Also ich meinte mit "Pott" ein physikalisches Gefäß, welches die Chips aufnehmen kann und so gestaltet ist, daß es sowohl das blinde Ziehen (z.B. am Anfang einer Spielsitzung) erlaubt, als auch leicht ein Herauspicken nach Farben ermöglicht, wenn man z.B. für einen Nachteil einen weißen Chip (nur unangenehm, aber nicht gefährlich (z.B. wegen Selbstgerecht einen lautstarken Anschiß vom Chef zu kassieren)), oder einen roten Chip (für den Charakter potentiell gefährlich oder anderweitig ernstlich nachteilig (z.B. wegen Selbstgerecht eine Lohnkürzung und eine miese, minderwertige Aufgabe von seinem Chef reingedrückt zu bekommen) oder gar einen blauen Chip (für den Charakter definitiv sehr gefährlich, anderweitig extrem katastrophale Folgen nach sich ziehen (z.B. wegen Selbstgerecht aus dem Job herausgeschmissen zu werden gibt einen blauen Chip)).
Die Kopfgeldpunkte der gesamten Gruppe werden - allein schon aus Verwirrungsgründen - NICHT mit Pokerchips gezählt. Die notiert man sich einfach so. Wobei es natürlich sicherlich recht stimmig wäre, wenn man eine Art Glas oder Spucknapf (!) oder so aufstellt und die im Laufe der Sitzung erworbenen Kopfgeldpunkte in Form von Cent-Stücken (können ja der Einfachheit halber Euro-Cent sein) hineinplumpsen läßt. Dann kann das Aufgebot das Kopfgeld am Ende des Abends unter sich aufteilen. - Ich glaube, das mache ich nächstes Mal wirklich. Das hört sich recht stimmig zum Deadlands-Feeling an.
So gesehen bräuchte man dann einen Chips-Pott und einen Kopfgeld-Pott. Aber man kann das Kopfgeld ja eben auch einfach notieren. Die Chips kann, und sollte man nur am Ende des Abends notieren. Da Chips oft zufällig gezogen werden, ist eine Art Zufallsgenerator in Form eines Behälters ohne Einsichtsmöglichkeit notwendig.
Noch ein Tip: Ich würde Kopfgeldpunkte NIE für Einzelaktionen oder gar für das Ausspielen von Nachteilen geben. Bei den Nachteilen wird ja explizit gesagt, daß deren Darstellung mit Chips belohnt wird, die ja bekanntlich vielseitig im Spiel einsetzbar sind im Gegensatz zu langweiligen Kopfgeldpunkten. Das ist übrigens auch ein wichtiges Argument gegen das "Loskaufen" von Nachteilen. Sind die erstmal weg, dann fließen die Chips nicht mehr so reichlich, wie noch zu Zeiten, als man für eine coole Show aufgrund seiner Nachteile noch mit Fäustenvoll Chips heimreiten konnte.
Einzelaktionen belohne ich auch IMMER mit Chips, nie mit Kopfgeld, da für mich das Kopfgeld den Fortschritt des gesamten Aufgebots im Gesamtkontext des Abenteuers darstellt. Einzelkämpfer kriegen Chips. Manche Szenarien haben - je nach Autor, und ob sie 1. oder 2. Ed. der Regeln unterstützen - das durchaus mal gemischt durchgezogen. Aber ich bin da immer strikt. Mach'es allein und Du darfst Dich allein über Deinen privaten zusätzlichen Chip freuen. Hier gebe ich je nach Aktion und Schwierigkeit unterschiedliche Farben direkt heraus - d.h. der Spieler darf sich aus dem Chips-Pott einen weißen, oder einen roten, oder gar einen blauen Chip heraussuchen und behalten.
Manche Szenarien geben für Individualaktionen zwar Kopfgeldpunkte, gehen aber davon aus, daß diese in den Kopfgeld-Pool für das gesamte Aufgebot gehen und somit nachher mitverteilt werden.
Faustregel: Ist ein SC allein der Held - gib ihm Chips. Ist das ganze Aufgebot beteiligt - gib ihnen als Gruppe Kopfgeldpunkte.