear, was meistens Frustration aller Beteiligten zur Folge hatte. Heute leite ich alles Sandboxmäßig mit einem Haufen Ideenfetzen und total spontan. Auch die Spieler sind begeistert! Danke ans Forum!
Meine Spieler sind alle Mitglieder einer Gang in Mexico City, die weiters nochmal in Gruppen aufgeteilt ist. Eine Gruppe besteht aus den Spielern und einer von ihnen ist der Anführer.
Das Problem: Der Charakter des Anführers ist auch ein typischer Anführer, doch der Spieler ist sehr zurückhaltend, passiv und kann sich im echten Leben kaum durchsetzen!
Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die Gruppe überhaupt unter Kontrolle zu bringen, hat das dann langsam geklappt (größtenteils weil die anderen Spieler eingesehen haben, dass der Spieler den Anführer nicht autoritär genug spielen kann und ihm deshalb entgegen kamen).
Nun gabs letztens einen Auftrag für die Gruppe von der Gangchefin, der ihr sehr wichtig war.
Wies halt so läuft haben die Spieler den Auftrag in den Sand gesetzt, zusätzlich noch ein wenig Geld unterschlagen (darauf reagiert die Chefin allergisch) und noch ne kleine Nebenaufgabe vergessen(!).
Also sie wieder zu der Chefin zurückkehrten, war sie natürlich außer sich. Ich holte mir also den Anführer raus und schickte die anderen Charaktere aus dem Raum (Sie durften allerdings zuhören, weil ich inGame so laut schrie, dass sie ohnehin alles verstanden).
Meine schauspielerischen Leistungen sind sicher sehr begrenzt und Leute zur Sau machen liegt mir nicht, aber trotzdem habe ich es irgendwie geschafft dem Anführer so viele Vorwürfe vor den Latz zu knallen und jegliche Rechtfertigungsversuche im Keim zu ersticken, dass dieser komplett perplex war.
Das Problem daran war, dass es dem Spieler genauso erging. Er verschränkte sofort die Arme und ging in eine Defensivhaltung und blockte komplett ab.
Im Endeffekt mussten wir die Session abbrechen (wär ohnehin nicht mehr viel passiert) und ihn out-of-character beruhigen und gut zureden. Konsequenz ist, dass er nicht mehr Anführer sein will und, ehrlich gesagt, ich mir nicht mehr sicher bin ob er Lust hat weiter an der Runde teilzunehmen!
Ich weiß, dass es nicht leicht ist einen Charakter zu spielen, der man selbst nicht ist, aber das die Grenzen von in-game und out-game so verwischen habe ich noch nie erlebt.
War irgendwie ein denkwürdiger Augenblick für mich.
Rollenspiel ist ein sehr faszinierendes Medium!
danke für eure Aufmerksamkeit
ich werde hier eine kurze Anekdote zum besten geben, ohne tieferen Sinn oder klar erkennbarem Diskussionspotential, also wenn euch das nicht interessiert müsst ihr hier aufhören
Ich leite jetzt schon seit ein paar Monaten eine Cyberpunk-Runde (es ist so ne Mischung aus GURPS und Cyberpunk, spielt aber hier keine Rolle) und letztens ist mir was sehr außergewöhnliches passiert.
Vorab möchte ich sagen, dass meine Fähigkeiten Rollenspiele zu leiten, dank dieses Forums, stark gestiegen sind. Früher waren meine Sessions sehr sehr linear, was meistens Frustration aller Beteiligten zur Folge hatte. Heute leite ich alles Sandboxmäßig mit einem Haufen Ideenfetzen und total spontan. Auch die Spieler sind begeistert! Danke ans Forum!
Meine Spieler sind alle Mitglieder einer Gang in Mexico City, die weiters nochmal in Gruppen aufgeteilt ist. Eine Gruppe besteht aus den Spielern und einer von ihnen ist der Anführer.
Das Problem: Der Charakter des Anführers ist auch ein typischer Anführer, doch der Spieler ist sehr zurückhaltend, passiv und kann sich im echten Leben kaum durchsetzen!
Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die Gruppe überhaupt unter Kontrolle zu bringen, hat das dann langsam geklappt (größtenteils weil die anderen Spieler eingesehen haben, dass der Spieler den Anführer nicht autoritär genug spielen kann und ihm deshalb entgegen kamen).
Nun gabs letztens einen Auftrag für die Gruppe von der Gangchefin, der ihr sehr wichtig war.
Wies halt so läuft haben die Spieler den Auftrag in den Sand gesetzt, zusätzlich noch ein wenig Geld unterschlagen (darauf reagiert die Chefin allergisch) und noch ne kleine Nebenaufgabe vergessen(!).
Also sie wieder zu der Chefin zurückkehrten, war sie natürlich außer sich. Ich holte mir also den Anführer raus und schickte die anderen Charaktere aus dem Raum (Sie durften allerdings zuhören, weil ich inGame so laut schrie, dass sie ohnehin alles verstanden).
Meine schauspielerischen Leistungen sind sicher sehr begrenzt und Leute zur Sau machen liegt mir nicht, aber trotzdem habe ich es irgendwie geschafft dem Anführer so viele Vorwürfe vor den Latz zu knallen und jegliche Rechtfertigungsversuche im Keim zu ersticken, dass dieser komplett perplex war.
Das Problem daran war, dass es dem Spieler genauso erging. Er verschränkte sofort die Arme und ging in eine Defensivhaltung und blockte komplett ab.
Im Endeffekt mussten wir die Session abbrechen (wär ohnehin nicht mehr viel passiert) und ihn out-of-character beruhigen und gut zureden. Konsequenz ist, dass er nicht mehr Anführer sein will und, ehrlich gesagt, ich mir nicht mehr sicher bin ob er Lust hat weiter an der Runde teilzunehmen!
Ich weiß, dass es nicht leicht ist einen Charakter zu spielen, der man selbst nicht ist, aber das die Grenzen von in-game und out-game so verwischen habe ich noch nie erlebt.
War irgendwie ein denkwürdiger Augenblick für mich.
Rollenspiel ist ein sehr faszinierendes Medium!
danke für eure Aufmerksamkeit