Savage Advent - 2009

Taysal

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17. September 2008
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2.009
Alle Jahre wieder ... beginne ich im Oktober mit dem Entwurf meiner geliebten Adventsabenteuer. Da die ersten Regeln auf dem D20-System basierten, habe ich die passenden Beiträge über die Jahre in einem anderen Forum gepostet, das d&d-lastiger ist. Da ich nun auf Savage Worlds umsteige, wird es wohl auch Zeit das Forum zu wechseln. :)

Die passenden Settingregeln schreibe ich gerade ins Reine und sie werden noch einige Tagen brauchen, allerdings steht schon der Handlungsentwurf fürs Advents-Abenteuer 2009.

Savage Advent!

Advent 2009

Handlung

Wir schreiben Dezember 2009. Scheinbar ist alles ruhig am Südpol und die Nikolauskobolde sind fleißig am werkeln, um den Kindern in Zeiten der Wirtschaftskrise ein besonders schönes Fest zu bereiten. Doch dann geschieht ein großes Unglück in den Schweizer Bergen: Die Schokoladenfabrik der Lila-Kuh wird von fanatischen Weihnachtshassern in die Luft gesprengt. Der Nikolaus setzt nun ZIMT (Ziemlich Intelligente Meistertruppe) auf die Ermittlungen an, denn ein anonymer Bekennerbrief droht damit, weitere Zuliefererfabriken weltweit in die Luft zu jagen, um das Weihnachtsfest zu verhindern.

Die folgenden Ereignisse finden vom 1. Advent bis zum 2. Advent statt

Der verwendete Sprengstoff (Butterstangen und Sahnehaufen) der Kalorienbombe weist eindeutig die Handschrift des berühmten und berüchtigsten Verbrechers der bekannten Märchen- und Fabelwelten auf: Hannibal Lecker. Doch der sitzt im Hochsicherheitsgefängnis Albernmatz ein und verbüßt, schwer bewacht von durchgedrehten Singvögeln, seine lebenslage Haftstrafe. Der Verdacht liegt dennoch nahe, dass Hannibal Lecker mit den fanatischen Weihnachtshassern in Verbindung steht.

ZIMT muss nun Hannibal Lecker verhören und kann mit ein wenig Geschick seine Schwäche für Butter und Sahne ausnutzen. Die Nikolauskobolde erfahren nun die unglaubliche Wahrheit, dass es sich bei Hannibal Lecker um einen verruchten Siff-Lord handelt. Bei den Siff-Lords ist es Tradition, dass es stets einen Meister und einen Schüler gibt. Somit muss die einstige Schülerin Hannibal Leckers für die Bomben verantwortlich sein: Langnese!

Langnese lebt zurückgezogen auf Island in ihrer Festung Kühlbox (eine große Eisfabrik). Hier schmiedet sie, bewacht von ihrem rappenden Leibwächter Vanille-Eis und dessen Girls (Icea Cream und Soft Ice), eiskalte Pläne.

Die Nikolauskobolde müssen sich nun an schwer bewachten Fruchteiszwergen vorbeischleichen, Vanille-Eis in einem Rap-Battle bezwingen und dann Langnese in einem unfairen Kampf besiegen, in dem ihr eingefrorenes Herz aufgetaut wird. Langnese bereut natürlich ihre schrecklichen Taten und gibt zu, dass sie für den Bombenanschlag verantwortlich war. Allerdings handelte es sich dabei um eine Auftragsarbeit, da sie selbst gar keine fanatische Weihnachtshasserin ist. Langnese hat den Aufraggeber nie gesehen, kennt aber seinen Account-Namen, da die Siff-Schülerin ihre Dienste bei eBay versteigert: Emily. Die Bezahlung erfolgte über Paypal und den Daten nach stammte das Geld von einem Erdbeerlandkonto.

Die folgenden Ereignisse finden vom 2. Advent bis zum 3. Advent statt

Der Nikolaus lässt seine Kontakte nach Erdbeerland spielen, um ZIMT die Einreise zu ermöglichen. Nach dem Flug mit Erdbeer-Air werden die Nikolauskobolde am Flughafen von Prinzessin Apfelbäckchen empfangen. Prinzessin Erdbeer hat leider viel zu erledigen und keine Zeit, will aber unbedingt bei der Aufklärung helfen und hat deswegen ihre Schwester, Prinzessin Apfelbäckchen, gebeten, die Gäste tatkräftig zu unterstützen. Da die Spur zur Erdbeerlandbank führt, geht die Fahrt mit der Erdbeerlimousine erst einmal dorthin.

Direktor Gustel Erdbeerboden möchte zwar das Bankgeheimnis wahren, aber auf Bitte von Prinzessin Apfelbäckchen greift er auf das besagte Konto zu, um die Identität des Inhabers festzustellen. In diesem Augenblick wird die Bank vom Erdbeerschalk und seiner Bande überfallen, die mit ihren Spaßkanonen den Tresor ausräumen wollen. Allerdings ahnen die Jungs nicht, dass die Erdbeerlandbank pleite ist. Außerdem ist auch schon Strawberryman im Gebäude, um die Verbrecher Dingfest zu machen. Strawberryman gilt in Erdbeerland als einsamer Tortenheber der Gerechtigkeit und genießt - zu Unrecht - einen schlechten Ruf. Gemeinsam mit diesem "Held aus dem Erdbeerfeld" macht ZIMT die bösen Beeren dingfest. Nun kann in Ruhe der Kontoinhaber festgestellt werden. Es ist Prinzessin Emily Erdbeer persönlich!

Da in Erdbeerland niemand über dem Gesetz steht, beschließt Prinzessin Apfelbäckchen todtraurig ihre Schwester festzunehmen. Zusammen mit ZIMT stürmt sie in den Palast und in die Gemächer von Emily. Die liegt gefesselt auf ihrem Bett und Prinzessin Apfelbäckchen lässt die Maske der netten Erdbeerin fallen. Sie will ihre Schwester stürzen und selbst den Thron besteigen. Da kommt ihr ZIMT gerade recht. Prinzessin Apfelbäckchen will ihre Schwester mit der verzauberten Spindel in einen ewigen Schlaf fallen lassen und die Sache den Nikolauskobolden in die Schuhe schieben. Niemand wird den Wichteln glauben schenken und als Strafe werden sie in Erdbeereisblöcke eingefroren, die Prinzessin Apfelbäckchen dann ihren fanatischen Weihnachtshasserfreunden aus dem Kuh-Glocks-Klan schenken will. Das plaudert sie natürlich freimütig aus und die Nikolauskobolde haben eine weitere Spur, mit der sie was anfangen können.

Die folgenden Ereignisse finden vom 3. Advent bis zum 4. Advent statt

Der Kuh-Glocks-Klan ist eine geheime Geheimorganisation, über die niemand etwas weiß. Niemand außer Eismann Abbaknalla, der berühmte Wissenschaftler aus dem Kloster Tee-Pfau. Das Kloster selbst liegt inmitten der sieben Berge und die Reise dorthin ist sehr beschwerlich. Schneestürme, Steilwände und schmale Vorsprünge machen den Weg zum Kloster gefährlich.

Im Kloster angekommen können die Nikolauskobolde bei Eismann Abbaknalla vorsprechen und erfahren, dass es sich bei dem Kuh-Glocks-Klan um eine Gruppe militanter Kühe handelt, die Holzschuhe und Kuhglocken tragen. Sie haben ihr Ausbildungslager an einem versteckten Ort denn niemand kennt und sind ihrem Anführer, Rinderbaron Stiernacken, treu ergeben. Um ins Hauptquartier des Kuh-Glocks-Klans zu gelangen, müssen sich die Nikolauskobolde von der berühmten Kuh-Revuetänzerin Briketts von Hammerhart einschleusen lassen, einer alten Freundin von Stiernacken.

Briketts von Hammerhart trifft die Nikolauskobolde in Neu Rindstein in der Kneipe "Zum schwarzen Ochsenauge". Sie will sich vom Kuh-Glocks-Klan lossagen und ZIMT helfen. Leider sind auch einige Bullen in der Kneipe und feiern kräftig. Sie stören das geheime Treffen mit ihrer guten Laune und die Nikolauskobolde müssen aufpassen, dass sie nicht auffallen.

ZIMT wird von Briketts von Hammerhart zum Versteck des Kuh-Glocks-Klans gebracht und muss sich dort Rinderbaron Stiernacken stellen. Tatsächlich stecken die Rindviecher hinter den Anschlägen. Sie machen Weihnachten dafür verantwortlich, dass viele Kühe regelrecht ausgebeutet werden, damit aus deren Milch die ganzen Schokoladen hergestellt werden können. Mit dieser Ausbeutung will der Kuh-Glocks-Klan endgültig Schluss machen.

Es sieht nach einem Erfolg für die Nikolauskobolde aus, doch da entdecken die kleinen Kerle die Information, dass bereits ein weiterer Anschlag in Auftrag gegeben wurde. ZIMT muss los, um das Verbrechen zu verhindern.

Die folgenden Ereignisse finden vom 4. Advent bis zum Heiligen Abend statt

Bei der Attentäterin handelt es sich um die mysteriöse Telefonitis. Niemand hat sie gesehen, Niemand weiß wo sie steckt und Niemand hat eine Ahnung was ihr nächstes Ziel ist. Glücklicherweise wissen die Nikolauskobolde, wo Niemand wohnt und machen sich sofort auf die Reise ins Niemansland.

Tatsächlich ist Niemand dort König und empfängt ZIMT. Telefonitis hatte vor Jahren dafür gesorgt, dass die Telefonrechnung von Niemand so hoch war, dass er beinahe Land verkaufen musste, um seinen protzigen Lebensstil aufrechtzuerhalten. Nur zu gerne liefert Niemand nun Telefonitis ans Kuchenmesser.

Telefonitis hat einen einfachen und sehr effektiven Plan, um für den Kuh-Glocks-Klan den finalen Sieg zu erzielen. Sie hat sich als Goldie Goldstimmchen verkleidet und an einer Castingshow teilgenommen. Mit Hilfe von Fiesen Tricks hat Telefonitis das Finale erreicht und wird dort "Kuh for You" singen, einen beliebten Hit für Rindviecher. Telefonitis plant mit Hilfe des Buttermilch-Verstärkers dermaßen schräg zu singen, dass die Milch der zuguckenden Kühe dauerhaft sauer wird.

ZIMT muss nun los ins Fernsehstudio, gegen Fiese Tricks antreten und Telefonitis aufhalten. Natürlich hat der Sender etwas dagegen und auch der Starmoderator, Tüta Versohlen, wird den Nikolauskobolden nicht helfen wollen. Doch ohne Schokolade kein Weihnachten und so läuft alles auf ein grandioses Finale vor laufender Kamera hinaus ...
 
AW: Savage Advent - 2009

Ich bin total fassungslos und überfordert mit der Entscheidung, ob ich es genial oder bescheuert finden soll. Auf meiner Skala hat es schon einige Überläufe gegeben...
 
AW: Savage Advent - 2009

Ich bin total fassungslos und überfordert mit der Entscheidung, ob ich es genial oder bescheuert finden soll. Auf meiner Skala hat es schon einige Überläufe gegeben...
Ach komm... schau dir die sonstigen Beiträge von Taysal an. Du darfst das getrost gut finden.

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AW: Savage Advent - 2009

Ich bin total fassungslos und überfordert mit der Entscheidung, ob ich es genial oder bescheuert finden soll. Auf meiner Skala hat es schon einige Überläufe gegeben...

Das Setting gibt es schon seit ein paar Jahren und es gibt sogar einige Spielgruppen im Land, die es spielen. Sogar an Ostern, Halloween etc. :)

Leider hat es meine Zeit und Erinnerung selten zugelassen, entsprechende Spielberichte zu verfassen. Allerdings gibt es von der ersten Spielsitzung eine Storyhour, die ich mal hierhin kopiere. Hat schon einige Jahre auf dem Buckel, manche Gags verstehen nur Rollenspieler und manche auch nur D&D-Kenner, aber lustig sollte es trotzdem sein. ;)

Advent, Advent, der Kobold rennt!

Es war einmal vor kurzer Zeit, am eiskalten Nordpol. Dort lebte der Nikolaus mit seinen treuen Gehilfen, den Nikolauskobolden. Allesamt waren sie fleißige Gesellen und bereiteten sich auf das nahe Weihnachtsfest vor. Der Nikolaus war sehr traditionsverbunden und so fertigten seine Nikolauskobolde Spielsachen aus Holz, schrieben noch mit Federkiel und Tinte, tranken Kakao mit Sahne und knufften und pufften sich freudig.

Doch eines Tages, es war der Nikolaustag, um genau zu sein, platzte der Nikolaus in die Mittagspause seiner Nikolauskobolde hinein. Er hatte eine lange Nacht hinter sich und seine Finger müffelten noch immer nach Fußschweiß.

„Wir haben einen Notfall!“ rief der dicke, gemütliche Mann aus. „Das Christkind wurde entführt!“ Santa Clause, lautete der erste Verdacht der Nikolauskobolde.

Santa lebte am Südpol und arbeitete bis in den Januar hinein. Er war ein Einzelgänger und hatte vor einigen Jahren Rudolf abgeworben. Seine Spielsachen waren aus Plastik und konnten mit Elektrizität betrieben werden. Und seine Post kam per E-Mail. Zu allem Übel wurde er von Coca Cola gesponsert. Er war Staatsfeind Nummer Eins am Nordpol. Aber es gab – noch – keine Beweise für seine Verwicklung in der Sache.

„Ihr werdet nach Neu Märchenstadt gehen und dort nach dem Christkind suchen.“, lautete die Anweisung vom Nikolaus. „Doch denkt daran, es ist eine gefährliche Welt voller Heimtücke, Gefahr lauert an jeder Ecke und man wird versuchen, euch in Versuchung zu führen.“ Hach, was freuten sich die Nikolauskobolde. Natürlich nur still und heimlich.

Marzipan, Weihnachtspunsch, Lebkuchen, Schokotaler, Spekulatius und Zimtschnaps machten sich also auf den Weg in die dunkle Ecke der Werkstatt, zur Wohnung von Knecht Ruprecht. Denn nur dort bekam man die Spielsachen, um sich in einer gefährlichen Welt behaupten zu können.

Knecht Ruprecht war ein finsterer Schattenmann. Oftmals verschwanden kleine Kobolde in seiner Wohnung und wurden erst weit nach Mitternacht wiedergesehen. Über das Erlebte wollten sie nie sprechen, grinsten aber breit. Doch egal, das ist eine andere Geschichte.

Knecht Ruprecht ließ sich von Zimtschnaps gerne dazu überreden, auch die härteren Sachen auszupacken und offenbarte sein ganzen Sortiment an Gemeinheiten. Also deckten sich die tapferen Nikolauskobolde ein.

Lebkuchen nahm sich eine Lakritzpeitsche, eine mittellange Zuckerstange mit Himbeergeschmack und eine einfache Zwille, um damit Rumkugeln zu verschießen. Als Rüstung wählte es die gute Lebkuchenrüstung, einen Schild aus kandierten Mandeln und kleine Nikolausstiefel. Ein Säckchen mit kleinem Weihnachtsschmuck, Nüsschen und Süßigkeiten rundete die Sache ab.

Zimtschnaps ging ganz anders an die Sache heran. Natürlich schnappte es sich auch eine Zwille, doch der Reichweite wegen griff es auch zur langen Zuckerfahnenstange mit der Flagge des Nikolaus dran. Die Flagge selbst war weiß mit einem schwarzen Plus, darunter stand „Hier“ zu lesen. Zimtschnaps rundete die Sache mit einer Bambusrohr-Silvesterraketen-Bazooka und einem halben Dutzend Raketen ab. Chinakracher und Knallerbens vervollständigten seine Bewaffnung.

Auch Zimtschnaps entschied sich für die Nikolausstiefel, zog sich aber lieber eine Kokosnussmakronenrüstung über. Auch eine Minidrehleiter durfte nicht fehlen.

Marzipan war eher anspruchslos. Neben einer Kokosnussmakronenrüstung reichte ihm eine kleine Zuckerstange.

Spekulatius allerdings verehrte das Christkind sehr und wollte vorbereitet sein. Zuerst schnappte er sich eine Konfettikanone und Konfetti, dazu eine Christbaumspitze und Christbaumschmuck. Seinem Namen zu ehren durfte die Spekulatiusrüstung nicht fehlen. Dazu ein einfaches Mandelschild und rote Lacknikolausstiefel.

Weihnachtspunsch verlangte es nach etwas anderen Dingen - nach Weihnachtsbaumkugeln, die mit altem Punsch gefüllt waren. Dazu eine spitze Zuckerstange, eine Kokosnussmakronenrüstung und ein Mandelschild. Der künstliche Wattenikolausbart mit einfachem Gummizug machte die Sache perfekt.

Schlussendlich rüstete sich auch Schokotaler aus. Er nahm sich Zimtwurfsterne, eine Zuckerstange, Christbaumschmuck, ein Tischkatapult, eine Lebkuchenrüstung und einen Mandelschild. Dazu eine Tragegeschirr, um das Katapult im Notfall auf dem Rücken fixieren zu können.

Ein jeder bekam noch eine Flasche Lebertran zur Heilung mit und Geld: 500 Karamelltaler, 250 Schokogroschen und 125 Zuckerpfennige. Da die Kobolde mit einem schönen Gedicht und einem noch schöneren Weihnachtslied zahlten, schenkte ihnen Knecht Ruprecht auch noch Zuckergussmäntel, mit denen sie sich besser im Schnee verbergen konnten. Eine großzügige Überraschung, aber die sechs Nikolauskobolde hatten die Texte auch ein wenig verändert, was Knecht Ruprecht zu Tränen rührte. Nach einem kleinen Gerangel, konnte es endlich losgehen.

„Wie kommen wir denn nach Neu Märchenstadt?“ wollte Lebkuchen wissen.

„Die Rutsche.“, sagte der Nikolaus und zeigte auf die Rutsche?

„DIE Rutsche?“ fragte Weihnachtspunsch.

„Ja, die Rutsche.“, antwortete der Nikolaus. „Doch Vorsicht ...“ – schon war Weihnachtspunsch unterwegs, und die anderen alle hinterher.

„Juhuuu!“ war das ein Fest. Über die Zauberrutsche jagten die kleinen Gesellen mitten in das Land der Märchen, Legenden und Sagen. Weihnachtspunsch natürlich zuerst. Er landete ziemlich hart, da er schneller war, als der Nikolaus sein Kommen hätte ankündigen können.

Zum Glück reagierte Haselnuss sehr schnell, der uralte Nikolauskobold, der vor Urzeiten zum Strafdienst an der auswärtigen Rutsche verdonnert worden war.

Kaum hatte er seinen Longdrink abgestellt und die Bermudas hochgezogen, schon hatte er das dicke Auffangkissen ausgefahren und die anderen fünf Nikolauskobolde weich aufgefangen.

„Wir sind im Auftrag des Nikolaus’ unterwegs, um das Christkind zu retten.“, erklärte Spekulatius Haselnuss, der mindestens vierundzwanzig Jahre alt war und gar nicht traurig ausschaute. „Es wurde zuletzt bei seiner Freundin der Zahnfee gesehen. Wo finden wir die?“

Haselnuss dachte kurz nach. „Ihr müsst einfach nur der gelben Straße folgen, dann kommt ihr in die Stadt. Fragt euch dort weiter durch.“

„Es liegt Schnee.“, merkte Zimtschnaps an. „Wir sehen keine Straße.“

„Dort sind winzige Schneeschaufeln.“, erwiderte Haselnuss einfach und kümmerte sich wieder um seinen Drink. „Und passt vor dem Wolf auf. Solange niemand eine rote Kappe trägt, sollte das aber kein Problem sein.“

Da atmeten die Nikolauskobolde aber auf, bis ihr Blick auf Spekulatius’ rote Haare fielen. Ach, das wird schon gut gehen, dachten die sechs munteren Nikolauskobolde, fingen an den Schnee im Wald zu schieben und folgten bald singend der gelben Straße.

Derweil war auch der böse Wolf unterwegs ... aber das ist eine ganz andere Geschichte, denn an jenem Tag, versaute der Wolf einfach seinen Wurf.

Neu Märchenstadt war einfach wunderbar anzuschauen: Das Stadttor war aus Lebkuchen, die Mauern aus Bonbons und die Stadtwachen trugen Rüstungen aus Gummibärchen. Dementsprechend war Zimtschnaps eifrig an der Mauer am lutschen, während sich seine Mitkobolde am Wachtor vollfutterten.

„Wirst du aufhören, genau DA zu lecken!“ schrie die Wache plötzlich panisch und schubste Weihnachtspunsch weg. „Also wirklich. Was wollt ihr überhaupt? Ihr seid doch Weihnachtskobolde? Gehört ihr zum Nikolaus oder zu Santa Clause?“

„Natürlich zum Nikolaus!“ echote es da wie aus einem vollen Mund zurück.

„Aha, gut, aber ich will keinen Ärger in der Stadt. Mir reicht es schon, dass mir die Bettler immer das Stadttor wegknabbern. Und die Fahne, die lasst ihr draußen stehen. Das mussten die anderen auch.“

Und tatsächlich, an der Stadtmauer lehnte die Flagge von Santa Clause. Die Flagge selbst war weiß mit einem schwarzen X. Über dem X stand „Dort“ zu lesen.

Während nun Zimtschnaps die Wache überredete, die Fahne mitnehmen zu dürfen, schrieb Weihnachtspunsch schnell „Santa ist doof“ auf die Flagge des Klassenfeinds. Schnell nach der Adresse der Zahnfee erkundigt, schon ging es los, in die Kukident-Gasse 8. Denn dort sollte die gute Frau wohnen.

Unterwegs kamen die Nikolauskobolde bei einer Hexenverbrennung vorbei. „Haltet ein, glaubt mir, ich bin eine gute Fee!“ rief die alte, hakennasige, warzige Frau, die an den Pfahl gebunden war. „Zur Hilfe!“

Da nickten die guten Nikolauskobolde nur und Zimtschnaps rief: „Verbrennt sie!“ Und weiter ging es.

In der Kukident-Gasse 8 standen die Nikolauskobolde plötzlich vor dem Armenhaus. Hier lebte also die Zahnfee. Die Kobolde klopften an die Türe, hätte es denn Eine gegeben, aber das konnte man sich nicht leisten. Also traten die sechs Nikolaushelferlein ein und begrüßten den Hausmeister, der ihnen sicher weiterhelfen konnte.

„Wo wohnt denn die Zahnfee?“ fragte Schokotaler.

„Einfach die Treppe hoch, falls wir uns eine leisten könnten. Wohnung 2, falls wir Nummern bezahlen könnten.“, erklärte der Hausmeister. Oh, hier lebten die Ärmsten der Armen.

Man musste also über eine Leiter nach oben klettern. Jede zweite Sprosse war bereits verpfändet und auf allen anderen Sprossen klebte das Siegel des Gerichtsvollziehers.

Oben angekommen gingen die Nikolauskobolde zu Wohnung 2 und klopften an die Türe, falls man sich eine hätten leisten können. Also pochte Marzipan vorsichtig an den verpfändeten Rahmen. Die Nachbarn blickten neugierig auf den Flur hinaus, denn selbst Wände gab es keine.

„Wer ist denn da?“ fragte die Zahnfee mit rauchiger Stimme von drinnen.

„Die Nikolauskobolde. Wir wollen das Christkind retten.“

„Kommt herein!“ rief die Zahnfee, eine rattenscharfe Sexbombe in einem Zuckerwattenkleid, das nur ein Hauch von Nichts war. Und Sie saß lasziv auf ihrem Bett, wenn sie sich denn Eines hätte leisten können.

„Selbst wenn ich wollte könnte ich nicht!“ rief Lebkuchen bedauernd aus und zog sich die Hose wieder hoch, während die anderen begehrliche Blicke auf die Zuckerwatte warfen.

„Untersteht euch, ich bin eine züchtige Fee!“ rief die Zahnfee aus und dann kam man zur Sache.

„Hast du das Christkind gesehen?“

„Ja.“

„Es ist entführt worden.“

„Ja.“

„Hast du den Entführer gesehen?“

„Ja.“

„Wer war es denn?“

„Keine Ahnung.“

Was war das bloß für eine wunderbare wörtliche Rede, die im Stil an Klassiker wie „Durch die Wüste“ herankommt. Aber zurück zur Sache.

„Ein Mann in dunklem Umhang entführte das Christkind.“, erklärte die Zahnfee hilfsbereit. „Er kam am Abend.“

„Hatte das Christkind keine Leibwächter?“ hakte Marzipan nach.

„Doch, vier Engel. Aber die sind Pazifisten.“

„Was geschah dann?“

„Eins – Zwei - Drei – Vier – Vier Engel rief den Entführer aus, machte 'Hahahaha' und schnappte sich das Christkind.“

„Nicht 'Hohohoho'?“

„Nein. 'Hahahaha'“, antwortete die Zahnfee leutselig.

„Verdammt, dann war es nicht Santa Clause.“, jammerte Zimtschnaps. „Das hätte so gut gepasst.“

„Oh nein, dann muss es Graf Zahl gewesen sein.“ Nun, die Indizien sprachen für sich. „Dann suchen wir eben ihn.“

Die Zahnfee erklärte noch kurz, dass sie wegen der schwindenden Zahnschmelzqualität Bankrott gegangen sei und nun Geld bräuchte. Die Nikolauskobolde spendeten für die Kinder gerne ein paar Karamelltaler – was das Problem nicht beheben sollte.

Dann mussten die Nikolauskobolde gehen, denn die Zahnfee ließ die Hüllen fallen, um zu baden, falls sie sich eine Wanne hätten leisten können.

Wieder am Stadttor angekommen, unterzog man die Wache einem gnadenlosen Verhör: „He, wo wohnen denn die Bewohner aus der Sesamstraße?“

„In der Sesamstraße.“

„Ahaaa! Moment, äh, nun, na ja, eigentlich logisch. Wohnt dort auch Graf Zahl?“

„Nein, der ist umgezogen und wohnt jetzt im alten Anwesen der sieben Zwerge, hinter den sieben Bergen.“

„Nö, ich will nicht schon wieder so weit gehen müssen.“, maulte Weihnachtspunsch sofort herum. „Nicht schon wieder.“

„Wo wohnen denn jetzt die sieben Zwerge?“ wollte Lebkuchen wissen.

„In ihrer Goldschmiede, kaum zu verfehlen, in der Schneewittchen-Gasse 1 bis 20. Ja, die Jungs haben ihr Geld gemacht.“

Also trabten die Nikolauskobolde los, um die sieben Zwerge zu besuchen. Hui, die Zwerge wohnten in einem großen Palast und verkauften vor allem Schneewittchen-Souvenirs. Die sechs Nikolauskobolde klopften nun an der Ladentüre an und traten ein. Sofort kam ein hilfsbereiter Zwerg nach vorne geeilt, um die Kunden zu begrüßen.

„Was darf es denn sein?“ fragte er beflissen. „Gold, Platin, Silber? Vielleicht ein Schneewittchen-Gold-T-Shirt?“

„Nein, wir haben ein paar Fragen zu eurem alten Haus hinter den sieben Bergen.“, erklärte Schokotaler.

„WER IST DENN DA?“ rief von hinten ein unbekannter Zwerg.

„EIN PAAR NIKOLAUSKOBOLDE!“

„WOLLEN DIE ETWAS KAUFEN?“

„NEIN!“

„DANN SCHMEISS SIE RAUS!“

„Äh, wir wollten euch nur ein paar Fragen stellen“, meinte Lebkuchen schnell.

„Ach so.“, sagte der Ladenhüterzwerg da. „SIE WOLLEN UNS ETWAS STELLEN?“

„IST DAS KOSTENLOS?“

„Ist das kostenlos?“ hakte der Zwerg nach.

„Äh, ja, klar. Fragen kostet nichts.“

„JA!“

„DANN NEHMEN WIR ES!“

„Also, wir nehmen eure Fragen.“

Puh, da waren die kleinen Helferlein aber erleichtert. „Habt ihr das Haus an Graf Zahl verkauft?“

„Ja. Ein netter Vampir. Hatte aber einen Tick.“

„Wie viel habt ihr dafür verlangt?“

„999.999.999 Karamelltaler. Ein Schnäppchen.“, begeisterte sich der Ladenhüter.

„Das muss aber lange gedauert haben.“, sagte Zimtschnaps und kratzte sich am Hintern.

„Nun, die Verhandlungen waren ja schnell abgeschlossen. Aber es dauert drei Monate, bis der Graf gezahlt hatte. Zwischendurch hatte er sich auch verzählt und er wollte alles unbedingt in bar zahlen.“

Spekulatius dachte über Weihntachspunschs Problem nach. „Hm, wie kommt man denn zu dem Haus? Und vor allem schnell genug?“

„Nun, man geht durch den Wald und dann über die Sieben Berge. Das dauert sieben Monate. Oder man benutzt die Hintertüre in unserem Laden.“ – Was auch sonst ...

Also benutzten die Nikolauskobolde die Hintertüre und standen dann auf dem Hinterhof. Dort wiederum stand eine dicke, alte, rostige Eisenlok, daran ein schlanker Farbiger mit weißem Kraushaar, Sonnenbrille und Latzhose gelehnt.

„Das ist sicherlich Lukas der Lokomotivführer und seine gute Emma.“, erklärte der sachkundige Zimtschnaps.

„Häh?“ fragte die anderen Nikolauskobolde.

„Guckt ihr denn kein Fernsehen?“ fragte Zimtschnaps erstaunt und war sich sofort seines Fehlers bewusst. „Ups.“

„Du hast einen Fernseher?“ riefen die anderen fünf Nikolauskobolde erschrocken aus. „Der ist verboten. Das steht doch dann im goldenen Buch vom Nikolaus.“

Verdammt, dachte Zimtschnaps, die haben ja recht. Wie soll ich das Buch bloß fälschen, wenn ich unterwegs bin? Egal. „Äh, ich habe nur davon gehört. Ich weiß gar nicht was ein Fernseher ist.“

„Puh, gut so.“, sagte Spekulatius erleichtert. „Außerdem ist das sicherlich Molly. Ups.“

Nun wurde sich kurz prügelnd beraten, ob Lokomotiven gebaut oder geboren wurden. Man einigte sich einvernehmlich auf geboren.

„Guten Tag, kannst du uns zum Haus der sieben Zwerge hinter den sieben Bergen fahren?“ fragte Marzipan.

Jim Knopf nickte. „Klar, kein Problem. Besteigt die gute alte Molly und wir fahren sofort los.“

„Was ist denn mit Emma und Lukas passiert?“ fragte Marzipan, während es sich die anderen auf dem ganzen Koks gemütlich machten.

„Äh, nun, das war ein Unfall. Ich habe die Weiche zu spät gesehen und plötzlich waren die beiden auf dem Abstellgleis. Da kann ich nichts für.“, erklärte Jim Knopf und nahm seinen weißen Spazierstock auf.

„Du bist ja blind. Wie ist dass passiert?“ wollte Spekulatius wissen.

„Nun, es ist schon lange her, zu meiner Zeit als Jazzmusiker. Ich war kurz vor einem Tunnel, sah rechts die Zahnfee und bekam Stielaugen.“

„Oh, ja, das kann passieren.“

Nun ging es also los. Tut Tut! Da! Weihnachtspunsch war erleichtert, weil er nicht laufen musste.

Da standen sie nun vor dem Haus der Sieben Zwerge. Zuerst umrundeten sie kleine Hütte, um nach auffälligen Dingen zu gucken. Hm, doch da gab es nichts Auffälliges. Also gingen die sechs Nikolauskobolde zum Souvenirshop, der neben dem Haus stand. Unterwegs betrachteten sie die neunundneunzig Hecken, die in Zahlen geschnitten waren. Und betrachteten die siebenundsiebzig Frösche, die jemand am Zahlenteich auf eine Latte genagelt hatte.

Im Shop stand ein Zwerg und begrüßte seine Kundschaft traurig. Immerhin, es waren seine ersten Kunden in diesem Jahr. Deswegen versuchte er zu grinsen, was ihm nicht gelang.

Die kleinen Leuten machten sich miteinander bekannt. Die Nikolauskobolde erfuhren also, dass sie es mit dem achten der sieben Zwerge zu schaffen hatten: Zwerg Nase I. Er hatte die Bergbaugesellschaft verlassen, bevor Schneewittchen auftauchte und den sieben Zwergen zum Aufstieg, einer Nacktbar und einer Bandkarriere verhalf.

Zwerg Nase der I erzählte von seinem tollen Leben. „Und dann sagte ich, nein, was willst du denn im Orient. Schick doch Zwerg Nase II. Ich denke, das war die richtige Entscheidung. Zugegeben, als ich diesen Tänzer in Pulp Fiction spielen sollte, war ich kurz davor die Rolle anzunehmen. Aber ich hatte auch dieses verlockende Angebot als Warzenausdrücker im Haifischbecken, was mich irgendwie mehr reizte.

Auf Grund dieser beruflichen Erfahrung rief mich dann so ein Cameron an und meinte, ob ich nicht Lust hätte so einen Mann auf dem Bug eines Schiffes zu spielen. Klang gut, aber das Schiff geht ja unter, also lehnte ich dankend ab. Und jetzt arbeite ich hier.“

„Aha. He, verkaufst du mir das Schneewittchenkostüm da hinten?“ fragte Weihnachtspunsch und zückte seine Geldbörse.

„Klar, kein Problem.“ Bei einer monatlichen Pacht von einhundert Karamelltalern, insgesamt einem einzigen Kunden und zehn Karamelltalern Einnahmen innerhalb der ersten zwölf Monate kann sich jeder ausrechnen, wie die Zukunft von Zwerg Nase I aussah – deprimierend.

Weihnachtspunsch zog sich also vor dem Shop um, legte etwas Rouge und Glitzer auf und zwinkerte den Zwergen an. „Ich bin Schneewittchen.“

Die Zeit schien stillzustehen, der Schnee gefror, auch der Schall weigerte sich eine Bewegung zu machen – da ertönten irgendwo zwei Klappergeräusche, die entstehen, wenn Würfel in einem Würfelbecher kullern. Keine Ahnung, was das mit dieser Geschichte zu schaffen hat, aber danach lief die Zeit wieder normal.

„Schneewittchen!“ rief der Zwerg erfreut aus. „Du! Hier! Endlich! Freut mich, dich zu sehen.“

„Ja, ich habe Urlaub und dachte mir, schaust du mal bei deinem alten Freund Zwerg Nase I vorbei.“, erklärte Weihnachtspunsch-Schneewittchen fröhlich. „Und was machst du hier so?“

„Ich arbeite für Graf Zahl und verkaufe Souvenirs.“

„Hast du denn eine Lizenz dafür?“

„Äh, uh, ich glaube – nein.“, erwiderte Zwerg Nase I ganz bekümmert.

„Macht ja nichts.“

Zimtschnaps hatte da plötzlich einen grandiosen Einfall: „He, Zwerg Nase I, kannst uns vielleicht eine Karte der Miene geben? Ich meine, du warst ja mal einer der sieben, acht, nein, sieben, nein, doch, acht, egal, Zwerge.“

„Klar, kein Problem.“, sagte Zwerg Nase I und zeichnete schnell eine Krickel-Krackel-Karte mit einem großen X in der Mitte.

Lebkuchen sah sich das X genau an. „Was ist denn das für ein X?“

„Da ist die Folterkammer von Graf Zahl. Ich musste sie eigenhändig erbauen.“

„Aha!“ riefen die Nikolauskobolde einstimmig aus. Bevor sie jedoch losgingen, gestand Weihnachtspunsch Zwerg Nase I, dass er gar nicht Schneewittchen war und verkaufte das Kostüm zum doppelten Preis zurück. Aber Zwerg Nase I nahm es den Nikolauskobolden gar nicht krumm. Also stürmten sie nun los und standen vor der Türe zum Haus der Sieben Zwerge.

„Und jetzt?“ fragte Weihnachtspunsch, während Zimtschnaps seine Bambusrohr-Silvesterraketen-Bazooka auspackte.

Marzipan drückte erst mal auf die Klingel und die machte. „Ding Dong – 1 – 1 Klingelzeichen!“

„Oh“ Da waren die kleinen Gesellen aber kurz baff, bevor sie sich darum prügelten, wer als nächstes klingeln durfte. Schokotaler holte schlussendlich den Rekord mit 2547 mal klingen. Aber, o weh, wie sollten sie bloß ins Haus gelangen? Da hatte Spekulatius die rettende Idee: Er drückte die Klinke hinunter und machte die Türe einfach auf. Na ja, so kann man es auch machen, allerdings hätte sich der Erzähler, alleine der Dramatik wegen, eine explosivere Lösung gewünscht. Aber, man kann nicht alles haben.

Schwupps, waren die Nikolauskobolde also im Haus und sahen sich all die kleinen Möbel an. Nun, für die Nikolauskobolde waren die Möbel genau in der richtigen Größe. Und dann fanden sie es, dass legendäre Bett von Schneewittchen, in dem die züchtige Prinzessin – umsorgt von den treuen sieben Zwergen, auf ihren Prinz Charmant gewartet hatte, während die böse Stiefmutter stets versuchte, das arme Schneewittchen zu töten. Doch die Geschichte hatte ja ein glückliches Ende genommen und Schneewittchen war nun Königin und das Böse besiegt.

Allerdings fiel den Nikolauskobolden auf, das Schneewittchens Bett merkwürdig aussah. Es war groß, rund und mit schwarz-roter Satinbettwäsche bezogen. Es gab an den Rändern kleine Pfosten, an denen plüschüberzogene Handschellen baumelten. Über dem Bett war ein großer Spiegel angebracht, der scheinbar jedes kleine Detail ganz deutlich zeigte.

„Aha, eine Prinzenfalle!“ schlussfolgerte Spekulatius grimmig, während die anderen Nikolauskobolde mit Schneewittchens Unterwäsche spielten, die Lebkuchen unter einer Lederpeitsche gefunden hatte. Ein kleiner Lederbeutel – der mit einem Gummiball und vielen Reisverschlüssen versehen war – hatte es ihm besonders angetan. „Guckt mal, ich bin das Schneewittchen!“ rief er aus und purzelte die Treppe hinunter. Er hatte das Ding wohl falsch aufgesetzt.

„Egal, lasst uns weitergehen.“, sagte Marzipan. „Wir haben eine wichtige Mission zu erfüllen.“

Also stapften die lustigen Freunde nach unten, um dort in die ehemalige Miene zu gelangen. Schokotaler entdeckte dabei den alten Schreibtisch von Schneewittchen und eine geheime Schublade, in der sich merkwürdige Dokumente befanden:

Der Lieferschein eines falschen Zauberspiegels, die Rechnung über einen zu kleinen Gürtel, die Verpackung eines Goldkamms und ein Flächen mit Arsen. Dazu ein alter Zeitungsausschnitt, in dem von Prinz Charmant als reichster Junggeselle der Märchenwelt die Rede ist. Dazu noch ein Brief, mit ausgeschnittenen Zeitungsbuchstaben: "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast! gez. Ein anonymer Jäger". Und obenauf der herzzerreißende Brief von Schneewittchens Stiefmutter Königin Aschenbrödel, die derzeit noch ihre Zwangsarbeit im Rotkäppchen-Knast ableistet und um Gnade bittet - vor allem, da der Prinz mit der eisernen Maske langsam immer zudringlicher wird.

Die Nikolauskobolde machten ein finsteres Gesicht. Sollten sie etwa ein großes Geheimnis entdeckt haben? Oder hatten sie einfach nur Hunger? Jedenfalls stapften sie Süßigkeiten kauend weiter.

Die Karte stellte kein Problem dar, wohl aber die Falltüre, die in jedem ordentlichen Gewölbe zu finden ist. Allerdings sind Nikolauskobolde daran gewöhnt stets irgendwo hinunterzufallen und konnten so problemlos zur Seite springen. Alsbald hörten sie auch schon Graf Zahls finstere Stimme: „Eins – Zwei – Drei – Vier – Fünf – Sechs – Sieben – Sieben Peitschenhiebe sollst du kriegen.“

Da stürmten die Nikolauskobolde die Folterkammer. Wie sollten sie bloß diesen süßen Plüschvampir besiegen, der gerade das Christkind auspeitschte? „ Ein Hieb! Zwei Hiebe! Drei Hiebe! Vier Hiebe ...“

Da hatte Zimtschnaps einen Einfall, den er vorher ausprobieren wollte. „Zwei!“ rief er schnell aus, als das Christkind beim Schreien eine kleine Pause machte.

„Zwei Hiebe! Argh! Noch mal von vorne. Ein Hieb! Zwei Hiebe!“

Natürlich, das konnte auch nur ein Zufall sein. Und die Nikolauskobolde wollten auf Nummer sicher gehen. Alsowartete Lebkuchen auf den richtigen Augenblick.

„Fünf Hiebe! Sechs Hiebe!“

„Drei!“

„Drei Hiebe! Argh! Noch mal von vorne. Ein Hieb! Zwei Hiebe!“ rief Graf Zahl aus und ließ seine neunschwänzige Peitsche peitschend peitschen.

Nun, die Nikolauskobolde wussten, wie sie ihm beikommen konnten. Während sich also Marzipan und Lebkuchen bereit machten, erkaufte ihnen Spekulatius noch ein wenig Zeit und rief „Vier!“, als Graf Zahl gerade zum letzten Hieb ausholen wollte. Das Christkind hatte bereits ein irres Funkeln in seinem Blick.

Jetzt wartete die Nikolauskobolde den richtigen Augenblick ab. Gerade als Graf Zahl den letzten Peitschenhieb ausgeteilt hatte und sich lachend seinen neuen Feinden entgegenstellen wollte, leerten die Niklauskobolde ihre Säckchen mit Nüsschen, die nun vor Graf Zahls Füße rollten. Nun, da hatte er was zu zählen und das Christkind wurde schnell befreit.

„Wir sind hier um dich zu retten.“, kommentierte Marzipan die Rettungsaktion, während Spekulatius noch Lametta vor Graf Zahls Füße kippte und Zimtschnaps den Plüschvampir beim Zählen weiterhin verwirrte. Nun zählte jede Sekunde: Eine Sekunde, zwei Sekunden, drei Sekunden – Verzeihung, aber eine so spannende Situation reißt nun einmal mit.

Egal. Auf jeden Fall flüchteten die Nikolauskobolde nach oben. Da fiel Lebkuchen ein, dass sie im Auftrag der sieben Zwerge noch ein goldenes Amulett in Herzform beim Grafen abliefern sollten. Ein Umstand, der bisher leider keine Erwähnung fand, aber keineswegs einen Flüchtigkeitsfehler darstellt, sondern ein Resultat allgemeiner Vergesslichkeit beim Genuss von zu viel Glühwein und Apfelpunsch ist.

Nun brachten die Nikolauskobolde schnell das Herz in die Kammer zurück, wo der Graf gerade kurz vor Vollendung seiner Arbeit war. Er hatte schnell gezählt, denn immerhin galt es das Christkind zurückzuholen.

Erneut störten ihn die munteren Gesellen beim Zählen und mit einem lauten „Aaah!“ explodierte der Graf in 7957623 Konfettistückchen. Nun, da beschloss Lebkuchen, das goldene Herzchen einfach zu behalten.

Die Nikolauskobolde verließen also die Mine der Zwerge und verabschiedeten sich von Zwerg Nase I. Dieser vertraute ihnen noch ein Päckchen an, das im Namen von Graf Zahl an ein Postfach geliefert werden sollte. Natürlich versprachen die Nikolauskobolde, sich darum zu kümmern.

„Einsteigen! Nächster Halt Neu Märchenstadt!“ rief Jim Knopf aus und es ging los. Munter eine Insel mit zwei Bergen besingend, verfuhr er sich natürlich und es bedurfte der Hilfe der Nikolauskobolde. Das Wissen wie sie ihm halfen, versank leider ebenfalls im Apfelpunsch.

Kaum zurück in der Stadt, bedankten sich die Nikolauskobolde bei Jim und Molly. Auch das Christkind war froh, endlich wieder frei zu sein. Es bedankte sich ebenfalls herzlich und machte sich auf den Weg in die Stadt, während Marzipan mit Jim Knopf fachsimpelte.

„Nun“, meinte Marzipan, während er der stolzen Molly auf den Kessel klopfte, „schon mal an einen ICE gedacht?“

Während sich Molly also wütend dagegen wehrte aufs Abstellgleis zu kommen, gingen die Nikolauskobolde in die Stadt zurück, um das Paket abzuliefern. Vorher guckten sie aber nach, was darin lag. Es war ein einfacher Kricketschläger. Allerdings nicht so ein englisches Ding, das einem Paddel ähnelte, sondern ein Ding, das einem Hammer ähnelte.

„Die Herzkönigin steckt hinter dem Schlamassel.“, schlussfolgerte Zimtschnaps. „Garantiert. Wir haben ein Herz und einen Kricketschläger. Los, lasst uns rausbekommen, wem das Postfach gehört.“

Allerdings hatte der Postbeamte keine Lust, eine Adresse herauszurücken oder irgendwie sonst behilflich zu sein. Er war eh ein mürrischer Kerl, der über seine Zahnschmerzen jammerte. Hier war Marzipans nächste große Sekunde, denn er liebte technische Dinge.

„Nun, guter Mann, du brauchst eine Zahnbürste.“, erklärte Marzipan hilfsbereit.

„Eine was?“

„Eine Zahnbürste. Die kann man leicht selber basteln. Du nimmst ein Stück Schweinehaut mit Borste, steckst einen kleinen Stock daran und rubbelst dir damit über die Zähne.“

„Das hilft?“

„Klar.“

„Passt mal kurz auf die Post auf!“ rief der Postbeamte aus und rannte los. Das war die Gelegenheit für die Nikolauskobolde. Flugs packten sie das Paket ins Postfach und warteten. Es dauerte auch nicht lange und das Paket verschwand. Schnell sah Spekulatius nach, konnte aber nur einen breiten Grinsemund entdecken. Es war also die Grinsekatze! Und damit vielleicht die Herzkönigin! Aber eigentlich war es auch egal, es gab wichtigere Dinge zu erledigen. Immerhin waren die Nikolauskobolde ja in der großen Stadt, in der es viel zu sehen gab.

Da kam auch schon der Postbeamte zurück. „Es hat etwas gedauert. Der Schweinehirte wollte keines seiner Tiere schlachten, da er sie braucht, um eine Prinzessin zu heiraten. Also habe ich mir ein Ferkel geben lass und muss sagen, es klappt wunderbar. Ich muss noch nicht mal selber rubbeln.“

Marzipan blickte skeptisch auf die ausgebeulte Tasche des Postbeamten, aus der ein wackelndes Stöckchen ragte und aus dem es panisch quiekte. „Du hast doch nicht etwas – ach, ich will es gar nicht wissen.“

Nein, denn nun gab es wichtigere Dinge zu erledigen. Die Nikolauskobolde suchten sich den nächstgelegenen Saloon, vor dem ein Colaautomat stand. Hier war also der Klassenfeind. Aber erst einmal zogen die Nikolauskobolde eine Getränkedose nach der anderen aus dem Automaten, aber der ging nicht leer. Also zertrümmerten sie ihn.

Das rief wiederum die Santa Clause Kobolde auf den Plan, die mit ihren Hightechwaffen und einer vierfachen Überlegenheit ausgestattet waren.

„Was macht ihr in unserem Revier?“ fragte ihr Anführer und ließ einen ferngesteuerten Spielzeugpanzer vorfahren, während Zimtschnaps seine Bambusrohr-Silvesterraketen-Bazooka auspackte, ein Teelicht auf die Spitze seines Spitzhutes setzte und diesen dann nach hinten drehte, um die Waffe schnell abfeuern zu können.

Betont lässig schritt nun Weihnachtspunsch nach vorne und packte eine seiner Weihnachtskugeln aus. „Das!“ stieß er arrogant hervor und ließ die Kugel auf den Panzer fallen. Der ausströmende Geruch war schier erbärmlich Doch während sich der Santa Clause Kobold zusammenriss, musste sich Weihnachtspunsch übergeben.

Bevor die Situation eskalierte, vibrierten plötzlich die Zaubernüsschen in Lebkuchens Hose. Der Nikolaus rief seine Kobolde zu sich zurück. „Wir kommen wieder!“ stießen die Nikolauskobolde betont lässig hervor und rannten dann zum Postamt.

„Schnell wir brauchen einen großen Karton.“, sagte Schokotaler und schon kletterten die freundlichen Freunde hinein, nach dem sie den Karton ordentlich frankiert hatten.

„Wo geht es denn hin?“ fragte der Postbeamte und begann zu schreiben. „An Santa Clause am Südpol?“

„Nein!“ echote es einstimmig aus dem Karton. „An den Nikolaus am Nordpol!“

„Ach so, Verzeihung.“

Kaum war die Adresse geschrieben, sorgte der Weihnachtzauber dafür, dass das Paket augenblicklich zugestellt wurde. Der Nikolauskobold, der ansonsten mit offenen Armen die Wunschzettel auffing, war sehr überrascht und überraschend platt.

„Wir sind wieder da!“ schallte der Ruf durch die Werkstatt und der Nikolaus begrüßte seine Kobolde freudig.

„Ihr habt es geschafft.“, sagte er stolz. „Ich habe gerade mit dem Christkind gesprochen. Als Lohn erhaltet ihr einen Schokoorden.“

Kaum war der Orden verliehen, verbesserten sich auch schon die Fähigkeiten der Nikolauskobolde. So beherrschte Lebkuchen plötzlich die Süßigkeiten-Finesse, während Zimtschnapps sehr schnell im Nachladen der Bambusrohr-Silvesterraketen-Bazooka wurde.

Marzipan bildete sich im Märchenbereich weiter, während Spekulatius den Weg als Christkind-Paladin beschritt. Besondere Fähigkeiten wie Neugierde, Aura des Christkindes, Santa Clause finden und Santa Clause einsperren sollten zukünftig sehr hilfreich sein.

Da Weihnachtspunsch eigentlich ein hinterhältiger Kobold war, beschloss er das Talent der bösen Überraschung zu erlernen. Schokotaler gab sich dagegen seinen Instinkten hin und konnte sich nun in einen Fressrausch steigern und mit Rentiergeschwindigkeit strotzen.

Außerdem beschlossen die Nikolauskobolde, sich zukünftig ZIMT. zu nennen: Ziemlich Intelligente Meister Truppe – nur für den Fall, das ihre Fähigkeiten irgendwann noch einmal gebraucht werden sollten.

Kaum hatten sie ihre Blitzausbildung beendet, stürmte der Nikolaus herein: „Wir haben einen Notfall!“ rief der dicke, gemütliche Mann aus. „Das Christkind wurde entführt!“

„Wie blöd muss man denn sein?“ stieß Marzipan seufzend aus und schnappte sich seine Ausrüstung.

„Doch diesmal ist es noch schlimmer. Ich habe gerade über den roten Telegraphen mit Santa Clause gesprochen. Auch Rudolf wurde entführt!“

Ende
 
AW: Savage Advent - 2009

Advent, Advent, der Kobold rennt!

Es war einmal vor kurzer Zeit, am eiskalten Nordpol. Dort lebte der Nikolaus mit seinen treuen Gehilfen, den Nikolauskobolden. Allesamt waren sie fleißige Gesellen und bereiteten sich auf das nahe Weihnachtsfest vor. Der Nikolaus war sehr traditionsverbunden und so fertigten seine Nikolauskobolde Spielsachen aus Holz, schrieben noch mit Federkiel und Tinte, tranken Kakao mit Sahne und knufften und pufften sich freudig.

Doch eines Tages, es war der Nikolaustag, um genau zu sein, platzte der Nikolaus in die Mittagspause seiner Nikolauskobolde hinein. Er hatte eine lange Nacht hinter sich und seine Finger müffelten noch immer nach Fußschweiß.

„Wir haben einen Notfall!“ rief der dicke, gemütliche Mann aus. „Das Christkind wurde entführt!“ Santa Clause, lautete der erste Verdacht der Nikolauskobolde.

Santa lebte am Südpol und arbeitete bis in den Januar hinein. Er war ein Einzelgänger und hatte vor einigen Jahren Rudolf abgeworben. Seine Spielsachen waren aus Plastik und konnten mit Elektrizität betrieben werden. Und seine Post kam per E-Mail. Zu allem Übel wurde er von Coca Cola gesponsert. Er war Staatsfeind Nummer Eins am Nordpol. Aber es gab – noch – keine Beweise für seine Verwicklung in der Sache.

„Ihr werdet nach Neu Märchenstadt gehen und dort nach dem Christkind suchen.“, lautete die Anweisung vom Nikolaus. „Doch denkt daran, es ist eine gefährliche Welt voller Heimtücke, Gefahr lauert an jeder Ecke und man wird versuchen, euch in Versuchung zu führen.“ Hach, was freuten sich die Nikolauskobolde. Natürlich nur still und heimlich.

Marzipan, Weihnachtspunsch, Lebkuchen, Schokotaler, Spekulatius und Zimtschnaps machten sich also auf den Weg in die dunkle Ecke der Werkstatt, zur Wohnung von Knecht Ruprecht. Denn nur dort bekam man die Spielsachen, um sich in einer gefährlichen Welt behaupten zu können.

Knecht Ruprecht war ein finsterer Schattenmann. Oftmals verschwanden kleine Kobolde in seiner Wohnung und wurden erst weit nach Mitternacht wiedergesehen. Über das Erlebte wollten sie nie sprechen, grinsten aber breit. Doch egal, das ist eine andere Geschichte.

Knecht Ruprecht ließ sich von Zimtschnaps gerne dazu überreden, auch die härteren Sachen auszupacken und offenbarte sein ganzen Sortiment an Gemeinheiten. Also deckten sich die tapferen Nikolauskobolde ein.

Lebkuchen nahm sich eine Lakritzpeitsche, eine mittellange Zuckerstange mit Himbeergeschmack und eine einfache Zwille, um damit Rumkugeln zu verschießen. Als Rüstung wählte es die gute Lebkuchenrüstung, einen Schild aus kandierten Mandeln und kleine Nikolausstiefel. Ein Säckchen mit kleinem Weihnachtsschmuck, Nüsschen und Süßigkeiten rundete die Sache ab.

Zimtschnaps ging ganz anders an die Sache heran. Natürlich schnappte es sich auch eine Zwille, doch der Reichweite wegen griff es auch zur langen Zuckerfahnenstange mit der Flagge des Nikolaus dran. Die Flagge selbst war weiß mit einem schwarzen Plus, darunter stand „Hier“ zu lesen. Zimtschnaps rundete die Sache mit einer Bambusrohr-Silvesterraketen-Bazooka und einem halben Dutzend Raketen ab. Chinakracher und Knallerbens vervollständigten seine Bewaffnung.

Auch Zimtschnaps entschied sich für die Nikolausstiefel, zog sich aber lieber eine Kokosnussmakronenrüstung über. Auch eine Minidrehleiter durfte nicht fehlen.

Marzipan war eher anspruchslos. Neben einer Kokosnussmakronenrüstung reichte ihm eine kleine Zuckerstange.

Spekulatius allerdings verehrte das Christkind sehr und wollte vorbereitet sein. Zuerst schnappte er sich eine Konfettikanone und Konfetti, dazu eine Christbaumspitze und Christbaumschmuck. Seinem Namen zu ehren durfte die Spekulatiusrüstung nicht fehlen. Dazu ein einfaches Mandelschild und rote Lacknikolausstiefel.

Weihnachtspunsch verlangte es nach etwas anderen Dingen - nach Weihnachtsbaumkugeln, die mit altem Punsch gefüllt waren. Dazu eine spitze Zuckerstange, eine Kokosnussmakronenrüstung und ein Mandelschild. Der künstliche Wattenikolausbart mit einfachem Gummizug machte die Sache perfekt.

Schlussendlich rüstete sich auch Schokotaler aus. Er nahm sich Zimtwurfsterne, eine Zuckerstange, Christbaumschmuck, ein Tischkatapult, eine Lebkuchenrüstung und einen Mandelschild. Dazu eine Tragegeschirr, um das Katapult im Notfall auf dem Rücken fixieren zu können.

Ein jeder bekam noch eine Flasche Lebertran zur Heilung mit und Geld: 500 Karamelltaler, 250 Schokogroschen und 125 Zuckerpfennige. Da die Kobolde mit einem schönen Gedicht und einem noch schöneren Weihnachtslied zahlten, schenkte ihnen Knecht Ruprecht auch noch Zuckergussmäntel, mit denen sie sich besser im Schnee verbergen konnten. Eine großzügige Überraschung, aber die sechs Nikolauskobolde hatten die Texte auch ein wenig verändert, was Knecht Ruprecht zu Tränen rührte. Nach einem kleinen Gerangel, konnte es endlich losgehen.

„Wie kommen wir denn nach Neu Märchenstadt?“ wollte Lebkuchen wissen.

„Die Rutsche.“, sagte der Nikolaus und zeigte auf die Rutsche?

„DIE Rutsche?“ fragte Weihnachtspunsch.

„Ja, die Rutsche.“, antwortete der Nikolaus. „Doch Vorsicht ...“ – schon war Weihnachtspunsch unterwegs, und die anderen alle hinterher.

„Juhuuu!“ war das ein Fest. Über die Zauberrutsche jagten die kleinen Gesellen mitten in das Land der Märchen, Legenden und Sagen. Weihnachtspunsch natürlich zuerst. Er landete ziemlich hart, da er schneller war, als der Nikolaus sein Kommen hätte ankündigen können.

Zum Glück reagierte Haselnuss sehr schnell, der uralte Nikolauskobold, der vor Urzeiten zum Strafdienst an der auswärtigen Rutsche verdonnert worden war.

Kaum hatte er seinen Longdrink abgestellt und die Bermudas hochgezogen, schon hatte er das dicke Auffangkissen ausgefahren und die anderen fünf Nikolauskobolde weich aufgefangen.

„Wir sind im Auftrag des Nikolaus’ unterwegs, um das Christkind zu retten.“, erklärte Spekulatius Haselnuss, der mindestens vierundzwanzig Jahre alt war und gar nicht traurig ausschaute. „Es wurde zuletzt bei seiner Freundin der Zahnfee gesehen. Wo finden wir die?“

Haselnuss dachte kurz nach. „Ihr müsst einfach nur der gelben Straße folgen, dann kommt ihr in die Stadt. Fragt euch dort weiter durch.“

„Es liegt Schnee.“, merkte Zimtschnaps an. „Wir sehen keine Straße.“

„Dort sind winzige Schneeschaufeln.“, erwiderte Haselnuss einfach und kümmerte sich wieder um seinen Drink. „Und passt vor dem Wolf auf. Solange niemand eine rote Kappe trägt, sollte das aber kein Problem sein.“

Da atmeten die Nikolauskobolde aber auf, bis ihr Blick auf Spekulatius’ rote Haare fielen. Ach, das wird schon gut gehen, dachten die sechs munteren Nikolauskobolde, fingen an den Schnee im Wald zu schieben und folgten bald singend der gelben Straße.

Derweil war auch der böse Wolf unterwegs ... aber das ist eine ganz andere Geschichte, denn an jenem Tag, versaute der Wolf einfach seinen Wurf.

Neu Märchenstadt war einfach wunderbar anzuschauen: Das Stadttor war aus Lebkuchen, die Mauern aus Bonbons und die Stadtwachen trugen Rüstungen aus Gummibärchen. Dementsprechend war Zimtschnaps eifrig an der Mauer am lutschen, während sich seine Mitkobolde am Wachtor vollfutterten.

„Wirst du aufhören, genau DA zu lecken!“ schrie die Wache plötzlich panisch und schubste Weihnachtspunsch weg. „Also wirklich. Was wollt ihr überhaupt? Ihr seid doch Weihnachtskobolde? Gehört ihr zum Nikolaus oder zu Santa Clause?“

„Natürlich zum Nikolaus!“ echote es da wie aus einem vollen Mund zurück.

„Aha, gut, aber ich will keinen Ärger in der Stadt. Mir reicht es schon, dass mir die Bettler immer das Stadttor wegknabbern. Und die Fahne, die lasst ihr draußen stehen. Das mussten die anderen auch.“

Und tatsächlich, an der Stadtmauer lehnte die Flagge von Santa Clause. Die Flagge selbst war weiß mit einem schwarzen X. Über dem X stand „Dort“ zu lesen.

Während nun Zimtschnaps die Wache überredete, die Fahne mitnehmen zu dürfen, schrieb Weihnachtspunsch schnell „Santa ist doof“ auf die Flagge des Klassenfeinds. Schnell nach der Adresse der Zahnfee erkundigt, schon ging es los, in die Kukident-Gasse 8. Denn dort sollte die gute Frau wohnen.

Unterwegs kamen die Nikolauskobolde bei einer Hexenverbrennung vorbei. „Haltet ein, glaubt mir, ich bin eine gute Fee!“ rief die alte, hakennasige, warzige Frau, die an den Pfahl gebunden war. „Zur Hilfe!“

Da nickten die guten Nikolauskobolde nur und Zimtschnaps rief: „Verbrennt sie!“ Und weiter ging es.

In der Kukident-Gasse 8 standen die Nikolauskobolde plötzlich vor dem Armenhaus. Hier lebte also die Zahnfee. Die Kobolde klopften an die Türe, hätte es denn Eine gegeben, aber das konnte man sich nicht leisten. Also traten die sechs Nikolaushelferlein ein und begrüßten den Hausmeister, der ihnen sicher weiterhelfen konnte.

„Wo wohnt denn die Zahnfee?“ fragte Schokotaler.

„Einfach die Treppe hoch, falls wir uns eine leisten könnten. Wohnung 2, falls wir Nummern bezahlen könnten.“, erklärte der Hausmeister. Oh, hier lebten die Ärmsten der Armen.

Man musste also über eine Leiter nach oben klettern. Jede zweite Sprosse war bereits verpfändet und auf allen anderen Sprossen klebte das Siegel des Gerichtsvollziehers.

Oben angekommen gingen die Nikolauskobolde zu Wohnung 2 und klopften an die Türe, falls man sich eine hätten leisten können. Also pochte Marzipan vorsichtig an den verpfändeten Rahmen. Die Nachbarn blickten neugierig auf den Flur hinaus, denn selbst Wände gab es keine.

„Wer ist denn da?“ fragte die Zahnfee mit rauchiger Stimme von drinnen.

„Die Nikolauskobolde. Wir wollen das Christkind retten.“

„Kommt herein!“ rief die Zahnfee, eine rattenscharfe Sexbombe in einem Zuckerwattenkleid, das nur ein Hauch von Nichts war. Und Sie saß lasziv auf ihrem Bett, wenn sie sich denn Eines hätte leisten können.

„Selbst wenn ich wollte könnte ich nicht!“ rief Lebkuchen bedauernd aus und zog sich die Hose wieder hoch, während die anderen begehrliche Blicke auf die Zuckerwatte warfen.

„Untersteht euch, ich bin eine züchtige Fee!“ rief die Zahnfee aus und dann kam man zur Sache.

„Hast du das Christkind gesehen?“

„Ja.“

„Es ist entführt worden.“

„Ja.“

„Hast du den Entführer gesehen?“

„Ja.“

„Wer war es denn?“

„Keine Ahnung.“

Was war das bloß für eine wunderbare wörtliche Rede, die im Stil an Klassiker wie „Durch die Wüste“ herankommt. Aber zurück zur Sache.

„Ein Mann in dunklem Umhang entführte das Christkind.“, erklärte die Zahnfee hilfsbereit. „Er kam am Abend.“

„Hatte das Christkind keine Leibwächter?“ hakte Marzipan nach.

„Doch, vier Engel. Aber die sind Pazifisten.“

„Was geschah dann?“

„Eins – Zwei - Drei – Vier – Vier Engel rief den Entführer aus, machte 'Hahahaha' und schnappte sich das Christkind.“

„Nicht 'Hohohoho'?“

„Nein. 'Hahahaha'“, antwortete die Zahnfee leutselig.

„Verdammt, dann war es nicht Santa Clause.“, jammerte Zimtschnaps. „Das hätte so gut gepasst.“

„Oh nein, dann muss es Graf Zahl gewesen sein.“ Nun, die Indizien sprachen für sich. „Dann suchen wir eben ihn.“

Die Zahnfee erklärte noch kurz, dass sie wegen der schwindenden Zahnschmelzqualität Bankrott gegangen sei und nun Geld bräuchte. Die Nikolauskobolde spendeten für die Kinder gerne ein paar Karamelltaler – was das Problem nicht beheben sollte.

Dann mussten die Nikolauskobolde gehen, denn die Zahnfee ließ die Hüllen fallen, um zu baden, falls sie sich eine Wanne hätten leisten können.

Wieder am Stadttor angekommen, unterzog man die Wache einem gnadenlosen Verhör: „He, wo wohnen denn die Bewohner aus der Sesamstraße?“

„In der Sesamstraße.“

„Ahaaa! Moment, äh, nun, na ja, eigentlich logisch. Wohnt dort auch Graf Zahl?“

„Nein, der ist umgezogen und wohnt jetzt im alten Anwesen der sieben Zwerge, hinter den sieben Bergen.“

„Nö, ich will nicht schon wieder so weit gehen müssen.“, maulte Weihnachtspunsch sofort herum. „Nicht schon wieder.“

„Wo wohnen denn jetzt die sieben Zwerge?“ wollte Lebkuchen wissen.

„In ihrer Goldschmiede, kaum zu verfehlen, in der Schneewittchen-Gasse 1 bis 20. Ja, die Jungs haben ihr Geld gemacht.“

Also trabten die Nikolauskobolde los, um die sieben Zwerge zu besuchen. Hui, die Zwerge wohnten in einem großen Palast und verkauften vor allem Schneewittchen-Souvenirs. Die sechs Nikolauskobolde klopften nun an der Ladentüre an und traten ein. Sofort kam ein hilfsbereiter Zwerg nach vorne geeilt, um die Kunden zu begrüßen.

„Was darf es denn sein?“ fragte er beflissen. „Gold, Platin, Silber? Vielleicht ein Schneewittchen-Gold-T-Shirt?“

„Nein, wir haben ein paar Fragen zu eurem alten Haus hinter den sieben Bergen.“, erklärte Schokotaler.

„WER IST DENN DA?“ rief von hinten ein unbekannter Zwerg.

„EIN PAAR NIKOLAUSKOBOLDE!“

„WOLLEN DIE ETWAS KAUFEN?“

„NEIN!“

„DANN SCHMEISS SIE RAUS!“

„Äh, wir wollten euch nur ein paar Fragen stellen“, meinte Lebkuchen schnell.

„Ach so.“, sagte der Ladenhüterzwerg da. „SIE WOLLEN UNS ETWAS STELLEN?“

„IST DAS KOSTENLOS?“

„Ist das kostenlos?“ hakte der Zwerg nach.

„Äh, ja, klar. Fragen kostet nichts.“

„JA!“

„DANN NEHMEN WIR ES!“

„Also, wir nehmen eure Fragen.“

Puh, da waren die kleinen Helferlein aber erleichtert. „Habt ihr das Haus an Graf Zahl verkauft?“

„Ja. Ein netter Vampir. Hatte aber einen Tick.“

„Wie viel habt ihr dafür verlangt?“

„999.999.999 Karamelltaler. Ein Schnäppchen.“, begeisterte sich der Ladenhüter.

„Das muss aber lange gedauert haben.“, sagte Zimtschnaps und kratzte sich am Hintern.

„Nun, die Verhandlungen waren ja schnell abgeschlossen. Aber es dauert drei Monate, bis der Graf gezahlt hatte. Zwischendurch hatte er sich auch verzählt und er wollte alles unbedingt in bar zahlen.“

Spekulatius dachte über Weihntachspunschs Problem nach. „Hm, wie kommt man denn zu dem Haus? Und vor allem schnell genug?“

„Nun, man geht durch den Wald und dann über die Sieben Berge. Das dauert sieben Monate. Oder man benutzt die Hintertüre in unserem Laden.“ – Was auch sonst ...

Also benutzten die Nikolauskobolde die Hintertüre und standen dann auf dem Hinterhof. Dort wiederum stand eine dicke, alte, rostige Eisenlok, daran ein schlanker Farbiger mit weißem Kraushaar, Sonnenbrille und Latzhose gelehnt.

„Das ist sicherlich Lukas der Lokomotivführer und seine gute Emma.“, erklärte der sachkundige Zimtschnaps.

„Häh?“ fragte die anderen Nikolauskobolde.

„Guckt ihr denn kein Fernsehen?“ fragte Zimtschnaps erstaunt und war sich sofort seines Fehlers bewusst. „Ups.“

„Du hast einen Fernseher?“ riefen die anderen fünf Nikolauskobolde erschrocken aus. „Der ist verboten. Das steht doch dann im goldenen Buch vom Nikolaus.“

Verdammt, dachte Zimtschnaps, die haben ja recht. Wie soll ich das Buch bloß fälschen, wenn ich unterwegs bin? Egal. „Äh, ich habe nur davon gehört. Ich weiß gar nicht was ein Fernseher ist.“

„Puh, gut so.“, sagte Spekulatius erleichtert. „Außerdem ist das sicherlich Molly. Ups.“

Nun wurde sich kurz prügelnd beraten, ob Lokomotiven gebaut oder geboren wurden. Man einigte sich einvernehmlich auf geboren.

„Guten Tag, kannst du uns zum Haus der sieben Zwerge hinter den sieben Bergen fahren?“ fragte Marzipan.

Jim Knopf nickte. „Klar, kein Problem. Besteigt die gute alte Molly und wir fahren sofort los.“

„Was ist denn mit Emma und Lukas passiert?“ fragte Marzipan, während es sich die anderen auf dem ganzen Koks gemütlich machten.

„Äh, nun, das war ein Unfall. Ich habe die Weiche zu spät gesehen und plötzlich waren die beiden auf dem Abstellgleis. Da kann ich nichts für.“, erklärte Jim Knopf und nahm seinen weißen Spazierstock auf.

„Du bist ja blind. Wie ist dass passiert?“ wollte Spekulatius wissen.

„Nun, es ist schon lange her, zu meiner Zeit als Jazzmusiker. Ich war kurz vor einem Tunnel, sah rechts die Zahnfee und bekam Stielaugen.“

„Oh, ja, das kann passieren.“

Nun ging es also los. Tut Tut! Da! Weihnachtspunsch war erleichtert, weil er nicht laufen musste.

Da standen sie nun vor dem Haus der Sieben Zwerge. Zuerst umrundeten sie kleine Hütte, um nach auffälligen Dingen zu gucken. Hm, doch da gab es nichts Auffälliges. Also gingen die sechs Nikolauskobolde zum Souvenirshop, der neben dem Haus stand. Unterwegs betrachteten sie die neunundneunzig Hecken, die in Zahlen geschnitten waren. Und betrachteten die siebenundsiebzig Frösche, die jemand am Zahlenteich auf eine Latte genagelt hatte.

Im Shop stand ein Zwerg und begrüßte seine Kundschaft traurig. Immerhin, es waren seine ersten Kunden in diesem Jahr. Deswegen versuchte er zu grinsen, was ihm nicht gelang.

Die kleinen Leuten machten sich miteinander bekannt. Die Nikolauskobolde erfuhren also, dass sie es mit dem achten der sieben Zwerge zu schaffen hatten: Zwerg Nase I. Er hatte die Bergbaugesellschaft verlassen, bevor Schneewittchen auftauchte und den sieben Zwergen zum Aufstieg, einer Nacktbar und einer Bandkarriere verhalf.

Zwerg Nase der I erzählte von seinem tollen Leben. „Und dann sagte ich, nein, was willst du denn im Orient. Schick doch Zwerg Nase II. Ich denke, das war die richtige Entscheidung. Zugegeben, als ich diesen Tänzer in Pulp Fiction spielen sollte, war ich kurz davor die Rolle anzunehmen. Aber ich hatte auch dieses verlockende Angebot als Warzenausdrücker im Haifischbecken, was mich irgendwie mehr reizte.

Auf Grund dieser beruflichen Erfahrung rief mich dann so ein Cameron an und meinte, ob ich nicht Lust hätte so einen Mann auf dem Bug eines Schiffes zu spielen. Klang gut, aber das Schiff geht ja unter, also lehnte ich dankend ab. Und jetzt arbeite ich hier.“

„Aha. He, verkaufst du mir das Schneewittchenkostüm da hinten?“ fragte Weihnachtspunsch und zückte seine Geldbörse.

„Klar, kein Problem.“ Bei einer monatlichen Pacht von einhundert Karamelltalern, insgesamt einem einzigen Kunden und zehn Karamelltalern Einnahmen innerhalb der ersten zwölf Monate kann sich jeder ausrechnen, wie die Zukunft von Zwerg Nase I aussah – deprimierend.

Weihnachtspunsch zog sich also vor dem Shop um, legte etwas Rouge und Glitzer auf und zwinkerte den Zwergen an. „Ich bin Schneewittchen.“

Die Zeit schien stillzustehen, der Schnee gefror, auch der Schall weigerte sich eine Bewegung zu machen – da ertönten irgendwo zwei Klappergeräusche, die entstehen, wenn Würfel in einem Würfelbecher kullern. Keine Ahnung, was das mit dieser Geschichte zu schaffen hat, aber danach lief die Zeit wieder normal.

„Schneewittchen!“ rief der Zwerg erfreut aus. „Du! Hier! Endlich! Freut mich, dich zu sehen.“

„Ja, ich habe Urlaub und dachte mir, schaust du mal bei deinem alten Freund Zwerg Nase I vorbei.“, erklärte Weihnachtspunsch-Schneewittchen fröhlich. „Und was machst du hier so?“

„Ich arbeite für Graf Zahl und verkaufe Souvenirs.“

„Hast du denn eine Lizenz dafür?“

„Äh, uh, ich glaube – nein.“, erwiderte Zwerg Nase I ganz bekümmert.

„Macht ja nichts.“

Zimtschnaps hatte da plötzlich einen grandiosen Einfall: „He, Zwerg Nase I, kannst uns vielleicht eine Karte der Miene geben? Ich meine, du warst ja mal einer der sieben, acht, nein, sieben, nein, doch, acht, egal, Zwerge.“

„Klar, kein Problem.“, sagte Zwerg Nase I und zeichnete schnell eine Krickel-Krackel-Karte mit einem großen X in der Mitte.

Lebkuchen sah sich das X genau an. „Was ist denn das für ein X?“

„Da ist die Folterkammer von Graf Zahl. Ich musste sie eigenhändig erbauen.“

„Aha!“ riefen die Nikolauskobolde einstimmig aus. Bevor sie jedoch losgingen, gestand Weihnachtspunsch Zwerg Nase I, dass er gar nicht Schneewittchen war und verkaufte das Kostüm zum doppelten Preis zurück. Aber Zwerg Nase I nahm es den Nikolauskobolden gar nicht krumm. Also stürmten sie nun los und standen vor der Türe zum Haus der Sieben Zwerge.

„Und jetzt?“ fragte Weihnachtspunsch, während Zimtschnaps seine Bambusrohr-Silvesterraketen-Bazooka auspackte.

Marzipan drückte erst mal auf die Klingel und die machte. „Ding Dong – 1 – 1 Klingelzeichen!“

„Oh“ Da waren die kleinen Gesellen aber kurz baff, bevor sie sich darum prügelten, wer als nächstes klingeln durfte. Schokotaler holte schlussendlich den Rekord mit 2547 mal klingen. Aber, o weh, wie sollten sie bloß ins Haus gelangen? Da hatte Spekulatius die rettende Idee: Er drückte die Klinke hinunter und machte die Türe einfach auf. Na ja, so kann man es auch machen, allerdings hätte sich der Erzähler, alleine der Dramatik wegen, eine explosivere Lösung gewünscht. Aber, man kann nicht alles haben.

Schwupps, waren die Nikolauskobolde also im Haus und sahen sich all die kleinen Möbel an. Nun, für die Nikolauskobolde waren die Möbel genau in der richtigen Größe. Und dann fanden sie es, dass legendäre Bett von Schneewittchen, in dem die züchtige Prinzessin – umsorgt von den treuen sieben Zwergen, auf ihren Prinz Charmant gewartet hatte, während die böse Stiefmutter stets versuchte, das arme Schneewittchen zu töten. Doch die Geschichte hatte ja ein glückliches Ende genommen und Schneewittchen war nun Königin und das Böse besiegt.

Allerdings fiel den Nikolauskobolden auf, das Schneewittchens Bett merkwürdig aussah. Es war groß, rund und mit schwarz-roter Satinbettwäsche bezogen. Es gab an den Rändern kleine Pfosten, an denen plüschüberzogene Handschellen baumelten. Über dem Bett war ein großer Spiegel angebracht, der scheinbar jedes kleine Detail ganz deutlich zeigte.

„Aha, eine Prinzenfalle!“ schlussfolgerte Spekulatius grimmig, während die anderen Nikolauskobolde mit Schneewittchens Unterwäsche spielten, die Lebkuchen unter einer Lederpeitsche gefunden hatte. Ein kleiner Lederbeutel – der mit einem Gummiball und vielen Reisverschlüssen versehen war – hatte es ihm besonders angetan. „Guckt mal, ich bin das Schneewittchen!“ rief er aus und purzelte die Treppe hinunter. Er hatte das Ding wohl falsch aufgesetzt.

„Egal, lasst uns weitergehen.“, sagte Marzipan. „Wir haben eine wichtige Mission zu erfüllen.“

Also stapften die lustigen Freunde nach unten, um dort in die ehemalige Miene zu gelangen. Schokotaler entdeckte dabei den alten Schreibtisch von Schneewittchen und eine geheime Schublade, in der sich merkwürdige Dokumente befanden:

Der Lieferschein eines falschen Zauberspiegels, die Rechnung über einen zu kleinen Gürtel, die Verpackung eines Goldkamms und ein Flächen mit Arsen. Dazu ein alter Zeitungsausschnitt, in dem von Prinz Charmant als reichster Junggeselle der Märchenwelt die Rede ist. Dazu noch ein Brief, mit ausgeschnittenen Zeitungsbuchstaben: "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast! gez. Ein anonymer Jäger". Und obenauf der herzzerreißende Brief von Schneewittchens Stiefmutter Königin Aschenbrödel, die derzeit noch ihre Zwangsarbeit im Rotkäppchen-Knast ableistet und um Gnade bittet - vor allem, da der Prinz mit der eisernen Maske langsam immer zudringlicher wird.

Die Nikolauskobolde machten ein finsteres Gesicht. Sollten sie etwa ein großes Geheimnis entdeckt haben? Oder hatten sie einfach nur Hunger? Jedenfalls stapften sie Süßigkeiten kauend weiter.

Die Karte stellte kein Problem dar, wohl aber die Falltüre, die in jedem ordentlichen Gewölbe zu finden ist. Allerdings sind Nikolauskobolde daran gewöhnt stets irgendwo hinunterzufallen und konnten so problemlos zur Seite springen. Alsbald hörten sie auch schon Graf Zahls finstere Stimme: „Eins – Zwei – Drei – Vier – Fünf – Sechs – Sieben – Sieben Peitschenhiebe sollst du kriegen.“

Da stürmten die Nikolauskobolde die Folterkammer. Wie sollten sie bloß diesen süßen Plüschvampir besiegen, der gerade das Christkind auspeitschte? „ Ein Hieb! Zwei Hiebe! Drei Hiebe! Vier Hiebe ...“

Da hatte Zimtschnaps einen Einfall, den er vorher ausprobieren wollte. „Zwei!“ rief er schnell aus, als das Christkind beim Schreien eine kleine Pause machte.

„Zwei Hiebe! Argh! Noch mal von vorne. Ein Hieb! Zwei Hiebe!“

Natürlich, das konnte auch nur ein Zufall sein. Und die Nikolauskobolde wollten auf Nummer sicher gehen. Alsowartete Lebkuchen auf den richtigen Augenblick.

„Fünf Hiebe! Sechs Hiebe!“

„Drei!“

„Drei Hiebe! Argh! Noch mal von vorne. Ein Hieb! Zwei Hiebe!“ rief Graf Zahl aus und ließ seine neunschwänzige Peitsche peitschend peitschen.

Nun, die Nikolauskobolde wussten, wie sie ihm beikommen konnten. Während sich also Marzipan und Lebkuchen bereit machten, erkaufte ihnen Spekulatius noch ein wenig Zeit und rief „Vier!“, als Graf Zahl gerade zum letzten Hieb ausholen wollte. Das Christkind hatte bereits ein irres Funkeln in seinem Blick.

Jetzt wartete die Nikolauskobolde den richtigen Augenblick ab. Gerade als Graf Zahl den letzten Peitschenhieb ausgeteilt hatte und sich lachend seinen neuen Feinden entgegenstellen wollte, leerten die Niklauskobolde ihre Säckchen mit Nüsschen, die nun vor Graf Zahls Füße rollten. Nun, da hatte er was zu zählen und das Christkind wurde schnell befreit.

„Wir sind hier um dich zu retten.“, kommentierte Marzipan die Rettungsaktion, während Spekulatius noch Lametta vor Graf Zahls Füße kippte und Zimtschnaps den Plüschvampir beim Zählen weiterhin verwirrte. Nun zählte jede Sekunde: Eine Sekunde, zwei Sekunden, drei Sekunden – Verzeihung, aber eine so spannende Situation reißt nun einmal mit.

Egal. Auf jeden Fall flüchteten die Nikolauskobolde nach oben. Da fiel Lebkuchen ein, dass sie im Auftrag der sieben Zwerge noch ein goldenes Amulett in Herzform beim Grafen abliefern sollten. Ein Umstand, der bisher leider keine Erwähnung fand, aber keineswegs einen Flüchtigkeitsfehler darstellt, sondern ein Resultat allgemeiner Vergesslichkeit beim Genuss von zu viel Glühwein und Apfelpunsch ist.

Nun brachten die Nikolauskobolde schnell das Herz in die Kammer zurück, wo der Graf gerade kurz vor Vollendung seiner Arbeit war. Er hatte schnell gezählt, denn immerhin galt es das Christkind zurückzuholen.

Erneut störten ihn die munteren Gesellen beim Zählen und mit einem lauten „Aaah!“ explodierte der Graf in 7957623 Konfettistückchen. Nun, da beschloss Lebkuchen, das goldene Herzchen einfach zu behalten.

Die Nikolauskobolde verließen also die Mine der Zwerge und verabschiedeten sich von Zwerg Nase I. Dieser vertraute ihnen noch ein Päckchen an, das im Namen von Graf Zahl an ein Postfach geliefert werden sollte. Natürlich versprachen die Nikolauskobolde, sich darum zu kümmern.

„Einsteigen! Nächster Halt Neu Märchenstadt!“ rief Jim Knopf aus und es ging los. Munter eine Insel mit zwei Bergen besingend, verfuhr er sich natürlich und es bedurfte der Hilfe der Nikolauskobolde. Das Wissen wie sie ihm halfen, versank leider ebenfalls im Apfelpunsch.

Kaum zurück in der Stadt, bedankten sich die Nikolauskobolde bei Jim und Molly. Auch das Christkind war froh, endlich wieder frei zu sein. Es bedankte sich ebenfalls herzlich und machte sich auf den Weg in die Stadt, während Marzipan mit Jim Knopf fachsimpelte.

„Nun“, meinte Marzipan, während er der stolzen Molly auf den Kessel klopfte, „schon mal an einen ICE gedacht?“

Während sich Molly also wütend dagegen wehrte aufs Abstellgleis zu kommen, gingen die Nikolauskobolde in die Stadt zurück, um das Paket abzuliefern. Vorher guckten sie aber nach, was darin lag. Es war ein einfacher Kricketschläger. Allerdings nicht so ein englisches Ding, das einem Paddel ähnelte, sondern ein Ding, das einem Hammer ähnelte.

„Die Herzkönigin steckt hinter dem Schlamassel.“, schlussfolgerte Zimtschnaps. „Garantiert. Wir haben ein Herz und einen Kricketschläger. Los, lasst uns rausbekommen, wem das Postfach gehört.“

Allerdings hatte der Postbeamte keine Lust, eine Adresse herauszurücken oder irgendwie sonst behilflich zu sein. Er war eh ein mürrischer Kerl, der über seine Zahnschmerzen jammerte. Hier war Marzipans nächste große Sekunde, denn er liebte technische Dinge.

„Nun, guter Mann, du brauchst eine Zahnbürste.“, erklärte Marzipan hilfsbereit.

„Eine was?“

„Eine Zahnbürste. Die kann man leicht selber basteln. Du nimmst ein Stück Schweinehaut mit Borste, steckst einen kleinen Stock daran und rubbelst dir damit über die Zähne.“

„Das hilft?“

„Klar.“

„Passt mal kurz auf die Post auf!“ rief der Postbeamte aus und rannte los. Das war die Gelegenheit für die Nikolauskobolde. Flugs packten sie das Paket ins Postfach und warteten. Es dauerte auch nicht lange und das Paket verschwand. Schnell sah Spekulatius nach, konnte aber nur einen breiten Grinsemund entdecken. Es war also die Grinsekatze! Und damit vielleicht die Herzkönigin! Aber eigentlich war es auch egal, es gab wichtigere Dinge zu erledigen. Immerhin waren die Nikolauskobolde ja in der großen Stadt, in der es viel zu sehen gab.

Da kam auch schon der Postbeamte zurück. „Es hat etwas gedauert. Der Schweinehirte wollte keines seiner Tiere schlachten, da er sie braucht, um eine Prinzessin zu heiraten. Also habe ich mir ein Ferkel geben lass und muss sagen, es klappt wunderbar. Ich muss noch nicht mal selber rubbeln.“

Marzipan blickte skeptisch auf die ausgebeulte Tasche des Postbeamten, aus der ein wackelndes Stöckchen ragte und aus dem es panisch quiekte. „Du hast doch nicht etwas – ach, ich will es gar nicht wissen.“

Nein, denn nun gab es wichtigere Dinge zu erledigen. Die Nikolauskobolde suchten sich den nächstgelegenen Saloon, vor dem ein Colaautomat stand. Hier war also der Klassenfeind. Aber erst einmal zogen die Nikolauskobolde eine Getränkedose nach der anderen aus dem Automaten, aber der ging nicht leer. Also zertrümmerten sie ihn.

Das rief wiederum die Santa Clause Kobolde auf den Plan, die mit ihren Hightechwaffen und einer vierfachen Überlegenheit ausgestattet waren.

„Was macht ihr in unserem Revier?“ fragte ihr Anführer und ließ einen ferngesteuerten Spielzeugpanzer vorfahren, während Zimtschnaps seine Bambusrohr-Silvesterraketen-Bazooka auspackte, ein Teelicht auf die Spitze seines Spitzhutes setzte und diesen dann nach hinten drehte, um die Waffe schnell abfeuern zu können.

Betont lässig schritt nun Weihnachtspunsch nach vorne und packte eine seiner Weihnachtskugeln aus. „Das!“ stieß er arrogant hervor und ließ die Kugel auf den Panzer fallen. Der ausströmende Geruch war schier erbärmlich Doch während sich der Santa Clause Kobold zusammenriss, musste sich Weihnachtspunsch übergeben.

Bevor die Situation eskalierte, vibrierten plötzlich die Zaubernüsschen in Lebkuchens Hose. Der Nikolaus rief seine Kobolde zu sich zurück. „Wir kommen wieder!“ stießen die Nikolauskobolde betont lässig hervor und rannten dann zum Postamt.

„Schnell wir brauchen einen großen Karton.“, sagte Schokotaler und schon kletterten die freundlichen Freunde hinein, nach dem sie den Karton ordentlich frankiert hatten.

„Wo geht es denn hin?“ fragte der Postbeamte und begann zu schreiben. „An Santa Clause am Südpol?“

„Nein!“ echote es einstimmig aus dem Karton. „An den Nikolaus am Nordpol!“

„Ach so, Verzeihung.“

Kaum war die Adresse geschrieben, sorgte der Weihnachtzauber dafür, dass das Paket augenblicklich zugestellt wurde. Der Nikolauskobold, der ansonsten mit offenen Armen die Wunschzettel auffing, war sehr überrascht und überraschend platt.

„Wir sind wieder da!“ schallte der Ruf durch die Werkstatt und der Nikolaus begrüßte seine Kobolde freudig.

„Ihr habt es geschafft.“, sagte er stolz. „Ich habe gerade mit dem Christkind gesprochen. Als Lohn erhaltet ihr einen Schokoorden.“

Kaum war der Orden verliehen, verbesserten sich auch schon die Fähigkeiten der Nikolauskobolde. So beherrschte Lebkuchen plötzlich die Süßigkeiten-Finesse, während Zimtschnapps sehr schnell im Nachladen der Bambusrohr-Silvesterraketen-Bazooka wurde.

Marzipan bildete sich im Märchenbereich weiter, während Spekulatius den Weg als Christkind-Paladin beschritt. Besondere Fähigkeiten wie Neugierde, Aura des Christkindes, Santa Clause finden und Santa Clause einsperren sollten zukünftig sehr hilfreich sein.

Da Weihnachtspunsch eigentlich ein hinterhältiger Kobold war, beschloss er das Talent der bösen Überraschung zu erlernen. Schokotaler gab sich dagegen seinen Instinkten hin und konnte sich nun in einen Fressrausch steigern und mit Rentiergeschwindigkeit strotzen.

Außerdem beschlossen die Nikolauskobolde, sich zukünftig ZIMT. zu nennen: Ziemlich Intelligente Meister Truppe – nur für den Fall, das ihre Fähigkeiten irgendwann noch einmal gebraucht werden sollten.

Kaum hatten sie ihre Blitzausbildung beendet, stürmte der Nikolaus herein: „Wir haben einen Notfall!“ rief der dicke, gemütliche Mann aus. „Das Christkind wurde entführt!“

„Wie blöd muss man denn sein?“ stieß Marzipan seufzend aus und schnappte sich seine Ausrüstung.

„Doch diesmal ist es noch schlimmer. Ich habe gerade über den roten Telegraphen mit Santa Clause gesprochen. Auch Rudolf wurde entführt!“

Ende
Nur geil!
 
AW: Savage Advent - 2009

So, noch schnell was aus der Weihnachtswerkstatt, für alle die flott ein Adventsabenteuer brauchen und einen W10 besitzen. ;)


1-8 Das Christkind wurde entführt!
9 Jemand hat uns bestohlen!
0 Der Nikolaus ist verschwunden!

1-3 Eine böse Figur aus dem Märchenreich!
4-5 Ein gemeiner Schurke aus der Sagenwelt!
6-7 Ein fieser Kerl aus dem Zeichentrickuniversum!
8-9 Ein hinterhältiger Gauner aus Phantasia!
0 Ein schreckliches Monster aus dem Albtraumland!

1 In seiner Festung!
2 Auf seinem Schiff!
3 Auf einer Insel!
4 In einer Höhle!
5 Auf einem Berg!
6 In einer Schlucht!
7 In seiner Fabrik!
8 Im Wald!
9 In der Wüste!
0 In einer Stadt!

1 Nö, gar nix!
2 Es ist da alles aus leckerem Lebkuchen!
3 Es ist dort alles aus Schokolade - hmmm, Schokolade!
4 Es gibt dort kein bischen Licht!
5 Es stinkt da ganz erbärmlich nach Biberpubse!
6 Es besteht alles aus Salzstangen!
7 Es fliegen da riesige Plätzchen durch die Luft!
8 Es ist da total klitschenass!
9 Es ist da Popokalt!
0 Es gibt da ganz viel Maschinenzeug!

1 Hast du keine Angst vor den bösen Zinnsoldaten da?
2 Hattest du denn schon öfter mit giftigen Luftschlangen zu tun?
3 Ui, du kennst dich mit den gefährlichen Knallerbsen aus?
4 Bist du denn schon öfter mit Schaumschlägern aneinandergeraten?
5 Du weist also wie man mit verzauberten Zauberern zaubert?
6 Aha, dir ist also klar was man gegen fliegende Schweine unternimmt?
7 Was für ein Glück, du hast wohl keine Angst vor Landpiranhas?
8 Die Blaubeerenrotkehlchen sind wohl nicht so gefährlich wie man sagt?
9 Dann schießen die Primaballarinas wohl doch nicht scharf?
0 Toll, du scheinst wohl zu wissen, wie man mit Labertaschen verhandelt?
 
AW: Savage Advent - 2009

Wow, das ist genial!

Allerdings haben die Ausführungen einen gehörigen Schönheitsfehler.
NIKOLAUS. Beim Spielen würde mich das sehr stören.

Spricht irgendwas gegen den Weihnachtsmann?
Flankierend könnte man durch eine alberne Alitteration Weihnachtswichtel aus den
Nikolauskobolden machen.
 
AW: Savage Advent - 2009

Nö, spricht nix dagegen. Kann doch jeder glaube an wen er will. Hauptsache ich habe Kekse und Geschenke. :)
 
AW: Savage Advent - 2009

Marzipan fürs Volk in Form eines Auszugs der ersten Adventswoche:

Rap-Battle
Bevor der Rap-Battle beginnt, wird einer der Wichtel zum Rapper bestimmt, der den Battle bestreiten muss. Vanille-Eis legt jeweils einen Rap vor, der Weihnachtswichtel muss kontern. Die Sache ist am lustigsten, wenn Spielleiter und Spieler die Raps auch wirklich vortragen. Sobald eine Seite drei mal erfolgreich war, hat sie das Publikum auf seiner Seite. Das bedeutet: Gewinnt Vanille-Eis, helfen ihm die Fruchteiszwerge. Gewinnen die Weihnachtswichtel, halten sich die Fruchteiszwerge aus der Sache raus.

Es gibt zwei Varianten, um den Rap-Battle zu bestreiten. Vanille-Eis' Herausforderer kann den Rap mittels Proben auf Überreden für sich entscheiden. Bei einem Misserfolg erhält er die falsche Antwort und muss diese vortragen. Bei einem Erfolg erhält er beide Antworten und muss eine davon zum Vortragen auswählen. Bei einer Steigerung gibt es die richtige Antwort. Der Sieger des Rap-Battles erhält ein zusätzliches Plätzchen.

Die spaßigere Variante ist das Ausspielen der Antworten. Der oder die Spielerin des Weihnachtswichtels hat zehn oder zwanzig Sekunden Zeit, um eine passende Antwort zu ersinnen und vorzutragen. Ziel ist dabei natürlich eine der Vorlage entsprechende Antwort. Jede Antwort die der Spielleiter gelten lässt, wird mit einem Plätzchen belohnt. Das Plätzchen für den Gesamtsieg fällt natürlich weg. Das kann nur Vanille-Eis erhalten.

Hey, Yo, Du kleiner dummer Bro', was willst Du hier, da hinten ist die Tür!
Richtig Die Tür ist mir egal und dein Rap ist so banal!
Falsch In der Zeitung steht ja so viel Dung!

Deine Schwester ist 'n Schaf, Dein Bruder ist 'n Gaul, ich hau' Dir jetzt aufs Maul!
Richtig Ich sag das Deiner Mudda, die dreht Dich durch den Kudda!
Falsch Meine Familie ist klasse, Du hast 'nen Sprung in der Tasse!

Du hast keinen Rythmus und auch keine Moves, mit meinen coolen Texten, werd' ich Dich jetzt los!
Richtig Wie ich das so sehe, hast Du es ziemlich eilig, doch zu Deinen coolen Texten sag ich nur: Laaaaaaaaaangweilig!
Falsch Move your Body, move your body, move you body - Buddy!

Meine Stimme ist wie Zucker, meine Songs die sind der Hit, jeder Fan da draußen, wackelt gerne mit!
Richtig Süßes sonst gibts Saures, das ist hier mein Spruch, und Dein größter Hit, der ist doch nur Shit!
Falsch Ich seh' nur Schokopudding und viel fette Sahne, vor dem vielen Zucker, ich Dich jetzt nur mahne!

Mein finaler Rap, der haut Dich nun um, ich rappe jetzt so heiß, da macht es gleich nur Bumm!
Richtig Das ist jetzt der Knall? Dieser lahme Rap? Das hier ist Dein Fall, denn Du bist ein Depp!
Falsch Jedes laute Tönchen war ein Böhnchen!


Vanille-Eis [Wildcard]
Vanille-Eis ist ein besonders cooler Typ, der eine schokobraune Ledermontur trägt und immer mit seinem Getthoblaster unterwegs ist. Er hat Style, er kennt wahnsinnige Moves und besitzt den richtigen Groove - seine Fans lieben ihn und Vanille-Eis weiß wie man mit ihnen umzuspringen hat. Außerdem ist er stets in Begleitung von Ice-Cream und Soft-Ice.
Attribute Geschicklichkeit W6, Konstitution W6, Stärke W6, Verstand W8, Willenskraft W8.
Fertigkeiten Einschüchtern W8, Kämpfen W6, Schießen W6, Überreden W8, Umhören W8.
Bewegungsweite 6", Parade 5, Robustheit 7(1), Charisma +2
Besondere Merkmale
Mein Style ist so toll, ich bin wundervoll! Charisma +2.
Selbst gegen Überzahl, bin ich der Mann aus Stahl! Robustheit +1.
Dieser Sound ist laut, weil er dich umhaut! Vanille-Eis kann seinen Getthoblaster als Schusswaffe einsetzen.
Ich hab' den Groove, folgt meinem Move! +1 auf Erholungs-Proben für Truppen im Umkreis von 5“.
Dieser Move war gut, au wie weh das tut! +1 Nahkampfschaden für Truppen im Umkreis von 5“.
Groovet alle mit, dann wird das ein Hit! +1 Robustheit für Truppen im Umkreis von 5“.
Ihr habt den Style, ihr seid ja so geil! +1 auf Willenskraft-Würfe für alle Truppen im Umkreis von 5“.
Ausrüstung Vanille-Eis' Gettoblaster (12/24/48; 1-3W6; Feuerrate 1; Schuss 20; PB 2), Ledermontur


Vanille-Eis' Gettoblaster
Spielwerte 12/24/48; 1-3W6; Feuerrate 1; Schuss 20; PB 2
Der Gettoblaster von Vanille-Eis kann mit dem richtigen Talent als Waffe eingesetzt werden. Das Ding ist verdammt laut und verursacht Schaden durch Schallwellen. Der Schaden nimmt - ähnlich einer Schrotflinte - mit wachsender Entfernung stetig ab. Da Rüstung keinen großen Effekt auf die Waffe hat, gilt der Gettoblaster als Panzerbrechend. Die Batterien halten für 20 Schuss, dann müssen sie ausgetauscht werden. Man kann den Gettoblaster auch an die Steckdose anschließen und im Dauerbetrieb laufen lassen.
 
AW: Savage Advent - 2009

Okay, die Grundidee macht mich an. Aber ich glaub das funktioniert erst nach 8 Glühwein so richtig.
 
AW: Savage Advent - 2009

Taysal schrieb:
Vanille-Eis' Gettoblaster
Spielwerte 12/24/48; 1-3W6; Feuerrate 1; Schuss 20; PB 2
Der Gettoblaster von Vanille-Eis kann mit dem richtigen Talent als Waffe eingesetzt werden. Das Ding ist verdammt laut und verursacht Schaden durch Schallwellen. Der Schaden nimmt - ähnlich einer Schrotflinte - mit wachsender Entfernung stetig ab. Da Rüstung keinen großen Effekt auf die Waffe hat, gilt der Gettoblaster als Panzerbrechend. Die Batterien halten für 20 Schuss, dann müssen sie ausgetauscht werden. Man kann den Gettoblaster auch an die Steckdose anschließen und im Dauerbetrieb laufen lassen.
Könnte man den vielleicht auch als Waffe nutzen, die über den Überreden-Wurf genutzt wird und Erschöpfungs-Schaden macht?
Das Ding sollte dann natürlich nur 1 Schuss haben, aber von der Idee her fänd ich das besser. Ich weiß nur noch nicht genau, wie ich das regeltechnisch laufen lassen würde.
 
AW: Savage Advent - 2009

Könnte man den vielleicht auch als Waffe nutzen, die über den Überreden-Wurf genutzt wird und Erschöpfungs-Schaden macht?
Das Ding sollte dann natürlich nur 1 Schuss haben, aber von der Idee her fänd ich das besser. Ich weiß nur noch nicht genau, wie ich das regeltechnisch laufen lassen würde.

Man könnte das eventuell als Zusatzoption "Überladung mit Finishing Move" einbauen. Eine einmalige, besonders laute und coole Sache, die aber die Batterien leerfrisst.

Vanille-Eis braucht ja eine Waffe, falls die Weihnachtswichtel ihn vermöbeln wollen. :)

Und ja, bei solchen Spielrunden ist Glühwein Pflicht. ;)
 
AW: Savage Advent - 2009

Es geht mit großen Schritten auf die Adventszeit zu und die traditionelle jährliche Adventsrollenspielsitzung findet wie üblich pünktlich statt. Zugegeben, dieses Jahr überpünktlich, um die neuen Regeln zu pauken, einige Charaktere zu entwerfen und schon mal ein wenig zu üben. Wie im Titel des Artikels bereits angedeutet, muss dieses Jahr Savage Worlds als Regelwerk herhalten. Beim Erstellen des Hintergrunds habe ich wenig Wert auf totale Ausgeglichenheit gelegt, sondern einfach den Spaß marschieren lassen. Bisher hat es ganz gut geklappt.

Nur die halbe Belegschaft war anwesend, also wurden die Regeländerungen zügig abgearbeitet. Davon kannte die Hälfte überhaupt das Grundregelwerk, also flugs die wichtigsten Sachen erklärt, die Verantwortung kurzerhand auf eine Spielerin abgewälzt und zwischendurch einen kleinen Ausflug gemacht. Nach der Rückkehr wurden noch immer Charaktere erschafft und die Rufe nach Plätzchen laut. Nach einem kleinen Rat meinerseits lieber weniger zu knuspern, gingen die Tüten auch schon rund. Hinweis: In Savage Advent Worlds sind Bennies Plätzchen und müssen gegessen werden! Da kann ein voller Bauch schnell mal zu Problemen führen, falls mal Aua! abgebaut oder eine Probe wiederholt werden muss.

Clementinen, Plätzchen und Kakao bereit. 3, 2, 1 und losgelegt mit einem One-Sheet für Savage Advent Worlds, um die Regel ein wenig kennenzulernen: Nordpols Next Top Gans!

Die Sache fing ganz harmlos an. Der Nikolaus rief vier seiner loyalen Kobolde zu sich, namentlich die süße Zuckerherzchen, die sehr vorsichtige Lebkuchensternchen, den altgedienten Spekulatius und die neugierige Brizzel. Die vier Wichtel gehörten zu ZIMT, der Ziemlich Intelligenten Meistertruppe. Sie hatten nun die ehrenwerte Aufgabe das Büro des Nikolaus zu bewachen, damit sich niemand am Goldenen Buch zu schaffen macht. Der Nikolaus hatte allerdings Probleme Brizzel aus dem Büro zu befördern und sperrte lieber ein Herde Gänse dort ein, die unter Führung von Gans Gänseklein ebenfalls auf das Goldene Buch aufpassen sollte. Schnell noch gut abgeschlossen, Knecht Ruprecht auf den Schlitten gepackt und in die Südsee geflogen, um dort das gestrandete Christkind abzuholen.

Natürlich ging in der Werkstatt sofort alles drunter und drüber. Zuckerherzchen hatte den großen Tannenbaum erklommen und ließ sich Christbaumschmuck zuwerfen, um damit die riesige Edeltanne zu schmücken. Alles was daneben ging, und das war einiges, wurde von Lebkuchensternchen im großen Sack vom Nikolaus sicher aufgefangen. Derweil versuchte Spekulatius die Unordnung zu ordnen, doch niemand kümmerte sich darum. Da machte Brizzel eine folgenschwere Entdeckung!

Beim vergeblichen Versuch das Schloss zum Büro des Nikolaus zu knacken, sah sie wie die Gänse eine Schau veranstalteten. Eine der Gänse, mit flauschigem Federkleid und einem Reißverschluss im Nacken, stellte ein Schild mit der Aufschrift “Norpols Next Tog Gans” auf. Daneben stand ein Laufsteg, der an einem großen Brattopf endete. Etliche der Gänse hatten sich sich bereits bis auf die Bikinizone gerupft und standen im Badeanzug parat, um endlich loszulegen. Sie alle waren mit einem Selbstbräuner eingeschmiert, der offensichtlich aus Olivenöl und Paprikapulver bestand.

Brizzel rief sofort Spekulatius, Zuckerherzchen und Lebkuchensternchen zu sich. Spekulatius befand, dass die Plüschgans ein Erpel sein musste, immerhin besaß sie einen flauschigen Schwanz, der ganz aufgeregt wedelte. Für Zuckerherzchen stand jedoch fest, dass da ein Fuchs unter den Gänsen war, der seinen Appetit stillen wollte. Nun war guter Rat teuer, denn das verzauberte Schloss war unknackbar. Also flitzte Brizzel los, um in der Werkstatt ihre neue Maschine zu holen. Währenddessen versuchten die anderen Nikolauskobolde ein Gänsebad im eigenen Fett zu verhindern.

Zuckerherzchen lockte die Gans Gänseklein an die Türe und wirkte einen Zauber, um die Sprache der Gänse zu verstehen. Mit Wichtelzunge versuchte die Nikolauskoboldin der Gans zu erklären, dass da ein Fuchs war, der den Gänsen an den Bürzel wollte. Doch die alte Gans vermutete, dass es sich bei Zuckerherzchen um eine ausgeschiedene Kandidatin handelte. Immerhin hatte ihr die Plüschgans Reineke erklärt, sie wäre kein Fuchs.

Nun verlor Spekulatius die Geduld und schlug mit der Faust gegen das Glas der Bürotüre. Doch auch das Glas war verzaubert und so gab es nur ein paar blaue Flecken. Da hatte Zuckerherzchen die Idee, dass man etwas härteres bräuchte - einen Rammbock. Schwupps lag Zuckerherzchen in der Horizontalen mit dem Kopf voran, jeweils vier Nikolauskobolde an der Seite. Beherzt schritt Spekulatius ein: “Freunde, so geht das nicht. Da muss ein Helm vorne drauf!” Eine gute Idee.

Zuckerherzchen bekam einen Topf auf den Kopf gesetzt und mit Anlauf ging es gegen die Türe, um die Gänse zu retten. Langsam wurde die Zeit knapp. Es schepperte ganz schön heftig und Zuckerherzchens Kopf brummte ziemlich, aber das Glas hatte einen großen Sprung. Also wurde die Nikolauskoboldin nochmals gegen das Glas gedonnert, aber diesmal hielt die Scheibe. Dafür verfomte sich der Topf und drückte Zuckerherzchen ganz schön gegen die Wichtelohren. Wie bekam man nun den Kopf aus dem Topf? Zum Glück wussten die Nikolauskobolde, wie man einen Zahn zog.

Sie hakten den Topf an einem Seil fest, stupsten Zuckerherzchen die hohe Galerie hinunter und drückten Lebkuchensternchen das andere Ende des Seils in die Hand. Die zog nun feste daran und als es einen Ruck gab, leistete sie mit aller Kraft Widerstand. Und tatsächlich, es klappte. Zugegeben, ein weiches Kissen oder ein Sicherungsseil wären ganz nett gewesen, aber so donnerte Zuckerherzchen ungebremst auf den Boden der Werkstatt. KAWUMMS!

Jetzt war auch Brizzel mit ihrem Ultra-Heißem-Grog-Dingsbums-Werfer heran, einem brodelnden großen Ding mit Minibrenner, Teekesselchen und vielen Zahnräder. Es glich einer Mischung aus alter Plunderbüchse und Dampfmaschine, war bis zum Anschlag mit heißem Piratengrog gefüllt, den Brizzel nun unter Hochdruck auf das Glas feuerte. Hitze, Druck und Alkohol fraßen ein kreisrundes Loch ins Glas und überschwemmten den Boden des Büros. Oha, sofort brachten sich alle Gänse auf dem wackligen Laufsteg in Sicherheit. Der Fuchs im Gänsekostüm machte einen Satz auf das Goldene Buch vom Nikolaus und zog eine große Korkenpistole. Doch er hatte nicht mit dem entschlosenen Spekulatius gerechnet, der in voller Rüstung ins Büro stürmte und den glitschig heißen Boden einfach ignorierte.

Der Fuchs überlegte erst sein Fell so teuer wie möglich zu verkaufen, aber Spekulatius hatte einfach die besseren Argumente und die besseren Waffen zur Hand. Also warf der kluge Fuchs die Knarre weg und hob die Pfoten. “Ich ergebe mich.” Ha, das war ja einfach gewesen! Doch was nun mit ihm anstellen? Da hatte Zuckerherzchen eine gute Idee und redete dem flauschigen Gauner ins Gewissen.

Oh, der arme Fuchs erkannte seine bösen Taten. Und wie groß wurden seine Augen, als ihm Zuckerherzchen eine Orange zum Probieren gab. So etwas hatte er noch nie gegessen. Der Fuchs weinte und beschloss von nun an Vegetarisch zu leben und seine böse Taten wieder gut zu machen. Doch wie? Da fiel ihm etwas ein. Die Gänse hatten sich doch so sehr auf die Wahl zur “Nordpols Next Top Gans” gefreut. Man könne doch den Wettbewerb zu Ende bringen und die beiden letzten Gänse würden ein Shooting gewinnen. Er, der Fuchs, nähme die Gänse dann mit ins warme Ausland, wo er Orangen anbauen und ernten würde. Das wäre die perfekte Ergänzung. Und die vier Nikolauskobolde von ZIMT, die könnten ja in die Jury und die beide Siegergänse mitbestimmen. Da waren die Wichtel aber ganz aus dem Häuschen und stimmten freudig zu. Sie hatten es mal wieder geschafft und einen Bösewicht bekehrt.

Schnell räumte der Fuchs im Büro den Brattopf weg und baute den Platz für die Jury auf. Im Finale standen die dralle Strunzella, die dürre Makkaroni und die dicke Gwendolyn. Sie alle waren für den Weltfrieden, wollten den Hunger bekämpfen und Körner für alle. Das klang gut, doch nur zwei Gänse konnten gewinnen. Da Makkaroni eingebildet schien, gewannen Strunzella und Gwendolyn. Reineke Fuchs war darüber sehr erfreut und lobte die Jury für die weise Entscheidung. Zügig packte er die Koffer, sie alle machten sich auf den Weg zum kleinen Flughafen und schon war das Trio in der Luft verschwunden. So etwas nennt man ein Happy End …

… wäre da nicht der Dreck im Büro. Spekulatius und Zuckerherzchen machten sich sofort ans Putzen. Fast zwei Tage brauchten sie dafür, aber dann blitzte wieder alles. Auch Brizzel nutzte die Zeit und warf einen Blick ins Goldene Buch. Mist! Es war nur eine billige Kopie, um neugierige Blicke abzuhalten. Wenigstens fand die Koboldin ein Wörterbuch: Englisch - Wichtelisch. Und da war auch schon der Nikolaus zurück. Im Schlepptau das Christkind.

Der Nikolaus ließ sich einen Lagebericht geben und lobte ZIMT. Da war ja alles nochmals gutgegangen. In dem Augenblick kam auch die Post aus dem Ausland an und ein Päckchen für ZIMT war dabei. Wie fein, Reineke Fuchs hatte ein Fotoalbum von seinem Shooting geschickt. Auf den ersten Bildern sah man wie das Trio lachend im Flieger saß, wie sie gutgelaunt ausstiegen, wie sie einen Ausflug aus Land machten, wie der Fuchs sein Gewehr aus dem Koffer holte, wie Strunzella und Gwendolyn panisch flohen, wie der Fuchs schoss - Brizzel schlug kurz unter Shooting nach und las: shooting; der Abschuss [to go shooting; auf die Jagd gehen] - wie er die Gänse mit Orangen füllte und sich dann die Braten schmecken ließ.

Weinend gestand Zuckerherzchen dem Nikolaus alles. Die armen Gänse waren ihretwegen erschossen, gebraten und aufgegessen worden. Da halfen Spekulatius tröstenden Worte wenig, dass sie mehr Gänse gerettet hatten, als geschmort wurden …
 
AW: Savage Advent - 2009

Taysal schrieb:
Etliche der Gänse hatten sich sich bereits bis auf die Bikinizone gerupft und standen im Badeanzug parat, um endlich loszulegen. Sie alle waren mit einem Selbstbräuner eingeschmiert, der offensichtlich aus Olivenöl und Paprikapulver bestand.
Das ist sooo krank... :D
 
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