Prag bei Nacht - Vorstellung einer Onlinechronik

Malagan

Sethskind
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7. Mai 2007
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Willkommen in den Schatten, Fremder!

Trete ein und erblicke die dunkle Welt des mittelalterlichen Prags im Jahre 1241. Der Krieg zwischen den Tremere und den Tzimisce ist in vollem Gange und überall in Osteuropa versickert Blut im Boden.

Die anderen Vampirclans lassen die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen:
Jede Nacht ringen sie um die Vorherrschaft in einer Gesellschaft, in der die Skrupellosen überleben, die Verräter emporsteigen und die Intriganten herrschen.

Werde Teil dieser Geschichte und schreib dein eigenes Kapitel....
in Prag bei Nacht.



Hallo zusammen,

nach dieser kleinen Einleitung würde ich gerne unsere Chronik „Prag bei Nacht“ etwas genauer vorstellen. Wie man der Überschrift entnehmen kann, handelt es sich dabei um eine Chatchronik, das heißt gespielt wird fast ausschließlich im Chat.

Wir halten uns, was die Stadt betrifft, nicht an den WoD Kanon. Somit ist kein Nosferatu Prinz von Prag und Shaagra lauert auch nicht im verbogenen ;) Stattdessen befindet sich die Domäne unter der Herrschaft eines Tzimisce Prinzen. Logischerweise ist damit Tremere, zumindest diesen, die sich offen als solche zu erkennen geben, ein kurzes Leben beschieden. Was die anderen Clans angeht, so sind bei uns fast alle zugelassen. Einige erfordern jedoch eine sehr gute Begründung, weil sie in der Gegend kaum bis gar nicht vorkommen. Alle die bei uns einen Menschen spielen wollen, müssen leider enttäuscht werden. Als Spielercharaktere werden nur Vampire zugelassen, da wir den Schwerpunkt auf die Interaktion zwischen diesen legen.

Nun zum Spiel an sich: Die Spielleitung nimmt bei uns eine „begleitende“ Funktion ein. Im Gegensatz zum P&P sind es die Spieler, die zum großen Teil die Welt mitgestalten und beschreiben. Das Rollenspiel findet hauptsächlich zwischen Spielern statt, wobei die SL natürlich auch NSCs übernimmt. Somit liegt das Hauptaugenmerk nicht auf einer Plotjagd, sondern auf dem gesellschaftlichen und politischen Zielen der Charaktere.

Falls ihr am überlegen seid, ob Prag die richtige Chronik für euch ist, könnte euch dieser Thread helfen: :: Thema anzeigen - Ist Prag die richtige Chronik für mich?

Ansonsten könnt ihr eure Fragen auch gerne hier stellen oder direkt im Chat vorbeischauen.

Und hier der Link zu unserer Homepage: Prag bei Nacht

mit freundlichen Grüßen

Malagan
 
AW: Prag bei Nacht - Vorstellung einer Onlinechronik

Unnötig verquastes Konzept. Vielschreiberei wird belohnt.

Der Abschuss ist dann dieser Satz: "Mit dem Einreichen des Charakterkonzepts und des Charakterbogens erklärt ihr euch einverstanden, dass der Charakter und die Spiele, an denen dieser teilnimmt und die OOCs, die in seinem Forum verfasst werden, von der Spielleitung Prag frei verwendet werden können."

Verwendet wozu? Der Charakter ist das geistige Eigentum des Schöpfers.

Außerdem noch ein rechtlicher Hinweis: Ihr verstoßt ganz gewaltig gegen die "White Wolf Policy" für Online Sites.
Nachzulesen hier: Fan Site Guidelines.

Damit liegen übrigens die Verwertungsrechte der eingereichten Charaktere bei White Wolf und nicht bei den Seitenbetreibern.
 
AW: Prag bei Nacht - Vorstellung einer Onlinechronik

Der Abschuss ist dann dieser Satz: "Mit dem Einreichen des Charakterkonzepts und des Charakterbogens erklärt ihr euch einverstanden, dass der Charakter und die Spiele, an denen dieser teilnimmt und die OOCs, die in seinem Forum verfasst werden, von der Spielleitung Prag frei verwendet werden können."
Rechtlich ist dieses nicht haltbar.
 
AW: Prag bei Nacht - Vorstellung einer Onlinechronik

So, ich wurde auserkoren, dir zu antworten :)

Ich spiele und arbeite in der Chronik schon länger mit, daher bin ich wohl hinreichend qualifiziert, hier ein bisschen was dazu zu sagen.

Mit der Kritik "unnötig verquast" kann ich leider nicht so viel anfangen, das ist ein bisschen unpräzise, und nebenbei auch nicht sonderlich sachlich :) Auf "Vielschreiberei wird belohnt" kann ich aber eingehen.

Ich weiß zwar auch hier nicht, was genau du meinst (Charaktererstellung? Erfahrungsgewinn während des Spiels? Forenpostings? Aktivität?), aber ich kann generell dazu ein paar Worte verlieren.

Also, es gibt verschiedene Stile von Chroniken, wie jeder weiß, der sich damit ein bisschen beschäftigt hat. Manche mögen halt den kurzen, knappen Stil, wo es nur um die Handlung geht und Formulierung und Länge -- und manchmal auch Rechtschreibung -- der Beiträge eher eine untergeordnete Rolle spielen. Das ist okay, manche mögen das halt so. Ich würde da vielleicht nicht unbedingt spielen wollen, aber ich würde denen jetzt auch nicht sagen "so wie ihr spielt ist das doof", oder "das ist unnötig knapp".

Nachdem wir nun etabliert haben, dass es verschiedene Stile gibt: Ich kann nicht nachvollziehen, warum du es ablehnst, "Vielschreiberei" -- du hast vermutlich ganz bewusst dieses abwertende Wort gewählt - zu belohnen.

Wie gesagt weiß ich jetzt nicht genau was du meinst mit "Vielschreiberei", und was mit "belohnen". Aber ist es nicht eine ganz natürliche Wahl, zu belohnen, wenn sich jemand mit einem Text viel Mühe gibt und sich länger damit beschäftigt und halt etwas mehr schreibt? Dass Quantität keine Qualität bedeutet, sollte klar sein, aber wenn man als Chronik insgesamt einen gewissen Standard wahrt, warum sollte man denn etwa belohnen, wenn sich Leute besonders kurz fassen? Das gibt für mich nicht allzu viel Sinn. Für gleich gute, aber größere Brötchen zahle ich schließlich auch mehr. Und wenn ich einen Film gut finde, dann freue ich mich, wenn der Film länger ist. Daher liegt es doch im Interesse einer Chronik, wenn die Mitspieler motiviert sind, in einen Text etwas mehr Zeit zu investieren statt irgendwas schnell hinzurotzen. Qualität hat natürlich oberste Priorität, aber die ist eh vorausgesetzt :)

Und dann zum "Abschuss", der Sache mit dem geistigen Eigentum. Was da steht, ist ein Hinweis auf eine ganz gewöhnliche Praxis, die sonst wohl meistens nur nicht explizit erwähnt wird. Ich weiß nicht ob du schon mal in einer Online-Chronik mitgespielt hast? Man kann sich an einem Beispiel ganz leicht überlegen, dass das nötig ist.

Nehmen wir mal an, ein Spieler steigt in die Chronik ein und spielt motiviert mit. Er erfindet einen Pferdehändler Lemmek, den er detailliert beschreibt und dessen Hintergrund er sorgfältig ausarbeitet. Im Laufe des Spiels gelingt es dem von ihm gespielten Charakter, Lemmek mit viel Geschick, schlauen Intrigen und einer Portion Glück zum wichtigsten und einflussreichsten Pferdehändler der Stadt zu machen. Gerade jetzt, wo es erst richtig lustig würde, muss der Spieler aber aus der Chronik leider aussteigen, weil er eine neue Arbeit hat oder so.

Jetzt sieht man schon das Problem: Die anderen Spieler spielen in der gleichen Welt, ihre Charaktere bewegen sich in einer Stadt, in der Lemmek der wichtigste Pferdehändler ist.

Wäre jetzt Lemmek das geistige Eigentum des Autors (geblieben), was sollte die Spielleitung dann tun? Soll sie bei jedem Ereignis, an dem Lemmek beteiligt ist, den Autor kontaktieren und ihn um Richtlinien bitten? Daran werden weder die Spielleitung noch der ausgestiegene Spieler Freude haben.

Es gibt also nur zwei praktikable Möglichkeiten: Die erste ist, mit dem Ausscheiden eines Spielers auch alles, was der sich ausgedacht hat, sofort aus der Chronik zu nehmen. Ich weiß nicht ob das jemand so praktiziert, ich würde in dem Fall dort aber nicht spielen wollen. Du etwa? Man findet über seine Kontakte mit Geduld und viel Mühe heraus, wer der einflussreichste Pferdehändler ist, dann macht es plötzlich *puff* und den Typen hat es nie gegeben? Und noch dazu sieht das Haus in der Altstadt, das ein Spieler beobachten ließ, weil er einen vagen Verdacht hat, plötzlich ganz anders aus? Naja, alles recht absurd.

Die zweite Möglichkeit ist die, auf die in dem Satz, den du zitiert hast, hingewiesen wird: Wenn man mitspielt, muss man sich eben darauf einlassen, dass man nicht mehr die absolute Kontrolle über alles hat, was man sich ausgedacht hat. Man trägt eben etwas zur Gemeinschaft bzw. zur gemeinsam bespielten Welt bei, und der Preis dafür, dass man diese Welt frei mitgestalten kann, ist nun mal, dass das, was man beisteuert, dann eben auch drin bleibt.

Ein weiteres Beispiel wäre etwa, wenn Charakter A die Zuflucht von Charakter B abbrennen lässt. Soll dann etwa der Spieler von Charakter B sagen können: "Moment mal! Ich habe mir diese Zuflucht so ausgedacht, da darf niemand was dran ändern! Da bleibt alles wie es ist!"

Du siehst, wenn man drüber nachdenkt, ist die zweite Methode nicht nur die gängige Praxis, sondern einfach gesunder Menschenverstand.

Anders kann man einfach keine plausible und atmosphärisch dichte Welt erschaffen und erhalten. Ich würde wetten, dass alle Chroniken, die dauerhaft und zeitdeckend (also nicht nur einzelne Episoden) spielen, das auch so machen. Auch wenn sie vielleicht nicht explizit darauf hinweisen.

Das ist alles, was dahinter steckt. Keine Verschwörung, irgendwelche Ideen zu klauen und an Hollywood zu verkaufen, sondern nur eine ganz normale Regelung, damit die Chronik funktionieren kann.

Übrigens, davon mal abgesehen, finde ich, man sollte, wenn man zu so einem Projekt was schreibt, eher auf andere Punkte achten, als irgendwelche technischen Details :) Also zum Beispiel: Wie ist die Qualität der Beiträge? Wie dicht ist die Atmosphäre? Welcher Schreib- und Spielstil wird kultiviert? Wie viel Freiheit haben die Spieler? Wieviel Einfluss können sie auf das Geschehen nehmen? In welcher Rolle sieht sich die Spielleitung?

Finde ich alles auch spannender zum Diskutieren :)
 
AW: Prag bei Nacht - Vorstellung einer Onlinechronik

Du hast eine essentielle Möglichkeit vergessen: Die Lieblingstante von Lemmek ist plötzlich gestorben und er muss in eine andere Stadt ziehen um ihre Vermögen zu erben. Charakter raus. Hintergründe noch drin. Keine weiteren Probleme.
Sollte der Spieler darauf bestehen, dass alles was er geschrieben hat gelöscht wird, dann müsst ihr das sowieso tun, weil es nunmal sein Eigentum ist. Egal was ihr irgendwo hin schreibt.
Und genau deshalb schreiben das andere Onlinechroniken auch nirgendwo hin. Weil ihnen das natürlich absolut bewusst ist.
 
AW: Prag bei Nacht - Vorstellung einer Onlinechronik

Mit der Kritik "unnötig verquast" kann ich leider nicht so viel anfangen, das ist ein bisschen unpräzise, und nebenbei auch nicht sonderlich sachlich :)

Mit "unnötig verquast" ziele ich auf Eure Regeln ab. Ich habe das Gefühl, ihr habt viele Regeln einfach geändert, ohne Euch Gedanken darum zu machen, ob das den Einstieg erleichtert oder erschwert. Z.B. Ihr vergebt Erfahrungspunkte für die Charaktererschaffung. Einen ausgewogenen Charakter aus 500 EP zu erschaffen, ist für Neueinsteiger ungleich schwieriger als einen ausgewogenen Charakter aus einer festen Punkteverteilung zu erschaffen.

Desgleichen die EP-Kosten. Das ist ein Herzstück jedes RPG. Ihr legt dort die Axt an, angeblich weil man zuviele Punkte erspielt. Daran, die EP-Verteilung bestehen zu lassen, stattdessen weniger EP zu vergeben, habt Ihr nicht gedacht. Für mich sieht das einfach so aus, als sind hinter den Kulissen irgendwo Power-Gamer aktiv, die die Regeln so umschreiben, dass sie mit ihnen sehr gut zurecht kommen, aber andere Leute Schwierigkeiten damit haben.


Ich weiß zwar auch hier nicht, was genau du meinst (Charaktererstellung? Erfahrungsgewinn während des Spiels? Forenpostings? Aktivität?), aber ich kann generell dazu ein paar Worte verlieren.

Natürlich meine ich die Charaktererschaffung. Wer hier einen 17-Seitigen literarischen Orgasmus abgibt, bekommt mehr Punkte als jemand, der es schafft einen Charakter treffen, präzise und v.a. fassbar auf einer Seite zu skizzieren.


Ich kann nicht nachvollziehen, warum du es ablehnst, "Vielschreiberei" -- du hast vermutlich ganz bewusst dieses abwertende Wort gewählt - zu belohnen.

Weil das die Gothpüppchen mit Autorenambitionen anzieht und nicht die Rollenspieler. Als Spielleiter verbiete ich meinen Spielern, mehr als eine Seite Hintergrund abzugeben. Und zwar aus zwei Gründen. Erstens, ich muss den Quatsch lesen. Zweitens, wer viel über seinen Charakter schreibt, hat eine viel zu genaue Vorstellung davon, wie der Charakter zu sein hat und hat kaum mehr Entwicklungsmöglichkeiten. Das sind die ersten Spieler, die meiner Erfahrung nach, schreien: "Mein Charakter verhält sich nun mal so". Und das ist die erste Entschuldigung von Spielern, die im Spiel auf ihren Spass und nicht auf den gemeinsamen Spass achten. In meinen Pen-&-Paper Runden werfe ich solche Leute inzwischen gnadenlos raus.


Wie gesagt weiß ich jetzt nicht genau was du meinst mit "Vielschreiberei", und was mit "belohnen".

Die EP für unnötige Schreiberei bei der Charaktererschaffung. Ich kann auf einer Seite wesentlich prägnantere Konzepte entwerfen als mit halben Romanen.


Und dann zum "Abschuss", der Sache mit dem geistigen Eigentum. Was da steht, ist ein Hinweis auf eine ganz gewöhnliche Praxis, die sonst wohl meistens nur nicht explizit erwähnt wird. ... Wäre jetzt Lemmek das geistige Eigentum des Autors (geblieben), was sollte die Spielleitung dann tun?

Da habe ich Neuigkeiten für Dich: Ihr verstoßt damit die deutschen und europäischen Gesetze zum geistigen Eigentum. Laut dieser Gesetze kann in Deutschland niemand sein geistiges Eigentum endgültig veräußern. Wenn auch nur einer Eurer Spieler damit zum Anwalt geht, könnt Ihr die Seite im Endeffekt dicht machen.

Ein weiteres Beispiel wäre etwa, wenn Charakter A die Zuflucht von Charakter B abbrennen lässt. Soll dann etwa der Spieler von Charakter B sagen können: "Moment mal! Ich habe mir diese Zuflucht so ausgedacht, da darf niemand was dran ändern! Da bleibt alles wie es ist!"

Falsches Beispiel. Die Beschreibung der Zuflucht von Charakter B bleibt das geistige Eigentum des Spielers von Charakter B. Der Text, der das Abbrennen der Zuflucht beschreibt, bleibt geistiges Eigentum des Spielers von Charakter A.

Ich denke, Ihr verkennt den Grundgedanken. Es geht nicht um das Schaffen von irgendwelchen Objekten und deren Namen, sondern es geht um die Texte, die diese Objekte beschreiben. Denn nicht das "virtuelle Objekt", sondern der Text darüber ist das geistige Eigentum.

Du siehst, wenn man drüber nachdenkt, ist die zweite Methode nicht nur die gängige Praxis, sondern einfach gesunder Menschenverstand.

Gesunder Menschenverstand ist aber nicht gleich Gesetzestext. ;)

Anders kann man einfach keine plausible und atmosphärisch dichte Welt erschaffen und erhalten. Ich würde wetten, dass alle Chroniken, die dauerhaft und zeitdeckend (also nicht nur einzelne Episoden) spielen, das auch so machen. Auch wenn sie vielleicht nicht explizit darauf hinweisen.

Wie gesagt, es geht um die Texte, nicht um die Figuren, die darin vorkommen. Wenn Euch ein ausscheidender Mitspieler tatsächlich untersagt, seine Texte weiterhin online zu lassen, dann habt ihr vor Gericht keine Chance, wenn der es darauf ankommen läßt.

Das ist alles, was dahinter steckt. Keine Verschwörung, irgendwelche Ideen zu klauen und an Hollywood zu verkaufen, sondern nur eine ganz normale Regelung, damit die Chronik funktionieren kann.

Naja, im Prinzip könntet Ihr hergehen, die Texte aufhübschen und als Buch veröffentlichen und dann das Geld einstreichen. Denn genau dieses Recht versucht Ihr Euch zu nehmen.

Ich lasse jetzt mal völlig außen vor, dass Euch in einem solchen Fall, White Wolf bzw. CCP mit Freuden verklagen wird. Wegen Diebstahl geistigen Eigentums. Wahrscheinlich mit den Forenspielern als Nebenkläger. ;)

Übrigens, davon mal abgesehen, finde ich, man sollte, wenn man zu so einem Projekt was schreibt, eher auf andere Punkte achten, als irgendwelche technischen Details

Komisch, das sagt mein Arbeitgeber auch immer, wenn er gerade versucht, etwas durchzudrücken, was gegen meine Arbeitnehmerrechte verstößt. Man darf alles nicht so genau nehmen. Klar!

Desweiteren bleibt der Punkt, dass Ihr gegen die Dark Pack Policy von White Wolf verstoßt.
 
AW: Prag bei Nacht - Vorstellung einer Onlinechronik

Ich muss Caninus zustimmen, ich kenne das aus anderen Onlinechroniken auch nicht, und ich spiele in einigen. Wenn dort ein Spieler seinen Charakter nicht mehr spielen kann, wird er aus dem Spiel genommen, es findet sich immer eine passende Story, ich habe noch nie erlebt dass die SL verlangt dass die Rechte abgetreten werden. Und irgendwie ist es meiner Meinung nach auch nicht realistisch wenn immer alles bestehen bleibt, im echten Leben kommen auch Ereignisse auf einen zu die alles verändern, auch da kann der Tante Emma Laden um die Ecke, in dem du immer eingekauft hast zu machen, ohne das es vorangekündigt wird, warum soll das in einer Chronik nicht geschehen?
 
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Natürlich ist es rechtlich nicht haltbar wenn man schreibt "Mit dem Einreichen des Charakterkonzepts und des Charakterbogens erklärt ihr euch einverstanden, dass der Charakter und die Spiele, an denen dieser teilnimmt und die OOCs, die in seinem Forum verfasst werden, von der Spielleitung Prag frei verwendet werden können."
Es geht bei diesem Satz nur darum, dass man sich im Klaren darüber ist, dass man in einer Chronik nur ein Teil eines ganzen ist und dass man einen kleinen Teil zu einer Geschichte beiträgt. Wir haben keinerlei Interesse an der rechtlichen Verwertung der Hintergrundgeschichte und da alles was im Spiel geschrieben wird auf den Vorgaben der Spielleitung und der Interaktion mit anderen Spielern basiert, dürfte es recht schwierig sein, nachzuweisen, was nun genau das geistige Eigentum eines einzelnen Spielers ist. Nur wenn ein Spieler plötzlich verschwindet, muss man dafür natürlich im Spiel eine Erklärung finden, deswegen behält sich die Spielleitung das Recht vor, den Spieler plausibel und logisch aus dem Spiel zu nehmen.

Aber es freut mich zu lesen, das der User Carabas sich mit der Chronik auseinandergesetzt hat. Allerdings scheinen sich beim lesen einige Fehler eingeschlichen zu haben Die Aussage „Unnötig verquastes Konzept. Vielschreiberei wird belohnt.“ Trifft nämlich nicht zu. Sicher werden mit Liebe zum Detail ausgearbeitete Konzepte viel lieber durchgelesen und wenn es der derzeitige Rahmen der Chronik zulässt, hat man mit solchen Konzepten natürlich auch eine größere Chance mehr Erfahrungspunkte zum erstellen eines Charakters zu bekommen. Aber ein mit Liebe zum Detail ausgearbeitetes Konzept muss nicht unbedingt lang sein, deswegen passt das Wort „Vielschreiberei“ auch nicht.
Wir haben den Anspruch alle Spieler und Interessierte gleich zu behandeln, deswegen ließt sich die SL auch jedes eingereichte Konzept sorgfältig und mit Interesse durch und verteilt dann die bereits erwähnten Konzeptklassen.
Wir versuchen als Spielleitung den Interessierten neuen Spielern möglichst wenig zu verbieten und wir bieten sowohl „Gothpüppchen mit Autorenambitionen“ als auch Rollenspielern die Möglichkeit ein Teil unserer Chronik zu werden. Wenn sich jemand die Mühe macht, einen Text zu verfassen um bei uns mitzuspielen, dann ist es eine Sache des Respekts, dass man sich diesen Text in aller Ruhe durchließt und es nicht ungelesen als Quatsch deklariert.

Von solchen Aussagen möchte wir uns deswegen auch distanzieren:

„Weil das die Gothpüppchen mit Autorenambitionen anzieht und nicht die Rollenspieler. Als Spielleiter verbiete ich meinen Spielern, mehr als eine Seite Hintergrund abzugeben. Und zwar aus zwei Gründen. Erstens, ich muss den Quatsch lesen. Zweitens, wer viel über seinen Charakter schreibt, hat eine viel zu genaue Vorstellung davon, wie der Charakter zu sein hat und hat kaum mehr Entwicklungsmöglichkeiten. Das sind die ersten Spieler, die meiner Erfahrung nach, schreien: "Mein Charakter verhält sich nun mal so". Und das ist die erste Entschuldigung von Spielern, die im Spiel auf ihren Spass und nicht auf den gemeinsamen Spass achten. In meinen Pen-&-Paper Runden werfe ich solche Leute inzwischen gnadenlos raus.“

Jeder hat seine eigene Art ein Spiel oder auch eine Chronik zu leiten, wir in Prag halten nichts davon Spieler raus zu werfen. Die meisten Dinge lassen sich durch sachliche Gespräche klären und wenn man dann trotzdem feststellt, dass es einfach nicht passt, kann man sich auch im Guten voneinander trennen.
Wir spielen in Prag, weil wir spaß am Rollenspiel haben wir haben auch nicht den Anspruch, das Prag bei Nacht allen gefallen muss. Es soll uns als Spielleitung und natürlich den Spielern Spaß bereiten. Ob diese nun schon seit Jahren ein Teil von Prag bei Nacht sind, oder erst seit kurzem dabei sind, spielt dabei keine Rolle und wenn euch Prag, oder unsere Idee von Prag bei Nacht nicht gefällt, dann meldet euch einfach nicht bei uns an.
Dieser Thread war dazu gedacht, interessierten Spielern, die eine online Chronik suchen, Prag bei Nacht als Möglichkeit anzubieten und nicht um eine Diskussion anzufangen, welche persönliche Meinung man über die Regeln der Chronik hat.
 
AW: Prag bei Nacht - Vorstellung einer Onlinechronik

*Räusper* Wenn man in einem Diskussionsforum Werbung macht, läuft das zwangsläufig auf eine Diskussion hinaus...
 
AW: Prag bei Nacht - Vorstellung einer Onlinechronik

@Jaydana: *ROTFL*

@ Schwarzer-Rabe: Ich mach die Diskussion von meiner Seite aus auch hier zu. Nur noch zwei Hinweise:
1. Bis irgendwas anderes bewiesen ist, gehört der geschriebene Text erstmal dem Autor. Was darüber hinaus geht (wie Figuren und Objekte) sind Details.
2. Es ist amüsant zu lesen, dass "Ihr" Euch von meinen Aussagen distanziert, so als hätte ich "Euch" was in den Mund gelegt. Ich schreibe mehrfach deutlich, dass es hier um meine Meinung (tm) geht. Davon braucht "Ihr" Euch nicht zu distanzieren.
Aber wie gesagt, für mich ist das Thema gegessen. Ich werde in diesem Thema auch nicht mehr antworten. Ich wollte lediglich auf gewisse Absurditäten hinweisen (und ja, in meinen Augen sind das Absurditäten).

Viel Spass bei Eurer Online-Chronik.
 
AW: Prag bei Nacht - Vorstellung einer Onlinechronik

Ist jetzt irgendwie lustig.....ich distanziere mich von meinem Schlafzimmer, in dem ich in die Küche gehe und distanziere nebenbei die Nachbarskatze aus dem Haus, die gerade durch die Vordertür gestürmt ist.:D
 
AW: Prag bei Nacht - Vorstellung einer Onlinechronik

Toll, jetzt hab ich offline einen Text verfasst und ihr seid schon viel weiter und wollt nicht mehr antworten :) Ich poste jetzt einfach trotzdem, wer nicht lesen mag, muss ja nicht :) Aber vielleicht findet der eine oder andere hier noch ein paar Antworten auf aufgekommene Fragen.


Achja, danke für den Hinweis mit dem Dark Pack, das werden wir uns dann mal durchlesen, ist uns wohl bisher erfolgreich entgangen.

In diesem Thread, in dem ja ein Projekt vorgestellt werden soll, halte ich es nicht für allzu sinnvoll, wenn jetzt jeder schreibt „hm das finde ich komisch, ich mache das so und so“ :) Das ist wohl eher was für Diskussionsthreads á la „Wie handhabt ihr eigentlich…“. Aber ich kann, nachdem daran ja offenbar Interesse besteht, gerne ein bisschen erklären, warum wir dies oder jenes so und nicht anders machen. Vieles haben wir früher anders gemacht, im Laufe der Zeit haben sich dann die gegenwärtigen Regelungen als die besten herausgestellt. Wenn wir Fehler bemerken, feilen wir aber natürlich immer weiter dran :)

I.
Zunächst möchte ich vielleicht kurz mit einem Missverständnis aufräumen, was sich hier offenbar ergeben hat:
Wir sind kein Haufen von Newbies die da grad mal irgendwas zusammengeschustert haben :)
„Prag bei Nacht“ ist seit über 10 Jahren aktiv und lebendig und ist damit eine der ältesten offenen deutschen Online-Chroniken für Vampire überhaupt. An Erfahrung wird man uns so schnell also nicht schlagen :) Daher dürft ihr uns ruhig glauben, dass wir Ahnung haben von dem, was wir tun.

Sodann ist noch wichtig zu verstehen, dass eine Online-Chronik (zumindest so wie wir sie verstehen und betreiben) was völlig anderes ist als eine Pen’n’Paper Chronik, die halt zufällig online abläuft.

Online-Chroniken bieten (ja nach Konzept in unterschiedlichem Maße):
- Große Einflussmöglichkeiten der Spieler auf die Spielwelt
- Individuelle Handlungsstränge für jeden Spieler, und zwar zu beliebigen Zeiten
- Nur durch die Freizeit der Spielleitung begrenzte Spielerzahl, generell aber viel mehr als selbst in großen PnP Runden
- Eine Vielzahl von beliebig detailliert ausgearbeiteten Gefolgsleuten für jeden Spieler
- Intrigen, Spionage, Gegenspionage, Sabotage von Spielern gegen Spieler, wobei absolute Geheimhaltung technisch möglich ist
- Zeitdeckendes Spielen: 1 Tag RL = 1 Tag Ingame
- Langzeitspielspaß über Monate und Jahre: Arbeite einen Charakter vom Boden an die Spitze… oder scheitere spektakulär beim Versuch :)

Dabei dürfte schon klar werden, dass Online-Chroniken ganz andere Ansprüche, Methoden und Ziele haben als PnP. Man kann daher nicht einfach PnP-Regeln auf Online anwenden und erwarten, dass das dann alles passt :)

II.
Wir haben viele Jahre mit mehr oder weniger dem ursprünglichen EP-System gespielt und dann festgestellt, dass wir für unsere Ziele ein anderes System benötigen.
Diese Ziele sind, in Kürze und unter anderem:
- Das EP-System soll eine langfristige Charakterentwicklung ermöglichen
- Dabei soll sowohl vermieden werden, dass Charaktere in kürzester Zeit zu Monstern heranwachsen, aber auch, dass ihre Werte stagnieren
- Spieler, die viel spielen, sollen für ihre Aktivität belohnt werden, an einer lebhaften Chronik erfreuen sich schließlich alle Spieler mehr
- Gleichzeitig sollen aber auch Spieler, die vielleicht nur 1-2x die Woche spielen können, nicht total ins Hintertreffen geraten
- Eine einigermaßen realistische Berücksichtigung von äußeren Umständen soll im System integriert sein (man lernt schneller mit einem guten Lehrer, manche „Disziplinen“ liegen einem Charakter mehr als einem anderen, etc.)

All diese Punkte, das hat die Erfahrung der letzten 4 Jahre gezeigt, werden mit unserem gegenwärtigen System erreicht. Das kann man aus den nackten Regeln nicht einfach so herauslesen, das muss man einfach im Spieler erleben und über Monate/Jahre hinweg verfolgen.

Wer erfahrene und qualifizierte Meinungen dazu hören möchte, schaut am besten einfach mal bei uns im Chat vorbei und fragt die Spieler, die schon ein paar Jahre mit dem System spielen. Das ist eh immer die beste Methode, an gute Infos über eine Chronik ranzukommen. Oder man schreibt eine Mail an die Spielleitung und fragt einfach mal konkret nach.

Für den gewöhnlichen Spieler ist das aber eigentlich unwichtig. Diese Details stehen auf der Homepage, damit jemand, der sich explizit dafür interessiert, das nachlesen kann. Es gibt keine Geheimregeln irgendwo, sondern alles ist für alle einsehbar. Transparenz schafft Vertrauen, und Vertrauen ist unabdingbar für Online-Chroniken.

Interessierte brauchen sich aber nicht abschrecken lassen vom komplex wirkenden EP- und Steigerungssystem: Wenn einen die genauen Mechanismen nicht interessieren, kann man einfach den Excel-Charaktereditor nehmen, der einem das Rechnen abnimmt, und sich ganz aufs Spielen konzentrieren.
Also alles kein Problem, auch nicht für Neulinge. Anfangs muss man sich vielleicht kurz eingewöhnen, aber nachher kann man sich dann an einem ausgereiften System erfreuen, das Langzeitspielspaß garantiert.


III.
Dann, zu der Frage der Ansprüche bei einer Bewerbung: Das ist halt auch so eine Geschmacksfrage. BMW erfordert ja auch andere Bewerbungen für den Job als Gruppenleiter als die Pommesbude um die Ecke für den Nebenjob in der Nachtschicht :) Auch hier würde ich nicht sagen, „unsere Methode ist die einzig richtige“. Verschiedene Konzepte von Chroniken, verschiedene Methoden. Und wie gesagt ist der Sinn des Threads hier ja auch nicht dass jeder reinschreibt „finde ich doof, ich machs anders“ :p
Ich kann aber wieder erklären, warum wir die Bewerbungen so behandeln, wie wir es tun:

Wir legen Wert darauf, dass unsere Spieler nicht nur gute Rollenspieler sind, sondern auch schöne Texte verfassen können. Zu behaupten, man könne nur entweder das eine oder das andere, ist Unsinn, wir sammeln bei uns Gegenbeispiele :) Wir möchten halt nicht lesen „Gregor regt sich schrecklich auf“, sondern wir wollen das dann schon schön beschrieben sehen. Die Chronik soll sich wie ein spannendes, gutes, und eben auch gut geschriebenes Buch lesen.
Das ist nun mal unser Konzept, wenn jemand das nicht mag, gibt es genug andere Chroniken mit anderen Konzepten. Wir zwingen ja niemanden zum Mitspielen und betteln auch keinen an, wir wollen nur diejenigen informieren, die so was vielleicht schon lange erfolglos gesucht haben.

Klar, wenn man schon sagt, dass man den „Quatsch“, den Spieler als Hintergrund schreiben, „ja dann lesen muss“, dann wird man an so einem Konzept wohl keine Freude haben, da wird man dann wo anders fündig. Freude am Lesen gehört bei uns genauso dazu wie Freude am (schönen) Schreiben.
Wir lesen alles, was die Spieler schreiben, allein schon aus Respekt vor der Mühe, die sich jemand gemacht hat. Aber wenn die richtigen Leute schreiben, dann ist das auch keine Pflicht, sondern ein Vergnügen. Oft sind die Hintergrundgeschichten, die zur Bewerbung eingereicht werden, schon so gut, dass man es kaum erwarten kann, bis der Charakter endlich ins Spiel einsteigt :)

Übrigens noch mal: Bitte nicht GUT mit VIEL verwechseln. Keiner wird gezwungen, sich einen Wolf zu schreiben, es geht um QUALITÄT, nicht Quantität. Ein gewisses Niveau muss halt da sein, aber du wirst nirgends finden, dass wir fordern, dass jemand viel schreiben muss.
Aber klar: Wenn jemand ein ausgefallenes Konzept spielen will, dann muss er halt in der Bewerbung zeigen, dass er das gut und stimmungsvoll rüberbringen kann. Wir suchen z.B. nicht den Powergamer, der einen Blutmagier nur spielen will weil es da die tollen Rituale gibt, sondern den kreativen Rollenspieler, der sich dafür begeistern kann, den Ritualen durch Ideenreichtum und Schreibkunst eine faszinierende mystische Aura zu verpassen.
Ein nur albern gespielter Malk oder ein lieblos powergamig hingerotzter Blutmagier kann in einer Chronik sehr viel Stimmung kaputtmachen.

IV
Zu dem juristischen Kram möchte ich mich eigentlich nicht mehr groß äußern, das ist ja extrem off-topic, und eigentlich nur eine Fußnote, die hier übertrieben aufgebauscht wurde: Es geht absolut nicht drum, irgendwelche Texte zu nehmen und in ein Buch zu packen oder jemandes Ideen zu stehlen und die an Hollywood zu verkaufen oder so einen Quark. Es geht einzig und allein darum, Kontinuität und Stimmung in der Chronik zu wahren. Da mit Gericht und juristisch haltbar anzukommen heißt mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Wir sind ja auch nicht ansatzweise kommerziell. Es geht um ein Spiel und ein gemeinsames Hobby, das allen Spaß macht. Ich denke wir können übereinkommen, dass Anwälte darin nichts zu suchen haben :) Auch auf den bisherigen Real-Life-Treffen kam noch keiner mit einem Gerichtsbeschluss an und forderte, dass eine getöteter Gefolgsmann wieder belebt werde oder so :) Aber das ist eine ganz wertvolle Info (danke für den Hinweis!), wenn der Satz so missverstanden wird, dann sollten wir den vielleicht mal umformulieren :)

Der Satz steht da nur, damit Neueinsteiger, die vielleicht ja noch nie in Kontakt mit Rollenspiel gekommen sind, zwei einfache Dinge akzeptieren:
Erstens, dass, wenn Spieler etwas erfinden und es in die Spielwelt einbringen, die Spielleitung diese Erfindungen trotzdem steuern und beeinflussen kann. Also nur das Grundprinzip von einer geleiteten Rollenspielrunde!
Nur, dass man in einer Online-Chronik üblicherweise sehr viel mehr selbst ausarbeiten wird als in einer PnP Runde. Die Vorgeschichte meines Knechts interessiert beim PnP vielleicht niemanden, aber bei der Online Chronik ist die Vorgeschichte des Knechts vielleicht der Grund, wie mein Feind an ihn rankommen und mir schaden kann.

Folgendes kurzes und absurdes Beispiel sollte endgültig demonstrieren, was wir vermeiden wollen.
Spieler: Ghul Albrecht wacht 24/7 über die Zuflucht von Gregor.
Spielleitung: Naja, länger als vielleicht 24h wird er kaum wach bleiben können…
Spieler: Hey! Albrecht habe ich mir ausgedacht, der ist topfit, der kann wachbleiben!

Damit ist hoffentlich klar, worum es geht… ganz grundlegend eben, keine große Sache.

Zweitens geht es eben auch um das Beispiel von vorher, mit dem Pferdehändler Lemmek.
Caninus hatte ja eine weitere Methode vorgeschlagen: Die Spielleitung könne ja Lemmek einfach verreisen lassen und so aus der Chronik nehmen.
Damit kommt man aber ums Problem nicht herum: Wenn ein Spieler darauf besteht (bzw. bestehen kann), dass die Spielleitung über die Figur „Lemmek“ nicht (mehr) verfügen darf, dann darf die Spielleitung die Figur ja auch nicht verreisen lassen. In dem Fall bliebe wirklich nur, ihn einfach aus der Spiel-Realität rauszulöschen, *puff*.

Und eben drum wird man, wenn man einsteigt, bei uns eben zustimmen müssen, dass wir die erfundenen Figuren und geschriebenen Texte mit dem Ausscheiden des Spielers nicht augenblicklich alle rauslöschen.
Bei geposteten Texten im Forum wäre es ziemlich bescheuert, wenn plötzlich eine Hälfte eines Dialoges fehlen würde. Ich vermute, dass Facebook auch deswegen eine ähnliche Regelung eingeführt hat (was man auf den Pinnwänden anderer User postet, kann man nicht mehr entfernen, selbst wenn man seinen Facebook-Account kündigt).

Und bei Figuren wie Lemmek wäre es ja auch jammerschade, wenn sie einfach verschwinden würden. Zum einen wird ein aktiver Charakter im Laufe der Zeit Dutzende von Kontakten und Gefolgsleuten ansammeln und oft auch nach seinem Geschmack ausarbeiten, beispielsweise könnte er eine Reihe von Gasthäusern eröffnen. Die müssten ja dann mit dem Ausscheiden des Charakters allesamt verschwinden.
Und wie gesagt, wäre es nicht sehr frustrierend, wenn ein Spieler vielleicht monatelang Gerüchte gegen einen Wirt streut und belastendes Material gegen ihn sammelt, und dieser dann einfach verschwindet?
Daher versuchen wir, solche Eingriffe in die Spielwelt durch „höhere Gewalt“ der Spielleitung möglichst zu vermeiden. Wenn wir so was machen, dann meist, um etwas hinzuzufügen und nicht, um etwas wegzunehmen.

Und umgekehrt, jede Generation von Spielern trägt eben mit ihren Ideen und Figuren zur Gesamthistorie und der Atmosphäre der Chronik bei. Wenn man will, kann man das als die Gegenleistung der Spieler für die oft mühevolle Arbeit der Spielleitung sehen 
Jedenfalls ist es oft so, dass ein fast schon vergessener Gefolgsmann eines früheren Spielers von einem neuen Spieler (vielleicht zufällig) aufgestöbert wird, und plötzlich ist die gesamte Vorgeschichte dieser Figur wieder da. Über diese Figur können dann vielleicht auch Teile der Geschichte des ursprünglichen „Besitzers“ erforscht werden, welche man vielleicht wiederum gegen die Freunde dieses Vampirs einsetzen kann, usw. So ergibt sich für die Chronik eben Schicht um Schicht ein immer reichhaltiger und immer dichterer Hintergrund, von dem jeder profitiert, die Welt fühlt sich dadurch sehr plastisch und sehr echt an.

So, genug geschrieben, ist eh schon wieder zu viel. Das passiert halt, wenn man begeistert ist :) Also ich kann nur empfehlen, wenn einen das Konzept interessiert und man sich vorstellen könnte, an so was Spaß zu haben, einfach mal im Chat vorbeischauen und mit den Spielern sprechen, oder die Spielleitung anschreiben. Man kann nix verlieren, aber wenn einem diese Art des Vampire-Spielens taugt, die man eben nur online finden kann, dann kann es einem laaaaaaange lange lange einen Heidenspaß bereiten.
 
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