RPG Tagebuch, Actual Play, Replay, Aufzeichnungen - Top oder Flop (und Nutzen)

RPG Tagebuch, Actual Play, Replay,...


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    25

Teylen

Kainit
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16. August 2007
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10.834
In einem Nachbarthread kam die Diskussion auf Diaries of Sessions, das heißt Rollenspiel-Runden die während oder nach der Runde festgehalten wurden und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Die mir geläufigen Formen sind:
  • Diary of Sessions, Actual Play
    Hierbei handelt es sich in der Regel um einen Foren oder Blog Artikel.
    In diesem gibt ein Mitspieler der Runde wieder was in der Runde geschehen ist.
    Dies kann als dramatische Erzählung geschehen, aber es kann auch bspw. sein das in die Erzählung der Handlung die Anwendung der Mechanismen eingebunden wird.
    Der Unterschied zwischen den Begriffen ist wohl nur das der erste im deutschen Sprachraum geläufig ist, sowie der zweite im englischen.
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  • Replay
    Ist ein Aufzeichnungskonzept auf Japan. Hierbei gibt es zwei Variationen.
    Einerseits gibt es den klassischen Fall das sich ein Spieler die Mühe macht die Runde in Textform zu rekonstruieren. Andererseits gibt es die Option das sich ein Autor alles ausdenkt. Die Aufzeichnungen umfassen sowohl das geschehen "In Game" als auch die Kommunikation "Out Game".
    Das Ergebnis wird mitunter sogar gedruckt und verlegt und findet auch jenseits der Rollenspielszene Leser.

    Ein praktisches Beispiel für ein Replay ist: Golden Sky Stories - The Broken Window
    Ein weiteres, populäres Beispiel, ist die Anime-Serie Record of Lodoss War, die auf einem Replay basiert.
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  • Aufzeichnungen
    Jemand zeichnet entweder eine Tischrunde auf, per Kamera oder Mikrophon oder man macht gleich einen öffentlichen Google+ Hangout.
    Das Ergebnis wird dann auf YouTube oder in Form eines PodCast der Allgemeinheit zugänglich gemacht.
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Ich persönlich mag in Bezug auf Rollenspiel Tagebücher aller Art.
Der geringste Aspekt macht hierbei der reine Unterhaltungswert der Geschichte aus.
Das heißt ich bin spannenden, gut geschriebenen Schilderungen nicht abgeneigt, aber sie sind nicht der Kernpunkt aus dem ich persönlich die Tagebücher lese oder schreibe.

Ein wesentlich größerer Aspekt ist die Beobachtung des Hobby.
Es ist ein bisschen wie ein Fussball-Spiel verfolgen oder die Aufzeichnung eine Go-Partei verfolgen.
Das heißt ich persönlich finde es zunächst interessant anderen die das gleiche Hobby haben wie ich beim Spielen zu zusehen. Ich bin dahingehend gespannt wie die soziale Interaktion der Gruppe geschieht, wie das Setting interpretiert und dargestellt wird, welche Aspekte des Rollenspiels in der Gruppe aufkommen und welche Regeln in welcher Form angewendet werden.
Im Gegensatz zum Fußball oder Go besteht auch die Möglichkeit in neue Rollenspiele hinein zuschauen. Sie eventuell vor dem Kauf einen Eindruck zu erhalten und etwaige Unsicherheiten abzubauen.

Ein ebenfalls großer Aspekt ist das lernen, das erweiteren des Erfahrungshorizont.
Das lesen von Tagebüchern ist für mich auch etwas ein schauen über den eigenen Tellerrand. Das heißt man sieht dann z.B. wie jemand erfolgreich eine V:tM Chronik mit Baali spielt, um ein Beispiel aus dem Forum zu nehmen. Obwohl man persönlich vielleicht eine Abneigung gegen alles Jenseits der 13-Kern-Clans hat. Man kann sich auf YouTube ansehen wie Leute V:tM in Las Vegas spielen und dabei eine etwas andere herangehensweise an überdrehte Malkavianer haben oder gar OOC Rätsel wie ein Anagramm einbauen.
Das heißt man lernt nicht nur Sachen zu neuen Rollenspielen, sondern mitunter auch zu dem eigenen System. Auch kann man vielleicht Sachen die man bisher nur aus der trocknen Theorie kannte 'erleben' ohne sich selbst damit versuchen zu müssen.

Letztlich wäre da die Facette der Kommunikation und des Erfahrungsaustausch.
Das heißt man erhält mitunter zu seinem Forumpost oder Blogartikel Rückmeldungen. Man kann schon im Blog nach Meinungen fragen und man sieht anschließend wie es gewirkt hat. Gerade wenn ich mich aufraffe ein eigenes Diary zu erstellen, mag ich gerne Feedback haben.

Jetzt würde mich interessieren was ihr so für Anmerkungen, Ansichten, Meinungen habt.
Vielleicht auch welche Tagebuch, Actual Play, Replay oder Aufzeichnungen euch als besonders empfehlenswert erscheinen. Von mir aus auch welche wo ihr eher,.. indifferent zu steht oder es für nicht allzugut haltet.
 
Seit den "Navero-Chroniken" bin ich begeisterter Leser von solchen Spielberichten und In-Game-Tagebüchern.
 
Was meint "eher meh"? Fehlt da nur ein "r" oder ist m-e-h eine Abkürzung für irgendetwas (Englisches)?
 
"Meh" ist ein laut den ich von mir gebe wenn mir etwas eher nicht gefällt.
Nicht notwendiger weise total mies, aber auch nicht gut.

Hab's wohl irgendwo aus dem Englischen aufgeschnappt @.@;
 
In meiner Werwolfrunde machen alle Spieler eine Zusammenfassung der letzten Runde aus Ihrer Sicht und es macht wirklich Spaß es zu lesen ^^
 
Aufzeichnungen mache ich mir schon während der Spielsitzungen, aber nur als Gedächtnisstütze. In einer meiner ersten Midgardrunden haben wir ein Mädel, welche jedes Abenteuer aufgeschrieben hat. Damals (wir waren noch unter 18) haben wir geschmunzelt. Heute würde ich diese "Aufzeichnungen" gerne mal lesen.
 
In einer Runde fasst ein Mitspieler die Geschehnisse in Prosaform (und ohne wörtliche Rede oder so nen Quatsch :)) rein aus Sicht seines Charakters zusammen und in ner anderen Runde mache ich das bzw. vielleicht auch Swafnir, solange ich ihn als Schicksal ablöse. Ist immer sehr witzig zu lesen, weil eben da auch Missverständnisse aufgeführt werden oder Teile fehlen, die der Charakter halt net mitbekommen hatte.

Ansonsten mach ich mir eigentlich ziemlich oft stichpunktartige Notizen - was manchmal auch dazu führt, dass Spielleiter ob des Wissensfundus ("Warum weißt du noch, wie der heißt?!") aufstöhnen.
 
Also ich erstelle keine direkten Tagebücher, ich notiere nur wichtige Dinge bei meinen Charaktere (Freund / Feinde / Händler / Orte / Wichtige Ereignisse), was dann in die Entwicklung und die Vita meiner Chars einfließt. Daher wüßte ich jetzt auch nicht wo ich da oben das Häkchen setzen sollte?
 
Ich finde solche Aufzeichnungen (in knapper Form) gruppenintern total sinnvoll - einfach als Gedächtnisstütze, was beim letzten Mal so lief. Von anderen Runden lese ich so etwas nicht. Interessiert mich einfach nicht - schließlich war ich nicht dabei.
Auch aufgezeichnete Runden (also Voicechat oder in Videoform) kann ich mir irgendwie nicht geben - und ich habs wirklich probiert. Aber ich schaff da keine 5 Minuten - irgendwie finde ich das total grässlich.

Was ich hingegen gerne mache, ist bei gerade laufenden Chatrunden, die mich interessieren, reinzuhören. Eine Aufzeichnung dieser Runden würde ich mir aber auch nicht anhören wollen - so toll ich sie finde. Mir fehlt da irgendwie der "Mäuschenfaktor". Und die Möglichkeit, im Offtopic-Chat oder im Anschluss an das Spiel dann mit den Spielern sprechen zu können.

Wenn ich eine schon gelaufene Geschichte hören oder lesen will, kauf ich mir ein ordentliches Buch oder Hörbuch.
 
Bei uns werden die normalen Runden inzwischen mit einem Diktiergerät aufgezeichnet, und unsere über Teamspeak laufenden Runden werden über den dortigen Recorder gespeichert.
Allerdings primär als Gedächtnisstütze (oder zum später mal reinhören, schmunzeln, sich an den Kopf packen), und ohne den Veröffentlichungsgedanken.
Kann maximal sein, dass einer der Mitspieler da mal fürs Studium eine Arbeit zu verfasst, dafür hat man es zumindest in der Hinterhand.
Und ein paar stichwortartige Notizen mache ich mir auch meistens, damit mir da nix verschütt geht, und ich nochmal die ganze Runde nachhören müsste. ^^


RPG Tagebücher anderer Gruppen lese ich allerdings auch schon kaum, geschweige denn, dass ich mir da Aufzeichnungen ansehe/anhöre.
Hat mich bis jetzt noch nicht gepackt, muss ich gestehen.
 
"Meh" ist ein laut den ich von mir gebe wenn mir etwas eher nicht gefällt.
Nicht notwendiger weise total mies, aber auch nicht gut.

Ich dachte auch, dass ist dem Laut nachempfunden, den Schafe von sich geben.
Dein Link belehrte mich eines besseren.

topic:
Unsere Spielleiter schreiben fleißig einen Blog, in dem die Ereignisse (selbstverständlich aus Sicht des SL) zusammengefasst werden. Das ist ungemein praktisch, gerade bei langen Pausen oder falls jemand eine Sitzung verpasst. Natürlich auch viel extra Arbeit für den SL.
Außerdem werden im Blog allgemeine Informationen zur Kampagne, NSC uswusf gesammelt.
Einige Spieler posten Beschreibungen ihrer Chars.
 
Ich mag so etwas, wobei ich auch gleich nachschieben muss, dass ich es nur bei Systemen mag, die ich selbst bespiele. Die Form ist meist egal, aber Prosa kann man so weg lesen, als bei nüchtern geschriebenen Aufzählungen. Ich selbst schreibe gern so etwas, wenn ich dazu die Zeit finde. Viel lieber hätte ich es natürlich, wenn meine Spieler es schreiben ^^
 
Ich finds geil, bin aber als Spieler selbst zu faul, weshalb ich mir meist nur Stichpunktartige Notizen als Gedächtnisstütze mache.
Als SL mach ichs immer.. das ist bei uns eher SL- Aufgabe.

Jedoch.. manchmal, wenn wir n Systemwechsel und gleichzeitig damit einhergehend auch SL- Wechsel haben, dann reden wir immer drüber, ob das nicht vllt. jemand anderes machen möchte.. bleibt aber meist beim SL hängen.

Das ist aber auch kein richtiges "Tagebuch" auch eher nur ne Gedächtnisstütze.

Anders als bei Earthdawn.. da ist das ja sogar reglementiert.

Und unser Schreiberling (Schützenadept) .. der nutze das direkt aus um seinen Char besonders in den Geschichten herausstechen zu lassen. Diesr geschickte Schuft! Er hat auch n Legendenpunktebonus für seine narzistische Selbstsucht bekommen :).
 
Ich habe die blogschreiberei jetzt auch mal für meine aktuelle Kampagne ausprobiert.

Und ich muss sagen, dass es echt super funktioniert: Die Spieler können sich jederzeit vergegenwärtigen, was in der Vergangenheit passiert ist, ich konnte einen großen Teil meiner Zettelwirtschaft durch blogeinträge eleminieren und ich kann die Spieler sehr einfach auf die kommenden Sitzungen vorbereiten (teasen). Zu Beginn war es natürlich etwas Arbeit, die vergangenen Sessions einzugeben, ich hab es aber nicht bereut.

Ein möglicher nächster Schritt wäre es, den Spielern Autorenrechte ein zu räumen und Spielerbeiträge durch geringe XP Vergabe zu belohnen. Beiträge unterschiedlicher Autoren sind mit Sicherheit eine Bereicherung, ich muss die Umsetzung nur nochmal durchdenken.
 
Geschichten von den Rollenspielerlebnissen anderer Leute finde ich meist langweilig. Die müssen schon sehr lustig oder in der ein- oder anderen Weise herrausragend sein damit ich sowas unterhaltsam finde. Navero z.B. finde ich sehr Unterhaltsam (danke nochmal für den Link Zornhau).

Was unsere eigene Runde angeht, so finde ich solche Aufzeichnungen recht interessant und hilfreich damit die Spieler sich besser in Erinnerung rufen können was überhaupt los ist (besonders hilfreich für Spieler die mal einen Abend verpaßt haben). Es ist allerdings (leider) eine große Ausnahme wenn jemand bei uns überhaupt mal was aufschreibt.
 
Man macht diese Blogs ja zum eigenen Vergnuegen.
Ziel ist es NICHT externe Leser zu Begeistern.

Ich hab das mal gemacht als:
  • Gedaechtnisstuetze fuer die Gruppe
    • Die Pausen zwischen den Sessions konnten schon arg lang sein (manchmal 2-3 Monate bis wir wieder regelmaessiger spielen konnten)
    • Nicht jeder ist da und das nachfragen was ist denn das letzte Mal passiert frass die erste Stunde auf
  • Um Diskussionen und Entscheidungen nicht in ein E-Mail Ping Pong zu verwandeln
  • Aus Spass mich auszudruecken
Super

dachte ich mir


Nur

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Nicht jeder las das
Kaum ein anderer hat was beigesteuert

Das wurde mir dann zu bloede

Also hab ich es dann gelassen
 
Man macht diese Blogs ja zum eigenen Vergnuegen.
Ziel ist es NICHT externe Leser zu Begeistern.

...

Super


dachte ich mir


Nur

.
.
.

Nicht jeder las das
Kaum ein anderer hat was beigesteuert

Das wurde mir dann zu bloede

Absolut korrekt,
inklusive des "Frustrationspotentials"!!
Mir war das vorher bereits klar, ich kenne schließlich meine Pappenheimer.
 
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