Schar aus vier Engeln

Carabas

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Bald starte ich meine erste Engel-Runde und stehe vor dem Problem, nur vier Spieler zu haben. Da eine ideale Schar ja aus fünf Engeln aller fünf kämpfenden Orden besteht, nun mein Frage:

Auf welchen Orden unter den Spielern kann man am ehesten verzichten? Wie sind da Eure Erfahrungen? Sollte der fünfte Engel als NSC mitfliegen oder verzichtet man am besten ganz auf ihn?
 
AW: Schar aus vier Engeln

Ich würde ihn als NSC mitfliegen lassen. Das gibt einem als Spielleiter immer schöne Möglichkeiten...
 
AW: Schar aus vier Engeln

Genau! Laß ihn mitfliegen. Da hat man als Spielleiter Möglichkeiten - gerade bei Neulingen - mehr Informationen aus der Welt und über die Welt aus dem Munde eines Mit-Engels fließen zu lassen, als man den Spielern vorab eintrichtern kann (oder sollte).

Weiters kann dieser fünfte Engel ja eine von der Scharmission deutlich unterschiedliche Agenda haben. Ich würde mich nicht scheuen hier einen erfahreneren Engel der Schar zuzuteilen. Eventuell erst einen anderen, gleichalten Engel einführen und diesen dann kurz vor dem Aufbruch der Schar noch schnell durch einen anderen, älteren Engel "ablösen" lassen. Natürlich ohne irgendwas irgendwem zu erklären (immer gleich eine böse Saat des Mißtrauens säen - so etwas kann dann sehr fruchtbar aufgehen). - Oder andersherum: einen der SPIELER-Engel erst kurz vor Abflug einwechseln und einen anderen Engel herausnehmen. Weder der Spieler-Engel, noch sonstwer (vielleicht aber der Michaelit?) wissen, warum das der Fall war. (Michaeliten müssen ihrer Schar ja auch nicht immer sagen, was die EIGENTLICHE Missionsziele sind, sondern nur die offizielle Aufgabe der Mission.)

Dann hat man immer noch die Möglichkeit den fünften Engel als "Rothemdiel" einzusetzen und ihn die bösartige, kalt-grausame Gewalt einer hinterhältigen Traumsaat-Attacke nicht überleben zu lassen. Dann wissen die Spieler-Engel besser, wie gefährlich es WIRKLICH werden kann (im Gegensatz zu dem sicheren und behüteten Lernen im Himmel).

Als unverzichtbar durch einen Spieler zu spielen erachte ich den Michaeliten (es nimmt viel aus der inneren Spannung einer Schar heraus, wenn der Michaelit ein NSC ist, da man einen NSC immer weniger für voll nimmt als einen anderen Spieler(charakter)). Dann je nach Szenario, welches Du für den Einstieg geplant hattest, solltest Du die Schar so besetzen, daß auch JEDER Spieler-Engel was zu tun hat. Falls Du also keinerlei Kampfsequenzen geplant hattest, bei denen der Gabrielit seine Screen-Time bekommen kann, dann würde ein Gabrieliten-Spieler sich mit Recht als Randfigur vorkommen. Sehr gut zu ersetzen - da meist eh "abwesend" - sind meines Erachtens Ramieliten. Vor allem traut eh NIEMAND einem Ramieliten (und Ramieliten untereinander schon gleich garnicht), so daß man hier einerseits die fliegende Wissensquelle Googliel hat und zum anderen hat man auch gleich seinen "heißen Draht" in das Geflecht der (nicht nur) ramielitischen Verschwörungsgespinste.

Urieliten mit ihrem versch(r)obenen Tag-Nacht-Rhythmus machen einfach zuviel Spaß in der Schar, als daß ich daraus einen NSC machen würde - aber so manche (auch SC-)Urieliten machen beständig ihre Sondertouren, wenn sie mal auf "Erkundung" unterwegs sind. Hier ist auch einiges an schönem Ärgerpotential vorhanden.

Raphaeliten - egal ob die pazifistischen oder die kernigeren - würde ich auch ungern als NSCs mitfliegen lassen. Hier ist zwar auch ein wenig Potential für Komplikationen gegeben, doch nie soviel wie bei Ramieliten oder Urieliten, weil sie nicht so leicht die "drahtlosen" bzw. "postalischen" Kommunikationswege dieser beiden anderen Orden nutzen können.

Da ich GERNE harte, splatterige Action in meinen Engel-Geschichten mag, wäre das mit einem NSC Gabrieliten wie rollenspielerisches Wichsen. Das ist ungesund und da faulen einem die Arkana-Karten aus den Händen und es macht blind und krank und schwächlich. :D Daher für mich den Gabrieliten bei vier Spielern auch auf jeden Fall besetzen.

Nur: das sind so generelle Ratschläge. Die Frage ist eher, welche Engelsorden Du Dir bei Deinen vier Spielern gut rübergebracht vorstellen kannst. Wenn da ein begnadeter Ramielit dabei ist, dann ist das immer besser als der Spielleiter-Ramielit. Man kann eigentlich IMMER auf die destruktive Kraft der Wissensengel zählen, um eine einfache, geradlinige Mission in die Scheiße fahren zu lassen. ;)

Wie aber schon gesagt: den Michaeliten würde ich NIE als NSC besetzen wollen.

Was ich auf alle Fälle garnicht machen würde, wäre eine unvollständige Schar loszuschicken. Das ist in der Welt eher unüblich und bedarf ÜBERZEUGENDER Erklärungen - und selbst dann ist das kein Dauerzustand, da dieser Schar demnächst ja der fehlende Posten wieder durch einen neuen Engel besetzt wird. (Daher kann man übrigens ALLE der obigen Ideen zum Umgang mit NSC-Engeln nutzen: einen NSC-Engel am Anfang durch einen anderen austauschen, diesen Einwechsel-Engel dann mit sinisterer "hidden agenda" Ärger machen lassen und - kurz bevor er sich eventuell einem netten Schargeschwister offenbaren will - eines gräßlichen, erschütternden Todes sterben lassen und ihn durch einen (angeblichen) Nichtsblicker ersetzen lassen (natürlich wieder mit - anderer oder gleicher - "hiden agenda"). - Gehen geht alles.)
 
AW: Schar aus vier Engeln

Das Problem hatte ich so ähnlich auch mal ne Zeitlang: Sechs Spieler, aber von denen konnten meistens nur vier.

Michaelit: Auf keinen Fall rauslassen! Eine Schar ohne Michaeliten ist einfach unsinnig, und ein NSC-Michaelit erlaubt den Spielern, sich bei moralischen Entscheidungen rauszuhalten.
Gabrielit: Vielleicht. Nicht jede Mission braucht so viel Kampfkraft. Und als NSC ist er mächtig genug, um Einfluss zu üben, aber gehorsam und kalt genug, um den Spielern nicht ihre Entscheidungen abzunehmen. Nur musst du dann aufpassen, dass sie nicht immer ihm die ekligen Aufträge geben und so am Ende behaupten, sie wären's ja gar nicht gewesen.
Urielit: Eher ja. Habe ich persönlich nie was mit anfangen können, und als NSC wäre er im Zweifelsfall halt mal wieder nicht da, was den Spielern ihren Freiraum lässt.
Raphaelit: Eher ungern, aber wenn's sein muss...
Ramielit: Je nach Mission sehr passend. Wir hatten beispielsweise eine Mission, in der es darum ging, eine Stadt mit Ketzern zu isolieren. Die Schar hätte gerne erstmal verhandelt - dummerweise sprachen sie die Sprache nicht, und ein Ramielit, der hätte übersetzen können, war auf die Mission merkwürdigerweise nicht mitgeschickt worden :iyala:

Insgesamt würde ich aber dazu raten, vor allem auch darauf zu achten, was die Spieler überhaupt spielen wollen/was zu ihnen passt, und danach die Entscheidung zu treffen. Möglich ist ein Spiel mit vier Engeln auf jeden Fall.
 
AW: Schar aus vier Engeln

Erstmal danke für Eure schönen Vorschläge. Da ist einiges bei, was ich gut benutzen kann. Ich möchte die ersten zwei bis drei Missionen eher geradlinig verlaufen lassen, d.h. kein Doubles-Dealings, kein Betrug und erst recht keine toten Engel. Die Spieler sollen sich an das Setting gewöhnen und die Propaganda der Angelitischen Kirche glauben.

Nach den anfänglichen Missionen wäre Rothemdiel schon richtig nett. Habe auch schon an den "Running Gag" gedacht, dass der NSC Engel bei jeder Mission verstirbt, aber das trivialisiert mir den Tod eines Engels zu sehr.

Also bleiben für den NSC Engel die Missionen:
- zusätzliche Weltinfo (d.h. der Engel ist dienstälter)
- Geheimaufträge (schließt ja obiges nicht aus)
- zum geeigneten Zeitpunkt Opferlamm um die Brutalität der Welt zu verdeutlichen (schließt die Punkte eins und zwei auch nicht aus)

Da ergibt sich doch für mich ein stimmiges Bild für drei Missionen. Auf der ersten Mission benutze ich ihn als Sprachrohr, auf der zweiten Mission hat er einen Geheimauftrag und auf der dritten Mission: Exitus. Ich könnte den Engel "Doylen" (nach Angel-Speak). D.h. warum nicht ein Ramielit, der im Sterben einen Teil seines Wissens oder Erinnerungen an einen anderen Engel weitergibt? Erklärbar ist sowas ja und die Seelenflucht ist dann eben woanders hingegangen (sozusagen eine Fehlfunktion). Daraus kann man dann natürlich spannende Plots basteln, da der Empfänger der Erinnerungen bei Bekanntwerden des Geheimnisses natürlich umgehend abberufen wird (wahrscheinlich nach Prag).

So, abgesehen von dieser Plotidee, hatte ich auch schon überlegt, welchen Engel man als NSC führen könnte:

- Michaelit: wohl tatsächlich nein. Da soll sich ein Spieler dran versuchen.
- Gabrielit: wenn ihn keiner spielen will, ja. Aber dann klappt der Plot nicht...
- Raphaelit: könnte ich mir als NSC gut vorstellen. Sanitäter!
- Ramielit: wäre für den obenskizzierten Plot notwendig.
- Urielit: mit denen kann ich recht wenig anfangen, daher wäre das meine erste Wahl gewesen... aber siehe Plotskizze.

Tja, dann wird wohl der Ramielit zum NSC-Engel, es sei denn jemand in der Gruppe besteht drauf, ihn zu spielen.
 
AW: Schar aus vier Engeln

Wenn es ein Rothemdiel werden sollte: Am Besten gleich zu Anfang schlachten ! Am Allerbesten durch einen dreckigen, verlausten Ketzer mit einer UZI. Irgendwas was ganz banal ausschaut. Klatsch und weg. Das schafft schon die richtige Eingangsstimmung :D !
 
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Hmm, da kann ich nicht zustimmen. Mir gefällt auch der Ansatz besser, erstmal eine schön dogmatische Stimmung aufzubauen.
Dann ist der Fall umso tiefer :devilgrin:

@Carabas:
Du hast anscheinend die Möglichkeit, die Engel zu viert auf Reise zu schicken, ganz ausgelassen. Warum?
 
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Waldviech schrieb:
Wenn es ein Rothemdiel werden sollte: Am Besten gleich zu Anfang schlachten ! Am Allerbesten durch einen dreckigen, verlausten Ketzer mit einer UZI. Irgendwas was ganz banal ausschaut. Klatsch und weg. Das schafft schon die richtige Eingangsstimmung :D !

Ja das schafft bestimmt Stimmung. Leider so genau das Gegenteil von dem was ich will. Ich möchte eine emotionale Todesszene. Das setzt voraus, dass die SC-Engel eine emotionale Bindung an den Toten haben. Aber die Idee, ihn nicht durch Traumsaat, sondern evtl. Ketzer umkommen zu lassen, hat was.
 
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Nick-Nack schrieb:
@Carabas:
Du hast anscheinend die Möglichkeit, die Engel zu viert auf Reise zu schicken, ganz ausgelassen. Warum?

Da war ich wohl (a) beeindruckt von Zornhau's Post und (b) hat sich da gerade die Idee für den Nebenplot gebildet, der setzt erstmal fünf Engel (4 SC, 1 NSC voraus). Wie es nach dem Tod des NSC weitergeht, ist dann wieder offen. Vielleicht tatsächlich erstmal zu viert, da kein passender fünfter zur Verfügung steht (Stichwort: Tintenknappheit). Am genialsten wäre es natürlich, bis dahin einen 5. Spieler zu haben, der dann einsteigt. Aber ich denke, man kann den 5. Engel (NSC) am Anfang einfach viel zu gut für eine "Object Lesson" verwenden.
 
AW: Schar aus vier Engeln

<< Warnung, enthält Spoiler >>



Das Problem wenn man einen NSC mitfliegen läßt, gerade wenns ein älterer, welterfahrener Engel ist, ist das Abwälzen des moralischen Problems.
Frei nach dem Motto "Sag mal, was würdest du tun". Hängt natürlich stark vom Michaeliten ab, wie dominant er seinen Charakter spielt.

Meine Einschätzung des Ganzen:
Michaelit: Zwingend notwendig...zumindest für ein längeres Spielen. Auch ist es wichtig, wer den Michaeliten spielt. Viele moralische Spannungen kommen durch einen starken Michaeliten erst richtig zur Geltung.
Gabrielit: Ich habe noch keine einzige Runde ohne einen Spielergabrieliten. gesehen. Der schwarze Kriegrock und das Flammenschwert ist meistens eine sehr starke Verlockung.
Urielit: Sehr interessant zu spielen und äußerst versatil. Die meisten verkommen leider zu "Spaßvögeln" aka Lokiel, Jokiel, etc. Es gibt allerdings keinen Orden mit solch einer Bandbreite an Spielmöglichkeiten (Assassine, Ranger, Tierfreund/Trainer, Menschenkenner, etc.). Wenn jemand an "puren" Charakterspiel interessiert ist, ist dies der beste Orden für ihn.
Raphaelit: Sind in meinen Augen der langweiligste Orden. Schwarz / Weiß und nix dazwischen.
Ramaelit: Eigentlich nur was für erfahrene Spieler, da dieser Engel das Wissen der Welt repräsentiert...und das am Besten ohne in Büchern nachblättern zu müssen. Gekoppelt mit einer blumigen Ausdrucksweise ist dieser Orden der Renner. Ein großes Problem ist, wenn der Charakter eine Fixierung auf Technik entwickelt, da dabei sehr viel flair verloren gehen kann. "Haja, dann lade ich mal mein Gewehr und knalle die Traumsaat mit einem Leuchtspurgeschoß ab".

Ich würde aus persönlicher Erfahrung her für eine 4 Engel Schar bei 4 Spielern plädieren. Den 5ten (NSC) Engel schnell beseitigen. Möglichst tragisch, möglicht effektvoll. Traumsaat ist gefährlich und sollte auch so präsentiert werden. Gibt den Spielern dann die Möglichkeit die Welt selber kennenzulernen und ihre eigenen Erfahrungen zu machen anstatt es "vorgekaut" zu bekommen.
Was die Geheimmission eines NSCs usw. angeht...die meisten Spieler werden sehr schnell eine Diskrepanz zwischen Kirchendoktrin und dem Guten (was sie ja eigentlich repräsentieren sollen) entdecken. Falls nicht, wird sie auch keine Doppelmission eines Engels drauf stossen.
Fang lieber damit an, daß die Engel in den ersten beiden Abenteuern so richtig die Guten sein dürfen (Dorf vor Traumsaat retten, Ketzerbanditen ausrotten) und dann konfrontier sie mit der negativen Seite der Kirche (Inquisition oder Beutereiter zb.).
Sei aber vorsichtig. Diese ganzen Sachen sind sehr starker Tobak für Spieler und können sehr schnell dazu führen, daß dir die Spieler "over the edge" gehen.
Was Geheimaufträge eines Engels angeht, so sind diese eigentlich recht schwer umzusetzen wenn man mal drüber nachdenkt. Eine Schar wird zusammengestellt um als Einheit zu fungieren. Ohne ein gegenseitiges Vertrauen ist eine Schar recht schnell recht tot und das ist auch den Kirchenoberen klar. Außerdem hat jeder Michaelit in seiner Schar das Recht (und auch die Pflicht) diese Gemeinschaft zu schützen. Sobald ein Scharmitglied einen geheimen Auftrag bekommt ist er eigentlich seinem Michaeliten Rede und Antwort schuldig und der Michaelit hat auch (über rhethorisches Training und die Stimme) auch alle Mittel in der Hand den Geheimauftrag herauszukitzeln (falls er auch nur den leisesten Hauch davon mitbekommt). Normalerweise bekommt deshalb auch der Michaelit den Geheimaufrag, was auch bei der Machtbefugnis eines Michaeliten während seines Auftrages nicht verwunderlich ist (er ist Staatsanwalt und Richter in einer Person...vgl. Michaelitenbuch).
Mal abgesehen davon, daß die meisten Michaeliten eh eine sehr schwierige Rolle ausfüllen. Die meisten Spieler werden sich nicht ohne Murren und Knurren so einfach einem Michaeliten beugen und viel lieber versuchen ihre Grenzen ausfindig zu machen (in vollkommener Ignoranz, daß sie ein 2 jähriges Training hinter sich haben, was sie darauf gedrillt hat zu gehorchen). Die wenigsten Michaelitenspieler haben auch die Erfahrung und die Ausbildung eine Gruppe wirklich zu führen (wozu sie eigentlich ausgebildet sind) und sind eh auf die Unterstützung des Spielleiters angewiesen. Wenn jetzt der Spielleiter ihnen diese Unterstützung entzieht, indem er einen NSC Engel sich renitent verhalten läßt, wird der Rest der Schar diesen Beispiel schnell folgen. Adios Schargefüge.
Wenn die Schar natürlich abgestellt wird einen anderen Engel zu begleiten, ist das eine andere Sache. Dabei kommt viel eher ein "wir" Gefühl auf, was das Wichtigeste überhaupt in Engel ist.

Noch ein kleines Wort zur Tintenknappheit. Gerade diese führt eigentlich dazu, daß nur "perfekt" geeignete Kinder zu Engeln gemacht werden und sich auch mehr Ausbilder auf weniger Engel konzentrieren können. Später einmal wird die Kirche sicherlich nachsichtiger was die Läuterung angeht sein, allerdings dürfte die Ausbildung wesentlich härter und rigoroser sein als sie es vor den Fall von Trondheim war.

Viel Spaß beim Leiten
 
AW: Schar aus vier Engeln

Carabas schrieb:
Ich möchte eine emotionale Todesszene. Das setzt voraus, dass die SC-Engel eine emotionale Bindung an den Toten haben.
Diese Bindung muß ja nicht bei allen Engeln der Schar bestehen. Zum Beispiel könnte dieser Schar - aus welchen Gründen auch immer - einer der Veteres, die in der Michaeliten-Ausbildung seine "Übungs-Schar" gespielt haben, den er als sehr gut kennt, mit dem er sich eventuell sogar angefreundet hatte - seiner Schar für die erste richtige Mission zugeteilt worden sein. Wenn dieser dann tragisch umkommt, dann wird das den Michaeliten garantiert nicht kaltlassen (vor allem, wenn Du mit Deinem Michaeliten ausführlich seine Ausbildung ausgespielt hast. Bei mir kommen alle SC-Engel mit einer ganzen Reihe an Kontakten aus ihrer Ausbildungszeit zur Weihe. Diese Kontakte und dieser - nicht immer positiven - Beziehungen geben genug Haken zum Ansetzen von Szenarien mit starkem persönlichen Bezug für die betreffenden Engel.

Carabas schrieb:
Aber die Idee, ihn nicht durch Traumsaat, sondern evtl. Ketzer umkommen zu lassen, hat was.
Das kommt drauf an, wohin Du moralisch mit Deiner Schar willst. Ich habe schon erlebt, daß frühes Ketzer-Töten eine gesamte SC-Engel-Schar zu gegenüber normalen Menschen völlig abgestumpften Lizenz-zum-Töten-Bondiels hat werden lassen. Das war nicht nur nicht mehr schön, das war das genaue Gegenteil, von dem, was ich eigentlich als Motivation für die spätere Chronik-Kapitel gedacht hatte. - Ich mag halt nicht eine eiskalte Schar gefühlstoter Engel durch Missionen schleusen, die ein wenig menschliche bzw. engelische Regung erfordern würden. Ich rechne mir das als echten Fehler an, diese Neueinsteiger als Spieler von einer zu eingeschränkten Seite in diese Welt eingeführt zu haben.

Ich finde es in der Regel produktiver, wenn die Engel der Schar die Menschen , oder zumindest manche Menschen, zu schätzen wissen, sich - in den Grenzen des notwendigen Respekts vor Engeln - mit ihnen anfreunden können, und dann mitbekommen, daß es noch ganz andere, weniger respektvolle Menschen gibt. Das führt dann dazu, daß sie in ein Spannungsfeld gelangen und selbst Entscheidungen treffen müssen. Bei mir sollen die Engel eigentlich stets zwischen den offiziellen Moralvorstellungen der Kirche, zwischen ihren eigenen Werten bezüglich der Schöpfung, der Menschheit, die zu retten sie ja überhaupt auf Erden sind, und ihrer Loyalität zu ihrem Michaeliten bzw. ihrem Zusammenhalt als Schar in Spannungsfelder geraten. Es soll nie eine "richtige" Lösung geben, sondern nur eine leichte (ich mache, was mir befohlen wird - Sorry, ist nichts persönliches...) oder eben die schweren Lösungen, bei denen man sich aber (vielleicht) besser fühlt, weil man sich und seinen Geschwistern treu geblieben ist.

Das ist natürlich eine sehr für meine Art Engel zu spielen typische Herangehensweise.

Vor Beginn einer Chronik überlege ich mir eben stets, was ich eigentlich will, welche Richtung es nehmen soll, ab wann und wie es alles bergab gehen soll (denn das WIRD es).
 
AW: Schar aus vier Engeln

Kark001 schrieb:
Raphaelit: Sind in meinen Augen der langweiligste Orden. Schwarz / Weiß und nix dazwischen.
Interessant - meine Erfahrungen sind da wirklich VÖLLIG anders. - Das liegt vermutlich sehr stark an den Spielern und was für Spielertypen sich in welchen Runden für den Raphaeliten interessieren.

Kark001 schrieb:
Fang lieber damit an, daß die Engel in den ersten beiden Abenteuern so richtig die Guten sein dürfen (Dorf vor Traumsaat retten, Ketzerbanditen ausrotten) und dann konfrontier sie mit der negativen Seite der Kirche (Inquisition oder Beutereiter zb.).
Sei aber vorsichtig. Diese ganzen Sachen sind sehr starker Tobak für Spieler und können sehr schnell dazu führen, daß dir die Spieler "over the edge" gehen.
Dem kann ich nur beipflichten (siehe obigen Beitrag von mir mit der eiskalten Killer Schar).

Kark001 schrieb:
Was Geheimaufträge eines Engels angeht, so sind diese eigentlich recht schwer umzusetzen wenn man mal drüber nachdenkt.
Wieder eine deutlich andere Erfahrung. Es gibt Haufen von Geheimgesellschaften in den einzelnen Orden. Viele davon mit Engeln als Mitgliedern. Jede mit einer eigenen Agenda, die parallel, oder sogar entgegen, den zugeteilten Missionen Geheimaufträge an ihre Mitglieder vergeben. Das können zugesteckte kleine Informationsspeicher sein, die ein Urielit im nächsten Kloster einem Kontaktmann zuspielen soll. Das können Erkundungen sein die Ramieliten untereinander via In Zungen Reden beauftragt bekommen, mit der Auflage vom Ramielis-Orden, diese Informationen eben gerade NICHT an die anderen - unwürdigeren! Willkommen im Redux! - Orden weiterzugeben. Oder Rezept-"Malereien" der Raphaeliten enthalten Informationen gänzlich unmedizinischer Art, die übermittelt werden sollen. Oder ..., oder ..., oder ... - Die Welt der Engel steckt bis oben voller dieser Geheimbünde, geheimer Aufträge, hidden agendas, politischer Manipulation. Und die Engel sind nur Bauern auf dem Schachbrett Europas. Mehr nicht.

[/quote]Eine Schar wird zusammengestellt um als Einheit zu fungieren. Ohne ein gegenseitiges Vertrauen ist eine Schar recht schnell recht tot und das ist auch den Kirchenoberen klar. Außerdem hat jeder Michaelit in seiner Schar das Recht (und auch die Pflicht) diese Gemeinschaft zu schützen. [/quote]Das ist die offizielle Lesart. Dem pflichten auch viele bei. Das hat aber noch nie einen Machtpolitiker abgehalten, Engelsscharen in sinnlosen Schlachten zu verheizen, wenn er dadurch seinen geheimen Zielen einen Schritt näher gekommen ist. Warum nähme sonst die Kirche (bzw. ein paar offensichtliche Kriegstreiber und ein paar weniger offensichtliche Profiteure) den Krieg gegen die Britonen mit den zu erwartenden hohen Verlusten in Kauf. Schützen der Resourcen ja - solange, bis man von ihnen Gebrauch machen muß.

Kark001 schrieb:
Sobald ein Scharmitglied einen geheimen Auftrag bekommt ist er eigentlich seinem Michaeliten Rede und Antwort schuldig und der Michaelit hat auch (über rhethorisches Training und die Stimme) auch alle Mittel in der Hand den Geheimauftrag herauszukitzeln (falls er auch nur den leisesten Hauch davon mitbekommt).
Bei mir gilt - bereits während der Ausbildung - der Michaelit als Versager, der seine eigene Schar nur noch mit Der Stimme zu führen weiß. Das ist fast so sündig, wie einen Engel mit mundanen Mitteln der Operation zu heilen. - Das heißt nicht, daß nicht irgendwann mal ein Michaelit keine andere Möglichkeit mehr sieht, als die Stimme gegen seine Geschwister anzuwenden. Aber das ist immer hochdramatisch und Streßsituation pur. - Wichtig ist "falls er auch nur den leisesten Hauch davon mitbekommt". Da sind die Ramieliten eindeutig im Vorteil: in ihre Kathedrale kann der Michaelit ihnen nicht folgen und sie können dort ihre Intrigen spinnen, wie sie wollen - oder, schlimmer noch, sich von anderen aus ihrem Orden willfährig "spielen" lassen. Aber - gerade in meiner letzten Schar erlebt - auch ein geschickter Urielit kann LANGE ohne Verdacht zu erregen geheime Aufträge am Michaeliten vorbei ausführen. Hier ist es eben der Konflikt der Loyalität: wohin geht diese? Zum Orden, zur Loge, zu einzelnen Würdenträgern - oder zum Michaeliten, zu den Schargeschwistern. Das gab wirklich dramatische Szenen, als so manches ans Licht des Herrn kam. (Pure Absicht. Ich hatte mir für dieses Kapitel der Chronik die Schwächung der Schar von innen heraus vorgenommen. Die Schar sollte das erleben und sich danach wieder - und bewußter als vorher - zusammenraufen. Hat geklappt.)

Kark001 schrieb:
Normalerweise bekommt deshalb auch der Michaelit den Geheimaufrag, was auch bei der Machtbefugnis eines Michaeliten während seines Auftrages nicht verwunderlich ist (er ist Staatsanwalt und Richter in einer Person...vgl. Michaelitenbuch).
Stimmt. Normalerweise bekommt der Michaelit den OFFIZIELLEN Geheimauftrag, dann die Aufträge seiner Logen oder Geheimgesellschaften, dann erfährt er eventuell von dem begleitenden, aber eigentlich sabotierenden Auftrag seines ihm loyal zugetanen Ramieliten, worüber er aber nicht mit dem Gabrieliten sprechen kann, da dieser den Ramieliten eh nicht mag, so daß er dieses Geheimnis vor dem Rest der Schar verborgen halten muß. - Das kann beliebig kompliziert werden - wie alles im Leben eines Michaeliten.

Kark001 schrieb:
Mal abgesehen davon, daß die meisten Michaeliten eh eine sehr schwierige Rolle ausfüllen. Die meisten Spieler werden sich nicht ohne Murren und Knurren so einfach einem Michaeliten beugen und viel lieber versuchen ihre Grenzen ausfindig zu machen (in vollkommener Ignoranz, daß sie ein 2 jähriges Training hinter sich haben, was sie darauf gedrillt hat zu gehorchen).
Ja. Das ist auch meine Erfahrung mit neuen Engel-Spielern. Da gilt es die Grenzen auszutesten - und das führt bisweilen zu völlig zerrütteten Runden, die man nur noch abbrechen kann. Alles schon erlebt. Schwer frustend, aber verständlich.

Kark001 schrieb:
Die wenigsten Michaelitenspieler haben auch die Erfahrung und die Ausbildung eine Gruppe wirklich zu führen (wozu sie eigentlich ausgebildet sind) und sind eh auf die Unterstützung des Spielleiters angewiesen.
Stimmt. Aber dazu versuche ich in der Ausbildung der Michaeliten SEHR REALISTISCHE Engel für die "Lehr-Schar" im dritten Schlüssel darzustellen. (Meist einfach die Engel aus anderen Scharen, die ich schon mal geleitet - oder gespielt - habe.) Das gibt dem Michaeliten im "Trockenschwimmen" mal gleich einen Einblick in das, was abgehen kann. Dann ist die Ausbildungsphase zu einem gewissen Teil eine WIRKLICHE Ausbildung. - Aber es stimmt: eine schwache Führungspersönlichkeit als Spieler eines Michaeliten kann zu einer sehr schwachen, zerrissenen Schar führen. Es trifft zu: der Michaelit IST die Seele der Schar.

Kark001 schrieb:
Wenn jetzt der Spielleiter ihnen diese Unterstützung entzieht, indem er einen NSC Engel sich renitent verhalten läßt, wird der Rest der Schar diesen Beispiel schnell folgen. Adios Schargefüge.
Das ist durchaus ein Problem. Daher lasse ich die Renitenz - außer bei der Ausbildung - in Missionen mit NSC-Engeln nicht aufkommen. Das sind eventuell markante Persönlichkeiten, aber eher die "straight man"-Charaktere, die Stichwortgeber, die nicht selbst auffällig werden. Geheimaufträge machen mehr Spaß, wenn sie Spieler gegen Spieler ablaufen sollen. - Das heißt nicht, daß ich das Gruppengefüge immer absichtlich brechen will (das mit dem Urieliten war ein "Belastungstest", aber kein beabsichtigter Bruch - und ich habe sehr achtsam darauf geschaut, daß ich den Bogen nicht überspanne). Ich finde es aber eine sehr lohnende Spielerfahrung, wenn die Schar interne Spannungen hat, und wenn sie diese lösen, auflösen und zu einer neuen, bewußteren Bindung aller zueinander nutzen kann. Dann hat man eine Schar, die auch über ihre "Dienstzeit" auf Erden hinauszudenken imstande ist. - Und sie könnten es schaffen.
 
AW: Schar aus vier Engeln

Viele moralische Spannungen kommen durch einen starken Michaeliten erst richtig zur Geltung.
Muss nicht sein. Ich halte schonmal einen sehr schwachen Michaeliten dabei. Zudem konnte er sich einfach nicht entscheiden.
Das hat einen entscheidenden Vorteil gehabt: Die anderen Spieler konnten in Moralfragen schwer etwas auf ihn abwälzen, sondern es war immer eine Gruppenentscheidung.
 
AW: Schar aus vier Engeln

Phew...viel Text. Ich werd jetzt nicht jede Passage einzeln beantworten, sondern mich versuchen allgemein zu halten.

Sicherlich gibt es auch interessante Charakterkonzepte bei den Raphaeliten. Das zentrale Thema des Ordens ist aber diese Heilen oder Schaden Geschichte und wird auf kurz oder lang die meisten Raphaeliten einholen, was meistens zu extremen führt. Entweder pazifistischer Heiler oder militanter Biowaffenexperte. Dazwischen habe ich nur wenig bisher gesehen.

Was den Michaeliten angeht, so gibt es sicherlich gute Runden mit "schwachen" Michaeliten und schlechte Runden mit "starken" Michaeliten. Allerdings hat es sich gezeigt, daß ein Michaelit weitaus mehr Einfluß auf das Gelingen einer Spielrunde hat als jeder andere Charakter.

Auf alle Fälle ist das Durchsetzungsvermögen des Michaeliten ein wirkliches Problem in den meisten Runden. Sein einziges wirklich effektives Mittel ("die Stimme") wird entweder taburisiert oder entwertet (funktioniert nicht auf Engel). Für alle anderen Maßnahmen ist er entweder auf Unterstützung der Schar (Gruppenkeile, Ausschluß aus der Kommunikation, etc) oder des Spielleiters (Gespräch beim Ab, missbillingende Blicke anderer Engel) angewiesen. Er kann halt leider nicht den renitenten Engel einfach am Arm nehmen und auf seine Zelle sperren. Das einzige Mittel was ihm bleibt ist der Rausschmiß aus der Schar und das ist wirklich starker Tobak.

Was Geheimaufträge angeht, so muß man glaube ich ein wenig differenzieren.
Sicherlich gibt es eine Menge Fraktionen, welche mehr oder weniger Einfluß auf Engel nehmen. Ab einem gewissen Alter haben die meisten Spielercharaktere eh eine eigene Motivation und solange diese Motivationen nicht in Konflikt mit der Schar stehen ist auch alles OK.
Es gibt sicherlich einige wenige Fraktionen / Machtpolitiker, welche Engel wie Schachfiguren verwenden. Denen ist es allerdings auch sehr klar, daß dieser Schuß sehr schnell nach hinten losgehen kann. Sie werden sicherlich nicht einen Signumsengel mit etwas Auffälligen losschicken, sodaß es gleich im zweiten Abenteuer so richtig offensichtlich wird. So etwas wird über Monate (eher Jahre) aufgebaut, bis man sich sicher ist, daß der Engel auch wirklich eher der Fraktion als der Schar loyal ist.
Was die Ramaeliten angeht, so sind die meisten eher froh, daß sie aus dem Intrigenpfuhl draussen sind und zum ersten Mal in ihrem Leben in einem "Freundeskreis" operieren.
Sicherlich, offizielle Lesart. Aber irgendetwas werden sich die Macher wohl dabei gedacht haben.

Was Spannungen angeht, so kann ich Zornhau nur zustimmen. Sie sind sozusagen das Salz in der Suppe. Mit zuviel schmeckt allerdings auch die beste Suppe nicht mehr.
 
AW: Schar aus vier Engeln

Vielen Dank für Eure Anregungen und Diskussionsbeiträge. :)

So langsam nimmt die Chronik Gestalt an. Und so wie es aussieht, wird der Ramieliten NSC wahrscheinlich durch eine Gastspielerin dargestellt. D.h. die Gruppe ahnt noch nicht einmal, was ihr dreut. Sterben lasse ich sie durch eine Traumsaat. Ich will keine eiskalte Killerschar züchten.

Wichtig für den Fortgang ist hauptsächlich, dass "Erinnerungen" bei einem der anderen Engel zurückbleiben. Und danach mache ich mit 4 Engeln weiter.

Die Chronik werde ich in den nächsten Tagen Mind-Mappen, und damit die wichtigsten Handlungsstränge identifizieren.
 
AW: Schar aus vier Engeln

Das mit der Gastspielerin, die somit eine Art Quasi-SC-Engel (mit hidden agenda) spielt, halte ich für eine sehr gute Idee. Wir haben hier im lokalen Umfeld inzwischen eine ganze Reihe an unterschiedlich erfahrenen Engelspielern, so daß es für Ausbildungsszenen, für "Sonderaufträge" und eben für solche Kuckucksei-Scharen immer jemanden gibt, der da einspringen kann.

Berichte bitte weiter, wie Du und die Schar so mit Engel klarkommt. Auf Deine Chronik wäre ich schon neugierig.
 
AW: Schar aus vier Engeln

Gestern wars so weit... aufgrund eines "no-show" wurde aus der Schar aus vier Engeln kurzfristig die Schar aus drei Engeln. Aber das war nicht so schlimm. Entchennest hat mir dankenswerter Weise ein schönes Einführungsabenteuer überlassen...

Die Ausbildung habe ich anhand der Infos vom Ketzerwiki (Danke Dani) gespielt.

Und meine Spieler waren vom Handout "Was mein Nonnus mir erzählt hat" richtig begeistert. (Danke Zornhau).

Die drei Engel waren:

Murel - ein echtes unruhiges Energiebündel mit Begeisterung für Schwerttanz (Gabrielit)
Mercuriel - ein effizienter Urielit
Chromiel - ein etwas einfältiger (der Spieler sagt gradlinig dazu) leicht schmollender Raphaelit mit Begeisterung für Chirugie ("Darf ich schneiden?")

Die drei Engel sollten zusammen mit zwei anderen (NSC-) Engeln vor ihrer Weihe in Roma Aeterna noch eine Woche in einem Kloster meditieren und über ihre Verfehlungen während der Ausbildung nachdenken.
Da gab es die Gabrielitin, die ihre Kampfprüfungen immer nur mit Ach-und-Krach geschafft hat, der Urielit, der bei seiner Abschlussprüfung in ein Gewitter geriet, oder der Raphaelit, der sein Dogma einfach lernt (ohne darüber nachzudenken!) und am liebsten am Patienten schnippelt.

Die Monachen und Beginen des Klosters haben ein Schweigegelübde abgelegt. Nur Abt Jerome sprach manchmal mit den Engeln.

Im Kloster trafen sie dann noch einen Michaeliten (das war im Nachhinein ein echter Fehler, deswegen wurde die guteste ab einem bestimmten Punkt stock-paranoid und hat ihr Zimmer nicht mehr verlassen. Dummerweise kein guter Führungsstil) und den Ramieliten. Die Teilnahme an den Glaubensübungen war stark gemischt und von Lust und Laune der Spieler abhängig. Die Gabrielitin hat recht früh die Höhle mit einem Urieliten entdeckt. Aber sie hat ihm erstmal geglaubt, dass er hier eine Woche in natürlicher Umgebung meditiert.

Als sie den Ramieliten dann bewußtlos fanden, hat der Raphaelit alle anderen (außer der Gabrielitin) vertrieben und heimlich operiert(!). Er hat die Traumsaat einfach rausgeschnitten und die Gabrielitin hat sie vernichtet.

Dann wurde noch ein flüchtiger Monach gestellt und an dem scheiterte dann mehrfach die Diagnose. Rückschluss der Gruppe: er hat aus freien Stücken mit der Traumsaat kooperiert. Als er versuchte Selbstmord zu begehen, gab es eine kurze theologische Diskussion: Ein Verstoss gegen das 5. Gebot "Du sollst nicht töten" ist eine Todsünde. Einwurf: Aber wenn er ein Ketzer ist, dann ist es gottgefällig wenn er sich tötet.

Der Scheinengel (habe gerade noch rechtzeitig Traumsaat 2.0 erhalten) wurde dann von der Gabrielitin enttarnt und nach heißem Luftkampf getötet.

Zum Schluss haben sie versucht, andere Engel zu benachrichtigen. Sie baten den geschwächten Ramieliten Kontakt zu anderen aufzunehmen. Soweit ist man ja nicht von Prag entfernt. Ich zog dafür den Herren der Fliegen. Beinahe-Exitus des Ramieliten. Ich wollte ja in den ersten Abenteuern keine Engel sterben lassen.

Am Ende haben die Charaktere einfach abgewartet und dann Bericht erstattet. Der Raphaelit hat zwei ältere Raphaeliten gebeten, die Monachen noch einmal zu überprüfen. Also steht das Kloster noch. Allerdings trieb die Traumsaat ja seit 2 Jahren ihr Unwesen. Und auch in diesem Jahr haben schon andere Engel im Kloster meditiert. So auch Rahiel, der Zimmergefährte des Raphaeliten. Der war dann auch bei Weihe nicht mehr dabei... was der Spieler mit:"Ich freue mich so auf die Weihe, ich registrier das gar nicht quittierte." Den Urieliten ließ das kalt und aus dem Jahrgang der Gabrielitin fehlten auch ein paar Engel. Die fragte allerdings direkt einen älteren Engel, was das zu bedeuten hatte.

"Tja meine liebe Murel, diese Engel hatten solches Heimweh nach dem Himmel, das sie geläutert wurden, um frühzeitig zurückzukehren. Wir freuen uns für sie, da sie wieder zur linken und rechten Seite Gottes sitzen dürfen."

- Ende der Sitzung -
 
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