Schnupperabend für Neuspieler

Valtýr

Gott
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21. Januar 2013
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Vor Kurzem wurde ich gefragt, ob ich nicht für eine potenzielle Neuspielerin einen Schnupperabend anbieten könnte. Klar kann ich das :)

Allerdings ...

Hürde 1: Ich habe noch nie mit Neulingen gespielt oder eine Runde mit ihnen geleitet. Das letzte Mal, als ich auf Neuspieler traf, war vor 20 Jahren, als unsere Gruppe kollektiv mit RPG angefangen hat - wir waren also alle Neuspieler. Seitdem hatte ich nur mit RPG-erfahrenen Spieler und Spielleitern zu tun.

Hürde 2: Die Spielerin ist nicht nur was RPG betrifft unbeschrieben (aber interessiert), sie hatte zudem kaum bis keinen Kontakt mit den üblichen Quellen, die einen sanft in die Richtung schupsen könnten ;)
Hat z. B. weder Star Trek, Star Wars noch den Herrn der Ringe gesehen oder gelesen. Schaut wohl generell wenig Filme. Ich weiß leider auch nicht genau, wie weit die "Unkenntnis" wirklich reicht.
Aber: Sie kennt Indiana Jones, sowohl die Filme als auch die LucasArts-Adventures, und sie haben ihr gefallen.

Wünsche ihrerseits: Wenige Kämpfe, kein Horror.

Kopfzerbrechen meinerseits: Welches System? Welches Szenario?

Folgende Systeme stehen zur Verfügung:
  • DSA 1 und 3
  • Savage Worlds
  • BRP
  • Risus
  • Dungeonslayers
  • Labyrinth Lord
  • Barbarians of Lemuria
Die beiden anderen Mitspieler haben Erfahrung in folgenden Systemen (absteigend):
Spieler 1: Pathfinder, DSA 3 > Savage Worlds > Vampire, DSA 4
Spieler 2: Pathfinder > Earthdawn > Savage Worlds > DSA 1, oD&D

Meine Spielerfahrungen und Vorlieben liegen im Bereich Fantasy und Horror.

Also: Was kann ich einem solchen Neuspieler anbieten? Wie gehe ich am besten mit der Situation um? Was sind die Dos und Don'ts?

Ratschläge sind willkommen :):coffee:
 
Du willst keine lange Charaktererschaffung. Mach ein oder zwei Charaktere fertig. Oder nimm etwas, wo Charaktererschaffung keine langen Listen und Zahlen enthält.

Höre nicht all zu sehr, auf was sie sagt: "Erfahrene" Rollenspieler können für gewöhnlich nicht formulieren, was sie wirklich wollen. Achte besser, worauf sie wie reagiert. Also nur weil sie sagt, sie möge kein Horror, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht Vampire spielen würde. Damit du die Aussage verwenden kannst, müsstet ihr unter "Horror" das selbe verstehen. Das ist aber höchst ungewiss.
Ebenso: Sie hat wahrscheinlich kein Bild, was "kämpfen" bedeutet. Oder was "viel" bedeuten könnte.
 
Folgende Systeme stehen zur Verfügung:
  • DSA 1 und 3
  • Savage Worlds
  • BRP
  • Risus
  • Dungeonslayers
  • Labyrinth Lord
  • Barbarians of Lemuria

Du solltest ein einfaches System verwenden.

Meine Vorschläge aus der Liste wären Dungeonslayers oder Savage Worlds.
Risus ist zwar auch "Einfach" aber das Konzept "Klischees" ist zu speziell und nicht unbedingt leicht zu vermitteln.

Um die Chanchen ein wenig auszugleichen kannst du versuchen, ein System zu Wählen, das KEINER deiner erfahrenen Spieler kennt.
 
Hürde 2: Die Spielerin ist nicht nur was RPG betrifft unbeschrieben (aber interessiert), sie hatte zudem kaum bis keinen Kontakt mit den üblichen Quellen, die einen sanft in die Richtung schupsen könnten ;)
Hat z. B. weder Star Trek, Star Wars noch den Herrn der Ringe gesehen oder gelesen. Schaut wohl generell wenig Filme. Ich weiß leider auch nicht genau, wie weit die "Unkenntnis" wirklich reicht.
Aber: Sie kennt Indiana Jones, sowohl die Filme als auch die LucasArts-Adventures, und sie haben ihr gefallen.
Inwiefern das eine Hürde sein soll, erschließt sich mir noch nicht ganz (außer natürlich in der Runde werden viele Anekdoten aus diesen Büchern/Medien erzählt und sie könnte sich ausgeschlossen fühlen).
 
Hinsichtlich ihrer Genrepräferenzen bietet sich natürlich das Savage Worlds-Szenario "Das Gold von Eldorado" von Taysal an.

Außerdem halte ich Barbarians of Lemuria für SEHR empfehlenswert. BoL hätte hier den Vorteil, daß Du Wirrkopfs Empfehlung, ein System zu verwenden, das die anderen Spieler nicht kennen, ebenfalls umsetzen kannst.

Auch hier kannst Du in Richtung Indy gehen, wenn sich das Szenario beispielsweise um eine Schatzsuche in einem uralten Tempel dreht.

Alternativ könntest Du die Abwandlungen aus Dicey Tales zu nehmen, da sie ebenfalls in Richtung Indiana Jones gehen (insbesondere das Abenteuer in Ausgabe 2): http://www.drivethrurpg.com/browse/pub/3285/Evil-DM-Productions




Grundsätzlich bin ich dafür, daß Spieler ihren Charakter selber erstellen. Gerade bei BoL und SW bietet sich dies an, da in beiden fällen die Erschaffung sehr schnell geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Persönlich habe ich für soetwas sehr gute Erfahrungen mit DungeonWorld gemacht. Von den Systemen auf deiner Liste würde ich SavageWorlds mit vorerstellten Charakteren nehmen, oder DungeonSlayers (das ich nie gespielt über das ich aber viel gutes gehört habe). Da der Fokus nicht auf Kämpfen liegen soll, ersparst du dir ja ohnehin bei fast allen Systemen 90% der Regeln ;)
 
Inwiefern das eine Hürde sein soll, erschließt sich mir noch nicht ganz (außer natürlich in der Runde werden viele Anekdoten aus diesen Büchern/Medien erzählt und sie könnte sich ausgeschlossen fühlen).

Vielleicht erscheint es mir auch nur als solche. Aber was halt entfällt sind Referenzen als Abkürzung, z. B. "Wie die Zwerge beim Herrn der Ringe", "Wie die Vulkanier bei Star Trek" usw.
 
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