Pazifismus im Rollenspiel

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Das was man im Rollenspiel so gemeinhin spielt ist ja auch eher ein sozipath. Jemanden zu töten ist schwierig, darum gibt man sich ja soviel Mühe Gegner zu dehumanisieren.
 
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Das was man im Rollenspiel so gemeinhin spielt ist ja auch eher ein sozipath. Jemanden zu töten ist schwierig, darum gibt man sich ja soviel Mühe Gegner zu dehumanisieren.
Und deswegen sehe ich das sogar als ganz natürlich an, kein Kriegsgegner zu sein und tödliche Gewalt NICHT anwenden zu wollen.

Ich finde das normal und weiß gar nicht was das Paintballgerede soll.

Ich finde es auch total normal selbst durch aus Gewalt anzuwenden, aber Krieg zu verabscheuen.

Ich finde auch BEIDES in Kombination normal. Nur bitte nicht als Charakter in meiner Gruppe, lasst den Spielern doch den Spaß beim Orks nieder mähen.
 
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Naja, das kommt auch drauf an WIE man es macht. Ich kann mir den Kleriker der sowas verabscheut und dem Krieger ins GEwissen redet durchaus vorstellen.
 
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Nur bitte nicht als Charakter in meiner Gruppe, lasst den Spielern doch den Spaß beim Orks nieder mähen.
Mit einem solchen Charakter hätte ich nun wieder überhaupt kein Problem, und
wenn den Spielern das Niedermähen von Orks den Spielspaß bringt, spielen sie
ja sowieso mit einem anderen Spielleiter. ;)
 
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Äh ... einen Charakter, der tödliche Gewalt ablehnt, aber kein Kriegsgegner ist,
kann ich mir gerade nicht so recht vorstellen ... :nixwissen:
Wenn es darum geht GEFANGENE zu machen, die man zu seinen Sklaven machen kann, mit denen man dann handeln kann, oder die man den Priestern zum Opfern für eine gute Ernte geben kann, dann lehnt der Charakter TÖDLICHE Gewalt eher ab, nicht jedoch die Gewaltanwendung an sich oder die spirituell motivierte Gewaltanwendung (die ja bei entsprechender Vorstellung eines Nachlebens auch nicht wirklich spirituell tödlich sein muß).


Pazifist als Nachteil in Vorteils-/Nachteils-Systemen ist mir NOCH NIE in der ausschließlichen Bedeutung von "Kriegsgegner" untergekommen.

Die gängige Bedeutung ist "Gewaltvermeider" bzw. "Vermeider tödlicher Gewaltanwendungen". - Ganz ohne Gewalt geht es eh nicht, wenn man Ackerbau und Viehzucht betreiben will, denn die Wurst macht sich nicht von allein aus dem Schwein und Bruder Büffel uns geben Steak nicht anders, als daß man ihn mittels Gewalt von einem Tier zu einem Mittagessen umwandelt.

Was gängig ist, stellt sich so dar: "Gewaltanwendung gegen MENSCHEN (oder mit dem Menschen auf gleiche zivilisatorische "Wertigkeit" gestellte Fremdrassen) ist zu unterlassen". - Das ist der "strikte" Pazifist.
Und der "weniger strikte" darf dann zumindest zur Selbstverteidigung zu Gewaltmitteln greifen, wenn er auch angehalten ist tödliche Gewalt dabei zu vermeiden.

Gegen "Monster" und andere "unwürdige Kreaturen" wirken solche Nachteile wie "Pazifist" sowieso nicht. Hier ist "fire at will" immer noch gestattet und man muß noch nicht einmal von diesen angegriffen werden!

So ähnlich wie bei den ersten Staffeln von Buffy, the Vampire Slayer. Menschen zu "slayen" war tabu! Aber ein Dämon war - EGAL, was er gerade machte - Freiwild. - Das ist der Vorteil klarer Good-Evil-Alignment-Einteilungen.

Man weiß IMMER, wen man ungestraft und ohne moralische Probleme töten darf, und wen nicht. Das gibt das gute Gefühl zu wissen, daß man Das Richtige (tm) tut.



In manchen Settings ist es einfach NOTWENDIG auch als Pazifist mehr als nur weglaufen zu können (denn das gelingt nicht so oft, wie man vielleicht meint). Daher erlauben die betreffenden Regeln eben auch das zur Wehr setzen gegen übernatürliche Bösewichter, Monster, usw. - Und das ist auch gut so, denn das schafft AUTOMATISCH eine "Grauzone": Ist der Hexer, der sich mit Schwarzer Magie mit Dämonen einläßt, denn auch ein "übernatürlicher Bösewicht"? Oder nur die beschworenen Dämonen selbst? Was ist mit Besessenen? Die können ja eigentlich nichts dafür, was sie im Zustand dominanter Besessenheit anstellen. Darf man die einfach so wegpusten? - Und was ist, wenn man eben einmal NICHT die "notwendige Sorgfalt" beim Bestimmen der "übernatürlichen Boshaftigkeit" der Gegner, die man umgelegt hat, hatte walten lassen? Was dann?

Es ist spielerisch VIEL ZU EINFACH einen Pazifisten zu spielen, der NIE, NIE, NIE eine Waffe in die Hand nimmt und kein anderes Wesen jemals zu Tode bringt. Da braucht man nur einmal den "Schalter" umzulegen und dann auf stur zu schalten. - Bei einem Pazifisten, der VERSUCHT das Gute zu tun und VERSUCHT keinen Unschuldigen oder auch nur kein Wesen mit einer Seele oder was auch immer zu töten, da hat man als Spielleiter das Potential diesen in die VERSUCHUNG zu führen, eben dies DOCH zu tun!

Pazifist ist nur dann ein Nachteil, wenn sich der Spieler via seines Charakters mit Entscheidungsnöten konfrontiert sieht. - Wenn er nur auf stur schalten kann und sein Pazifisten-Gewaltverzichts-Schema-P anwenden kann, dann ist das kein Nachteil, sondern langweilig.
 
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Naja, das kommt auch drauf an WIE man es macht. Ich kann mir den Kleriker der sowas verabscheut und dem Krieger ins GEwissen redet durchaus vorstellen.
Ja, das mag sein, aber normalerweise reichen solche Rollen ja ins Klischee und es kommen seltsam lebensunfähige Extremisten von Charakteren heraus.
Also Pazifist als Charakter ....nicht gut. Charakter XY der AUCH pazifistische Überzeugungen hat ist OK.

Schlecht ist halt nur immer wenn einer was GAAANZ besonderes spielen will...und die ganze Gruppe behindert...und der Pazifist der IMMER dazwischen funkt stört auf jeden Fall.
 
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In manchen Settings ist es einfach NOTWENDIG auch als Pazifist mehr als nur weglaufen zu können (denn das gelingt nicht so oft, wie man vielleicht meint). Daher erlauben die betreffenden Regeln eben auch das zur Wehr setzen gegen übernatürliche Bösewichter, Monster, usw. - Und das ist auch gut so, denn das schafft AUTOMATISCH eine "Grauzone": Ist der Hexer, der sich mit Schwarzer Magie mit Dämonen einläßt, denn auch ein "übernatürlicher Bösewicht"? Oder nur die beschworenen Dämonen selbst? Was ist mit Besessenen? Die können ja eigentlich nichts dafür, was sie im Zustand dominanter Besessenheit anstellen. Darf man die einfach so wegpusten? - Und was ist, wenn man eben einmal NICHT die "notwendige Sorgfalt" beim Bestimmen der "übernatürlichen Boshaftigkeit" der Gegner, die man umgelegt hat, hatte walten lassen? Was dann?

Es ist spielerisch VIEL ZU EINFACH einen Pazifisten zu spielen, der NIE, NIE, NIE eine Waffe in die Hand nimmt und kein anderes Wesen jemals zu Tode bringt. Da braucht man nur einmal den "Schalter" umzulegen und dann auf stur zu schalten. - Bei einem Pazifisten, der VERSUCHT das Gute zu tun und VERSUCHT keinen Unschuldigen oder auch nur kein Wesen mit einer Seele oder was auch immer zu töten, da hat man als Spielleiter das Potential diesen in die VERSUCHUNG zu führen, eben dies DOCH zu tun!

Pazifist ist nur dann ein Nachteil, wenn sich der Spieler via seines Charakters mit Entscheidungsnöten konfrontiert sieht. - Wenn er nur auf stur schalten kann und sein Pazifisten-Gewaltverzichts-Schema-P anwenden kann, dann ist das kein Nachteil, sondern langweilig.

:respekt: da hast du meine 100%ige Zustimmung. Und dann macht es auch echt Spaß einen Pazifisten zu spielen;) .
 
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Um Pazifismus besser zu verstehen, hilft eine kleine Metapher. Stell dir vor Gewalt wäre als würde man einen wehrlosen Menschen mit einem Messer schneiden. Eine schwache Form von Gewalt wäre nur ein kleiner Kratzer, eine schwere Form von Gewalt wäre ein tiefer Einschnitt bis ins Innere.

Ein Pazifist wäre jemand, der sagt: wehrlose Menschen mit Messer schneiden finde ich nicht gut. Das sollte man nicht tun.

Ein nicht-fundamentalistischer Pazifist würde jedoch zulassen Menschen mit einem Messer zu schneiden, wenn es darum ging einem Kranken durch eine Operation zu helfen. Man kann also selbst dann noch Pazifist sein, wenn man in bestimmten Situation Gewalt als notwendiges Übel akzeptiert.

Von daher sollte es nie ein Problem sein in einem Rollenspiel einen Pazifisten zu spielen. Es wird erst dann ein Problem, wenn man einen Fundamentalisten spielt. Aber das sollte ja keine Überraschung sein.
 
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Von daher sollte es nie ein Problem sein in einem Rollenspiel einen Pazifisten zu spielen. Es wird erst dann ein Problem, wenn man einen Fundamentalisten spielt. Aber das sollte ja keine Überraschung sein.

Sehe ich genauso. Richtig nervig wird es nämlich erst, wenn man nen aggressiven Pazifisten spielt. "Aggressiv" im Sinne der Einmischung. Ich finde es ok, wenn ein Pazifist den anderen SCs (und auch NSC)gelegendlich zuredet, um sie zu überzeugen. Gut ausgespielt können da interessante Dialoge bei rumkommen (va, wenn der Pazifisten-Spieler nicht erwartet, das andere zwingenderweise ihre Charaktere nach seinem Vorbild verbiegen). Aber wenn da zu sehr ins Handwerk gepfuscht wird (Marke: Dem Krieger die Schwerter entwenden und verstecken), ist Frust vorprogrammiert. Aber das hat man eh bei allen Charakteren, die versuchen, andere zu ihrem Glück zu zwingen. Ob nun Nichtraucher, religiöse Eiferer oder sonstwas.
 
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Aber bitte jetzt keinen "Nichtraucher im Rollenspiel"-Thread:D!

Jap, aber die Methapher find ich sehr gut, die merke ich mir.
 
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