Belletristik Philip K. Dick

Kamestar

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Moin,

mag mir jemand was zu Philip K. Dick erzählen? Oder sogar empfehlen, welche Bücher man von ihm lesen sollte?

Danke schon mal!

Kame
 
AW: Philip K. Dick

Philip K. Dick ist einer meiner Lieblings-SciFi-Schriftsteller, insofern kann ich ihn bedingungslos empfehlen. Er ist allerdings ein wenig gewöhnungsbedürftig und einige seiner Werke sind ziemlich abgedreht. Grundsätzlich beschäftigt sich Dick mit der Frage nach der Existenz, nach der Wirklichkeit, nach der Menschlichkeit bzw. der Frage "was macht einen Menschen aus?". Filme wie "Blade Runner", "Minority Report" und "Total Recall" basieren auf seinen Werken und sollten Dir auch eine gute Übersicht über seine Themen geben.

Wenn Du Dick lesen willst, dann gerne auf Englisch, aber auch die deutsche Übersetzung ist ziemlich hochwertig. Vor allem hat der Heyne Verlag eine sehr schöne Dick-Reihe herausgebracht, die einfach wirklich gut aussieht im Bücherregal. Gib bei Amazon einfach mal Philip K. Dick ein und die ersten Bücher, die Du angezeigt bekommst, müßten aus der Reihe sein.

Zum Einstieg empfiehlt sich neben dem obligatorischen "Blade Runner", vor allem auch die Kurzgeschichtensammlung "Der unmögliche Planet". Wenn Du die beiden Bücher gut fandest, kannst Du dann einfach alles von Dick lesen. ;)
 
AW: Philip K. Dick

Stimme auch zu. Nur ab und zu schreibt er schon sehr sehr ... sagen wir mal verdreht. So einen Stil kenn ich wirklich nur von ihm. Am besten ist es echt mit Blade Runner oder der Kurzgeschichtensammlung anzufangen.
 
AW: Philip K. Dick

ICh schätze Dick sehr und er ist einer wenn nicht der Autor, den ich am liebsten Lese (naja, neben Kafka).

ABER: Dick ist anstrengend und Anspruchsvoll. Bücher wie a Scanner Darkly oder Lsd-Astronauten (The three stigmata of palmer eldritch) sind schwer zu lesen (fand ich zumindest früher).
 
AW: Philip K. Dick

Dick ist einer meiner Lieblings-Science-Fiction(?)-Autoren.

Jedoch sind seine Romane oft (aber nicht immer) geistig aufwühlend. Ich vertrage normalerweise KEINE zwei Dick-Romane direkt hintereinander. Da muß als Nächstes etwas Leichteres her.

Meine Empfehlung: Mit einer der Kurzgeschichtensammlungen anfangen. - Die Kurzgeschichten wie "Total Recall" (welche so gut wie VÖLLIG ANDERS ist als der Film!) kommen schneller auf den Punkt und ziehen einen als Leser nicht so langsam und somit auch so intensiv in die Hauptfiguren hinein, bevor (mal wieder) die "Realität" auseinanderbröselt.

Romane, die mir besonders gut gefallen haben: "Flow my tears, the policeman said.", "Do androids dream of electric sheep" (als Bladerunner verfilmt und Auslassung eines SEHR gewichtigen Aspekts im Buch - als Dick-Verfilmung immer noch wesentlich besser als die aufgeblähten Kurzgeschichten wie Total Recall), "The unteleported man", und DER BESTE Philip K. Dick Roman ÜBERHAUPT "The man in the high castle" (auf Deutsche "Das Orakel vom Berge").

"The man in the high castle" ist ein zutiefst daoistisches Buch. Genauer: das Buch selbst ist wie ein Taiji-Symbol, und das allein aufgrund seiner Existenz in unserer Realität.

Das ist SO COOL, daß ich gerade jetzt, wo ich darüber schreibe gleich wieder Lust bekomme, es ein weiteres Mal zu lesen.
 
AW: Philip K. Dick

Vielen Dank für die informativen Beiträge. Den Kurzgeschichten Band werde ich mir auf jeden Fall mal antun.

Jetzt sind hier aber auch Adjektive wie anstrengend, anspruchsvoll und aufwühlend gefallen. Nicht dass das mich jetzt abschreckt oder gar fürchtet, nein aber hat vielleicht jemand "Die Hyperion Gesänge" von Dan Simmons gelesen und kann einen sprachlichen und inhaltlichen Vergleich ziehen? Hyperion, auf deutsch, hatt mich nicht besonders fesseln können und teilweise fand ich die sprachliche Gestalltung etwas wirr und unverständlich.
 
AW: Philip K. Dick

Dick ist nur zu empfehlen. Diese Ideenwelt(en) ist (sind) absolut großartig. Und wenn ich mich den Vorrednern bezüglich der ernsten Geschichten nur anschließen kann, möchte ich doch anmerken, dass seine komischen Geschichten (z. B. "Und jenseits...das Wobb", "Der Krieg mit den Fnools" oder "Heiliger Eifer") verdammt komisch sind. Und natürlich auch ein bisschen verstörend. Aber, man kann es nicht zu oft sagen: Philip K. Dick ist einer der besten.
 
AW: Philip K. Dick

am meisten habe ich gelacht bei

ubik
3 stigmata des palmer eldritch
scanner darkly
valis
planet des todes
flow my tears the policeman said
das orakel vom berge


und die kurzgeschichten waren bisher auch alle genial

Adjektive wie anstrengend, anspruchsvoll und aufwühlend habe ich keine gefunden bzw habe ich nicht bemerkt, aber vielleicht DER amerikanische schriftsteller des 20 jahrhunderts ?
 
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