Settingübergreifend Pokerchips und Pokerdecks

Zornhau

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Shadom schrieb:
Wieviele verschiedene Pokerchips brauche ich denn jetzt?
50 Weiße, 25 Rote, 15 Blaue - für Gruppen bis ca. 6 Spieler. Wenn man mehr Spieler hat, dann kann der Pot langsam klein werden und man sollte entsprechend den obigen Verhältnissen aufstocken z.B. auf 60 Weiße, 30 Rote, 18 Blaue. Legenden-Chips kommen - wenn sie denn "verdient" werden - noch obenauf.

Shadom schrieb:
Außerdem in wieviele Pötte komen die denn jetzt?
Es gibt genau EINEN Pott für ALLE Chips. Der Marshal und die Spieler ziehen aus demselben Pott, die eingesetzten Chips wandern in diesen einen Pott zurück, egal ob sie vom Marshal oder einem Spieler eingesetzt wurden.

Shadom schrieb:
Gleiches Spiel mit den Karten, wieviele wieviele stapel etc.
Es gibt einen Stapel mit Initiative-Karten für die Spieler und einen separaten Stapel mit Initiative-Karten für den Marshal. Dann hat jeder Huckster noch einen eigenen Kartenstapel für seine Zauber und jeder Wissenschaftler einen eigenen Kartenstapel für seine Erfindungen. Also: 2 Stapel für die Kampfszenen zur Inititivbestimmung, plus bei Bedarf je 1 Stapel für jeden Huckster in der Gruppe (und eventuell einen für Huckster-NSCs des Marshals), plus bei Bedarf 1 Stapel für jeden Verrückten Wissenschaftler in der Gruppe. - Man kommt (ohne Huckster) mit mindestens 2 Stapeln aus. Wenn man nicht für jeden Huckster oder Wissenschaftler noch ein separates Blatt anschaffen will, dann reicht es am Tisch 1 weiteren Stapel für Zauber und Erfindungen für alle Charaktere zu haben (durch die Initiativ-Karten kommt es ja auch enorm selten vor, daß zwei Charaktere wirklich gleichzeitig Zaubern).

Shadom schrieb:
Nebenbei.. kann mir jemand wirklich nur gaaanz kurz den unteschied zwischen den Editionen sagenn? habe bloß das GRW auf Deutsch.. hab bisher nichtmal mitgekriegt welche edition das ist ;)
Die Deutsche Version ist eine Übersetzung der US-amerikanischen 1. Auflage. Die Unterschiede zwischen 1. und 2. Auflage sind zahlreich und betreffen viele Aspekte, so daß es mir in Kürze nicht gelingen wird sie komplett darzulegen. Am stärksten betrifft es den Verlauf der Kampfrunden, die Huckster-Zauberei, die Schamanen-Rituale, den Effekt von Jokern, uvam.
 
Und den Inhalt des Pottes bekommen die Spieler nachher als Erfahrungspunkte??
 
Gepokert wird zum Besipiel, wenn ein Huckster (sozusagen: Pokermagier) zaubert, oder wenn ein verrückter Wissenschaftler eine ebenso verrückte (Steampunk-)Apparatur bauen will.

Aber auch bei der Charaktererschaffung werden die Werte zu einem Teil mithilfe der Spielkarten ermittlet.
 
Es wird also nicht alles regeltechnische über die Karten abgehandelt?

Also es hat keine Ähnlichkeiten mit Castle Falkenstein wo ja nur mit dem Bridge Deck gespielt wird... Wobei mich das auf eine Idee bringt für Sixguns & Sorcerys (beschreibt Nordamerica für dises Steampunk System) (wenn ich es denn mal endlich gelesen habe) eine Pokervariante für CF zu basteln... hätte sicher viel Flair...
 
Es ist auch kein 100%iges Pokern, sondern eine Mischung aus Würfelwürfen und einem davon beeinflussten Kartenziehen. Das müssen zum Beispiel keine 5 Karten sein und außerdem kann man keine Karten austauschen, die einem nicht gefallen.
Je nach Poker-Blatt wird dann aber doch der Erfolg bestimmt.
 
Skar schrieb:
Und den Inhalt des Pottes bekommen die Spieler nachher als Erfahrungspunkte??
Das war nicht ernst gemeint, oder?

Die Spielercharaktere können nur ihre PERSÖNLICHEN, das heißt nur ihre bereits GEZOGENEN Chips in Kopfgeldpunkte umwandeln. Der Pott ist nur die Menge an verbrauchten Chips, aus denen neue gezogen werden können. Auch die in Kopfgeldpunkte umgewandelten Chips wandern allesamt in den Pott zurück.
 
Skar schrieb:
Das müssen zum Beispiel keine 5 Karten sein und außerdem kann man keine Karten austauschen, die einem nicht gefallen.
Doch. Es MÜSSEN immer 5 Karten sein. Es kann halt nur sein, daß man nicht mal ein Paar hinbekommt, aber das immer aus (mindestens) 5 Karten. Bei einem besonderen Erfolg bei den betreffenden Würfelwürfen, darf man MEHR als 5 Karten ziehen (das entspricht dann dem Abwerfen und Neugebenlassen beim Pokern), aus denen man dann aber doch immer ein genau 5 Karten umfassendes Blatt basteln muß.
 
Ich hab da irgendwas glesen, dass der Pott aufgeteilt wird. Ich verifizier das nochmal. :)
 
Das mag an der bisweilen etwas komischen, z.T. offen mißverständlichen Übersetzung liegen.

Mit diesem Pott sind, soweit ich mich an die deutsche Version der 1. Auflage erinnern kann, nicht etwa die Chips gemeint, sondern die im Abenteuer vom Marshal für das Aufgebot, also für ALLE SCs gemeinsam, vergebenen Kopfgeldpunkte.

In einem Abenteuer gibt es für das Erreichen bestimmter Informationen, Events, was auch immer,... Kopfgeldpunkte. Diese werden aber im Gegensatz zu Chips, die immer genau EINEM SC zugeteilt werden, nicht sogleich verteilt oder einzeln vergeben, sondern werden angesammelt. Am Ende des Abenteuers wird dann dieser Pool an Kopfgeldpunkten GLEICHMÄßIG unter alle SCs aufgeteilt.

So lief das mit der Erfahrung in der 1. Edition. In der 2nd Ed. gibt es NUR NOCH CHIPS, die je nach Szene im Abenteuer immer individuell vergeben werden, und es obliegt den Spielern, diese nach Geschmack selbst zu einzutauschen, oder zu horten (mehr als 10 geht aber nicht) oder sie zu benutzen, um ihre Knacks, ihre Guardian Spirit Kräfte, etc. auszulösen.
 
Mir gefiel die alte Regelung eigentlich nicht schlecht. Das Abenteuer im (deutschen) Sichtschirm scheint auch für die alte Regelung ausgelegt zu sein.

Da war es ja so: Gruppenerfahrung(spunkte) gehen in einen Pott und werden am Ende aufgeteilt. Charaktererfahrung(spunkte) werden einzeln verteilt, zum Beispiel bei Einzelaktionen oder beim Ausspielen von Schwächen.
Bei dieser Regelung brauche ich halt 2 Pötte.
 
Also ich meinte mit "Pott" ein physikalisches Gefäß, welches die Chips aufnehmen kann und so gestaltet ist, daß es sowohl das blinde Ziehen (z.B. am Anfang einer Spielsitzung) erlaubt, als auch leicht ein Herauspicken nach Farben ermöglicht, wenn man z.B. für einen Nachteil einen weißen Chip (nur unangenehm, aber nicht gefährlich (z.B. wegen Selbstgerecht einen lautstarken Anschiß vom Chef zu kassieren)), oder einen roten Chip (für den Charakter potentiell gefährlich oder anderweitig ernstlich nachteilig (z.B. wegen Selbstgerecht eine Lohnkürzung und eine miese, minderwertige Aufgabe von seinem Chef reingedrückt zu bekommen) oder gar einen blauen Chip (für den Charakter definitiv sehr gefährlich, anderweitig extrem katastrophale Folgen nach sich ziehen (z.B. wegen Selbstgerecht aus dem Job herausgeschmissen zu werden gibt einen blauen Chip)).

Die Kopfgeldpunkte der gesamten Gruppe werden - allein schon aus Verwirrungsgründen - NICHT mit Pokerchips gezählt. Die notiert man sich einfach so. Wobei es natürlich sicherlich recht stimmig wäre, wenn man eine Art Glas oder Spucknapf (!) oder so aufstellt und die im Laufe der Sitzung erworbenen Kopfgeldpunkte in Form von Cent-Stücken (können ja der Einfachheit halber Euro-Cent sein) hineinplumpsen läßt. Dann kann das Aufgebot das Kopfgeld am Ende des Abends unter sich aufteilen. - Ich glaube, das mache ich nächstes Mal wirklich. Das hört sich recht stimmig zum Deadlands-Feeling an.

So gesehen bräuchte man dann einen Chips-Pott und einen Kopfgeld-Pott. Aber man kann das Kopfgeld ja eben auch einfach notieren. Die Chips kann, und sollte man nur am Ende des Abends notieren. Da Chips oft zufällig gezogen werden, ist eine Art Zufallsgenerator in Form eines Behälters ohne Einsichtsmöglichkeit notwendig.

Noch ein Tip: Ich würde Kopfgeldpunkte NIE für Einzelaktionen oder gar für das Ausspielen von Nachteilen geben. Bei den Nachteilen wird ja explizit gesagt, daß deren Darstellung mit Chips belohnt wird, die ja bekanntlich vielseitig im Spiel einsetzbar sind im Gegensatz zu langweiligen Kopfgeldpunkten. Das ist übrigens auch ein wichtiges Argument gegen das "Loskaufen" von Nachteilen. Sind die erstmal weg, dann fließen die Chips nicht mehr so reichlich, wie noch zu Zeiten, als man für eine coole Show aufgrund seiner Nachteile noch mit Fäustenvoll Chips heimreiten konnte.

Einzelaktionen belohne ich auch IMMER mit Chips, nie mit Kopfgeld, da für mich das Kopfgeld den Fortschritt des gesamten Aufgebots im Gesamtkontext des Abenteuers darstellt. Einzelkämpfer kriegen Chips. Manche Szenarien haben - je nach Autor, und ob sie 1. oder 2. Ed. der Regeln unterstützen - das durchaus mal gemischt durchgezogen. Aber ich bin da immer strikt. Mach'es allein und Du darfst Dich allein über Deinen privaten zusätzlichen Chip freuen. Hier gebe ich je nach Aktion und Schwierigkeit unterschiedliche Farben direkt heraus - d.h. der Spieler darf sich aus dem Chips-Pott einen weißen, oder einen roten, oder gar einen blauen Chip heraussuchen und behalten. ;)
Manche Szenarien geben für Individualaktionen zwar Kopfgeldpunkte, gehen aber davon aus, daß diese in den Kopfgeld-Pool für das gesamte Aufgebot gehen und somit nachher mitverteilt werden.

Faustregel: Ist ein SC allein der Held - gib ihm Chips. Ist das ganze Aufgebot beteiligt - gib ihnen als Gruppe Kopfgeldpunkte.
 
Gibt es nach der 2. Edition denn noch die Möglichkeit (Glücks-)Chips gegen Kopfgeldpunkte einzustauschen?
 
Skar schrieb:
Gibt es nach der 2. Edition denn noch die Möglichkeit (Glücks-)Chips gegen Kopfgeldpunkte einzustauschen?
Ja. Das ist sogar die EINZIGE Möglichkeit an Kopfgeldpunkte nach 2nd Ed. heranzukommen.

Man bekommt für die einzelnen Szenen im Abenteuer jetzt eben immer direkt und persönlich Chips und es bleibt einem selbst überlassen, ob und wieviele man davon tauschen mag. Aber das Limit von maximal 10 (nichteingetauschten) Chips pro Charakter bleibt erhalten. Das bedeutet, daß, wenn man im Abenteuer soviele Chips sammelt, daß man über die 10-Grenze hinauskommen würde, die überzähligen (nach freier Auswahl welche aus dem Stapel) eingetauscht werden müssen. Das Umsetzen von Kopfgeldpunkte findet hingegen in der Regel NICHT während eines Abenteuers statt.
 
Aber du sagtest doch vorher, dass ich den Spielern für Gruppenleistungen Kopfgeldpunkte geben soll. Dann gäbes es ja doch mehrere Wege an Kopfgeldpunkt heranzukommen.

Oder verstehe ich da noch etwas falsch?
?(
 
Deine letzte Frage galt ja der Regelung nach der 2nd Ed. und die ist anders als die der 1st Ed., welche der deutschen Übersetzung zugrunde liegt.

Ich finde die Abschaffung von Gruppen-Kopfgeldpunkten und das alleinige Vergeben von Individual-Chips unglücklich. Daher bin ich für meine Gruppen auf die alte 1st Ed. Regelung mit Kopfgeldpunkten für Leistungen der gesamten Gruppe, insbesondere für das Vorantreiben der Abenteuerhandlung als Ganzes, und mit Chips für individuelle, coole, gefährliche, lustige, oder was auch immer Aktionen einzelner Charaktere zurückgekehrt.

In der 2nd Ed. steht in manchen Abenteuern sinngemäß so etwas wie: "Wenn das Aufgebot die Chumash-Indianer zu ihren Verbündeten gemacht hat, erhält jeder einen Roten Chip" (Gruppenbezug), "Wer sich nicht von den "Bezauberungen" der Spionin hat einwickeln lassen, erhält einen Weißen Chip." (Individualbezug), "Für jeden Hinweis, den ein Charakter allein herausgefunden hat, erhält dieser einen Weißen Chip. Hat die gesamte Gruppe alle möglichen Hinweise erhalten, erhält jeder Charakter noch einen Weißen Chip als 'Bonus'. " (Individualbezug plus Gruppenbezug für den Bonus) usw.

Es gibt in der 2nd Ed. NUR Kopfgeldpunkte für eingetauschte Chips. In der 1st Ed. gibt es Kopfgeldpunkte aus dem während des Abenteuers angesammelten Pool für ALLE Charaktere (gleichmäßig verteilt) UND für eingetauschte Chips.
 
AW: Re: Pokerchips und Pokerdecks

Zornhau schrieb:
Ich finde die Abschaffung von Gruppen-Kopfgeldpunkten und das alleinige Vergeben von Individual-Chips unglücklich. Daher bin ich für meine Gruppen auf die alte 1st Ed. Regelung mit Kopfgeldpunkten für Leistungen der gesamten Gruppe, insbesondere für das Vorantreiben der Abenteuerhandlung als Ganzes, und mit Chips für individuelle, coole, gefährliche, lustige, oder was auch immer Aktionen einzelner Charaktere zurückgekehrt.

Wir verwenden auch überwiegend noch die Regel der 1st Edition. Wenn man Chips hat, gibt man sie auch aus. Und dann braucht ein SC ewig, bis er sich mal entwickelt.
 
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