Preisstrategie im Rollenspieladen

Doch ist es.
Wenn ein Artikels out of print ist, respektive der Marktpreis sich entsprechend der Verfügbarkeit angepasst hat, ist es meines Erachtens ein normales Geschäftsgebahren sich bei der Bepreisung des Artikels am Markt zu orientieren.
Man erhält schließlich auch die blaue Mauritius nicht mehr für einen Penny und zwei Pence.

Ob es nun geschickt war mehr als den Amazon Marktpreis zu verlangen, anstelle einen Betrag um die 40 beziehungsweise 50 Euro zu fragen sei dahingestellt. Allerdings empfinde ich es weder dreist noch halte ich es für ein ungewöhnliches Geschäftsgebahren. Das sicherlich bei Läden die entsprechende Sammel-Objekte verkaufen wie auch bei Antiquariaten absolut nichts ungewöhnliches ist.

Der Händler würde wirtschaftlich gesehen m.E. eher grob fahrlässig agieren wenn er eine solche Preissteigerung vollkommen ignoriert.
 
Das dreiste ist nicht die Preissteigerung auf Grund der geringen Verfügbarkeit. Das dreiste ist zu sagen: "Danke, dass Sie uns mitgeteilt haben wie es um den Artikel steht. Deswegen zahlen Sie jetzt den Vorzugspreis von nur noch teurer als Amazon Marketplace." Klar können die das machen ... frech bleibt es allemal.
 
Ich weiß nicht, ob "frech" das richtige Wort ist. Dumm, ungeschickt, gierig, kurzsichtig... vielleicht. Aber hauptsächlich ehrlich.

Es ist ja nicht so, dass der Laden den Band online für den Originalpreis angeboten hätte und dann, als die Anfrage kam, meinte: "Hoppla, Sie haben ja Recht, der müsste eigentlich viel teurer sein!" - das wäre verboten (aber in der Praxis nicht verhinderbar, weil ein schlauer Händler immer sagen kann, das angebotene Exemplar sei leider schon weg, aber er könne noch eines zum höheren Preis besorgen). Der Händler hat stattdessen das gemacht, was jeder Händler mit genügend Geschäftssinn, um nicht pleite zu gehen, machen MUSS: Festgestellt, dass ein Produkt in seinem Bestand sich zu einem deutlich höheren Preis verkaufen lässt, und dessen Preis deswegen angepasst.

Problematisch ist hier doch nur, wie offen der Händler dies eingestanden hat. Es ist nachvollziehbar, dass ein Kunde darauf verärgert reagiert (deswegen war es möglicherweise dumm und kurzsichtig, es zu tun), aber letztlich regt Ihr Euch hier doch nur über die Offenheit des Händlers auf! Warum ärgert Ihr Euch nicht stattdessen über die anderen Händler, die ihr letztes Exemplar längst aus dem Regal und ihrem Bestand genommen haben, um es auf Amazon zum Sammlerpreis anzubieten?

Ein paar allgemeine Anmerkungen zu Händlern im Hobby Shop Bereich:

1. Auf Retail Shop Ebene (und meines Wissens gilt dies seit einigen Jahren auch für Importeure) verdient man sich in dieser Branche alles andere als eine goldene Nase. Tatsächlich bedeutet das Führen eines Hobby Shops geringen Verdienst, eine unsichere Existenz und einen ständigen Kampf ums Überleben.

2. Deswegen sind Händler mit gutem Geschäftssinn in diesem Bereich selten - wer einen guten Geschäftssinn besitzt, der betreibt eben KEINEN Hobby Shop, schon gar nicht als Brick Store! Händler, insbesondere Einzelhändler in dieser Branche, sind darin zumeist aus Verbundenheit mit diesem Hobby tätig. Neben dem fehlenden Talent, ein Geschäft effizient und erfolgreich zu führen, weisen sie daher oft auch gewisse andere gamertypische Defizite auf, so wie Schwierigkeiten im Umgang mit Menschen. (Die Plumpheit und Naivität, mit der hier der Händler von seiner Preiserhöhung berichtet hat, ist ein typisches Beispiel dafür.)

3. Die Gründe, warum Ihr Euch überhaupt wünscht, dass es noch "echte" Brick Store Einzelhändler in Eurer Nähe gibt, sind zum Teil gerade diejenigen, wieso es sich nicht lohnt, solche Läden zu führen! Ihr wollt, dass Rollenspielbücher im Regal stehen, denn bestellen könnt Ihr den Kram im Internet schließlich auch alleine? Aber Bücher, die lange im Regal stehen, sind totes Kapital (und nehmen Platz für andere Waren, die sich rascher umschlagen würden, weg, verursachen Verwaltungaufwand und laufen Gefahr, geklaut zu werden), und wenn sie zu zu lange darin stehen, verlieren sie meistens an Wert, so dass sie schließlich zu einem niedrigeren Preis mit geringerem Gewinn oder gar Verlust verkauft werden müssen. (Um so verständlicher sollte es sein, dass ein Händler, der ein solches Buch als Sammlerstück identifiziert, gerne den entsprechenden Gewinn einfahren möchte - das ist letztlich ein fairer Ausgleich für all die Ladenhüter, die ihn Geld kosten.)

Natürlich sollte deswegen niemand auffallende Unfreundlichkeit oder offenen Betrug tolerieren. Wenn Ihr aber wieder einmal feststellt, dass die Professionalität im Geschäftsgebaren (Gebaren ohne "h"! OHNE "H"!) eines Hobby Shop Händlers wieder einmal zu wünschen übrig lässt, dann denkt daran, dass solche Professionialität ihn zwingend dahin führen müsste, seinen Laden zu schließen und sich ein einträglicheres Geschäft zu suchen.
 
"Gamertypische" Defizite. *LOL*
Ja, die Leute, die ich auf den Cons treffe, sind also keine "Gamer".
Sie sagen unaufgefordert "Guten Morgen!", sagen "Bitte" und "Danke", und kommen zu 90% frisch und sauber zum Con, und teilen freigiebig ihre Snacks mit Anderen.
Total unsozial, die Bande!

:D
 
"Gamertypische" Defizite. *LOL*
Ja, die Leute, die ich auf den Cons treffe, sind also keine "Gamer".
Sie sagen unaufgefordert "Guten Morgen!", sagen "Bitte" und "Danke", und kommen zu 90% frisch und sauber zum Con, und teilen freigiebig ihre Snacks mit Anderen.
Total unsozial, die Bande!

:D
Wirklich echte Gamer gehen nicht zu Cons.
Wirklich ECHTE Gamer gehen überhaupt nicht aus dem Haus.
Höchstens zum Rollenspielladen.

WIRKLICH ECHTE Gamer sind so unsozial und haben so wenige Freunde, dass WIRKLICH ECHTE Gamer auch überhaupt niemandem haben, mit dem sie überhaupt spielen.
 
Deshalb haben echte Gamer auch die Zeit, tausende Indiegames zu lesen und hier ihre Weisheiten zu verbreiten.
 
*Entsetzt in den Spiegel blick und dramatisch mit den Fingerspitzen die Wiederspiegelung meines Gesichtes berühr*

"Oh ... Gott ... ich bin ... ein echter Gamer ..."
 
Ja, dieses Jahr wird's echt hardcore für meine Verhältnisse. Wir fahren zur RPC. Ich bin schon ganz aufgeregt, meine erste Convention. :oops:
 
Ich hab auf der RPC einen Händler nach "Pendragon" gefragt. Da meinte er, so ein Regelwerk dass bei e-bay und amazon Höchstpreise bringt, würde er gar nicht auf ne Messe mitnehmen, weil er keinen Bock hat dauernd mit den Leuten über die Preise diskutieren zu müssen.
 
Pendragon gibt es vollstaendig als Print on Demand bei DriveThru, nur als Anmerkung ^^;
 
Danke für den Tipp! Das werd ich mir vielleicht demnächst mal bestellen. Durch die RPC hab ich jetzt erstmal genug Geld ausgegeben und genug zu lesen :D
 
Und geht Pendragon bei ebay nicht auch immer für nen 5er weg? War zumindest früher so.
 
Es gibt unterschiedliche Editionen die, so vermute ich, unterschiedlich viel Geld auf dem freien Markt erzielen.
Wobei einige ggf. unter dem PoD Angebot, soweit das bekannt ist, gelitten haben koennten.
 
Zurück
Oben Unten