Preisstrategie im Rollenspieladen

Kamestar

Invader from outa space
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Neulich machte ich mich auf die Suche nach dem Cthulhu Abenteuerband „Grauen in Arkham“. Seit ein paar Monaten ist der Band nicht mehr über den Pegasus Online-Shop zu bestellen, aber da er erst kürzlich vergriffen zu sein schien, dachte ich mir, dass man den sicher noch in irgendwelchen Rollenspielläden kriegen müsste. Also schaute ich mich ein bisschen um und schrieb diverse Läden in ganz Deutschland an. Dabei bekam ich eine Antwort, die ich persönlich etwas frech fand.

Ein Laden, dessen Namen ich hier nicht nennen möchte, antwortete mir, dass Sie den Band noch im Regal stehen haben. Da ich sie jedoch darauf aufmerksam gemacht habe, dass das Buch scheinbar vergriffen ist, würden sie sich bei dem Preis an Ama*on orientieren und ich könnte ihn mir für 60€ abholen, oder sie würden es mir gegen Aufpreis zuschicken. Für ein Buch, das vor 2 Monaten überall noch 25€ gekostet hat, ist das eine ganz schöne Preissteigerung. Ich antwortete, dass ich für das Geld noch lieber weitersuche und sie ihren Band gerne behalten können.

Findet ihr, dass der Rollenspielladen richtig gehandelt hat oder einfach nur dreist?! Wenn das Buch seit Jahren vergriffen wäre und ich irgendwo eine Privatperson aufgetrieben hätte, die sich von dem Band trennen würde, dann würde ich mir wirklich überlegen solch einen Preis zu bezahlen. Aber bei einem Band, der gerade erst online vergriffen ist und der bei diversen anderen Läden noch im Regal steht zum Originalpreis steht, finde ich das wirklich frech.

P.S. Letztendlich konnte ich noch einen Händler auftreiben, der mir den Band für den Originalpreis verkauft hat, weil er ihn auch noch im Regal stehen hatte.
 
Der betreffende Händler ist offensichtlich geldgierig und kundenunfreundlich und verdient es, wenn sein Laden eingeht, weil die Leute woanders kaufen.

Bei solchen Läden ist das "Friendly" in FLGS leider nicht zu erkennen.
 
Ist halt so ne Sache - wobei er das als Händler glaub ich selbst nach Ausverkauf eigentlich bei Neuware wegen Buchpreisbindung net darf. Davon ab, bei uns gibts immer alles zum Ladenpreis, aber mein Händler meinte auch schon er hat ein paar Leuten Hausverbot erteilt weil sie regelmässig seinen Laden gefilzt haben, das Zeug zum Teil noch billiger als Coverpreis gekauft haben (CW's die halt "schon älter" waren und wo er nett sein wollte) und dann sich rumgedreht und den Kram bei Ebay vertickt. Er meinte dass könnte er auch und da käme er sich verarscht vor- kann ich dann auch verstehen.
 
Der betreffende Händler ist offensichtlich geldgierig und kundenunfreundlich und verdient es, wenn sein Laden eingeht, weil die Leute woanders kaufen.

Bei solchen Läden ist das "Friendly" in FLGS leider nicht zu erkennen.

So sieht es leider aus. Ob es jetzt glücklich oder unglücklich für den Händler oder für mich ist, dass besagte Antwort von einem Laden kam, der sich in meiner Umgebung befindet und denn ich durchaus dann auch in Person besucht hätte, lasse ich mal im Raum stehen. Kaufe ich halt meine Bücher ab jetzt in Bielefeld.

Ist halt so ne Sache - wobei er das als Händler glaub ich selbst nach Ausverkauf eigentlich bei Neuware wegen Buchpreisbindung net darf.

Das habe ich mich auch schon gefragt. Gilt die Buchpreisbindung denn auch nach oben?! Oder dürfen Geschäfte Neuware nur nicht günstiger anbieten?!

Davon ab, bei uns gibts immer alles zum Ladenpreis, aber mein Händler meinte auch schon er hat ein paar Leuten Hausverbot erteilt weil sie regelmässig seinen Laden gefilzt haben, das Zeug zum Teil noch billiger als Coverpreis gekauft haben (CW's die halt "schon älter" waren und wo er nett sein wollte) und dann sich rumgedreht und den Kram bei Ebay vertickt. Er meinte dass könnte er auch und da käme er sich verarscht vor- kann ich dann auch verstehen.

Natürlich, solche Geldgeier gibt es sicher auf beiden Seiten. Aber hätte ich das machen wollen, hätte ich nach dem Traumlande Band gefragt. Und dann gleich 3 Stück genommen ;)[/quote][/quote]
 
Ist ganz klar unverschämt. Mit der Buchpreisbindung bin ich mir nicht sicher, was die Abweichung nach oben angeht. Klar ist jedoch, dass es einem solchen Laden recht geschieht, wenn er dauerhaft Kunden verliert. Allerdings kenne ich auch eine Laden hier im Ruhrgebiet, der bei Importware den Dollar gerne mit ca, 13 bis 1,5 zum Euro umrechnet (nein, richtig gelesen - nicht EU zu $!), so dass selbst die Supersonderpreiswertschnäppchen mit 25% Hyper-Rabatt immer noch gerade so den Normalpreis anderswo erreichen.
Trotzdem ist der seit Jahrem im Geschäft. Ich weiß echt nicht, wieso. Selbts Privatimporte bei Leisure Games sind da zum Teil billiger, ganz zu schweigen von normalen Bestellungen bei anderen Anbietern in Deutschland.

Zurück zum Thema: Finde das ganz richtig, dass du da nicht gekauft hast.
 
Das so offen zuzugeben ist schon dreist. Allerdings kann ich ihn im Grunde verstehen. Er hätte ja auch ebensogut das Ding behalten können und es selbst bei amazon/e-bay verticken.

Da ist die Frage ob du da halt normal Kunde bist oder nicht. Mit einem Schnäppchenjäger macht man sowas halt leichter als mit einem Stammkunden. Der Rollenspielladen meines Vertrauens berechnet auch zu hohe Umrechnungspreise vom $ in €. Damit kann ich aber leben, denn Rollenspielläden haben es echt schwer. Außerdem macht der solche Sachen wie dir passiert sind, mit mir eben nicht. Da hab ich alle Sachen fürs Herr der Ringe-Rollenspiel damals zum halben Preis im Komplettpaket bekommen, obwohl es schon out of print und online sehr teuer war.
 
Das scheint ja wirkleich eine Masche zu sein, dass Leute Rollenspielläden abgrasen und nach "out of print" suchen, um diese Sachen dann bei Ebay zu verkaufen. War mir so garnicht bewusst.
 
@Kamestar: Welcher Shop war das denn? Schick mir bitte ne PM, wenn dus nicht im Forum breittreten willst.

p.s.: Ich hab "Abenteuer in Arkham", und würde es ggf. auch verkaufen, falls du es nicht mehr findest, Preis wäre Verhandlungssache.
 
Ich denke aber schon, dass es einen Unterschied macht, ob ich als Privatperson in einem Laden ein Produkt sehe und das dann auf eigenes "Risiko" bei Ebay versteiger oder ob ich als Rolloladen dem Ergebnis eines solchen Versteigerung flux zuvorkommen und mal einen angenommene Preis verdoppel.

Andersherum: Man brauch es ja nicht kaufen.

@ Swafnir: Klar haben es Rolloläden schwer. Und Dachdcker und Tierhandlungen und Bäckereien usw. Ich kaufe auch lieber im Laden - WENN der Preis stimmt! Wegen nem Euro mach ich mich da auch nicht naß. Allerdings habe ich ja nicht ein T-Shirt an "Bin doof, will verarscht werden und kratz den Schotter im Keller von der Wand" und lass mich im Laden mit 1 $ = 1,5 € veräppelt. €uro = $ ist schon grenzwertig beim derzeitigen Umrechnekurs.
Zudem bin ich Vielkäufer. Da lass ich eh genug im Laden. Da möchte man mir nicht so auf die "Zeiten sind schlecht, desshalb lass ich dich bluten"-Nummer kommen.
Andernfalls bringt der Postmann bei mir dann ein Paket aus USA/ UK/ von Amazon mehr!
 
Ich denke aber schon, dass es einen Unterschied macht, ob ich als Privatperson in einem Laden ein Produkt sehe und das dann auf eigenes "Risiko" bei Ebay versteiger oder ob ich als Rolloladen dem Ergebnis eines solchen Versteigerung flux zuvorkommen und mal einen angenommene Preis verdoppel.

Andersherum: Man brauch es ja nicht kaufen.

@ Swafnir: Klar haben es Rolloläden schwer. Und Dachdcker und Tierhandlungen und Bäckereien usw. Ich kaufe auch lieber im Laden - WENN der Preis stimmt! Wegen nem Euro mach ich mich da auch nicht naß. Allerdings habe ich ja nicht ein T-Shirt an "Bin doof, will verarscht werden und kratz den Schotter im Keller von der Wand" und lass mich im Laden mit 1 $ = 1,5 € veräppelt. €uro = $ ist schon grenzwertig beim derzeitigen Umrechnekurs.
Zudem bin ich Vielkäufer. Da lass ich eh genug im Laden. Da möchte man mir nicht so auf die "Zeiten sind schlecht, desshalb lass ich dich bluten"-Nummer kommen.
Andernfalls bringt der Postmann bei mir dann ein Paket aus USA/ UK/ von Amazon mehr!


der Kurs wäre mir auch zu heftig. Bei dem Laden, bei dem ich kaufe ist es nicht ganz 1:1 (etwas günstiger). Teurer aber ganz sicher nicht.
 
Preisbindung weiß ich jetzt nicht. Ich glaube aber die muss vom Verlag aufgehoben sein und verfällt nicht automatisch nach 18 Monaten.

Davon ab seh ichs auch nach Angebot und Nachfrage. Da kommen ja auch täglich Leute in seinen Laden die Rabatte wollen, wenn sie 10 Bücher kaufen oder irgendwas als Mängelexemplar erwerben wollen. Und dann sind da nicht nur die Ladenhüter, die Wert dazugewinnen, sondern viel mehr, die Wert verlieren und nachher in der Ramschkiste liegen.

Pech gehabt und weitersuchen würd ich sagen. :) Grauen in Arkham hab ich IIRC auch über, kannst dich gerne melden. :)
 
@Skar: Pech gehabt hat in diesem Fall der Händler, da ich weitergesucht und auch einen Laden gefunden habe, der es mir zum Originalpreis verkauft hat. Ich werde daher in Zukunft den Händler meiden und lieber wo anders einkaufen.

Außerdem finde ich es maßlos übertrieben sich an Amazon-Preisen zu orientieren, da ich davon ausgehe, dass die eh niemand zahlt und diverse Händler dort einfach irgendwelche Wunschvorstellungen reinstellen. Eine Orientierung an Ebay finde ich realistischer.

P.s. Danke für dein Angebot mit dem Buch, aber ich habe es ja jetzt auch.
 
@ Kamestar: Sehe ich auch so, dass bei Amazon und auch bei Ebay bei manchen die Birnen durchbrennen bzw. nie welche eingeschraubt waren. Da werden dann z.B. AD&D 1st Edition Bände auf Englisch als Supersonderhassenichsammelexemplare in NOCH SELTENER angepriesen und liegen preislich knapp unter der Mona Lisa und Guernica (zusammengenommen versteht sich) zum Sofortkauf - und der einigermaßen Beschlagenen weiß, dass man mit einem Klick bei Amazon.UK oder Ebay.UK das ganze für ein Ei ODER ein Butterbrot (halb belegt) bekommen kann. Z.T. biette es der nächste Anbieter schon zum normalen Startpreis von € 1 ein. (der sich dann normal hochschraubt, aber IMMER viel günstiger bleibt als bei Supersondersofortkaufhorst).

Ja, so macht man sich die Sammlerpreise selbst.
 
Wenn ich da an die CtL-Würfelsets für ca. 2500€ (jetzt immer noch stolze ~750€) denke, ja klar, da macht eine Orientierung an Amazon echt Sinn. *augenverdreh*.

Ich denke gerade in solchen Zeiten, in denen man bei Online-Anbietern manche Bücher regelrecht nachgeschmissen bekommt (gerade im englischen Sektor), sollte ein Rollenspielladen sich doch wohl eher bemühen, eine attraktive Alternative darzustellen (sicher im Rahmen des für ihn möglichen).
 
ApocalypseTest schrieb:
Davon ab, bei uns gibts immer alles zum Ladenpreis, aber mein Händler meinte auch schon er hat ein paar Leuten Hausverbot erteilt weil sie regelmässig seinen Laden gefilzt haben, das Zeug zum Teil noch billiger als Coverpreis gekauft haben (CW's die halt "schon älter" waren und wo er nett sein wollte) und dann sich rumgedreht und den Kram bei Ebay vertickt..

Damit ich das richtig verstehe: Der RPG Laden Besitzer weint, weil jemand so pös war ihm Sachen abzukaufen und dann weiterzuverkaufen, weil er selbst scheinbar keine Ahnung von seinen eigenen Produkten hat?! Irgendwie will mein Verständnis da jetzt nicht so ganz einsetzen.
 
Naja, es hat schon was von "Oh ... Zahnfleischbluter Murphy ist tot?! Warum hast du das nicht gleich gesagt? Neuer Preis: 500$!" (aus einer Simpsons Folge)

Zumindest Kamestar hätte man jetzt noch einen vernünftigen Preis machen können.
 
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